Sotschi 2014 - Nachbesprechung

[halbe südfront]

Zum Schluss noch, ich lese hier, dass die Deutschen das Rodeln und die Niederländer das Eisschnelllaufen kaputtmachen, weil sie darin zu gut sind und dass diese Nationen das ändern müssen. Ok, klar, so wie das jetzt ist entbehrt das einer gewissen Spannung, die jedem Sport zuträglich ist. Trotzdem mal die konkrete Frage: Wie stellt ihr euch das denn vor? Diese Sportler, ein Felix Loch z.B., die leben ja auch von ihren Erfolgen, Medaillen bedeuten in Deutschland z.B. mehr Förderung für eine Sportart. Man kann doch nicht erwarten, dass der Loch mal absichtlich zwei Banden mitnimmt, dass der deutsche Stab mal alle aussichtsreichen Ausländer einlädt und denen Tipps gibt, wie man die Deutschen schlagen kann, oder dass man den jahrelang erarbeitenden Know-how-Vorsprung in Puncto Material einfach so abgibt.

du mußt genauer lesen. niemand will, dass loch oder andere sportler absichtlich verlieren. es geht um entwicklungshilfe für andere verbände. es geht nicht darum 2 banden zu nehmen, es geht darum den anderen zu lernen diese nicht zu nehmen. es geht nicht darum mit holzschlitten runterzufahren, es geht darum den anderen zu erklären mit welchem material sie arbeiten sollten.

ja, man muss den vorsprung freiwillig reduzieren, um den eigenen sport nicht kaputt zu machen.

und ja, ich erwarte mir das.

Verlangt von euren Springer und Alpinen ja auch keiner, aber da gibt es eben Nationen die auch hart dran arbeiten um an euch ran zu kommen.

1. es wurde durchaus gefordert

2. und trotz allem tun sie es

der alpine schisport drohte kaputtgesiegt zu werden. es wurde sehr viel know how exportiert. trainer und serviceleute aus österreich arbeiten in aller welt. sportler aus anderen ländern wurden zu trainingsgruppen hinzugefügt, etc..

im prinzip aber egal. wenn sie in ihrem eigenen saft schmoren wollen, dann sollen sie das tun. aber dann halt ned raunzen, wenn nicht mal mehr bei olympia eine andere tv-station, außer der aus dem eigenen land, die wettbewerbe übertragen will und kein sponsorhahn mehr nach der sportart kräht.

[Subirer]

Ich war mit meinem Leben damals überfordert. Mein kleiner Sohn hat nur geschrien, überhaupt nicht geschlafen. Ich sollte trainieren, hatte eine gute Saison hinter mir, die Erwartungshaltung war gestiegen. Aber ich wusste auch: Mit meinem bisherigen Verdienst kannst du deine Familie nie im Leben durchbringen. Ich habe also trainiert, stand aber völlig neben mir (...). Ich hatte zunehmend Angst, dass mir die Felle davonschwimmen, die Saison den Bach runtergeht, so Dürr.Ich war blöd, aber nicht so blödDann sei dieses Angebot von dem Typen aus Ex-Jugoslawien gekommen. Er hat mir den Einnahmeplan dazugegeben, ich hab mich zusätzlich in Büchern informiert, von den empfohlenen Dosen die Hälfte weggenommen, um nur ja auf der sicheren Seite zu sein, erläuterte der Dopingsünder. Die empfohlenen Dosen habe er aus Angst vor den Dopingkontrollen vor Olympia noch einmal reduziert.Deshalb sei er überrascht gewesen, dass er nach etlichen negativen Ergebnissen - 14 in dieser Saison - plötzlich erwischt worden war. Absolut, ich habe Dopingkontrollen bestanden, wo ich vorher die doppelte Dosis genommen hatte. Für Olympia habe ich nochmals nach unten geschraubt, weil ich wusste, dass ich zu 100 Prozent kontrolliert werde. Ich war blöd, aber nicht so blöd.Dürr fühlte sich wie ein JunkieWie schon zuvor beteuerte Dürr, dass es das Allerschlimmste gewesen sei, seine Familie anzulügen und diese Schande über sie gebracht zu haben. Ich hätte es meiner Frau so gern gesagt, aber ich hab es als Zeichen von Schwäche gesehen, hab es mit mir selbst ausgemacht und wollte sie nicht damit belasten.Daneben bedauere er auch, seine Sportart wieder in Verruf gebracht zu haben. Er habe zu EPO gegriffen, weil es die einfachste Methode gewesen sei. Ich wollte dieses Gepantschte wie etwa bei Eigenblutdoping nicht, hätte aber auch keinen Zugang gehabt, sagte Dürr, der sich aber auch mit EPO wie ein Junkie gefühlt haben will. Ich habe immer gewusst, dass es das absolut Falsche ist. Aber ich bin eben auch nur ein Mensch.Kritik am ÖSVDürr versprach, die bereits begonnene Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt auch mit der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) fortzuführen. Ich werde alles offenlegen, wie es war. Genug ist genug. Aber nicht wegen des geringeren Strafmaßes - ich glaube, ich würde meinem Sport nichts Gutes tun, würde ich noch einmal zurückkommen. Er strebe keinen zweite Chance nach der zu erwartenden Sperre an, bekräftigte Dürr.Vom ÖSV, der in der Person von Sportdirektor Markus Gandler mit scharfen Worte und von Präsident Peter Schröcksnadel mit Sanktionsankündigungen für die Langlauf-Sparte reagiert hat, hätte er sich neben der nachvollziehbaren Enttäuschung schon ein Mindestmaß an Kooperation gewünscht. Schließlich habe der Verband ja auch von seinen Topleistungen profitiert, glaubt Dürr. Die Leute, die ihn jetzt verdammen, sollen sich an der eigenen Nase nehmen. Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein.

Wenn es wirklich so ist wie er sagt (Stichwort: wer einmal lügt...) dann zeigt das zumindest, dass Spitzenleistungen auch ohne Doping möglich sind (ich zähle Top15 Plätze die er letzte Saison hatte definitiv zu den Spitzenleistungen)

@aragorn: Ist es so schwer vorstellbar, dass ein erfolgreicher Athlet irgendwann komplett aufhört zu dopen, um sich zu schützen? So nach dem Motto: 40x ist es gut gegangen, jetzt ist es das Risiko nicht mehr wert.Ich denk mir das zum Beispiel bei Sumann. Nicht dass ich ihm jemals Doping unterstellen würde, aber mittlerweile macht es wohl keinen großen Sinn mehr, kurz vor dem Karriereende nochmal sein "Standing" zu beflecken.

Quelle: http://sport.orf.at/stories/2202766/2202765/

bearbeitet 26. Februar 2014 von Subirer

[Admira Fan]

keine ahnung wo ich es sonst posten soll:

letzte woche noch olympia - jetzt folgt schon wieder die eiskunstlauf wm - eigenartige terminplanung

[cockney]

Ich glaube Dürr kein Wort von dem was er sagt. Doping hat im Langlauf System, kann mir beim besten Willen nicht vorstellen dass da irgendein "Dealer" auf einzelne Athleten zugeht, ihnen Doping anbietet und Trainer und Betreuer wissen nix davon!

[halbe südfront]

das ist eine vorab zusammengesetzte geschichte, welche man immer wieder zu hören bekommt.

der dubiose dealer aus ex-jugoslawien, der jetzt selbstredend untergetaucht und unauffindbar ist. lol

14x negativ mit der doppelten dosis. lol

wenn die erwischten das system schützen, dann wird sie das system auch auffangen. so einfach ist das.

[Admira Fan]

was die insider alle immer glauben zu wissen

[cockney]

das ist eine vorab zusammengesetzte geschichte, welche man immer wieder zu hören bekommt.

der dubiose dealer aus ex-jugoslawien, der jetzt selbstredend untergetaucht und unauffindbar ist. lol

14x negativ mit der doppelten dosis. lol

wenn die erwischten das system schützen, dann wird sie das system auch auffangen. so einfach ist das.

Was ich aber nicht verstehe ist, dass grad Athleten wie Dürr nicht mit der Wahrheit rausrücken. Er hat doch ohnehin nix mehr zu verlieren, seine Karriere ist mit dem Ausschluss aus dem ÖSV quasi beendet!

Solange die Erwischten mit solchen erfundenen Gschichtln immer wieder das System schützen wird sich nie was ändern!

[halbe südfront]

es wird denen halt auch recht wurscht sein, ob sich da was ändert.

eine kleine starthilfe für das leben danach und gut ists.

kohls aussagen sind dahingehend sehr vielsagend. er galt ja auch als kooperativ, nach einiger zeit. das system ist daran aber wohl nicht zerbrochen. keine ahnung wie es bei ihm finanziell ausgesehen hat, nach der sportlerkarriere. kaputte existenz ist er jedenfalls keine. er betont auch immer wieder, dass er 60 - 70.000 pro jahr ausgeben musste um das zu finanzieren. das zeigt wie lukrativ jeder einzelne sportler für die dopingindustrie ist. da kann man den wenigen "bauernopfern" locker mal etwas unter die arme greifen, damit da nichts auffliegt, was das große ganze gefährdet.

bearbeitet 26. Februar 2014 von halbe südfront

[halbe südfront]

was die insider alle immer glauben zu wissen

was lest du überhaupt mit, wenn dich die meinungen anderer eh nicht interessieren, oder du sie ohnehin argumentationslos als lächerlich abtust?

ist doch vergeudete lebenszeit. die kannst du sicher besser nutzen.

[issoisso]

Also das 14x negativ wird schon stimmen. Kohl hat seit dem Beginn seiner Profikarriere gedopt. Wann wurde er erwischt? Nach 5 Jahren. Wann wurde ein Ullrich erwischt? Nie. Wann wurde ein Armstrong erwischt? Ok, ja zumindest einmal, wurde halt dann unter den Teppich gekehrt, aber der hat wahrscheinlich mehr Kontrollen bestanden als jeder andere.

Das zeigt halt nur wie ineffektiv die Kontrollen sind und das ist jetzt gar keine Schuldzuweisung an die Anti-Doping Behörden, sondern soll einfach nur zeigen, dass man als Athlet den Kontrolleuren eben meistens doch den Schritt voraus ist.

[aragorn]

@aragorn: Ist es so schwer vorstellbar, dass ein erfolgreicher Athlet irgendwann komplett aufhört zu dopen, um sich zu schützen?

Nein, überhaupt nicht. Nur werden die Leistungen dann wohl auch abfallen (gibt ja im Radsport einige Beispiele dafür)

[halbe südfront]

keine frage. die 14x werden sicher stimmen. das ist ja mit fakten zu belegen. die halbe dosis ist halt schwer zu glauben. bzw. wenn, dann haben sie ihn halt sehr zeitnah der konsumation erwischt. dann ist die halbe dosis aber eben nicht mehr der entscheidende faktor.

leute wie kohl wurden halt von einer neuen methode überrascht. der wurde ja nicht während der tour erwischt, sondern monate später. und was man da so hört wäre die dunkelziffer bedenklich hoch, wenn man da ohne rücksicht auf verluste konsequent alte proben heranziehen würde.

bearbeitet 26. Februar 2014 von halbe südfront

[halbe südfront]

Nein, überhaupt nicht. Nur werden die Leistungen dann wohl auch abfallen (gibt ja im Radsport einige Beispiele dafür)

davon geh ich auch aus. und ich glaube auch, dass das sehr viele nach ihrem saisonhöhepunkt so handhaben. da kann man auch bei vielen einen drastischen leistungsabfall danach beobachten.

[Kaufi]

Nein, überhaupt nicht. Nur werden die Leistungen dann wohl auch abfallen (gibt ja im Radsport einige Beispiele dafür)

glaub auch, dass es da sicher den einen oder anderen gibt (ich denke da z.b. an Cunego oder Moreau). wenn man aber jahrelang gedopt Erfolge feiert (sportlich und nie positiv), braucht es sicherlich gute Gründe, das aufzugeben

[issoisso]

glaub auch, dass es da sicher den einen oder anderen gibt (ich denke da z.b. an Cunego oder Moreau). wenn man aber jahrelang gedopt Erfolge feiert (sportlich und nie positiv), braucht es sicherlich gute Gründe, das aufzugeben

Cunego ist wohl das Paradebeispiel und ich finde, dass er sich trotzdem noch ziemlich gut schlägt. Wenn man ihm glaubt und er jetzt wirklich 100% clean ist, zeugt das schon von enormen Talent.

bearbeitet 26. Februar 2014 von issoisso