"Stars" bei Admira


BertlSF95

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REMEMBER 1966

Die liebe Familie der versteckten Stars

von Rainer Fleckl und Erich Vogl

Gern rühmt sich die österreichische Fußballseele einer glorreichen Vergangenheit, werden Konserven Tausende Male aufgewärmt. Cordoba ist das Leibgericht, gefolgt vom Wunderteam und Europacup-Glanztaten. Früher, da gab es noch wirkliche Helden. Inländische Stars wie Krankl, Prohaska, Happel. Ausländische Stars wie Kempes, Panenka, Müller. Und heute? Bestenfalls Leute, deren Zenit schon ewig Geschichte ist. Doch halt. Ein genauer Blick in die Liga gewährt auch anderes. Vor allem ein Blick in die Südstadt.

Dort, wo heute die Admira gegen Rapid spielt. Wo heute vermeintlich Unbekannte erstmals in der Saison auch live im TV fiedeln dürfen.

SHOWMAN 1500 Fans, viel mehr lockt Admira normalerweise nicht ins Haus. Doch tummeln sich dort ein paar Herren, die in ihrer wirklichen Heimat echte Stars sind. In Österreich aber sind sie verkannt, fast unbekannt. Dabei haben sie viel zu erzählen. Wie Tomasz Iwan.

Der Pole ist eine schillernde Figur. Neun Jahre kickte er in den Niederlanden, war vor zehn Jahren dort der teuerste Transfer - 4,5 Millionen Dollar ließ sich Feyenoord für den Roda-Kerkrade-Motor entlocken. Da war Iwan der teuerste Pole aller Zeiten, bis ihn Tormann Dudek (der spielt für Liverpool) ablöste. Heute ist Iwan 33, sein Körper aber sieht 10 Jahre jünger aus.

In Polen ist er ein Polster. Populär, auch abseits des Rasens. Stets gut gelaunt, eloquent, hat der Admira-Recke seinen Eisenfuß auch im Show-Biz platziert. Die "Tomasz-Iwan-Show" flattert regelmäßig live über die Bildschirme. Mit Quoten wie Assingers Fragestunde. Sportskollegen treten gern auf, da wird Beach-Soccer gespielt, gesungen, gescherzt. Schauspieler und Politiker sind auch dabei, wie Staatspräsident Kwasniewski, der auch öfter im Teamtrainingscamp auftaucht, um sich mit Iwan und Freunden zu zeigen.

"Der Fußball und besonders das Team sind sehr populär", sagt der 33fache Internationale, "egal in welcher Gesellschaftsschicht."

Dass das in Österreich nicht ganz so ist, stört ihn nicht. "Das Land ist schön, ich liebe Wien, die Leute sind nett. Die Kulturen beider Länder sind ähnlich. Und bei der Admira sind wir eine Art liebe Familie." Geld? "Spielt keine Rolle mehr für mich", lacht er bubenhaft. Geld hat er schon genug verdient in den Niederlanden. In einer Zeit mit Trainern wie Bobby Robson und Kollegen wie Ruud van Nistelrooy (bei PSV Eindhoven). Und Gegnern wie Barcelona und Bayern. "Im Nou Camp habe ich vor 100.000 gespielt."

Die Zeit brachte Neues, Pasching und Bregenz. "Das macht nichts, ich spiele lieber vor 3000 Leuten und habe Spaß dabei. Und den hatte ich früher nicht immer."

Irgendwann, wenn die Schinderei zur Spaßbremse wird, will Tomasz Iwan heim nach Polen. Die echte Familie vermisst er nämlich schon ein bisschen. Dem Fußball will er dann den ultimativen Kick geben. "Ich will sicher kein Trainer sein", sagt er. Vielmehr lockt die Show-Bühne. Dort muss er seine Knochen nicht mehr hinhalten, spart außerdem seine Nerven. Und kann trotzdem ganz er selbst sein.

HEILIGENBILD Auch Dejan Markovic ist weit gereist. Der Serbe, der das Südstädter Ensemble bereichert, blickt auf eine illustre Vergangenheit. In Spanien, in der besten Liga der Welt, durfte er mitlaufen. Bei Osasuna, mit Ruben Sosa und Zubizaretta, gegen Raul und Ronaldo. Letzteren konnte er einmal zum Leiberltausch überreden. Das Souvenir bekam Dejans Bruder, als Geburtstagsgeschenk. "In Spanien hatten wir oft mehr Zuschauer beim Training als die Admira beim Match", erzählt er. "Fußball ist dort Heiligtum."

Ein solches hat er auch einmal leibhaftig getroffen. Fußballgott Diego Maradona. Dejan fragte in Sevilla artig um ein gemeinsames Foto. Der Meister ließ sich herab - das Foto gilt daheim noch immer als Fälschung.

STRAFNER & ROMARIO Weil Dejan weiß, dass jeder Glanz einmal verblasst, hat er sich bei der Admira richtig eingelebt. "Die Admira funktioniert wie eine Familie. Und der Druck ist nicht so groß wie in Spanien, wo dich jeder kennt." Da spielt er lieber gegen Strafner und Rothbauer als gegen Stoitschkov und Romario. "Nach acht Jahren hatte ich genug vom Stress."

Den hatte auch Vladimir Jugovic satt. Mit Roter Stern und Juventus gewann der heute graue Star die Champions League. Der ist auch im restlichen Österreich ein Begriff. Nicht bloß im Südstädter Prominenten-Versteck.

Quelle: Kurier

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REMEMBER 1966

Von Beckham, Boxern und Rekorden

Tomasz Iwan und Dejan Markovic sind nicht allein. Die Admira beherbergt noch einige andere routinierte Ballbuben, die die große weite Fußball-Welt kennen gelernt haben.

Adam Ledwon zum Beispiel. Der 30-jährige Pole ist kein großer Sprücheklopfer, dabei hat er einiges zu berichten. In Kattowitz groß geworden, wurde er von Christoph Daum und Rudi Völler nach Leverkusen entführt. Völler, heute DFB-Teamchef, wollte den Adam unbedingt, blätterte 2,5 Millionen Mark auf den Tisch. Nach einem Jahr ging's auf nach Köln, bei der Fortuna erlebte Ledwon kurz vor Hans Krankls Kurzgastspiel eine einzigartige Situation. "Unser Präsident, der ehemalige Boxer Jean Löring, hat zur Pause in Kabine Trainer Schumacher entlassen. Die hätten sich fast geprügelt", erzählt der damalige Kapitän. Das Spiel ging 0:5 verloren, mit dem Präsidenten auf der Trainerbank.

Der 18-fache polnische Teamspieler wurde auf Krankls Empfehlung zur Austria transferiert. Jetzt ist der Mittelfeld-Haudegen endlich glücklich. Mit Landsmann Iwan und Co bei der Admira.

FIXGRÖSSEN Janos Matyus ist in Österreich ebenfalls keine große Nummer. Daheim in Ungarn aber schon. 34 Mal verstärkte der bullige Verteidiger das Nationalteam. Highlight: 1999, ein 1:1 im Budapester Nep-Stadion gegen England mit allen Stars. Mit Beckham, mit Owen, mit Scholes. "Alan Shearer war mein Gegenspieler, der hat keinen Stich gemacht."

Matyus spielte in Cottbus, in Edinburgh, jetzt bei Admira. Egal wo, die ungarischen Medien berichten wöchentlich über seine Auftritte.

Ein weiterer Admiraner feiert demnächst ein großes Jubiläum. Vitalij Astafjews, 32, führte als Kapitän Lettland zur EURO in Portugal. Ende März wird in Slowenien für die Gala geprobt. Astafjews streift dabei zum 100. Mal das lettische Teamdress über. Und ist damit einsamer Rekordmann in seiner Heimat.

Quelle: Kurier

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Top-Schriftsteller

lauter ausrangierte stars, dabei rühmt man sich immer, den besten nachwuchs in österreich zu haben...

es ist traurig, wenn man die aufstellungen von der admira durchliest, und dabei fallen einem nur drei österreicher ins auge, und von den drei sind zwei schon in ziemlich fortgeschrittenen fussballeralter...

bearbeitet von smithfarmer

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lauter ausrangierte stars, dabei rühmt man sich immer, den besten nachwuchs in österreich zu haben...

es ist traurig, wenn man die aufstellungen von der admira durchliest, und dabei fallen einem nur drei österreicher ins auge, und von den drei sind zwei schon in ziemlich fortgeschrittenen fussballeralter...

bester Nachwuchs kann schon stimmen - siehe Amateure - aber die schaffen fast nicht den Umstieg in die Kampfmannschaft - sehe derzeit auch keinen der wirklich die Berechtigung hätte bei uns in der 1. zu spielen!

Aber man wird sehen!

Der Artikel ist aber super - gefällt mir - da erfährt man doch einige sachen!

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ivan ist mMn einer der Top-Fussballer unserer Liga, dann noch Ledwon, Jugovic, Markvoci, Katzer, Bozgo...glaub die 5 könnten in jeder Mannschaft in Ö ein Leiberl haben :winke:

naja Bozgo weniger! ;) aber er ist der der am meisten kämpft und das muss man ihm hoch anrechnen!

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REMEMBER 1966
lauter ausrangierte stars, dabei rühmt man sich immer, den besten nachwuchs in österreich zu haben...

es ist traurig, wenn man die aufstellungen von der admira durchliest, und dabei fallen einem nur drei österreicher ins auge, und von den drei sind zwei schon in ziemlich fortgeschrittenen fussballeralter...

Die oben beschriebenen Stars können jungen Spielern maximal helfen! Von einer Erfahrung und Klasse wie sie ein Jugovic oder Iwan hat, kann ein junger Spieler nur lernen!

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Banklwärmer
lauter ausrangierte stars, dabei rühmt man sich immer, den besten nachwuchs in österreich zu haben...

es ist traurig, wenn man die aufstellungen von der admira durchliest, und dabei fallen einem nur drei österreicher ins auge, und von den drei sind zwei schon in ziemlich fortgeschrittenen fussballeralter...

Immerhin haben gestern zwei Junge Österreicher (und der eine ist auch von eigenen Nachwuchs ) den Österreichischen Reckordmeister geschlagen,und man sollte nicht vergessen das 7 Spieler von den Amateure im Kader der ersten Mannschaft sich befinden, die sehrwohl des öfteren spielen auch von Anfang an,(aber es stimmt schon das in den letzten Spiele nicht viel von eigenen Nachwuchs gespielt haben).Und man brauche sich nur unsere Amateure ansehen wie gut sie sich in der Ostliga schlagen ,weiters glaube Ich schon das es von den Amateure sehrwohl einige schaffen könnten in die erste Mannschaft.

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  • 3 weeks later...
REMEMBER 1966

Vladimir Jugovic (34) stammt aus der goldenen Generation von Roter...

Vladimir Jugovic (34) stammt aus der goldenen Generation von Roter Stern Belgrad. Gemeinsam mit Savicevic, Mihajlovic und Prosinecki holte er 1991 den Meistercup und den Weltpokal. Mit 23 wechselte er zu Sampdoria und wurde 1995 Cupsieger. Im selben Jahr lockte ihn Juventus. Mit der "alten Dame" gewann Jugovic 1996 die Champions League. Im finalen Elferschießen gegen Ajax verwertete der 41-fache jugoslawische Teamspieler den entscheidenden Penalty. Dazu gewannen die Turiner den Weltpokal. 1997 wurde Jugovic mit Juventus Meister. Dann spielte er noch bei Lazio (Cupsieger 1998), Atletico Madrid, Inter und Monaco. Seit 31. 8. 2003 steckt er im Admira-Dress.

Quelle: Kurier

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REMEMBER 1966

Der Schach-Meister

Der "Kurier" wechselt die Akteure und heraus kommt ein beachtenswertes Interview mit dem <Admiraner> Vladimir Jugovic, dem ehemaligen Weltstar in der Südstadt, dessen Urteil über den österreichischen Fußball nicht allen gefallen wird.

"Den schönsten Fußball in Österreich spielt eindeutig der GAK. Da hat alles System – die ähneln einer italienischen Mannschaft."

Ein Satz zum zweimal lesen. In erster Linie ist er ein Nasenreiberl für Johann K., der von Trainer Schachner wenig hält (<Ich bin der Beste>, und <Schachner könnte nicht einmal Co-Trainer bei mir sein!>), und zweitens werden die Austrianer Trauer tragen. War doch <Schoko> eine zeitlang (mit Erfolg) Hoffnungsträger bei den Violetten.

Der objektiv beste österreichische Fußballtrainer zeigt's allen Zweiflern, indem er die Austria auf dem Weg in Richtung Champions League behindert. Und damit seinem ehemaligen Boss Frank Stronach die Suppe, wenn schon nicht versalzt, dann wenigstens ein wenig würzt.

Schachner wird vorgeworfen, er weise ständig auf seine Erfolge hin und warte nicht geduldig ab, bis es den heimischen Medien gefällt, den Steirer entsprechend zu würdigen. Sogar die <Schoko>-Tabelle, immerhin eine Tatsache, wurde ihm als Fußballpopulismus ausgelegt.

Zurück zur Jugovic-Aussage bezüglich <schönster Fußball in Österreich>. Damit keine Irrtümer entstehen: Der Klassekicker versteht dabei eine Fußballästhetik, die weniger mit reiner Ballbehandlung zu tun hat, eher wie die einzelnen Positionen im Raum harmonieren, wie einfach und doch effizient das 4-4-2-System Marke-Schachner funktioniert. Allein das gezielte Pressing im Mittelfeld hat schon einige Strategen der gegnerischen Mannschaften ins Schwitzen gebracht.

Und daß Jugovic die Spielweise und damit die Organisation des GAK als <italienisch< bezeichnet, darf sich Walter Schachner an seinen Rückspiegel heften.

Das sportventil gratuliert dem Admira-Spieler zu dessen offenenen Worten und verleiht Walter Schachner das Prädikat <Fußball-Schach-Meister>.

(copyright sportventil)

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