Recommended Posts

Hobbyjournalist

Die anstrengendste Woche in diesem Schuljahr ist zu Ende, worüber ich natürlich ausgesprochen glücklich bin, da ich nun ein wenig durchatmen kann. In Bezug auf meine Noten ist in diesem Theorieblock (=Zeitraum vom Ende des letzten Praktikums bis zum kommenden Dienstag) nicht alles optimal verlaufen, aber mein Zeugnis wird dennoch gut ausfallen. Es ist insbesondere meine gute Mitarbeit in einigen Gegenständen, die glücklicherweise von einigen Lehrern honoriert wird und mir eine bessere Note einbringt.

Am Beispiel "Berufskunde und Ethik": Den ersten Test - damals noch im Jahr 2015 - schrieb ich auf einen 3er. Letzte Woche konnte ich den zweiten Test mit einem 1er beenden. Der Lehrer ist dennoch bereit dazu mir einen 1er zu geben.

Einen "Hygiene"-Test am Dienstag beendete ich mit einem 2er, denn bereits am nächsten Tag erhielt ich das Ergebnis. Mit der Notenkombination 1 und 2 gibt es in meinem Fall einen 1er, weil meine Mitarbeit erneut auch in diesem Fach gut sei.

Das Ergebnis eines "Gesundheits- und Krankenpflege"-Tests erfahre ich in der nächsten Woche. Ein 2er, evtl. sogar ein 3er würde mir genügen, damit der 1er im Zeugnis steht und das sollte sich problemlos ausgehen.

Der einzige sichere 2er ist mir im Fach "Alten-, Palliativ-, Hauskrankenpflege" gewiss. Mit den Testnoten 1,3, und 3 vollbrachte ich zwei sehr durchschnittliche Leistungen und werde dementsprechend ein "Gut" als Zeugnisnote stehen haben, womit ich aber auch leben kann.

Das Fach an sich war am Donnerstag sehr interessant, da der Lehrer zwar oft ein sarkastischer und relativ strenger Typ sein mag, für den Leistung von ganz wesentlicher Bedeutung ist, er allerdings auch in zwischenmenschlicher Hinsicht für Auflockerung sorgen kann. So bat er jeden Schüler, seinen Vornamen auf jeweils einen weißen Zettel zu schreiben, die er im Vorfeld austeilte. Jeder Schüler zog einen Zettel und durfte in weiterer Folge anonym schreiben, was ihm zum Kollegen bzw. zur Kollegin einfällt. In weiterer Folge wurden die Zettel abgegeben und vom Lehrer vorgelesen.

Das Feedback zu meiner Person freute mich. Es stand geschrieben, dass ich "Perfektionist, ein guter Zuhörer, ein freundlicher und sehr gewissenhafter Mensch" sei, zudem "gut in den Sozialbereich" passen würde und man mich zudem hervorragend "auf die Schaufel nehmen" kann, weil ich "lustig" wäre und Selbstironie zeige. :D Als einziger Kritikpunkt wurde erwähnt, dass ich mich manchmal "sehr auf meine Sitznachbarn" verlassen würde. Ich würde in dieser Hinsicht in Wahrheit von einem Geben und einem Nehmen sprechen, denn meine 44-jährige Sitznachbarin und mein 24-jähriger Sitznachbar - zwei Generationen sind bekanntlich in meiner Klasse vorhanden, was für einen interessanten Mix sorgt - sagten mir jeweils die Antwort auf zwei Kleinigkeiten bei einem Test in dieser Woche ein, aber bei Gelegenheit unterstütze auch ich die Beiden wo ich nur kann.

Dass auch ich einen Test verhauen kann bewies ich am Freitag. Im Fach "Gesundheits- und Krankheitslehre" schrieb ich bisher alle drei Tests auf einen 1er, doch beim offiziell letzten Test in diesem Schuljahr war ich im Vorfeld beim Lernen ausgesprochen demotiviert und konnte in weiterer Folge keine positive Note erzielen, soviel weiß ich jetzt bereits, aber beim nächsten Supervisions-Termin in einigen Wochen bessere ich mir die Note durch eine mündliche Prüfung aus. Dank einer Kombination mit dem Fach "Hygiene" würde mir ein 3er auf die Prüfung reichen, damit der 1er im Zeugnis steht und dies sollte mir problemlos gelingen.

Am kommenden Dienstag werde ich außerdem zu einer Prüfung im Fach "Altenarbeit" antreten. Den letzten Test mussten wir in zugelosten Vierergruppen schreiben. Ich war glücklich über die Zuteilung, denn zwei Schulkolleginnen aus meiner Gruppe sind für gewöhnlich sehr gute Schülerinnen, doch leider fiel es uns zu Beginn des Ausarbeitens der Aufgabenstellungen schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Schlussendlich gelang uns dies doch, aber das Ergebnis war ernüchternd - Note 4. Aufgrund erneut guter Mitarbeit und einem 1er auf das Teilgebiet der "Altenarbeit", indem wir uns mit der Vorbereitung und Durchführung von Animationsstunden im Haus St. Vinzenz kümmerten würde zum jetzigen Zeitpunkt ein 2er im Zeugnis stehen. Ich gehe ohne Druck an die Prüfung heran und versuche das Maximum herauszuholen.

Unter dem Strich würde es mich freuen das Schuljahr mit nur einem 2er abzuschließen. Man mag mir nun wieder eine gewisse Notenfixiertheit unterstellen - und ja, gute Noten waren und sind mir tatsächlich ein wichtiges Anliegen. Sie motivieren mich immer wieder aufs Neue mein Bestes zu geben, sind aber natürlich nicht alles im Leben, dessen bin ich mir bewusst. Mich in zwischenmenschlicher Hinsicht weiterzuentwickeln ist mir von noch wichtigerer Bedeutung.

Ich blicke übrigens gerne auf die letzten Monate zurück. Das erworbene Theorie-Wissen und die regelmäßige Verknüpfung mit diversen Praktika stellten sich als interessant heraus. Ich fühle mich in der Klasse außerdem gut aufgehoben und denke meinen Platz gefunden zu haben, wenngleich die Klassengemeinschaft aufgrund der hohen Anzahl von 37 Schülern wohl nie optimal sein wird. Als eine Schülerin gestern vorschlug, wer Lust hätte nach der Schule gemeinsam etwas essen zu gehen zeigten gerade einmal zehn Leute auf. Ich glaube auch, dass sich nach Abschluss der Schule die Wege großteils trennen und nur wenige "Freundschaften", wie ich die zwischenmenschlich guten Beziehungen betiteln würde erhalten bleiben. So ist aber nunmal das Leben.

bearbeitet von Footballhead

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hobbyjournalist

danke, keine Fragen derzeit. ;)

Gratuliere zur guten Leistung.

Ebenso congrats und schöne Ferien :p

Danke euch. Haha, keine Ferien mazunte. ;)

Heute habe ich einen Erste-Hilfe-Kurs abgeschlossen, ab morgen geht mein Praktikum in der Hauskrankenpflege los und fünf Wochen darauf muss ich auf die interne Abteilung eines Krankenhauses, um dort vier Wochen zu arbeiten.

Anschließend wird das Schuljahr mit einer einzigen Schulwoche abgeschlossen, in der Ausflüge und damit die Förderung des Klassenklimas auf dem Programm stehen und in der wir das Zeugnis erhalten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hobbyjournalist

Schreib dann ein paar Zeilen zur mobilen Pflege. Das ist für mich ein NoGo

Mache ich heute am Abend oder morgen. Bisher habe ich erst drei Tage in der Hauskrankenpflege gearbeitet und trotzdem schon so manches zu erzählen ;)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hobbyjournalist

Am Mittwoch begann mein Praktikum um Punkt 6:45 Uhr in einer sehr ländlichen Gemeinde. Nachdem ich mich beim ausschließlich weiblichen Team vorstellte ging es nun gemeinsam mit einer Pflegehelferin im Dienstauto quer durch die Gemeinde.

Zuerst fuhren wir zu einer Dame, Ende 80, welche an einer leichten Demenz leidet. Sie verhielt sich außergewöhnlich freundlich, verfügte über ein schön aufgeräumtes, aber schon eher älteres Haus. Meine Kollegin unterstützte die Dame bei der Ganzkörperpflege in der Dusche und ich hielt mich in der Rolle des Beobachters zurück. Der Sohn der alten Frau schaut wie mir erzählt wurde öfters vorbei und unterstützt seine Mutter beim Haushalt. In der Wohnung des zweiten Klienten angekommen war ich ausgesprochen schockiert. Er haust in einer sehr alten Wohnung, sah gerade von seinem Bett aus fern und verfügt nicht einmal über ein eigenes Bad. Ordnung war in diesem Haus scheinbar kaum vorhanden. Heißes Wasser war am Herd aufgestellt. Wir gossen dieses in eine Waschschüssel, fügten kaltes Wasser hinzu und fungierten erneut bei der Körperpflege in unterstützender Funktion. Der Mann feierte vor kurzer Zeit seinen 80. Geburtstag, wiederholte sich aufgrund seiner Demenz ständig, verhielt sich aber ansonsten freundlich und machte den Eindruck, dass er sich sehr wohl in seinem Heim fühlt. Jedem das Seine. Dass Menschen im Jahr 2016 aber noch unter derart schlimmen Zuständen mitten in Österreich leben schockierte mich.

Als nächstes fuhren wir zu einem männlichen Klienten, der gemeinsam mit seiner Frau in einem großen und relativ ordentlichen Haus lebt. Beide Senioren befinden sich in guter kognitiver Verfassung. Der Herr bewegte sich - übrigens wie die beiden Klienten davor - mit einem Rollator fort und benötigte ebenfalls Unterstützung bei der Ganzkörperpflege. Vierter Klient an diesem Tag war ein ehemaliger Pfarrer, der in einer schönen, großen und aufgeräumten Wohnung haust und von einer Haushälterin unterstützt wird. Trotz des Alters von 83 Jahren bringt sich der Herr derzeit Englisch (!) bei und übersetzte gerade die Inhalte eines Buches und schrieb einzelne Vokabeln heraus, als wir bei ihm ankamen. Sein geistiger Zustand ist insofern ein guter. Wie die Klienten vor ihm konnte auch er nur mit einem Rollator gehen und die Ganzkörperpflege nicht alleine durchführen. Weiters führten wir eine Blutdruck-Messung beim Herren durch. Er sprach viel, hatte einiges zu erzählen und stellte im Gegensatz zu den Leuten vor ihm kaum Fragen. Der Mann hat wahrlich vieles erlebt.

Der fünfte - und an diesem Tag letzte - Klient ist ein Alkoholiker, der sich derzeit auf Entzug befindet. Er ist erst 70 Jahre alt, lebt gemeinsam mit seiner Frau und seit einiger Zeit erhält er keinen einzigen Tropfen Alkohol. In körperlicher Hinsicht könnte er sich problemlos selbstständig duschen, doch dies macht er leider nicht. Gutes Zureden seitens seiner Ehefrau und meiner Kollegin ihn beim Duschen zu unterstützen hatte keine Wirkung. Er saß in seinem Bett und stand nicht auf. Ausgesprochen kurios! Um 12:30 Uhr kehrten wir in die Zentrale zurück und machten eine Kaffeepause, in der wir einzelne Eindrücke Revue passieren ließen. Es sei erwähnt, dass ich innerhalb von 22 Arbeitstagen auf mindestens 160 Arbeitsstunden kommen sollte, damit mir die Zeit in der HKP auch als Praktikum angerechnet wird. Dementsprechend standen einzelne einfache Bürotätigkeiten auf dem Programm, wie zum Beispiel das Einordnen von diversen Zetteln in Mappen. Jeder Klient verfügt übrigens über eine eigene Mappe, in der viel Wissenswertes über den jeweiligen Klienten registriert scheint.

Am Donnerstag durfte ich gemeinsam mit einer DGKS (diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester) durch die Gegend touren. Von Beginn weg zeigte ich mich sehr interessiert, denn sie erklärte mir bspw. ganz ausführlich, wie Insulin gespritzt wird. Ein Pflegehelfer darf diese Tätigkeit nämlich nur ausführen, nachdem sich eine diplomierte Fachkraft darüber vergewissert hat, dass er auch über die nötige Kompetenz verfügt. Weiters standen einzelne Verbandswechsel und das Messen der Blutdrücke bei manchen Klienten an. Eine Dame im Alter von 96 (!) Jahren, die Unterstützung bei der Ganzkörperpflege benötigt duschte ich, während mir die Krankenschwester über die Schulter schaute. Insgesamt fuhren wir zu neun verschiedenen Klienten. Diplomierte Arbeitskräfte verbringen nämlich weniger Zeit am Klienten und suchen insofern weit mehr Haushalte auf als dies Pflegehelfer tun.

Am Freitag ein ähnliches Bild wie am Mittwoch. Rund sechs Klienten besuchten eine Pflegehelferin und meine Wenigkeit und wir unterstützten die Leute bei der Ganzkörperpflege. Ich musste durchaus darüber schmunzeln, dass eine demente Dame, die wie mir auch seitens einer Pflegehelferin im Vorfeld erzählt wurde stets darüber jammert, dass sie bald sterben müsse, plötzlich die Frage stellte, wer "der fesche junge Mann" sei, als sie mich sah. Plötzlich plauderte sie über ihre frühere hauptberufliche Tätigkeit in einem Textilwerk und zeigte sich von einer sehr offenen Seite. Meine Kollegin meinte überhaupt, dass sie die Dame noch nie so gesprächig erlebt hat. :D

Zu guter Letzt ging es an diesem Tag zu einer bettlägerigen Frau im Alter von 92 Jahren, die großteils von ihrer Tochter aufopferungsvoll gepflegt wird. Die kognitive Verfassung der Dame ist grundsätzlich eine gute, aber sie hat kaum noch Zähne und kann sich dementsprechend schwer ausdrücken. Wir führten die Ganzkörperpflege durch und erhielten außerdem im Anschluss Mineralwasser und belegte Brote. Eine nette Geste seitens der Tochter der Klientin.

In Summe muss ich sagen, dass diese drei Tage durchaus sehr interessant waren, weil ich unterschiedliche Klienten und Haushalte kennen lernen durfte und mit ausgesprochen freundlichen Arbeitskolleginnen zusammenarbeiten durfte. Angenehm überrascht war ich ob der Tatsache, dass kein Klient sich darüber beschwerte, dass ich stets bei der Köprerpflege mit von der Partie war. Bin bereits sehr gespannt auf die nächste Arbeitswoche.

@RenZ:

Würde mich freuen, wenn du bei Gelegenheit über deine Erfahrungen in der mobilen Pflege berichtest und genau erläuterst, was genau dir besonders missfallen ist.

bearbeitet von Footballhead

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

  • 4 weeks later...
Ich bin /root, ich darf das!

Am Dienstag fand bei mir die Abschlussprüfung statt. 3 Doppelprüfungen und die Präsentation der FBA.

Es startete um 07:30 und endete um 20:13 Uhr. Dementsprechend KO war.

Am Ende hab ich es mit einer Auszeichnung geschafft. Zähle es dennoch zu den anstrengendsten Tagen und aufwendigsten Prüfung (nicht unbedingt die einzelnen Prüfungen, aber die Masse machts einfach)

Nun brauch ich einmal Zeit. Erstens um wieder etwas vom Stresspegel runter zu kommen (war auch Privat nicht ganz einfach die letzten Monate), andererseits um Praxis zu sammeln.

Nächstes Jahr, bevorzugt im Herbst, beginne ich mit dem Studium. Durch den hohen Bedarf an Fachkräften ist der Zugang "noch" sehr einfach. Ich hoffe, dass ist auch noch in einem Jahr so. Der Weg zum Dr. Titel (of Health care) ist völlig geebnet.

Erstmal arbeiten, Geld verdienen, Privatleben stabilisieren und Hobbys nachholen.

@Mobile Pflege

Der mobile Dienst ist eine extrem wichtige Aufgabe für unser Sozialwesen. Man kann die Leute zu Hause betreuen. Damit bleiben sie nicht nur länger in der gewohnten Umgebung, sondern spart dem Staat auch extrem viel Geld. Dieses Wesen wird auch weiterhin ausgebaut und soll mit der höheren Qualifikation der DGKP/S noch mehr Bereiche umfassen.

AKTUELL ist es für mich nichts, was mich interessiert. Die Wundverbände langweilen mich, Aufnahmen sind aufgrund der rechtlichen Situation extrem kompliziert und aufwendig. Ich bin dort Gast und muss mich deren Wünsche unterordnen. Man drückt schon mal ein Auge zu beim Thema Hygiene und eigenen Gesundheit.

Hier kommt für mich das Helfer Syndrom wieder durch. Auch wenn ich dort Gast bin zählt meine Gesundheit mehr. Dies beginnt bei einem Pflegebett, Arbeitshöhe bis hin zur Hygiene. Auch wenn dies alles in den Richtlinien steht dauert es oft Monate bis etwas in die Wege geleitet wird und oftmals sagt man einfach "Naja, is halt so"

Die mobile Pflege lebt von Müttern, die einen 20h Job haben wollen. Die Arbeitszeiten sind einigermaßen geregelt und für 20h verdient man nicht so schlecht (aber auch nicht gut). Diese Mütter sind aber froh, überhaupt einen Job zu haben. Man kann genau erkennen wie sie anfangs noch einiges hinterfragen und mit der Zeit immer leiser werden. Am Ende sitzen sie am Teppich Boden und verbinden einen Ulcus cruris. Schlecht für die eigene Gesundheit und Hygiene? Ich schleppe alles mit ins Auto und von dort weiter zu jedem Klienten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hobbyjournalist

Am Dienstag fand bei mir die Abschlussprüfung statt. 3 Doppelprüfungen und die Präsentation der FBA.

Es startete um 07:30 und endete um 20:13 Uhr. Dementsprechend KO war.

Am Ende hab ich es mit einer Auszeichnung geschafft. Zähle es dennoch zu den anstrengendsten Tagen und aufwendigsten Prüfung (nicht unbedingt die einzelnen Prüfungen, aber die Masse machts einfach)

Nun brauch ich einmal Zeit. Erstens um wieder etwas vom Stresspegel runter zu kommen (war auch Privat nicht ganz einfach die letzten Monate), andererseits um Praxis zu sammeln.

Nächstes Jahr, bevorzugt im Herbst, beginne ich mit dem Studium. Durch den hohen Bedarf an Fachkräften ist der Zugang "noch" sehr einfach. Ich hoffe, dass ist auch noch in einem Jahr so. Der Weg zum Dr. Titel (of Health care) ist völlig geebnet.

Erstmal arbeiten, Geld verdienen, Privatleben stabilisieren und Hobbys nachholen.

@Mobile Pflege

Der mobile Dienst ist eine extrem wichtige Aufgabe für unser Sozialwesen. Man kann die Leute zu Hause betreuen. Damit bleiben sie nicht nur länger in der gewohnten Umgebung, sondern spart dem Staat auch extrem viel Geld. Dieses Wesen wird auch weiterhin ausgebaut und soll mit der höheren Qualifikation der DGKP/S noch mehr Bereiche umfassen.

AKTUELL ist es für mich nichts, was mich interessiert. Die Wundverbände langweilen mich, Aufnahmen sind aufgrund der rechtlichen Situation extrem kompliziert und aufwendig. Ich bin dort Gast und muss mich deren Wünsche unterordnen. Man drückt schon mal ein Auge zu beim Thema Hygiene und eigenen Gesundheit.

Hier kommt für mich das Helfer Syndrom wieder durch. Auch wenn ich dort Gast bin zählt meine Gesundheit mehr. Dies beginnt bei einem Pflegebett, Arbeitshöhe bis hin zur Hygiene. Auch wenn dies alles in den Richtlinien steht dauert es oft Monate bis etwas in die Wege geleitet wird und oftmals sagt man einfach "Naja, is halt so"

Die mobile Pflege lebt von Müttern, die einen 20h Job haben wollen. Die Arbeitszeiten sind einigermaßen geregelt und für 20h verdient man nicht so schlecht (aber auch nicht gut). Diese Mütter sind aber froh, überhaupt einen Job zu haben. Man kann genau erkennen wie sie anfangs noch einiges hinterfragen und mit der Zeit immer leiser werden. Am Ende sitzen sie am Teppich Boden und verbinden einen Ulcus cruris. Schlecht für die eigene Gesundheit und Hygiene? Ich schleppe alles mit ins Auto und von dort weiter zu jedem Klienten.

Ich gratuliere dir ganz herzlich. Vor allem mit "Auszeichnung" zu bestehen ist eine ganz großartige Leistung und der Doktortitel ein ehrgeiziges Ziel.

Wer weiß, vielleicht mache ich eines Tages den Bachelor of Nursing? ;)

Hinsichtlich deiner Worte zur mobilen Pflege muss man dir einfach mit jedem einzelnen Wort recht geben.

Ich hatte erst vergangenen Donnerstag die Ehre bei der Erstaufnahme von zwei Klienten dabei zu sein. Die Bürokratie, die in diesem Rahmen anfiel ärgerte auch die DGKS zusehends.

Ansonsten nimmt das Wundmanagement tatsächlich den Großteil der Arbeit des diplomierten Personals ein. Während es mich anfangs noch faszinierte, welch aufwendigen Prozess die Versorgung eines Ulcus cruris (Anm.: Defekt im Gewebe des Unterschenkels) darstellt, so stelle ich es mir auf Dauer ein wenig langweilig vor, immer wieder dieser Tätigkeit nachzugehen.

An die hygienischen Zustände, die in manch einem Haus herrschen mag ich gar nicht denken. Eine Dame um die 70 kümmert sich bspw. um ihre 94-jährige Mutter. Die Tochter wirkt teilweise mit dem Haushalt überfordert, die HKP kommt täglich Morgens vorbei und es kommt an manchen Tagen vor, dass keine frische Unterwäsche zur Verfügung steht. Dann wird eben an zwei Tagen hintereinander die gleiche Unterhose getragen. :nein:

In puncto Körperpflege wird eben jener Waschlappen verwendet, der seitens des Haushalts des entsprechenden Klienten angeboten wird. Wenn man bedenkt, dass ein solcher für das Gesicht verwendet wird und man darüber Bescheid weiß, dass erst am Vortag der Unterleib damit gewaschen wurde, so kann man nur den Kopf schütteln. :facepalm:

Solche Erlebnisse entsprechen aber glücklicherweise nur der Ausnahme und keinesfalls der Regel.

Spreche ich mit den Krankenschwestern oder den Pflegehelferinnen, so erzählen sie mir durch die Bank, dass sie Kinder hätten und sich insofern die Hauskrankenpflege aufgrund der tollen Arbeitszeiten perfekt mit ihrem Leben vereinbaren ließe.

Zugegeben: In der mobilen Pflege zu arbeiten hätte tatsächlich in gewisser Weise ihren Reiz, weil man doch sehr selbstständig arbeiten kann und im Grunde genommen kein Zeitdruck in Hinblick auf Tätigkeiten am Klienten vorhanden ist. Beim Stützpunkt an dem ich tätig bin existieren nicht einmal geteilte Dienste und an den Wochenenden müssen gerade einmal zwei Klientinnen aufgesucht wurden, wobei an einer Dame Blutdruck und Blutzucker zu messen sind und die andere Dame gewaschen wird.

Eine Vollzeitbeschäftigung in dieser Sparte zu finden, ist aber zumindest am Land beinahe ein Ding der Unmöglichkeit und die autonome Arbeitsweise kann sich unter Umständen auch als Fluch herausstellen, sofern es zu Komplikationen in technischer oder pflegerischer Hinsicht kommt und man am Handy womöglich keine Krankenschwester erreicht...

Ich zu meinem Teil bin noch bis Mittwoch in der Hauskrankenpflege tätig und blicke auf ein bis hierhin interessantes Praktikum zurück. Eine Krankenschwester spricht sich sehr bald mit den Pflegehelferinnen ab und in weiterer Folge erhalte ich meine Beurteilung.

Ich bin gespannt...

bearbeitet von Footballhead

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin /root, ich darf das!

Es wird in der mobilen Pflege durch den ISGS weitere Verpflichtungen geben und ich denke, mit den neuen Kompetenzen wird das noch ein interessanter und abwechslungsreicher Job.

Aktuell ist es, zumindest für mich, keine interessante Wahl.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.



  • Folge uns auf Facebook

  • Partnerlinks

  • Unsere Sponsoren und Partnerseiten

  • Wer ist Online

    • Keine registrierten Benutzer online.