Wieder Rassismus-Eklat


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Im ASB-Olymp

Eto’o wollte nicht mehr

Zum wiederholten Male haben sich die Fans von Real Saragossa als rassistische Gastgeber gezeigt. Eto’o vom FC Barcelona hatte genug und wollte vom Platz.

Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Samuel Eto’o genug von den Unverschämtheiten. Statt den Eckstoß für seinen FC Barcelona auszuführen, trottete der Kameruner wutentbrannt dem Ausgang entgegen, als ihm im Stadion La Romareda von Real Saragossa wieder Affengeschrei von der Tribüne entgegen schallte.

„Ich spiele nicht weiter“, rief der beste Fußballer Afrikas, und es war einiger Einsatz nötig, ihn davon abzuhalten. Erst stellte sich der Schiedsrichter dem Flüchtenden in den Weg, dann redeten Mitspieler und Trainer auf ihn ein.

Nach tumultartigen Diskussionen ließ sich der erfolgreichste Torjäger der spanischen Liga umstimmen und half den Gästen zornig beim Sieg. Ronaldinho verwandelte einen Handelfmeter zum 0:1 (79.), nach Eto’os Flanke erzielte Henrik Larsson drei Minuten später das 0:2, doch damit war der Fall längst nicht erledigt.

Auch nach dem Abpfiff drehte sich fast alles um diesen neuen Fall von Rassismus in spanischen Arenen. In Saragossa war Eto’o schon im vorigen Jahr beleidigt worden, diesmal traktierten ihn einige Zuschauer mit permanenten Geräuschen aus dem Urwald der schlechten Erziehung.

Die Frechheiten wurden sogar noch lauter, als der Regelhüter mit dem Abbruch der Partie drohte und der Stadionsprecher um Ruhe bat. Die Zeitung El Mundo Deportivo bezeichnete Eto’os Reaktion anderntags als „historische Geste“, prominente Kollegen gaben ihm ebenfalls recht.

„Wir wären mit ihm vom Platz gegangen“, berichteten Barcas Brasilianer Ronaldinho und der Mexikaner Rafael Marquez. Auch Trainer Frank Rijkaard zeigte Verständnis, Eto’o sei „ein Mensch und hat sich auf dem Feld sehr schlecht gefühlt“.

Selbst Gegner demonstrierten ihre Solidarität, Saragossas Keeper Cesar deutete auf die dunkle Haut seines Teamkameraden Alvaro.

Tore gegen den Rassismus

In Deutschland gebe es viel Ausländerfeindlichkeit, erzählte Saragossas farbiger Stürmer Ewerthon, der zuvor bei Borussia Dortmund gespielt hatte. Aber er sei nirgendwo beleidigt worden. „In Spanien dagegen ist mir das mehrfach passiert, so etwas wie heute kann im 21. Jahrhundert nicht sein.“

Sein Trainer Victor Munoz spielte den wiederholten Skandal zwar herunter, ein beliebter Reflex. Eto’os Aktion sei übertrieben gewesen, „die Rassisten sind nur eine kleine Minderheit“. Mehrere Medien jedoch forderten, der spanische Fußballverband solle endlich Konsequenzen ziehen und die betroffenen Vereine bestrafen.

Bislang hatte es nicht einmal Folgen gehabt, dass Nationaltrainer Luis Aragones den französischen Stürmer Thierry Henry lautstark als „Scheißneger“ bezeichnete.

Rijkaard war immerhin froh, dass trotz allem doch noch zu Ende gespielt worden war und seine Mannschaft ihre Tabellenführung unterstrich. „Mir hat sehr gefallen, wie die Kollegen und der Schiedsrichter Eto’o zum Weitermachen animiert haben. Samuel hat gezeigt, dass er stärker ist als die ragen.“ Für die Zeitung Sport hatten die beiden folgenden Treffer des FC Barcelona besondere Bedeutung: „Das waren Tore gegen den Rassismus.“

sueddeutsche.de

Hier die Szene auf Video(by footyfanatic), falls es jemand noch nicht gesehen haben sollte:

http://www.yourfilehost.com/media.php?cat=...owards_Etoo.zip

Wie absurd und hirnrissig das Ganze ist sieht man vor allem, als Eto'o in Richtung Publikum blickt und auf Alvaro(dunkelhäutiger Brasilianer von Saragossa) zeigt, die Idioten auf der Tribüne aber trotzdem weitermachen. Wird Zeit, dass die Liga da endlich einmal mit voller Härte durchgreift. Aber das wird ja schon seit Jahren gefordert und es passiert rein gar nichts. :aaarrrggghhh:

bearbeitet von chinomoreno

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Banklwärmer

Wer die Aktion für übertrieben hält, dem sei gesagt, dass dies Eto'os effektivste Möglichkeit ist, Druck auf die Unparteiischen und den Veranstalter auszuüben. Denn wenn er und sich mit ihm solidarisierende Mit- und Gegenspieler den Platz verlassen, dann muss und wird es einen Spielabbruch und in weiterer Folge Konsequenzen für den Verein und seine Fans geben.

Ähnliches wird auch in Italien vermehrt angedroht und sollte mMn auch hin und wieder praktiziert werden. Es kann nicht sein, dass in den eigenen Reihen "Mohren ihre Schuldigkeit tun", aber dunkelhäutige Spieler in den gegnerischen Reihen ihrer Hautfarbe wegen attackiert werden. Man kann Eto'o von mir aus ja gerne beschimpfen oder auspfeifen, aber das soll nicht anders ablaufen als von mir aus bei Valdez oder Messi.

Stimmung in den Stadien: ja - Pogromstimmung: nein

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Ostblock? Geil!

Wirklich schlimm, dass es noch immer solche Idioten gibt, die Menschen nach ihrer Hautfarbe beurteilen. Der Ball liegt jetzt beim Verein dafür zu sorgen, da so etwas nicht mehr vorkommt. Ist ja nicht zum ersten mal passiert dass ein schwarzer Spieler in Saragossa rassistisch beleidigt wird!

Es stellt sich nur die Frage, wie man diese Leute aus dem Stadion bekommen will. Stadionverbot für rassistische äußerungen?

Gibts in Spanien sowas wie ein "Wiederbetätigungsgesetz" ? Auf dem Video sind nämlich einige Leute zu sehen, welche ganz dezent das rechte Ärmchen heben. Darf sich jeder selbst ausmalen was das bedeutet....

Am besten wäre es wohl, man positioniert Ordner im ganzen Stadion, macht diese Leute ausfindig, und wirft sie auf der Stelle aus dem Stadion. Es muss hart durchgegriffen werden, sonst wird sich die Situation dort nie ändern!

HBK

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omni potens

es ist doch nichtsmehr neues, das konglomerat an rasissten in italien, spanien und deutschland ist nicht so leicht aufzulösen.

vielleicht wäre es eine möglichkeit den fans aufzuzeigen wie solche angriffe auf einzelne spieler aussehen bzw was es für folgen für die ganze mannschaft hat.daher könnten sich doch die topclubs in europa zusamenschließen und eine kampagne gegen rassismus starten, und aufzeigen wie unnötig solche "situationen" sind....würde vielleicht nichtmal wirklich viel helfen, aber wenn sich die großclubs als einheit präsentieren hat es möglicherweise ja doch einen durchaus positiven effekt.

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Simply the BEST

Die Strafe wurde jetzt ausgesprochen und sie ist mehr als nur lächerlich: Real Zaragoza muss nur 9.000 € :aaarrrggghhh: :aaarrrggghhh: :aaarrrggghhh: bezahlen. Absolutes lächerliches Urteil, da hätte man gleich nichts dagegen machen müssen. MMn wäre es gerecht, wenn das nächste Mal bei groben Beschimpfungen gegenüber Eto'o das gesamte Barca-Team abtritt. Aber dann würde man wahrscheinlich eine 0:3-Strafverifizierung bekommen... :aaarrrggghhh:

Wie will die LFP das jemals in den Griff bekommen, wenn solch saudummen Urteile gefällt werden... :nein::nein:

www.sport.es

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Im ASB-Olymp

Naja, wenigstens ist es ein kleiner Fortschritt, da die 9.000 Euro die bisher höchste Strafe sind, die je ein Team für ein derartiges Vergehen zahlen musste. Saragossa hat auch angekündigt in Zusammenarbeit mit der Polizei der Stadt eine Untersuchung einzuleiten, um die an der Aktion beteilligten Fans aufzuspüren und zur Verantwortung zu ziehen.

Weiters sind in den Stadien für den nächsten Spieltag einige Aktionen gegen den Rassismus geplant, die vor allem von Zeitungen(z.B. Marca) und anderen Medien getragen werden. Auch die spanische Regierung hat ihre Unterstützung angesagt.

Man kann nur hoffen, dass das Thema weiterhin in der Öffentlichkeit bleibt. Bis jetzt war es nämlich immer so, dass von allen Seiten sofort Bedauern ausgesprochen, dem betreffenden Verein eine Strafe aufgebrummt, dann aber genauso schnell wieder alles totgeschwiegen wurde. Ich befürchte, dass es dieses Mal nicht anders sein wird.

bearbeitet von chinomoreno

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