Der_Experte

Stimmt leider. Würde jetzt wirklich gerne einen Neustart sehen. Die heurige Bilanz ist einfach zu schlecht, als dass man da ganz normal zur Tagesordnung übergehen könnte. Vor allem, wenn man sich nur die Pflichtspiele ansieht. Bis auf Portugal war kein übermächtiger Gegner dabei. Dennoch schaffte man aus diesen 7 Partien gerade einmal einen Sieg. Noch viel schlimmer als die reinen Resultate war allerdings das "Wie'. Scheint so, als wäre kein Leben mehr in dieser Mannschaft. Denke nicht, dass man mit Koller den Turnaround schaffen kann. Meiner Meinung nach sollte man jetzt die Reißleine ziehen.

3. Sieg war gegen Malta.

Bilanz 2016: 12 Spiele - 3 Siege - 3 Remis - 6 Niederlagen Torverhältnis: 12:17

Schiri hat auch keine Lust mehr gehabt. Nun ist es also vorbei, dieses Seuchenjahr. Positiv: 2017 kann kaum noch schlechter laufen.

Wimmer Um den wird uns noch ganz Europa beneiden.

Hopp Slowakei, da geht noch was! Unfassbare Orschpartie Alaba, Janko, Hinterseer

Windtner hat schon einmal einen Koller aus dem Hut gezaubert. Warum sollte dies kein 2. Mal möglich sein? Ist ja nicht so, als wäre das "Experiment" mit einem Ausländer als Trainer gescheitert. Bis zum Jahr 2016 war die Ära Koller sehr erfolgreich. Sehe also keinen Grund, den eingeschlagenen, professionellen Kurs zu ändern. Die einzigen zwei Österreicher, die ich mir als Teamchef vorstellen könnte (Hasenhüttl, Stöger), werden sich das aktuell sicher nicht antun.

Wie Ook schon geschrieben hat: Restliche WM-Quali dafür nützen, einem neuen Trainer die benötigte Zeit zu geben, ein schlagkräftiges, für die zukünftigen Aufgaben gewappnetes, Team zu formen. Nach der WM hätte Koller wohl ohnehin nicht ein weiteres Mal verlängert. Von daher wäre es nun an der Zeit, sich für die vielen tollen Spiele und Erlebnisse zu bedanken und ihm das Beste für seine weitere Karriere zu wünschen. Er ist kein schlechter Trainer, bei Gott nicht. Genausowenig wie der Wunderwuzzi, wie er von vielen Fans und Medien immer gesehen wurde. Die Wahrheit liegt wohl wie so oft irgendwo in der Mitte. Lange war er der Richtige für unser Team, doch diese Zeit scheint nun endgültig vorüber. Die Bilanz 2016 ist äußerst, äußerst schlecht. Die Leistungen teilweise katastrophal. Ich schaue nun wirklich schon lange Fussball, aber ehrlich, selten habe ich ein derart unterlegenes Team bei einem großen Turnier gesehen. Schon damals hätte ich gerne frischen Wind von der Trainerbank aus gesehen. Aber gut, nach all der guten Arbeit hat er sich natürlich eine weitere Chance verdient. Nicht glücklich, aber doch einigermaßen optimistisch ging ich also in die WM-Quali. Ich war wirklich gespannt, ob er das Ruder wieder herumreißen kann. Doch spätestens nach dem heutigen Spiel kann ich sagen, dass ich kein Vertrauen mehr habe. Fragwürdige Personalentscheidungen hier (Wimmer als LV , Sabitzer RA, langes Ignorieren von Schöpf), lernressistentes Verhalten da (Alaba DM). Dazu kommen noch so störende Dinge wie die unglaubliche Schönfärberei der miesen Testspiele und vor allem sein fehlender Plan B bzw. sein allgemein zu leicht berechenbares System. Alles ist mehr oder weniger auf Janko zugeschnitten. Ist der außer Form, kann unser Team selten Gefahr erzeugen. Die anderen Mannschaften haben sich mittlerweile auf unser System eingestellt. Sie wissen, was es braucht, um uns aus dem Spiel zu nehmen. Genau darum benötigen wir nun eine Veränderung. Neue Impulse, neue Zugänge, neue taktische Varianten. Und ja, es dürfen ruhig auch mal formstarke Spieler mit in den Kader aufgenommen werden. Ich verzichte hier mal auf das übliche Namedropping. Die Trainerbestellung ist nicht meine Aufgabe. Aber ich bin überzeugt, dass es einige Trainer im Format eines Kollers da draußen gibt.

Aber schon erstaunlich, wie wenig mich diese furchtbar lustlose Leistung aufregt. Die Euro hat da schon einiges zerstört.

Koller wird wohl demnächst seinen Hut nehmen. Die WM-Quali ist gelaufen, so ehrlich muss man sein. Außer wir legen nächstes Jahr einen unerwarteten Run hin und gewinnen die restlichen 6 Partien. Fraglich, ob Koller gewillt ist, an diese Mini-Chance zu glauben. Wenn ja, dann wird er weitermachen. Ansonsten hätte es für ihn und auch das Team keinen Sinn, den gemeinsamen Weg weiter zu gehen. Persönlich hätte ich mir schon nach der katastrophalen Euro frischen Wind gewünscht. Durch die tollen Leistungen in der Vergangenheit hat er sich diese weitere Chance aber durchaus verdient. Weshalb ich mit der damaligen Entscheidung leben konnte. Nun ist die Zeit für Veränderung aber reif. Unser Spiel ist zu starr, zu ausrechenbar. Gepaart mit den fragwürdigen Personalentscheidungen kommt man eben in so eine Situation.

Ich kann den Frust und die Wut von einigen hier durchaus nachvollziehen, ging mir ja die letzten Tage sehr ähnlich. Speziell das Ungarn-Match hatte mir doch sehr zugesetzt. Aber bitte, bitte, kommt mal wieder runter. Da wird von Pflichtsiegen gegen Ungarn und Island fantasiert. Gestützt durch irgendwelche Marktwertzahlen und Clubvergleiche. Leute, das ist eine EM und jeder Sieg will hart erarbeitet werden. Selbst biedere Isländer schlägt man nicht im Vorbeigehen. Österreich mag die besseren Spieler haben, das will ich gar nicht abstreiten. Und von 10 Begegnungen gewinnen wir wahrscheinlich auch 7, jedoch scheinen manche etwas Grundlegendes zu vergessen. Nämlich dass wir hier von einer EM sprechen und dort jede Partie eine Schnittpartie ist. In einer Quali kann man sich durchaus mal 1-2 Ausrutscher leisten, bei einer Endrunde eben nicht. Bei all der berechtigten Kritik, die sich ein Herr Koller nun stellen muss, so liegt er mit folgendem Punkt nicht so komplett daneben: Auf so einer Bühne, bei einem so großen Event entscheiden nun mal Kleinigkeiten. Ebenfalls sollte man den Faktor Glück nicht vernachlässigen. Und letzten Endes sei angemerkt, dass doch gerade diese Ungewissheit den Reiz am Fussball ausmacht. Würde sich immer der nominell Stärkere durchsetzen, so wäre dieses Spiel ein weitaus öderes, weil berechenbar. Heroisch kämpfende Davids, die den großen Goliath in die Knie zwangen, das sind die Geschichten, die den Fussball so einzigartig und emotional machen. Genau deswegen liebe ich ihn.

Man kann durchaus auch in so einer vermeintlich leichten Gruppe scheitern, keine Frage. Aber die Art und Weise, wie es zustande kam, war schon erschreckend. Meiner Meinung nach waren wir das schwächste Team dieser Gruppenphase. Da mangelte es an den simpelsten Dingen. Passqualität einer Endrunde absolut unwürdig, kaum Laufbereitschaft (unsere Spieler standen meist wie angewurzelt auf ihren Positionen, anstatt die Räume zu suchen.), Versuche, einen Gegner mittels Eins-gegen-Eins zu überspielen? Fehlanzeige. Erst mit dem Mute der Verzweiflung fanden wir endlich wieder zu unserem Spiel zurück. Die 2. Hälfte heute war doch in Ordnung. Da hat die Mannschaft wieder das Gesicht aus der Quali gezeigt, zumindest ansatzweise. Letzten Endes war das aber zu wenig und man fährt völlig verdient nach Hause. Ich muss auch gestehen, dass mich einige Phasen unserer Spiele an längst überwunden geglaubte, düstere Zeiten erinnerten. Insofern bin ich über das Aus nicht wirklich enttäuscht. Wenn man ehrlich ist, dann haben wir in dieser Verfassung nichts, aber auch gar nichts in einem Achtelfinale verloren. Scheiss drauf, das Leben geht weiter. Nun gilt es die richtigen Schlüsse aus dieser Schmach zu ziehen. Kritik ist berechtigt, ja sogar erforderlich (auch gegenüber Koller), jedoch sollte es nicht so ausarten, dass man nun wieder alles schlecht redet. Unser Team hat sicher mehr drauf, als es hier bei dieser Euro gezeigt hat. Aber wir sind keine Weltklasse-Nation, die um internationale Titel spielt. Nicht heute und wohl auch nicht in Zukunft. Außer wir legen mal so einen Run wie die Griechen anno 2004 hin . So etwas lässt sich nicht planen, es muss passieren. Und das ist auch mein erster Kritikpunkt: Die absolut überzogene Erwartungshaltung seitens der Fans und Medien. Euphorie schön und gut, aber was da teilweise zu lesen/hören war grenzte schon an Arroganz. Hatte mir oft die Frage gestellt, woher dieser Übermut eigentlich kommt. War es der Tatsache geschuldet, dass wir nach langer, wirklich langer Zeit mal wieder eine Quali geschafft hatten? Vielleicht wollten einige Verpasstes nachgeholt sehen oder dachten "Na, jetzt zeigen wir es den Piefkes, nun sind wir wieder wer". Eventuell verlor man aufgrund des jahrelangen Misserfolgs auch den Bezug zur Realität bzw. was eine Quali eigentlich bedeutet. In Wahrheit haben wir uns in einer recht schwachen Gruppe relativ souverän durchgesetzt. Was ja eine tolle Leistung war, jedoch hätte man meiner Meinung nach niemals so abheben dürfen. Gut möglich, dass diese Art von Berichterstattung und öffentlicher Wahrnehmung auf die Spieler abgefärbt hat. Wenn man pausenlos hört, man wäre DER Held der Nation, dann kann man das irgendwann wirklich glauben. Dennoch müssten da Vollprofis geerdeter reagieren und sich nicht von so einer Atmosphäre anstecken lassen. Noch viel wichtiger sind allerdings andere Details. Und so leid es mir auch tut, hier muss ich Koller kritisieren. Ich mag ihn und seine ruhige, besonnene Art, jedoch ist er nicht fehlerlos. Verstehe zB nicht, wieso er nicht früher damit begann, Perspektivspieler in den Kader zu holen und in weiterer Folge in den vielen Testmatches zu probieren. Gelegenheiten dazu hatte er. Auch probierte er nie ein anderes System, was mit ein Grund für unser Scheitern gewesen sein dürfte. Wir waren einfach viel zu starr und ausrechenbar. Kurz gesagt: Eine gute Mannschaft braucht einen Plan B, einen Plan C und ja, auch einen Plan D. Man muss für alle Eventualitäten gewappnet sein. Davon war bei unserem Team nichts zu sehen. Die Gegner haben uns gut analysiert, unsere Schlüsselpositionen erkannt. Deswegen war unsere Offensive auch über weite Strecken vollkommen neutralisiert. Da gilt es in Zukunft mehr Varianz in unser Spiel zu bringen. Die heutige Aufstellung war wohl ein Versuch, dies zu bewerkstelligen, jedoch fällt sie eher in die Kategorie "Panikreaktion". Anders ist das für mich nicht erklärbar. Ich habe wirklich keine Ahnung, was sich Koller bei diesem Experiment gedacht hat. Wie gesagt, ich bin für mehr Varianz, allerdings sollte man solche Aufstellungen zuvor erproben und eben nicht im wichtigsten Spiel des Jahres, nein sogar des Jahrzehnts. Bei den Tests ändert er nichts und sagt Sätze wie "Ja, da müssen wir nicht mehr viel ausprobieren, wir sind gut vorbereitet" um dann im Spiel der Spiele die Nerven vollkommen wegzuhauen. Auch sein stures Festhalten an sich nicht in Form befindlichen Spielern ist ein Kritikpunkt. Klar, bisher ist diese Taktik eigentlich immer aufgegangen. Da konnte man ihm keine Vorwürfe machen. Aber nun hatte er 2 Spiele, um den Ernst der Lage zu erkennen. Warum er einen formstarken Schöpf bis zuletzt ignoriert, weiß auch nur er. Schöpf brachte in allen drei Partien frischen Wind in unser behäbiges Offensivspiel. Auch war er einer der Wenigen, der einmal ein Eins-gegen-Eins versucht hat. Hat ganz Österreich gesehen, nur Koller hatte nicht den Mut, ihn von Anfang an zu bringen. Und wenn man ehrlich ist, genau für so ein Verhalten wird ein Prohaska noch heute kritisiert. Da heißt es, dieser hätte die WM 1998 mit seinen Aufstellungen und Angsthasenfussball vercoacht. Gebe auch allen Recht, die das damals so empfunden haben bzw. dies heute noch tun. Allerdings sollte man dann auch einen Koller für so ein Verhalten kritisieren dürfen. Verstehe nicht, wieso da mit zweierlei Maß gemessen wird. Trotz all der nun aufkommenden Kritik denke ich, dass Koller weitermacht. Wahrscheinlich ist er auch weiterhin der Richtige für diese Mannschaft, vorausgesetzt er lernt aus seinen Fehlern. Würde aber auch nicht in Tränen ausbrechen, wenn er sich dazu entschließen sollte, das Abenteuer ÖFB zu beenden. Ich denke, es gibt auch noch andere gute Trainer auf dieser Welt. Wer weiß, vielleicht wäre es nach fast fünf Jahren sogar wieder mal an der Zeit für einen Trainerwechsel, einfach um frischen Wind ins Team zu bringen und eventuell festgefahrene Strukturen zu lockern. Wie auch immer, die Ernüchterung nach dem Ungarn-Spiel war extrem groß, aber spätestens mit Beginn der WM-Quali bin ich wieder am Start. Ob mit oder ohne Koller ist mir eigentlich egal. Ich denke, beides hätte so seine Vor- und Nachteile. Mein Tipp: Er macht weiter und schaut sich den Verlauf der bald beginnenden Quali an. Spielen wir da wieder halbwegs ansprechend, wird er seinen Vertrag erfüllen. Ist die WM schon im kommenden Winter in weite Ferne gerückt, wird man sich einvernehmlich trennen. Dann hätte man genügend Zeit, mit den Ideen des Nachfolgers, eine neue, schlagkräftige Truppe für die Euro 2020 zu formen. Zum Schluss möchte ich noch allen Spielern und natürlich auch dem Trainerteam danken. Danken dafür, dass wir euch die letzten zwei Jahre auf eurem Weg nach Frankreich begleiten durften. Denn wie heißt es doch so schön? Der Weg ist das Ziel. Und dieser Weg wird uns so oft geschundenen österreichischen Fans für immer in Erinnerung bleiben. Auch wenn die EM selbst am Ende enttäuschend verlief. Die letzten zwei Jahre waren geil. Hoffen wir, dass wir bald wieder etwas zum Jubeln haben.

Tja, willkommen in der Realität, kann ich da nur sagen. Einzig positiver Aspekt dieser enttäuschenden Niederlage ist der Umstand, dass nun der fast schon peinlich anmutende Hype ein Ende findet. Ehrlich, ich konnte diese überzogenen Erwartungen nicht mehr hören. Alleine diese "Expertenrunde" beim ORF, die vor Beginn der Euro ihre Tipps bezüglich des ÖFB-Teams abgab, war äußerst fragwürdig. Reihenweise wurde da von Viertelfinale gesprochen. Trotz dieser Unform, die unser Team in den letzten Spielen deutlich offenbart hatte. Aber was verlange ich denn da? Eine halbwegs kritische und realistische Betrachtungsweise vom ORF? Ok, selbst schuld Außerdem, was haben "wir" denn schon groß erreicht? Die Qualifikation war dank der Aufstockung schon vor x-Jahren als unser Ziel ausgegeben worden. Sicher, die Art und Weise war so nicht zu erwarten. Dennoch sind die 28 erreichten Punkte sehr vielen zu Kopf gestiegen bzw. sind einige Schwächen und teilweise auch glückliche Siege dadurch kaschiert worden. Unsere Schwäche vor dem Tor war schon damals ersichtlich, von den Begegnungen gegen Liechtenstein und der Partie in Schweden mal abgesehen. Bei letzterer ist alles für uns gelaufen, so ehrlich muss man auch sein. Und unsere Gegner waren allesamt keine Übermannschaften. Gehen wir die Qualipartien einfach noch einmal kurz durch: Österreich - Schweden 1:1 Leistungsgerechtes Unentschieden. Viele sahen ob der zwei verlorenen Punkte die Quali bereits als verloren an. Moldawien - Österreich 1:2 Relativ bescheidene Leistung unserer Mannschaft. Moldawien hat kurz vor Schluss eine 100%ige vernebelt. Am Ende brüsteten sich manche Spieler mit Sätzen wie "Ja, da sieht man den Unterschied zu früher. Früher hätten wir so eine Partie verloren". Als ob das Verdienst unserer Akteure gewesen wäre, dass der Moldawier den Ball von 7 Metern auf die Tribune schoss. Schon damals fehlte es mir da ein wenig an Selbstkritik. Österreich - Montenegro 1:0 Die erste gute Partie. Hätten da auch locker 3 oder 4 Tore machen können. Stichwort: Abschlussschwäche Österreich - Russland 1:0 Kokorin schießt zu Beginn an die Stange. Allgemein zerfahrenes Spiel mit wenig Torchancen. Remis wäre gerecht gewesen. Trifft der Russe am Anfang ist das ein komplett anderes Spiel und in weiterer Folge wohl auch eine komplett andere Quali. Durch diesen doch recht glücklichen Sieg konnten wir unsere Tabellenführung behaupten und die restlichen schweren Auswärtspartien ohne Druck bestreiten. Von da an waren die Auswärtsmatches gegen Russland, Schweden, Montenegro sozusagen Matchballspiele. Ein Sieg hätte bereits zum 2. Platz genügt, vorausgesetzt man würde gegen die Kleinen gewinnen Liechtenst. - Österreich 0:5 Solider Sieg Russland - Österreich 0:1 Guter Beginn mit Traumtor belohnt, danach Riesenchance zum 2:0 ausgelassen. 2. Halbzeit Russland am Drücker, einige gefährliche Schüsse von der Strafraumgrenze, die aber allesamt folgenlos blieben. Am Ende wäre auch hier ein X gerecht gewesen, meiner Meinung nach. Aber gut, mit diesem Sieg war die Quali eigentlich gegessen. Die Frage war nur noch ob wir die Gruppe als Erster oder als Zweiter beenden werden. Funfact am Rande: Dieses Spiel fand am 14. Juni 2015 statt. Also genau ein Jahr vor diesem traurigen Spiel gegen Ungarn. Österreich - Moldawien 1:0 Eine sehr frustrierende Partie. Moldawier standen hinten recht gut und unseren Spielern ist leider auch sehr wenig eingefallen. Hier machten sich die Probleme gegen defensiv gut organisierte Gegner bemerkbar. Schweden - Österreich 1:4 Sicher die beste Leistung der gesamten Quali. Das frühe Tor hat uns die nötige Sicherheit gegeben. Danach die Schweden defensiv katastrophal. Die zwei Abschlusspartien erspar ich mir jetzt einfach. Mir geht es nicht darum jetzt im Nachhinein alles schlecht zu reden. Überhaupt nicht. Ich will nur die einzelnen Spiele zurück ins Gedächtnis rufen. Die 28 Punkte schauen in der Tabelle natürlich schön aus, keine Frage. Meines Erachtens waren sie aber schon etwas schmeichelhaft. Wir hatten damals einen richtigen Lauf. Dieser scheint nun weg zu sein bzw. unsere Ergebnisse passen sich nun wieder unserem tatsächlichen Leistungsvermögen an. Aktuell sogar darunter. Schade, dass dieses Formtief gerade vor der Euro ihren Lauf nahm. Und da kommen wir auch zum letzten Punkt, den ich hier ansprechen möchte. Nämlich die kollektive Verharmlosung der schwachen Testspiele. Alle, wirklich alle, ob nun Experten, Spieler oder auch der Trainer müssen sich hier an der Nase nehmen. Ich frage mich schon, wieso man diese Spiele überhaupt bestreitet, wenn sie ja so unaussagekräftig sind. Ist ja nicht so, als wäre nur eine Partie in die Hose gegangen. Nein, fünf schwache Spiele waren das. Keine Laufbereitschaft, kein Feuer, technische Mängel, taktisch teilweise erbärmlich. Dazu noch die vielen haarsträubenden Patzer, welche die allgemeine Unsicherheit deutlich zu Tage brachte. Da hätten die Alarmsignale gehört werden müssen. Aber was tat man stattdessen? Ja genau, man wollte Zweckoptimismus versprühen, der nun leider ad absurdum geführt wurde.

Naja, durch Siege erhält man auch Punkte in diversen Ranglisten, welche wiederum sehr wichtig für zukünftige Topfeinteilungen sind. Btw, finds extrem lustig, wie eine einstmals große Nation so absandelt. Sowohl was Nationalteam, als auch den Klubfussball betrifft.

Richtig beeindruckend waren sie schon bei der letzten WM nicht. Gut, im Auftaktspiel gegen Spanien ist ihnen in Hälfte zwei einfach alles gelungen. 5:1 gegen den Titelverteidiger liest sich auch spektakulär, aber die Partie hätte auch ganz anders ausgehen können. Macht Costa den Elfer zum 2:0, gewinnt Spanien. Aber so ist nun mal der Fussball. Danach gabs mühevolle, wie auch glanzlose Siege gegen Australien und Chile. In der KO-Phase hatte man richtig viel Dusel. Hätte sich keiner beschweren dürfen, wenn schon gegen Mexiko Endstation gewesen wäre. Ich bleibe dabei, Holland hatte bei der WM eine gute Partie.