[Teaminfo] - Ruch Chorzów

[Steffo]

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DER VEREIN

Ruch Chorzów ist zusammen mit Górnik Zabrze polnischer Rekordmeister (14 Titel), allerdings liegen die besten Jahre schon länger zurück, denn der letzte Meistertitel datiert aus dem Jahr 1989. Der größte internationale Erfolg stammt aus der Saison 1973/74, als Ruch Chorzów bis ins Viertelfinale des guten, alten UEFA-Cups vorstieß, dort aber nach Verlängerung gegen Feyenoord Rotterdam ausschied. Zuletzt spielte die Mannschaft in der Saison 2000/01 international, allerdings zog man in der ersten Runde mit Inter Mailand einen großen Brocken und verlor zwei Mal deutlich mit drei Treffern Differenz. Zwei Saisonen später stieg der Traditionsklub in die zweite Liga ab und es gelang erst im vierten Jahr der Wiederaufstieg. Nach zwei zehnten Plätzen erreichte Ruch Chorzów vergangene Saison Platz drei. In der Qualifikation zur Europa League schlugen die Polen zunächst zwei Mal Shakhter Karagandy auch Kasachstan und stiegen anschließend nur auf Grund der Auswärtstorregel gegen Valetta auf.

DIE AUFSTELLUNG

In drei von den bisherigen vier Qualifikationsspielen stellte Trainer Waldemar Fornalik ein 4-4-2 System auf. Auch in der vergangenen Saison spielte er fast immer mit diesem System, außer wenn er verletzungsbedingt umstellen musste. Im Rückspiel gegen Shakhter Karagandy schonte er Stürmerstar Sobiech bis zur 55. Minute uns ließ ein 4-2-3-1 spielen Ich nehme aber stark an, dass wir gegen die Austria ein 4-4-2 sehen werden.

Sobiech – Olszar

Janoszka – Pulkowski – Malinowski - Grzyb

Jakubowski - Grodzicki – Sadlok – Nykiel

Pilarz

Gabor Straka (zentrales Mittelfeld) ist im ersten Spiel gesperrt

DER TORMANN

Stammtorhüter der Polen ist der 29-jährige Krysztof Pilarz, der vergangene Saison keine einzige Partie verpasste. Im zweiten und dritten Qualifikationsspiel sah er allerdings jeweils einmal die gelbe Karte, sodass er im Rückspiel gegen Valetta gesperrt war. Gegen die Austria wird er aber sicher wieder zwischen den Pfosten stehen, was für Ruch Chorzów auch wichtig sein wird, da er sicherlich stärker ist, als Ersatzgoalie Matko Perdijic. Insbesondere auf der Linie kann sich Pilarz immer wieder mit spektakulären Paraden und tollen Reflexen auszeichnen. Bei hohen Bällen zeigt er manchmal aber Unsicherheiten, da er für einen Tormann nicht besonders groß und auch körperlich nicht sehr robust ist.

DIE VERTEIDIGUNG

Jakubowski - Grodzicki – Sadlok – Nykiel

Chef in der Abwehr ist der erst 21-jährige Innenverteidiger Maciej Sadlok, der als eines der größten polnischen Talente gilt und zusammen mit Stürmer Artur Sobiech die heißeste Transferaktie des Vereins ist. Von den 30 Meisterschaftsspielen der vergangenen Saison absolvierte der Innenverteidiger 29 von Beginn an und versäumte nur ein Spiel wegen einer Sperre. Am 14. November 2009 debütierte er zudem in der polnischen Nationalmannschaft und hat seit diesem Zeitpunkt auch dort einen Fixplatz in der Innenverteidigung. Sadlok ist für einen Innenverteidiger technisch sehr gut und kann das Spiel von hinten aufbauen. Sicherlich der stärkste Spieler in der Viererkette!

Neben Sadlock spielt der 26-jährige Rafal Grodzicki, ein 1.92m großer Brocken, ein Mann fürs Grobe. Stark in der Luft, arbeitet viel mit den Händen, aber eher langsam und teilweise ein wenig hölzern. Grodzicki wechselte vor zweieinhalb Jahren von GKS Belchatow zu seinem jetzigen Verein und wenn er nicht gerade gesperrt ist (vergangene Saison sah er zwei Mal rot), dann hat er immer einen fixen Platz neben Sadlok, da sich die beiden recht gut ergänzen.

Der Mann auf der rechten Seite der Viererkette heißt Krzysztof Nykiel, ist 27 Jahre alt und spielt seit vier Jahren bei Ruch Chorzów. Vor seinem Wechsel spielte er bei kleineren Vereinen in niedrigeren Klassen, abgesehen von einem Kurzengagement bei Polonia Warschau, wo er sich aber nicht durchsetzen konnte. Kein Spieler vor dem man Angst haben muss, in 84 Meisterschaftsspielen in der höchsten Spielklasse ist ihm bisher noch kein einziger Treffer gelungen.

Links in der Viererkette ist Ariel Jakubowski gesetzt, der vor elf Jahren in der Nationalmannschaft Polens debütierte und seither auf seinen zweiten Einsatz wartet. Im letzten Jahr geriet sein Stammplatz in Gefahr, aber in den bisherigen Qualifikationsspielen vertraute Trainer Waldemar Fornalik wieder auf den 32-jährigen. Jakubowski kann auf beiden Seiten spielen und wurde vergangene Saison auch als rechter Verteidiger eingesetzt.

DAS MITTELFELD

Janoszka – Pulkowski – Malinowski - Grzyb

Rechts im Mittelfeld spielt Wojciech Grzyb, der eigentlich gelernter Außenverteidiger ist. Der mittlerweile schon 35-jährige ist seit seinem Wechsel vor vier Jahren unumstrittener Stammspieler und verpasste in der vergangenen Saison kein einziges Spiel. In 121 Meisterschaftsspielen für erzielte er bisher 20 Treffer und war zudem auch für zahlreiche Vorlagen verantwortlich. Technisch guter, ehrgeiziger Spieler.

Links im Mittelfeld spielt mit Lukas Janoszka ebenfalls ein torgefährlicher Spieler, der in der vergangenen Saison so richtig durchstarten konnte und in 28 Spielen acht Treffer erzielen konnte. Janoszka spielte schon als Jugendlicher bei Ruch Chorzów und wurde nur einmal kurz an GKS Katowice verliehen, wo er Spielpraxis sammeln sollte. Guter Dribbler, der gerne mal von der Flanke in die Mitte zieht und den Abschluss sucht.

Der 31-jährige Michel Pulkowski spielt im zentralen/defensiven Mittelfeld. Pulkowski startete erst in der Saison 2006/07 mit 26 Jahren durch, davor spielte er nur in der zweithöchsten Spielklasse und bei den Amateuren von Legia Warschau. Letzte Saison absolvierte er 23 von 30 Meisterschaftsspielen, wobei er aber nur 11 Mal von Beginn an dabei war. In den bisherigen Qualifikationsspielen war der Mann mit der Nummer 17 aber bisher immer die erste Wahl.

Neben Pulkowski spielt normaler Weise der Slowake Gabor Straka, der der einzige Legionär in der Startformation ist. Straka ist 28 Jahre alt und spielte zuvor in seiner Heimat für Dunajska Streda und Artmedia Petrzalka. 2007/08 wurde er von Petrzalka an Ruch Chorzów verliehen, wo er sich aber erst in der vergangenen Saison in der Stammmannschaft festsetzen konnte. Straka sah aber in beiden Spielen gegen Valletta die gelbe Karte und ist gegen die Austria im ersten Spiel gesperrt. Statt ihm könnte Marcin Malinowski, der 34-jähriger Neuzugang von Odra Wodzislaw spielen. Malinowski ist ein vielseitig einsetzbarer Spieler, der auch in der Innenverteidigung spielen kann und nach einer schweren Verletzung in der Saison 2007/08 (Fußbruch) vergangene Saison endgültig an seine bisherigen Leistungen anknüpfen konnte. Ein Spieler mit einer Menge Routine, dessen Stärken aber eindeutig in der Defensivarbeit liegen.

DER STURM

Sobiech – Olszar

Artur Sobiech ist neben Maciej Sadlok der Star in der ansonsten eher grauen Mannschaft und steht wohl vor dem Sprung in das Ausland. Sobiech hat einen starken Torriecher, einen guten, gefühlvollen Schuss und ist auch mit dem Kopf stark. Er steht richtig, wenn der Tormann den Ball abprallen lässt, kann aber auch aus 16 Metern den Ball in das Kreuzeck zirkeln. Er sprintet gut in den Raum und ist stark bei Eins-gegen-Eins-Situationen. Ich kann wirklich nichts Schlechtes über diesen Spieler sagen, der auch im polnischen Nationalteam eine Fixgröße werden wird. (Debüt im Mai, seitdem drei Spiele). Der muss schnell in eine große Liga wechseln.

Neben Sobiech spielt Sebastian Olszar, den die österreichischen Fußballfans noch von seiner Zeit bei Admira Wacker kennen. Damals erzielte er in 36 Meisterschaftsspielen 5 Tore für die Niederösterreicher und unterschrieb anschließend bei Portsmouth, wo er aber keine Minute spielen sollte. Nach einem kurzen erfolglosen Gastspiel bei Coventry City wechselte er zu Polonia Warschau und landete schließlich in der zweithöchsten Spielklasse bei Piast Gliwice, wo er vergangene Saison immerhin sieben Mal traf. Natürlich trotzdem weit weniger gefährlich als Sobiech, vor dem die Austria am meisten aufpassen wird müssen.

FAZIT

Austria ist für mich Favorit, Aufstiegschancen sehe ich bei etwa 70 Prozent. Die Polen haben einen sehr starken Innenverteidiger, einen großartigen Stürmer, zwei ganz gute Spieler auf den Außenbahnen im Mittelfeld und einen soliden Schlußmann. Die Außenverteidigung (besonders Jakubowski) und das zentrale Mittelfeld gefällt mir aber gar nicht.

bearbeitet 26. Juli 2010 von Steffo

[Chemical neighborhood]

Sehr fein, danke

[maxman93]

Angesichts der von Steffo beschriebenen recht guten Flügelspieler sollte man sich wirklich überlegen, Vorisek als RAV abzulösen und Klein zu bringen auch wenn dann die Offensive darunter leiden würde aber Vorisek ist meines Erachtens einfach zu unbeweglich.

Btw. danke für den Aufwand!

[Xaverl Nick]

Dürfte ein Generationenduell werden. Bis auf die beiden "Stars" sind nämlich kaum junge Spieler bei Ruch.

Chef in der Abwehr ist der erst 21-jährige Innenverteidiger Maciej Sadlok, der als eines der größten polnischen Talente gilt und zusammen mit Stürmer Artur Sobiech die heißeste Transferaktie des Vereins ist. Von den 30 Meisterschaftsspielen der vergangenen Saison absolvierte der Innenverteidiger 29 von Beginn an und versäumte nur ein Spiel wegen einer Sperre. Am 14. November 2009 debütierte er zudem in der polnischen Nationalmannschaft und hat seit diesem Zeitpunkt auch dort einen Fixplatz in der Innenverteidigung. Sadlok ist für einen Innenverteidiger technisch sehr gut und kann das Spiel von hinten aufbauen. Sicherlich der stärkste Spieler in der Viererkette!

Dürfte wohl der polnische Dragovic sein.

[Bgld.-Veilchen]

Danke für den tollen Bericht, wünsche baldige Besserung!