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alternder Rock´n´Roller

Mich würde ja der Stellenwert des Austropop in der heutigen Jugend interessieren - und die Jugend ist für mich alles, was unter 30 ist :happy:

Ich bin ja ein Mitte der 70-er geborener und da war für mich in der Zeit, als ich mich selbständig für Musik zu interessieren begann (Anfang der 90-er) der Austropop aber sowas von out und eigentlich tot. Interessierte sich jemand von uns für diese Art von Musik, wurde er sofort als schrullig bis leicht debil abgestempelt.

Erst mit Anfang/Mitte 20 habe ich diese Musik dann bei mir zugelassen und hab dieses riesige Reservouir an feinster Melodie und unfassbaren Texten kennengelernt . Seitdem bin ich durchaus gefangen von all den Großmeistern. Nach und nach sind auch viele Gleichaltrige (relativ spät eben) auf den Geschmack des früher verschmähten Genres gekommen.

Also nochmals meine Frage: wie ist das bei einem heute 15 oder 20 oder 25 oder gar knapp 30-jährigem? Wäre - zumindest für mich - durchaus interessant.

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I should be screaming out: 'Baby I'm alive'

Alter: 21

Austropop kenne ich seit...: naja, gut 10 -15 Jahren

Austropop finde ich gut seit...:mich meine Eltern mit auf ein A3 Konzert in der Wr. Stadthalle mitgenommen haben (so um 1999-2003, keine Ahnung wann genau)

Es stimmt, als ich in der Schule war, war es irgendwie uncool zu sagen, man mag den Ambros oder STS. (Bessser gefahren wäre man mit: Eminem und sonst jedem Schas den sich Ö3 einbildete zu spielen). Interessant waren dann jene Begegnungen am Donauinselfest nach einem STS Konzert mit genau jenen Leuten.

Ich muss auch gleich sagen: Mein Hauptaugenmerk liegt bei Danzer/Ambros. Das sind einfach die 2 größten, die wir jemals hatten. Wobei man die zwei eigentlich nciht vergleichen kann. Der Schurli, war wohl einer der gescheitesten und authentischsten Menschen überhaupt. Lieder wie "Griechenland", "Des is mei Frau", "Große Dinge" sind fast rundherum perfekte Lieder, die weder musikalisch noch textlich in irgendeiner Form zu toppen sind. Andererseits sind soviele Sachen zum Lachen dabei ("Sei immer höflich", "Frauenmörderwurm", "Sado Maso",...) Und er hat Lieder verfasst die einfach unheimlich kritisch waren, bei denen man aber auch z.T. lachen konnte ("Zombieball", "Stell da vor", "10 kleine Fixer",...)

Der Ambros ist auf der anderen Seite vllt. nicht so tiefgründig, aber er ist ein Musiker, der Lieder für alle Lebenslagen und Launen in petto hat.

Es mag, angesichts der Tatsache, dass es soviele großartige Künstler in unserem Land gibt, unfair sein diese 2 hervorzuheben, aber da bin ich erblich vorbelastet. Mein alter Herr hat so geschätzte 15 Ambros LPs (auch 2 Live). Überhaupt sind auch beispielsweise die Hörspiele vom Trio Ambros, Tauchen, Prokopetz zu nennen.

Um das Ganze abzukürzen, du hast ja nicht gefragt, wer mir am besten gefällt oderdergleichen.

Austropop deckt ca. 80 % des Musikbedarfs bei mir (die oben genannten, Fendrich, Hirsch, Cornelius, STS, Heinz aus Wien, Falco, EAV, Ostbahn Kurti,Denk,Becklermeister,...) Daneben gibts dann noch 15 % aus Deutschland (Ärzte, Hosen, Kettcar, auch mal Reinhard Mey)

In der Schulzeit lag der Fokus vllt. eher beim Deutschrock (sehr lange Ärztephase, dann etwas kürzere Hosenphase).

Dann gibts halt noch englischsprachige Klassiker. (Ramones, Queen).

Ich würde sagen insgesamt ist der Austropop schon seit min. 3,4 Jahren bei mir ganz oben zu finden.

Ich glaube Austropop boomt wie nie. Wenn man sich anschaut wie am DIF bei einem Fendrich oder Ambros geschätzt 30 % jünger als 30 sind, und sie sich das geben (während keine 500 meter weiter irgendeine Nulpe auf der Ö3 Bühne aufgeigt) - zeigt das halt auch eine gewisse Qualität der heimischen Künstler.

Gibt aber sicher auch Leute in meinem Alter, diesd mit Austropop jagen kannst, weils halt lieber zu den Atzen abshaken...

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... und ein Fußball-Team zu supporten

jö valdi fragt, brüderchen legt vor und ich zieh nach

ich hab mal auf der uni in einer übung eine rede halten müssen und hab über die vorzüge des austropops referiert

es is halt so, dass es mir taugt, wenn ich texte sofort versteh (ich weiß das klingt blöd, weil englische texte auch noch machbar sind)

aber eben, dass ich im moment des hörens sagen kann worums geht.

ein weiterer grund warum ich austropop mag, weils nicht eine musikrichtuung ist

es gibt nummer, die foahrn, es gibts gefällige popmusik und schöne balladen

wie schon oben steht, wird auch eine irrsinige bandbreite abgedeckt, was themen betrifft

ich muss ja gestehen, dass mich der austropop (zusammen mit ärzte und hosen ) wohl auch politisch geprägt hat ( also nicht pateipolitisch, sondern generell in der weltanschaung)

eine anekdote an die ich mich erinnern kann, war als unser vater die a3 nach hause gebracht hat und uns (damals 10) heimlich "heit drah i mi ham" vorgespielt hat, weil unsre mutter alles morbide halt von uns fern halten wollte (oder lieder wie den schwoazen afghanen, der eh nix kann)

aber eben die väterliche prägung war einfach gegeben

bei uns ists auch so, dass wir, immer wenn wir die wohnung putzen eine schallplatte auflegen, und das ist meistens ein ambros

mittlerweile hab ich auch keine bedenken diesen musikgeschmack "zuzugeben" (wobei es tendentiell mittlerweile eh wieder modern ist, kommt mir vor)

aber ich bin ein relativ textlastiger musikkonsument, weswegen mich zu seichte sachen gar nicht reizen

und was beim austropop dazukommt, dass ich ihn bis heute als aktiv seh, weils für mich österreichische musik ist

da zählt heinz eben so rein wie denk und zweitfrau (vor allem zf hör ich nur sehr launenbedingt, dann aber sehr gerne)

in der phase zwischen 12 und 15 war ich auch auf der deutschrockwelle, aber nicht weil ich mich geniert hab, sondern weil ich da halt einfach was anderes hören wollte

mittlerweile hab ich schon einige geschmacksänderungen mitgemacht, also so sachen wie queen hab ich früher gar nicht ausghalten, oder z.b. so texte wie die von funny van dannen oder kettcar)

austropop hat bisher alles überlebt und ich hab mir grad meine medienbibliothek angschaut (27 interpreten davon 13 aus österrich, wobei von fast jeden mehr als ein album)

also austropop funktioniert einfach

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Jahrhunderttalent

ich bin zwar knapp über 30, aber mich hat der austropop eigentlich immer begleitet. waren es in der kindheit noch viele lieder zb. von ambros, der eav, falco etc., die oftmals von den meldodien oder texten sehr eingängig waren, deren tiefgründigkeit natürlich erst viel später erkannte, so hat sich auch bei mir im laufe der jahre ein repertoire angesammelt, das einfach für jede lebenslage geeignet ist.

es ist wohl vorallem die sprache, die mich so am austropop (v.a. danzer, ambros, hirsch,sts) hält, ohne dass es einer großartigen instrumentalen inszenierung bedarf, oftmals einfach zarte gitarrenbegleitung, die den text nicht in den hintergrund treten läßt. die genialität, mit oft nur so wenigen worten oder wortspielen, so eine dermaßen große ausdrucksstärke zu erzielen (das muss jetzt nicht "tiefgründig" sein, hör grad danzers "ihr kennts mi" ;) ), ist glaublich dem österreichischen eigen. das klappt meiner meinung nach mit dem hochdeutschen nicht so. liegt vielleicht auch daran, dass dialekt die "sprache" ist, in der man denkt, in der man fühlt. also ich zumindest.

bearbeitet von Olympe

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Denny Crane - my poop doesn`t stink!

Mich würde ja der Stellenwert des Austropop in der heutigen Jugend interessieren - und die Jugend ist für mich alles, was unter 30 ist :happy:

Ich bin ja ein Mitte der 70-er geborener und da war für mich in der Zeit, als ich mich selbständig für Musik zu interessieren begann (Anfang der 90-er) der Austropop aber sowas von out und eigentlich tot. Interessierte sich jemand von uns für diese Art von Musik, wurde er sofort als schrullig bis leicht debil abgestempelt.

Erst mit Anfang/Mitte 20 habe ich diese Musik dann bei mir zugelassen und hab dieses riesige Reservouir an feinster Melodie und unfassbaren Texten kennengelernt . Seitdem bin ich durchaus gefangen von all den Großmeistern. Nach und nach sind auch viele Gleichaltrige (relativ spät eben) auf den Geschmack des früher verschmähten Genres gekommen.

Also nochmals meine Frage: wie ist das bei einem heute 15 oder 20 oder 25 oder gar knapp 30-jährigem? Wäre - zumindest für mich - durchaus interessant.

Auch mit 22 bin ich noch Feuer und Flamme für jegliche Art von Austropop! Ich glaub, die Begeisterung für österreischisches Liedgut kommt erst mit einem etwas "refieren" Alter. Einem/Einer 14 Jährigen kann man halt schwer erklären warum ein Woferl Ambros um Welten besser ist als ein Justin Bieber.

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I should be screaming out: 'Baby I'm alive'

Auch mit 22 bin ich noch Feuer und Flamme für jegliche Art von Austropop! Ich glaub, die Begeisterung für österreischisches Liedgut kommt erst mit einem etwas "refieren" Alter. Einem/Einer 14 Jährigen kann man halt schwer erklären warum ein Woferl Ambros um Welten besser ist als ein Justin Bieber.

Gut, Jugendsünden sind erlaubt. Mit 14 darf man Tokio Hotelfan sein, mit 25 wirds dann irgendwie bizarr.

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... und ein Fußball-Team zu supporten

(das muss jetzt nicht "tiefgründig" sein, hör grad danzers "ihr kennts mi" ;) )

wöd

aber nix gegen i scheiß drauf :allaaah:

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alternder Rock´n´Roller

Sehr nette Antworten - bravo meine Herren :super:

Freut mich ja ziemlich, dass der Austropop auch von der sogenannten "Jugend" so lässig aufgenommen wird. Denn diese Musik ist nicht nur angenehm für Gehör, Seele und Herz - sie lehrt auch den richtigen Umgang mit dem Leben ansich (ist vielleicht hochtrabend, aber wenn man diese Texte in einem zulässt, dann kann man eigentlich kein schlechter Mensch sein).

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I should be screaming out: 'Baby I'm alive'

Denn diese Musik ist nicht nur angenehm für Gehör, Seele und Herz - sie lehrt auch den richtigen Umgang mit dem Leben ansich (ist vielleicht hochtrabend, aber wenn man diese Texte in einem zulässt, dann kann man eigentlich kein schlechter Mensch sein).

Das Stichwort nehme ich gern auf:

http://www.youtube.com/watch?v=UFq2SQNJTB0

leider miese Quali:

http://www.youtube.com/watch?v=luqenXi2NOg

http://www.youtube.com/watch?v=cJcYWuykhe4

Traurig aber wahr ist ja ohnehin ein paar Beiträge über diesem.

Meinst du so Sachen in diese Richtung?

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alternder Rock´n´Roller

Meinst du so Sachen in diese Richtung?

Genau das meine ich.

Der alte Wessely vom Schurl ist ja beispielsweise eine absolute Großmeisterei. Heute würden viele von Gutmenschlerei sprechen. Aber diese "Menschen" gab und gibt es und es ist einfach zeitlos erfrischend, wenn diese Arschgeigen mit so einem herausragenden Lied aufgeblattelt werden.

Weiters glaub ich auch, dass es eine Vielzahl an Liedern gibt, aufgrund welcher man durchaus selbstkritisch sein und werden kann - nicht unwichtig, da der Mensch ansich ja eher dazu neigt, sich ziemlich lieb zu haben.

Wenn man das Leben und die Menschen mag, dann kann diese Mixtur an Liedgut durchaus bereichernd sein.

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