sherif

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  1. sherif

    Schwoaze Helfen

    so, nun endlich unser abschlussbericht von schwoaze helfen 2024. insgesamt haben wir einen reinerlös von 136.000€ erzielt und auf 15 unterschiedliche spendenziele aufgeteilt. den alten spendenrekord vom vorjahr haben wir damit um 21.000€ übertroffen! insgesamt halten wir somit seit 2013 bereits bei über 750.000€ reingewinn für unsere spendenziele. im nachfolgenden artikel findet ihr alle diesjährigen spendenziele aufgelistet - unter anderem haben wir dabei auch wieder schwoaze helfen-kinderpackages an bedürftige kinder verteilt. https://www.schwoazehelfen.at/136-000e-reinerloes-fuer-15-spendenziele/ morgen um ca. 14:15 gibt es die offizielle spendenübergabe am spielfeld. danke insbesondere auch ans asb für eure über das ganze jahr verteilten spenden!
  2. ich hatte bei meinem letzten beitrag sogar schon begonnen, über das mögliche alter von enceladus zu schreiben, es dann aber wieder weggelöscht! also folgt das nun hier: ja, enceladus könnte wesentlich jünger sein als das sonnensystem und saturn. 2016 erschien ein paper, das das entstehungsalter des mondes auf vor etwa 100 millionen jahre berechnet hat, basierend auf den gezeitenkräften und der mondorbits im saturnsystem. das wäre also tatsächlich sehr jung. eine neuere studie berechnet ebenfalls relativ junge enststehungsdaten für einige der inneren monde - vor allem für mimas - im bereich von vor 100 millionen bis einer milliarde jahre. enceladus könnte laut dieser studie aber auch älter sein. generell ist das alter dieses mondes also eher umstritten. interessanter weise gibt es aber auch mehrere hinweise, dass die ringe des saturn relativ jung sein dürften. so leitet zum beispiel eine studie aus 2023 ein junges alter der ringe anhand des aussehens der eisfragmente in den ringen ab. wären die ringer älter als 100 bis 400 millionen jahre, müssten diese aufgrund der permanenten bombardierung mit energetischen teilchen dunkler sein. außerdem sind die ringe nicht stabil und werden in ca. 300 millionen jahren verschwunden sein. auch das spricht für ein relativ junges alter der ringe. so könnte ein größerer mond vor einiger zeit von den gezeitenkräften des planeten zerrissen worden sein, wobei der großteil des zerstörten mondes auf den saturn gestürzt ist und sich aus dem restlichen material die ringe, enceladus, mimas und einige andere kleine monde formiert haben könnten. vorgeschlagen wurde diese theorie erstmals übrigens schon 1849 von einem gewissen edouard roche. den wird hier niemand kennen, aber von ihm stammt das sogenannte roche limit, jene distanz zu einem himmelskörper innerhalb derer ein zweiter körper durch die gezeitenkräfte des ersten zerstört werden würde. passend irgendwie. es wäre schwer abzuschätzen, wie sich ein so junges alter auf die entstehung des lebens dort auswirken würde (sofern die entstehung des lebens unter diesen bedingungen überhaupt möglich ist). einerseits wäre dann natürlich sehr wenig zeit für die entstehung vergangen (und noch weniger für die evolution danach). andrerseits würde ein jüngerer mond wohl noch wesentlich mehr energie zur verfügung stellen, als ein alter. zwecks ozeanboden auf europa: man möge es intiuitiv vielleicht nicht für möglich halten, aber der druck auf seinem ozeanboden ist vergleichbar jenem im marianengraben hier auf der erde, obwohl dieser nur rund 11 km tief ist. der grund dafür liegt in der wesentlich geringeren gravitation europas, welche etwa 7,5 mal schwächer ist (da das verhältnis in diesem fall linear geht, entspräche eine ozeantiefe von etwa 82 km demselben druck wie hier im marianengraben). io ist sehr trocken - natürlich aufgrund der ständigen vulkanischen aktivität, aber auch wegen der enormen bombardierung mit energetischen partikeln aus der magnetosphäre des jupiters, welche alle flüchtigen stoffe an der oberfläche effektiv entfernt. dort gibt es also praktisch keinerlei wasser und generell kaum volatile gase. das fehlen von wasser wäre also schon mal ein gewichtiger punkt contra anaeroben lebens (oder jeglicher form von life-as-we-know-it) auf io. durch das fehlen flüchtiger und organischer stoffe, würde es zusätzlich aber wohl auch an nährstoffen mangeln und die temperaturen schwanken zwischen -130°C an "normalen" stellen und 1.600°C an lava hotspots. hinzu kommt das fehlen einer dichten atmosphäre sowie das ständige bombardement mit energetischen teilchen. die beiden letzteren punkte könnten zwar vielleicht durch leben unterhalb der oberfläche umgehbar sein, gute aussichten wären das aber dennoch nicht. vor allem frage ich mich, wie leben dort überhaupt entstehen hätte können. es gibt da aber durchaus auch andere ansichten, wie dieser spekulative populärwissenschaftliche artikel von schulze-makuch zeigt. guter punkt! und da kommen wieder einige dinge zusammen. einerseits dürfte sich tatsächlich wasser ins weltall verflüchtigt haben in der frühzeit der erde. das sollte allerdings nicht allzu viel gewesen sein, da sich ein starker wasserverlust in einer signifikanten änderung des deuterium (D) zu wasserstoff (H) verhältnisses (also D/H) ableiten ließe. D/H ist auf der erde aber fast primordial, hat also ein sehr ähnliches verhältnis wie D/H in sogenannten chondriten (eine art von meteoriten, die sich in der anfangsphase des sonnensystems bildeten und seitdem relativ unverändert blieben). dennoch könnte sich durchaus ein halber ozean ins weltall verflüchtigt haben, wobei das eher als obere grenze anzusehen wäre. bei venus hingegen gingen wohl enorme mengen an wasser verloren (das weitgehend akzeptierte D/H-verhältnis der venus ist mindestens 300 mal höher als jenes der erde.) auf der anderen seite, war die durchschnittliche ozeantiefe auf der frühen erde wohl dennoch niedriger als heute, da im laufe der zeit durch vor allem frühe vulkanische aktivität mehr wasser aus dem mantel ausgegast wurde und das ozeanbecken generell flacher war. auch vor der formierung der ersten protokontinente im archaikum (geologisches zeitalter von ca. 4 milliarden bis 2,4 milliarden jahre vor unserer zeit) dürfte es dementsprechend mit ziemlicher sicherheit land auf der erde gegeben haben. dieses kam aber nicht von der kontinentalen kruste (diese musste sich erst formieren), sondern hauptsächlich durch schildvulkane, aber auch durch meteoriteneinschläge zustande. damals war beides aktiver und man weiß, dass beide vorgänge "berge" erzeugen, die weit höher sein können, als der wahrscheinliche bereich der damaligen durchschnittlichen ozeantiefe. falls sich jemand genauer dafür interessiert, ich finde diesen frei zugänglichen und verhältnismäßig einfach zu verstehenden review von jun korenaga sehr gut und interessant. in dessen figur 2 sieht man auch eine schematische darstellung des frühen ozeans im hakaikum (das geologische zeitalter von der entstehung der erde bis zum archaikum). dort wird zum beispiel der frühe "shallow ocean" mit etwa einem kilometer durchschnittliche tiefe geschätzt. und dann nochmal kurz zum verlust vom wasserstoff. am einfachsten kann man den gesamtverlust tatsächlich über das verhältnis von D/H abschätzen. deuterium ist nämlich doppelt so schwer wie H und entflieht dementsprechend weniger leicht ins weltall. wenn man also das ursprüngliche verhältnis von D/H weiß und das heutige wasserreservoir ebenfalls, kann man sich eine untergrenze des gesamtverlustes anhand relativ einfacher formeln ausrechnen. die strahlung der sonne spielt dabei eine enorme rolle. und zwar nicht der sichtbare bereich des spektrums sondern der kurwellige spektralbereich des extrem ultravioletten und der röntgenstrahlen. im gegensatz zur sichtbaren strahung der sonne - welche im laufe der zeit zunimmt und unseren planeten in ein paar 100 millionen jahren für leben unbewohnbar machen wird - nimmt die kurzwellige strahlung im laufe der zeit nämlich ab und war dementsprechend am anfang um mehrere größenordnungen stärker. dies starke strahlung heizt die obere atmosphäre auf und kann zu enormen verlusten an atmosphäre und wasser führen, bis hin zum kompletten verlust der atmosphäre und des ozeans. wenn der komplette planet zugefroren ist, würde sich aber natürlich auch der verlust des wassers in grenzen halten (der verlust wäre aber auch dann wohl nicht null). ja, neueste forschungen legen nahe, dass das eis dicker ist, als ursprünglich gedacht, wohl irgendwo zwischen etwa 20 kilometer (mit einer ~7 kilometer festen eisschicht und einer darunterliegenden ~13 kilometer dicken konvektiven eisschicht) oder gar 35 kilometer dick mit einer möglichen weiteren schicht konvektiven eises darunter - also insgesamt bis zu 50 km. letzteres wäre ein weiteres zeichen, dass europa tatsächlich nicht sehr aktiv und dementsprechend wohl geologisch fast und biologisch ganz tot sein dürfte. man findet auf vielen seiten (inkl. der nasa-seite zb), dass europas ozean etwa 60 bis 160 km dick sein soll. allerdings findet man für diese aussage keine wirklichen referenzen (schreibt wohl jeder von der nasa ab). anscheinend gehen diese werte auf die 90er jahre zurück, wo galileo-messungen eine dicke der äußeren wasserschale (also eis + wasser) von 70-180 km nahelegen. bei einer gleichzeitigen annahme zur damaligen zeit einer eisschicht von 10 bis 30 km, kämen besagte 60-160 km in etwa hin. neuere referenzen dazu findet man allerdings kaum und es wäre interessant zu wissen, wie sich jene neue studie mit einer eisdicke von >35 km tatsächlich auf die ozeanhöhe auswirken würde. wie in meinem letzten beitrag schon erwähnt, deuten neuere studien eher darauf hin, dass der ozeanboden auf europa wohl geologisch relativ inaktiv sein dürfte - trotz der gezeitenkräfte, die auf ihn wirken. aber dennoch haben die gezeitenkräfte bzw. andere energiequellen aus dem inneren (radioaktiver zerfall, gespeicherte energie aus der zeit seiner entstehung) wohl ausgereicht, um den ozean entstehen und bis heute nicht mehr zufrieren zu lassen. man kann aber wohl davon ausgehen, dass das eis derzeit wohl eher dicker als dünner wird.
  3. danke! und kein stress, brauch eh selbst auch immer etwas, wenn ich ordentlich antworten will. ich bin eher skeptisch bezüglich der habitabilität von europa, noch mehr als bei enceladus. dennoch sind beides wohl die vielversprechendsten ziele unter den monden im sonnensystem. leben braucht nährstoffe und energie. ob beides bei europa existiert ist fraglich. sauerstoff könnte von der oberfläche kommen, aber eine relativ neue studie kommt hier auf sehr wenig - wohl zu wenig - sauerstoff, der tatsächlich von der oberfläche in den ozean geliefert werden kann (Szalai et al. 2024). energie und nährstoffe aus dem inneren, also aus dem silikatmantel unter dem ozean - entweder via radioaktivität, durch gezeiten oder normale vulkanische aktivität - scheint ebenfalls unwahrscheinlich (Byrne et al. 2024; Greene et al. 2024). bei einceladus hingegen, ist man sich relativ sicher, dass der ozeanboden geologisch aktiv ist aufgrund der gezeitenkräfte saturns und auch aufgrund der analyse seiner plumes. das würde ihn also durchaus interessanter als europa machen. grundsätzlich halte ich aber vor allem den ursprung des lebens für die vielleicht größte hürde - sofern dafür tatsächlich land benötigt wird. gerade deswegen wäre es auch recht wichtig, bei europa und enceladus nach leben zu suchen, um diese theorie entweder untermauern oder eben widerlegen zu können. wasserfontänen dürfte es auf europa aber zumindest wohl tatsächlich geben, auch wenn sie relativ selten sind. europa clipper könnte aber durchaus gute chancen haben, einen solchen plume zu durchfliegen und analysieren zu können. zwecks kontamination: ich denke, grundsätzlich kann man das sehr schwer verhindern. es gibt zwar diverse planetary protection programme und sonden oder lander zu unterschiedlichen körpern im sonnensystem müssen auch unterschiedliche standards erfüllen. der sterilisationsgrad eines landers auf mars, europa oder enceladus muss zum beispiel weit besser sein, als bei einem orbiter um diese körper oder einem lander auf titan oder einem asteroiden. eine definition der unterschiedlichen planetary protection categories der cospar (Committee On SPAce Research) gibt es zum beispiel hier. die esa hält sich an eben jene policy (siehe hier) und mwn die nasa auch. ob das aber reicht, ist aber wohl fraglich. man findet auf jeder sterlisierten weltraummission mikroben, wenn man danach sucht. außerdem waren die vorgaben zu zeiten von zb der viking-lander sicherlich geringer. jetzt kann man aber natürlich damit argumentieren, dass mikroben (etwa bärtierchen oder andere extremophile) die reise plus einen etwaigen impact eh nicht überleben würden. gar so sicher ist das aber nicht, wie experimente zur untermauerung von panspermie zeigen. demensprechend hat man bei galileo, cassini, oder jetzt dann eben bei europa clipper die wahl getroffen, diese sonden entweder in den gasriesen verglühen zu lassen oder, im falle von europa clipper, eben auf ganymed stürzen zu lassen. letzteres zeigt auch, dass man bei ganymed keinerlei chancen auf leben sieht. es würde mich aber nicht wundern, wenn wir eines tages auf dem mars leben entdecken und es sich dann als von der erde importiert herausstellt. darüber hinaus gibt es auch keine verpflichtenden gesetze, die einen dazu zwingen, alle nötigen maßnahmen zu treffen, um eine kontamination zu verhindern. sollte also tatsächlich mal ein privates unternehmen auf dem mars landen (und nein, spacex wird das in absehbarer zeit ganz bestimmt nicht schaffen), wäre ich nicht verwundert, wenn es diesbezüglich kaum maßnahmen geben würde.
  4. primär ging es mir um die größe. ozeane haben ein riesiges volumen und dementsprechend verdünnt sich alles, das dort hineinfällt, sehr stark - quasi ähnlich zu homöopathischen mitteln. wenn du nun also präbiotische moleküle aus dem weltall via asteroiden oder kometen anlieferst und diese stürzen in den ozean, dann wird es wohl nicht gelingen, diese derart zu konzentrieren, dass sie für die entstehung des lebens ausreichend wären. da bräuchte es wohl dermaßen viele impacts, dass du den ozean verdampfst. aber indirekt implizieren ozeane natürlich auch salzwasser. man geht auch tatsächlich davon aus, dass der ozean der frühen erde nochmal wesentlich salzhaltiger war, als der heutige ozean (ich verwende "ozean" hier als synonym für die gesamtheit aller ozeane). auch diese salzhaltigkeit war wohl kein vorteil für die entstehung des lebens. an land wiederum sieht die sache anders aus. in kleinen tümpeln oder in hydrothermalen quellen - oder noch besser: in systemen aus tümpeln, die miteinander verbunden sind - können sich solche stoffe relativ einfach konzentrieren. das ist für die entstehung des lebens dann natürlich wesentlich vorteilhafter, als der weite ozean. generell findet derzeit eine art paradigmenwechsel statt: weg von den white smokern im meer als ursprung des lebens, hin zu besagten quellen oder tümpeln an land. aber natürlich ist diese frage noch weit davon entfernt geklärt zu werden und es gibt befürworter für beide theorien. und dann gibt es noch unzählige andere, entweder weniger populäre theorien oder abwandlungen dieser zwei grundideen. darwin war mit seinem "warm little pond" also womöglich nicht so weit weg. panspermie ist übrigens keine theorie zum ursprung des lebens, denn es verschiebt diesen lediglich auf einen anderen himmelskörper. sollte der ursprung des lebens land notwendigerweise benötigen, dann schränkt diese bedingung leben im universum übrigens erheblich ein. welten mit globalen subsurface oceans - europa, ganymede, enceladus, usw. - sowie exoplaneten mit globalen ozeanen wären dann nämlich raus. und von beiden sorten wird es wesentlich mehr geben, als von planeten, welche sowohl land als auch wasser zur selben zeit besitzen. ps: salze sind zumeist anorganisch, also keine organischen stoffe. organische stoffe sind, vereinfacht gesagt, chemische verbindungen, die kohlenwasserstoffe enthalten. also kohlenstoff (C) und wasserstoff (H). CH4 - methan - wäre eines der einfachsten organischen moleküle. nur weil etwas eine organische verbindung ist, bedeutet dies aber nicht (!), dass leben bei der produktion beteiligt sein muss. anorganische salze im meer stammen einerseits aus dem mantel bzw. der kruste der erde und werden durch hydrothermale quellen oder vulkanismus ins meer gebracht. andrerseits stammen sie auch von der gesteinserosion am land und werden durch flüsse ins meer gewaschen. das sind alles prozesse, an denen für gewöhnlich kein leben beteiligt ist. beim salz, das auf diese weise in den ozean kommt, handelt es sich vorwiegend um NaCl, also speisesalz, das sich im wasser in Na+ und Cl- auflöst. das gilt sowohl für die frühe, als auch für die heutige erde. unser speisesalz stammt auch tatsächlich aus ablagerungen alter meere. organische salze gibt es aber auch. diese beinhalten dementsprechend kohlenwasserstoffe. natriumacetat (C2H3NaO2) wäre ein beispiel, das etwa durch das zusammenschütten von essigsäure und soda entstehen würde* und auch als geschmacksverstärker verwendet wird (E262a). organische salze machen im ozean aber klar unter einem prozent aller salze aus und entstehen hauptsächlich durch den zerfall und stoffwechsel mariner organismen. * 2 CH3COOH + Na2CO3 -> 2 NaCH3COO + H2O + CO2 wobei es sich bei CH3COOH um essigsäure, bei Na2CO3 um soda und bei NaCH3COO um natriumacetat (in anderer schreibweise eben auch C2H3NaO2) handelt. H2O und CO2 sind natürlich wasser und kohlendioxid, welche hierbei als nebenprodukt entstehen. ---- #tldr: ich beziehe mich dabei auf die größe der ozeane. diese sind so groß, dass organische stoffe auf unbrauchbare/homöopathische konzentrationen verdünnt werden würden. ozeane sind für gewöhnlich aber natürlich auch salzhaltig.
  5. im prinzip ja. wenn alle planeten relativ gleichverteilt auf ihren umlaufbahnen sind, ist der gravitative einfluss auf einen planeten geringer, als würden sie alle in einer linie aufgereiht sein. wenn man annimmt, dass alle planeten auf der gleichen seite der sonne exakt in einer reihe wären, dann hätten alle die kürzeste entfernung zueinander. im falle der erde würden die gravitationskräfte von mars, jupiter, saturn, uranus und neptun auf der einen seite der erde ziehen, venus und merkur auf der anderen seite. obwohl venus und merkur also eine kraft in die gegensätzliche richtung der anderen planeten ausüben, wäre dieser fall dennoch der effektivste. wenn dem so wäre, würde die gesamte gravitationsbeschleunigung, g, in richtung der äußeren planeten zeigen und ungefähr 5,5 * 10^-7 (5,5 mal 10 hoch minus 7) meter pro quadratsekunde betragen. also eine beschleunigung von 550 nanometer pro quadratsekunde. zum vergleich: die erde übt auf uns eine gravitationsbeschleunigung von ca. 9,81 meter pro quadratsekunde aus. der mond immerhin noch ca. 33.000 nanometer pro quadratsekunde, also grob das 60-fache aller andern planeten zusammen, wenn sie alle aufgereiht in einer linie wären. noch ein vergleich: ein gewicht von einer tonne, das sich 35 zentimeter neben euch befindet, übt die selbe gravitationsbeschleunigung auf euch aus, wie alle aufgereihten planeten zusammen. also gilt zwar, was ich im ersten absatz geschrieben habe, praktisch hat das aber keinen effekt und kann vernachlässigt werden. davon abgesehen ist es aber natürlich dennoch so, dass die größeren planeten durchaus langfristige einflüsse auf die umlaufbahnen anderer planeten ausüben können. aufgrund gravitativer störungen auf die umlaufbahn des uranus wurde zum beispiel neptun entdeckt. ich denke, was du meinst, ist nicht, dass das leben von asteroiden auf die erde gekommen ist. das wird eigentlich nicht angenommen (wenn man dinge wie panspermia - dazu später mehr - oder unglaubwürdige theorien außenvor lässt). allerdings geht man davon aus, dass präbiotische moleküle durch asteroiden und kometen auf die erde gekommen sein dürften, die für den ursprung des lebens eine große bedeutung hatten. so zum beispiel aminosäuren oder formaldehyd. diese moleküle hat man auch tatsächlich schon in bestimmten meteoriten (in sogenannten chondriten - wie zb dem murchison meteoriten) gefunden. teilweise können diese moleküle sogar im interstellaren raum entstehen und die ein oder andere aminosäure, zuckerverbindung oder eben formaldehyd wurden tatsächlich auch schon spektroskopisch in interstellaren wasserstoffwolken entdeckt. die anlieferung solcher präbiotischer moleküle könnte für den ursprung des lebens recht wichtig gewesen sein, da die bedingungen auf der frühen erde womöglich nicht allzu förderlich waren, um diese chemisch zu erzeugen bzw. zu erhalten. mittlerweile weiß man aber auch hier, dass sie bis zu einem gewissen grad doch auch auf der frühen erde entstehen konnten. formaldehyd zb dürfte in relativ großen mengen in der frühen atmosphäre der erde entstanden sein. das ganze spricht dann übrigens auch eher für einen ursprung des lebens in tümpeln oder hydrothermalen quellen an land, wo sich diese moleküle anreichern konnten. im ozean werden sich moleküle, die via meteoriten angeliefert werden nämlich zu sehr verdünnen, um in ausreichenden mengen vorkommen zu können. ad panspermia: in letzter zeit gibt es sehr viele studien zu dieser thematik und innerhalb eines sonnensystems wäre eine übertragung von tatsächlichen mikroben via meteoriten theoretisch möglich. dafür müsste ein asteroid auf einem planeten mit leben einschlagen, bruchstücke der planetenoberfläche müssten dadurch mit mikroben ins weltall geschleudert werden, durch den interplanetaren raum reisen und danach dann auf einem anderen planeten einschlagen. im system von Trappist-1 könnte solch eine übertragung tatsächlich nicht unwahrscheinlich sein und innerhalb eines zeitrahmens von etwa 100 jahren zwischen dem rausschleudern vom einen und einschlagen am anderen planeten passieren, da die planeten sehr nah beisammen sind. wären die mikroben dabei auf ihrem bruchstück ausreichend vor der UV-strahlung und dem vakuum des weltalls geschützt und könnten außerdem längere zeit hibernieren - so wie zb bärtierchen - wäre solch eine übertragung also möglich. (wobei das ganze szenario mal vollkommen außen vor lässt, dass leben im trappist-1-system generell sehr unwahrscheinlich sein dürfte.) experimente haben sogar ergeben, dass bärtierchen oder einige andere mikroben impact-beschleunigungen im bereich von bis zu 5 m/s^2 zum teil überleben würden. das problem ist nun aber, dass die erde eine gravitationsbeschleunigung hat die 9,81 m/s^2 beträgt. kein uns bekanntes leben würde also das rausschleudern von der erde, noch den impact auf der erde also überleben. deswegen halte ich es auch für sehr unwahrscheinlich, dass zum beispiel das leben vom mars zur erde kam oder umgekehrt. außerdem gäbe es bei panspermia noch eine reihe weiterer probleme, aber die führen hier dann wohl zu weit - wer sich genauer dafür interessiert, ich empfehle appendix 3.1.5 von diesem paper . #tldnr: das fazit daraus wäre also: präbiotische moleküle wurden mit ziemlicher sicherheit durch asteroiden auf die erde transportiert, leben an sich mit ziemlicher sicherheit nicht. ------- ...und ich habe mittlerweile einen link zur aufnahme besagter sendung bekommen: https://cba.media/695772 ich habs mir nicht angehört, keine ahnung, wie gut es geworden ist. also bitte nicht allzu viel erwarten, falls es sich wer anhört
  6. sherif

    Fanshop und Merchandise

    hab ich aus minsk (auswärts gegen borisow) daheim
  7. ich glaub, derzeit nicht. ich bekomme die sendung aber und plane sie online zu stellen!
  8. ich werde morgen um 11:00 uhr mal wieder bei radio helsinki zu gast sein, wen es interessiert: https://helsinki.at/program/139207/ wir werden locker über das ein oder andre astronomische thema plaudern
  9. sherif

    Fanshop und Merchandise

    geb ich dir eh 100% recht!
  10. sherif

    Fanshop und Merchandise

    so habe ich es eh aufgefasst. ich wollte nur festhalten, dass ihm das so sicher nicht gesagt wurde. eh alles gut mir gefallen schlichtere sachen selbst ja eh auch besser. aber das illustriert gut, dass man es bei fanartikeln kaum allen recht machen kann. so hat es zum beispiel bei den cl- und cupfinal-shirts der kurve in beiden fällen teils komplett konträres feedback gegeben - von total geil bis komplett scheiße, sowohl fürs cl-shirt als auch für das cupshirt. den einen passt halt das, den andres jenes. das illustriert darüber hinaus aber auch, dass man als sturm graz halt am besten ein breit gefächertes angebot bräuchte, das von sehr schlicht bis hin zu, naja, augenkrebs reicht. dass das zumeist nicht gegeben ist, ist also fast eher kritikwürdig als die oft hässlichen "designs", finde ich.
  11. sherif

    Fanshop und Merchandise

    das glaub ich nicht... ...und das fasse ich schon fast als beleidigung auf das wiederum behauptet sturm jedenfalls. und wird wohl auch so sein, wenn man sich die links von @Langer_42so anschaut. so wird jedenfalls auch argumentiert. man hat rekordverkäufe, also kann es nicht so schlecht sein (die angenommene kausalität hinter diesem argument sei mal dahingestellt).
  12. sherif

    Schwoaze Helfen

    kurz vor weihnachten nochmal eine schöne nachricht: https://www.schwoazehelfen.at/ein-neuer-spendenrekord-liegt-unterm-weihnachtsbaum/ offiziell halten wir derzeit bei über 121.000€ reinerlös (bisheriger spendenrekord 115k€). es wird aber noch einiges hinzukommen bis zum ende des jahres. ich finde das einfach unfassbar und möchte mich bei allen auch hier im asb ganz herzlich bedanken. das ist alles andere als selbstverständlich, ganz besonders in wirtschaftlich und politisch doch recht schwierigen zeiten. schön zu sehen, was die sturmfamilie gemeinsam im stande ist für den guten zweck zu leisten! vielen dank
  13. nein, astrum extra kannte ich nicht. hab mir jetzt nebenbei mal das neue video zum fermi-paradox angehört. zum einschlafen und auch für laien sicher ganz nett! ich hab mir einst am abend aber lieber sowas wie die stanford lectures von leonard susskind angesehen (https://www.youtube.com/playlist?list=PL6i60qoDQhQGaGbbg-4aSwXJvxOqO6o5e) - aber gut, ich bin kein laie ich bilde mir sogar ein, mal gelesen zu haben, vulcan in star trek wäre nach dem hypothetischen planeten vulcan benannt worden. aber wenn man etwas danach sucht, kommt der name wohl eher vom mythologischen vulcanus. aber so genau wusste das wohl nur gene roddenberry..
  14. fast! percival lowell hat anfang des 20. jahrhunderts "planet x" vorgeschlagen, um mögliche unregelmäßigkeiten in den umlaufbahnen von uranus und neptun zu erklären (ideen dazu gab es wohl auch schon vorher im 19. jh). diese vermutung hat dann wohl auch zur entdeckung von pluto beigetragen; dieser ist aber zu leicht, um unregelmäßigkeiten in den umlaufbahnen von uranus und neptun zu verursachen. schlussendlich waren die vermuteten unregelmäßigkeiten aber ganz einfach falsch. vulkan hingegen wurde tatsächlich auch im 19. jahrhundert von urbain le verrier vorgeschlagen, allerdings als planet der innerhalb der merkurbahn sein sollte! dadurch wollte man unregelmäßigkeiten im orbit des merkur erklären. der planet stellte sich zwar als falsch heraus, in diesem fall waren die unregelmäßigkeiten aber tatsächlich vorhanden. allerdings konnten diese anhand der relativitätstheorie dann erklärt werden und vulkan wurde obsolet. der name vulcan ist aber von der international astronomical union (iau), die das hoheitsrecht über die offizielle benennung astronomischer objekte besitzt, noch immer als name für einen hypothetischen planeten innerhalb der merkur-bahn reserviert.
  15. danke sehr! sofern es ihn gibt - und so sicher wäre ich mir da nicht, wie es dieses kürzlich auf arxiv erschienene unreferierte paper suggeriert -, wird man ihn in den nächsten jahren wohl entweder finden oder seine existenz ausschließen können. 2025 geht das vera c rubin observatory in chile online mit einem 8,4-meter spiegel und wird einen all-sky survey betreiben (des südhimmels). dabei rechnet man damit, dass die anzahl der gefundenen trans-neptunischen objekte (TNOs) von derzeit etwa 4.000 auf rund 40.000 ansteigen werden. derzeit kann man nicht ausschließen, dass die indizien, die auf planet 9 hindeuten, nicht echt sind. bei diesen indizien handelt es sich um ein clustering der umlaufbahnen von ein paar dutzend TNOs, die angeblich von planet 9 beeinflusst werden. nur wurden die meisten davon von den selben teleskopen entdeckt, die ähnliche, eingeschränkte himmelsregionen abdecken. es könnte sich dabei also um einen bias handeln. das vera c rubin-teleskop wird dieses clustering entweder bestätigen oder widerlegen. zweiteres würde auch planet 9 widerlegen. vera c rubin sollte außerdem auch in der lage sein, planet 9 zu sehen (allerdings muss das lichtpünktchen dann auch tatsächlich als planet 9 erkannt werden in den großen datenmengen). das sollte zumindest dann klappen, wenn er ähnlich wie neptun und uranus eine gashülle aus wasserstoff und anderen gasen besitzt, da in diesem fall das bereits sehr schwache licht* der sonne vom planeten recht stark reflektiert werden würde (aufgrund einer hohen albedo der atmosphäre). wäre planet 9 ein gesteinsplanet, dann wäre er wohl sehr schwer bis kaum auffindbar in den nächsten jahren. ich würde aber sehr stark darauf tippen, dass er eine gashülle besitzt, es sich also um einen sogenannten sub-neptune handelt. das wäre auch ein weiteres indiz dafür, dass sich planeten aller art generell sehr schnell bilden - und darauf deutet immer mehr hin. in den kommenden paar jahren sollten wir also gewissheit darüber haben, ob er existiert oder nicht. und wenn er existiert, denke ich, dass man ihn in den nächsten jahren auch finden wird. *im prinzip könnte man mit den gleichungen in meinem vorletzten posting berechnen, wieviel licht bei einem hypothetischen planet 9 noch ankommen würde, wieviel licht zu uns zurückreflektiert wird für unterschiedliche albedos und welcher scheinbaren helligkeit das entspricht. aber ich mach das jetzt mal besser nicht ^^ danke! ich werde versuchen daran zu arbeiten, es in zukunft leichter verständlich zu machen, ohne dadurch wissenschaftliche information zu verlieren. das ist kein bisschen überraschend und die meisten forscher in diesem bereich nehmen wohl schon länger an, dass der mond sehr früh entstanden ist. es gab bis dato nur eine diskrepanz zwischen relativ spätem magmaozean und der frühen formierung des mondes. und im prinzip versucht dieses nature-paper auch nur diese diskrepanz zu erklären. es hat also nicht als erstes herausgefunden, dass der mond so alt ist, wie diese überschrift suggeriert, sondern diskutiert lediglich eine interessante möglichkeit, warum es am mond bis zu 180 millionen jahre nach seiner entstehung noch einen magmaozean gab. eigenschaften der erde passen auch sehr gut zu einem relativ frühen giant moon forming impact, wie man schon seit etwa 15 jahren weiß. und passend zu meinem oberen kommentar, deutet mittlerweile auch immer mehr darauf hin, dass auch gesteinsplaneten sehr schnell entstehen - auch dabei passt eine sehr schnelle entstehung des mondes sehr gut ins bild. ps: die namensgebering des vera c rubin-teleskops ist wohl eine der unbekanntesten besten wissenschaftlerinnen des 20. jahrhunderts. neben fritz zwicky hat sie mit ihrer forschung die grundlagen für die annahme es gäbe dunkle materie gelegt.
  16. kleines, dämliches add-on: diese figur zeigt, wie sich der radius des objektes bei 1 AE mit einer scheinbaren helligkeit von m=6 ändert, wenn man dessen leuchtkraft variiert. den fall mit den gestrichelten gelben linien kennen wir bereits. der schnittpunkt entspräche einem sphärischem objekt mit einem radius von 191 meter, das mit der selben leuchtkraft pro quadratmeter (63 MW) leuchtet wie die sonne. der schnittpunkt der blauen gestrichelten linien symbolisiert ein sphärisches objekt mit einem radius von ca. 196.000 meter, also 196 km. in diesem fall entspräche die benötigte leuchtkraft pro quadratmeter genau einer 60 Watt-glühbirne. man würde dieses objekt in 1 AE also noch immer sehen, obwohl pro quadratmeter nur eine 60 Watt-glühbirne leucten würde! der schnittpunkt der roten gestrichelten linien entspräche einem sphärischen objekt mit dem radius der sonne bei 1 AE. in diesem fall wäre die leuchtkraft pro quadratmeter gerade einmal 4,8 mikrowatt. d.h. es würde eine 60 watt-glühbirne innerhalb von 12,5 quadratkilometer genügen und man würde das objekt noch immer mit den bloßen augen wahrnehmen können (unter guten bedingungen!) ich glaube, das reicht
  17. die größe hängt von der leuchtkraft pro flächeneinheit des objektes ab. insofern können wir zuerst einmal die gesamte leuchtkraft berechnen, die benötigt wird, um es noch zu sehen. das geht recht einfach. in der astronomie unterscheidet man zwischen scheinbarer helligkeit (m) und absoluter helligkeit (M) eines objektes, also wie hell es uns erscheint und wie hell es tatsächlich ist. letzteres ist definiert als die helligkeit eines objektes in einer entfernung von 10 parsec. 1 parsec sind ungefär 3.26 lichtjahre oder 206.625 astronomische einheiten [AE]. verbunden sind beide größen über folgende gleichung: m - M = 5 * log10(d/10), wobei d die distanz des objektes in parsec und log10 der zehnerlogarithmus sind. die sonne zum beispiel hat eine scheinbare helligkeit von -26,74 (einheitenlos). formen wir obige gleichung um, können wir also die absolute helligkeit der sonne berechnen: M = m - 5 * log10(d/10). setzen wir hier unsere werte ein, also, M = -26,74 - 5 * log10((1/206625)/10), ergibt das M ~ 4.84. bis zu einer scheinbaren helligkeit vom m~6 kann man einen stern am himmel mit dem bloßen auge sehen, für höhere (!) werte geht das nicht mehr. die sonne wäre also für das bloße auge noch immer gut sichtbar, wenn sie 10 parsec entfernt wäre. mit derselben gleichung kann man auch berechnen, dass die sonne bis zu 17,1 parsec von uns entfernt sein dürfte, um sie noch immer mit dem nackten auge sehen zu können - bei d=17,1 parsec wird nämlich die scheinbare helligkeit der sonne m=6. wie hell muss nun also ein leuchtendes objekt mindestens sein, um es in 1 AE gerade noch wahrzunehmen? um das zu errechnen, müssen wir bei obiger gleichung einfach m = 6 und erneut d=1/206.625 einsetzen. daraus erhalten wir eine absolute helligkeit von M~37,6. daraus können wir dann recht einfach die minimale leuchtkraft des objektes ausrechnen, die benötigt wird, damit es mit dem bloßen auge in einer entfernung von 1 AE gerade noch gesehen werden kann. und zwar mit folgender gleichung: M - Ms = -2.5 log10(L/Ls), wobei hier M erneut die absolute helligkeit unseres objektes ist, Ms die absolute helligkeit der sonne, L die leuchtkraft des objektes und Ls die leuchtkraft der sonne. formt man diese gleichung um auf L = 10^((M-Ms)/-2.5) * Ls und setzt die jeweiligen werte ein, also M = 37,6, Ms = 4,84 und die leuchtkraft der sonne in watt, also Ls = 3.828 x 10^26 Watt erhält man L ~ 29.000 Gigawatt. wie groß würde so ein objekt nun also sein, wenn es pro quadratmeter dieselbe leistung wie die sonne abstrahlen würde? die sonne hat einen radius von etwa Rs=695.900 km (also 695.900.000 meter). die leistung (Fs), die die sonne pro quadratmeter abstrahlt ist also Fs = Ls/(4 * Rs^2 * pi), d.h., Fs = 3.828 x 10^26/(4 * 695.900.000^2 * pi) ~ 63 Megawatt pro quadratmeter (= 0,063 Gigawatt/qm). ein objekt, das pro quadratmeter nun also die selbe leistung wie die sonne produziert, müsste in einer entfernung von 1 AE somit eine oberfläche von 29.000/0,063 ~ 460.000 quadratmeter besitzen. das wiederum entspricht einer kugel mit einem radius von der wurzel aus 460.000/(4*pi) ~191 meter. hätte das objekt also die leuchtkraft der sonne pro quadratmeter, müsste es einen mindestradius von etwa 190 meter besitzen, um von dir mit dem bloßen auge in 1 AE noch gesehen zu werden (rechenfehler vorbehalten). das ganze gilt aber natürlich nur für eine mondlose, klare nacht ohne nennenswerte lichtverschmutzung. bei nicht-leuchtenden objekten ist das ganze natürlich wesentlich komplexer. da hängt die größe dann nämlich von der leuchtkraft und entfernung der externen lichtquelle, der größe und albedo des objektes ab (wobei eine höhere albedo bedeutet, dass mehr licht zurückgestrahlt wird, als bei einer niedrigeren. enceladus hat zb die höchste albedo im sonnensystem, ceres die niedrigste - zumindest von den bekannteren objekten). gratulation an jeden, der bis hierhin durchgehalten hat ------ tldr: ein objekt mit derselben leuchtkraft pro flächeneinheit wie die sonne müsste einen radius von mindestens 190 meter besitzen, um in einer klaren, mondlosen nacht noch mit dem bloßen auge gesehen zu werden. das entspricht einem durchmesser von 380 meter, also in etwa der höhe des fernsehturms von kiew (nur brauchen wir eine kugel mit diesem duchmesser und keinen turm!):
  18. sherif

    Sponsoring/Marketing

    damals bei der außerordentlichen gv, bei der es um die freiheit des logos ging (und in weiterer folge um die freiheit des namens), haben wir unter anderem contra eines sponsors im namen argumentiert aufgrund des beispiels der "jack wolfskin vierschanzentournee" - jack wolfskin war dort bis 2009 alles dominierender namens- und hauptsponsor. allerdings kam man dort nach dem durchführen einer analyse zum schluss, dass besagter namenssponsor einen verlust an sponsoreinnahmen für die vierschanzentournee darstellt, eben aufgrund der überbordenden präsenz dieses einen sponsors, welcher andere verschreckt und kaum weitere werbemöglichkeiten bietet. ich habe zwar keine studie von damals gefunden, aber zum beispiel folgende artikel dazu: https://www.wuv.de/Archiv/Wenig-Aufmerksamkeit-für-Sponsoren-der-Vierschanzentournee aus dem artikel: noch ein weiterführender artikel zur damaligen umstellung vom namensponsor auf prämiumsponsoren: https://berkutschi.com/de/front/news/1056-vierschanzentournee-wird-eigene-marke und ein artikel aus 2023, der zeigt, dass es im gegensatz zu 2008 (siehe ersten artikel) mittlerweile bezüglich sponsoreinnahmen bei der vierschanzentournee hervorragend läuft: https://www.kicker.at/millionen-business-vierschanzentournee-986562/artikel so unterhält man mittlerweile einen presenting sponsor und vier hauptsponsoren, die allesamt sehr zufrieden zu sein scheinen und man erzielt rekordwerte im sponsoring. 2008 hingegen wurde man hinter jack wolfskin kaum wahrgenommen. das loslassen des namenssponsor scheint also ein durch und durch großer erfolg gewesen zu sein. mir wäre nicht bekannt, dass sturm sich seit damals eingehender damit beschäftigt oder gar selbst eine analyse dazu in auftrag gegeben hätte. man könnte also durchaus zum schluss kommen, dass man hier haufenweise potential liegen lässt. und das ganze erstreckt sich dann ja gar auch noch bis in den merchbereich hinein, der zu großen teilen ebenfalls von puntigamer geprägt ist.
  19. sherif

    Schwoaze Helfen

    ich möchte eure aufmerksamkeit auf unser neues goodie of the week bei schwoaze helfen 2024 lenken: https://www.schwoazehelfen.at/shop/goodie-of-the-week-mika-biereth-peruecke-signiertes-leinwandbild/ schau ma mal, ob das reicht. können gern bei schwoaze helfen drauf mitsteigern
  20. sherif

    Schwoaze Helfen

    jup, ab heute - kommt eh noch eine ankündigung dazu am abend. die restlichen fanartikel sind bereits alle weg. ein zeichen, dass es bis dato sehr gut gelaufen ist - und das ist es!
  21. nein, eigentlich nicht wirklich. reizen würde mich sowas grundsätzlich aber schon. hab einmal für pm wissen bei einem clip über den mars mitgewirkt. das war recht witzig eigentlich (auch wenn man das jetzt mit den science busters natürlich nur bedingt vergleichen kann).
  22. danke! ich sollte mir jetzt dann vor allem endlich mal die zeit nehmen, meinen eigenen blog zu machen ^^
  23. ein kommentar unter diesem artikel fragt passenderweise ja eh "Und was bringt uns diese Erkenntnis jetzt??". na dann nachfolgend mal eine "kleine" verallgemeinerte ausführung dazu, um dann am ende wieder konkret auf diesen spezifischen artikel zurückzukommen. astronomie ist zu einem guten teil grundlagenforschung und als solches ist es grundsätzlich schwierig davon abzuleiten, was dieses eine ergebnis der gesellschaft konkret (!) bringen wird. ich würde aber argumentieren, dass grundlagenforschung - und somit ebenfalls die astronomie und ihre verwandten gebiete - für den geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen/technologischen fortschritt einer gesellschaft essenziell ist. wird nicht mehr in grundlagenforschung investiert, bei der der outcome ungewiss ist, wird es auch mit dem fortschritt (und in weiterer folge wohl auch mit der wirtschaft) düster. klingt nun alles etwas theoretisch und nach sinnlosem geschwafel. es folgen nun aber einige konkrete beispiele. beginnen wir mal in der weiteren vergangenheit: die astronomie ist eine der ältesten "wissenschaften" (auch wenn ich es vor der wissenschaftlichen revolution im 16./17. jahrhundert nicht wirklich wissenschaft nennen würde), die es gibt. durch himmelsbeobachtungen konnte man die zeit und die jahreszeiten bestimmen. man konnte ableiten, wann man etwas anpflanzen und ernten soll, konnte auf den meeren navigieren, usw. nun folgen einige moderne beispiele eines technologietransfers aus der astronomie: - die ccd-kamera ist ein produkt der astronomie. ursprünglich wurde diese technologie dafür erfunden, um himmelskörper zu fotografieren. heute findet man sie in jedem smartphone und darüber hinaus. - die computersprache FORTH wurde ursprünglich fürs kitt peak-teleskop entwickelt und wird heute zb von fedex verwendet, um pakete zu tracken. um es etwas weiter auf besagtes "fußvolk" runterzubrechen: electronic arts hat ursprünglich viele videospiele in forth geschrieben. star wars episode iv hat teils ebenso forth verwendet, um die weltraumschlachten zu visualisieren. - weitere für die astronomie entwickelte programmiersprachen wie IDL und IRAF werden heutzutage häufig in medizinischen applikationen verwendet. software zur weiterverarbeitung von satellitenbildern wurde zb verwendet, um alzheimer screenings durchzuführen. ich selbst hätte meine dissertation fast auf der meduni gemacht, weil ich eine technik um coronal mass ejections im weltraum zu tracken, auf elektrische signale anwenden wollte, die von herzschlägen ausgesendet werden (scheiterte am funding). - methodiken aus der astronomie werden zum beispiel bei raketenfrühwarnsystemen verwendet - so zum beispiel eine von astrophysikern entwickelte technik, um astronomische objekte trotz des starken lichts der sonne auch am tag finden und beobachten zu können. - gps ist stark von der genauen bestimmung von quasaren (!) abhängig. um eine exakte position auf der erde zu berechnen, müssen die gps-satelliten nicht nur ihre genaue position untereinander bestimmen können, sondern auch die exakte position und orientierung der erde. das gelingt aber nur, indem man die genaue position von objekten kennt, die so weit entfernt sind, dass sie relativ zur erde praktisch keinerlei eigenbewegung besitzen. das geht mit sternen nicht, da benötigt es weiter entfernte und dementsprechend sehr helle objekte - quasare eben. und um deren position genau zu bestimmen, benötigt(e) es hochpräzise und forstschrittliche astronomie. und ohne die relativitätstheorie ginge gps so oder so nicht. - technologie, die für röntgenteleskope entwickelt wurde, wird nun dazu verwendet in experimenten kernfusion zu beobachten. und kernfusion könnte in zukunft hoffentlich eine sehr wichtige lösung unserer energieprobleme sein. - technologie von röntgenteleskopen wird auch dafür verwendet, um gepäck am flughafen zu scannen. - ebenso wird am flughafen, ein gas-chromotograph verwendet, um drogen und sprengstoffe aufzuspüren, der ursprünglich für eine marsmission entwickelt wurde. - thermische sensoren, die ursprünglich dazu verwendet wurden, um die temperatur von teleskopen zu steuern, wurden anschließen in der neonatologie verwendet. - adaptive optik - entwickelt für erdgebundene großteleskope - kann für augenuntersuchungen angewandt werden. - ein gammastrahlen-spektrometer zur untersuchung des mondbodens wird verwendet, um gebäude auf strukturelle ermüdungen zu untersuchen. - die erforschung des weltalls und die entwicklung von satellitentechnologie hat natürlich auch zu einer starken verbesserung der beobachtung unserer eigenen erde geführt. um eben zum beispiel unser klima und unsere umwelt besser verstehen zu können - fundamentale errungenschaften im kampf gegen den klimawandel und die zerstörung unserer biosphäre. - ich war erst kürzlich auf einer astrobiologiekonferenz; auf dieser wurde eine methodik vorgestellt, um mittels der polarisierung des lichts, leben auf einem planeten entdecken zu können. so kann man zum beispiel sehr gut oberflächen mit wäldern auf der erde von wüsten oder städten unterscheiden. das geniale dabei: die forscher haben auch entdeckt, dass dieselbe methode tumorzellen des bauchspeicheldrüsenkrebses non-invasiv sehr akkurat von gesunden zellen unterscheiden kann! das könnte die therapie dieses schwer zu heilenden krebses revolutionieren. weiters gibt es natürlich auch abseits vom technologietransfer gewichtige punkte pro astronomie: - astronomie führt zum beispiel zu internationalen kollaborationen, die über politische grenzen und differenzen hinweggehen - sie wirkt völkerverbindend. man erinnere sich an das berühmte foto des handschlags eines sowjetischen und amerikanischen astronauten im weltall in der hochzeit des kalten krieges. auch jetzt wird auf der iss noch kollaboriert. und astronomie war schon viel früher völkerverbindend. so kam es schon im 19. jahrhundert zu globalen kooperationen. - astronomie versucht fundamentale fragen des menschlichen seins und der stellung der menschheit im universum zu beantworten (gut, das zählt für das ungebildete "fußvolk" wohl eher weniger). es würde unsere gesellschaft wohl fundamental verändern, wenn wir in kontakt mit außerirdischen treten würden (wie diese änderungen aussehen könnten, lasse ich hier mal außen vor. das wäre ein eigenes, sehr langes posting, ich empfehle unter anderem das buch exosoziologie von schetsche und anton...). - astronomie ist außerdem wohl eine jener wissenschaften, die sich am besten für public outreach eignet und um der gesellschaft wissenschaft näher zu bringen. das klingt jetzt wieder nach sinnlosem geschwafel; es gibt aber zum beispiel eine studie, die gezeigt hat, dass schüler, die an astronomie-bildungsaktivitäten teilnehmen, eine höhere wahrscheinlichkeit besitzen, späterhin eine karriere in der forschung oder in technologiespezifischen berufen einzuschlagen (um dann in weiterer folge auch zum technologische fortschritt unserer gesellschaft beizutragen). - die permanente beobachtung des himmels führt dazu, dass wir asteroiden, die auf die erde stürzen und globale katastrophen auslösen könnten, frühzeitig entdecken und damit eventuell abwehren können. und das ist keine esoterik, irgendwann wird es rein statistisch wieder so weit sein und dann sollten wir dafür gewappnet sein. je besser weltraumforschung und -technologie entwickelt sind, desto eher können wir das schaffen. forschung an gamma-ray bursts und supernovae könnten uns in zukunft auch vor fatalen effekten dieser ereignisse schützen. weitere beispiele, inklusive referenzen, findet man zum beispiel in diesem sehr interessanten, allgemeinverständlichen artikel: https://www.iau.org/public/themes/astronomy_in_everyday_life/ so, am ende dieses langen postings geht es nun endlich wieder zurück zur ursprünglich geposteten studie. dieser stern wurde mittels interferometrie beobachtet. die zugrundeliegende technologie - von astronomen entwickelt - hat in der medizin zur entwicklung des CAT scanners und der MRI-technologie geführt! und ich denke, das ist kein unwesentlicher technologietransfer. weiterentwicklungen dieser technologie in der astronomie, um zum beispiel eben solche sterne abbilden zu können, könnten also durchaus auch zu weiteren verbesserungen in der medizin führen. außerdem tragen solche studien auch zu einem besseren verständnis der sternentwicklung bei, was uns im bereich space weather und in der klimaforschung zugute kommt. space weather wiederum ist für die sicherheit von satelliten von hoher bedeutung, aber zum beispiel auch für die stromversorgung auf der erde. und zur klimaforschung - bei der die sonne noch immer eine enorm wichtige rolle einnimmt - muss, so glaube ich, nichts weiter ausgeführt werden. ---- abschließend noch werbung in eigener sache. in der presse ist ein artikel zu einem teil meiner eigenen forschung erschienen. viel spaß beim lesen: https://www.diepresse.com/19098838/hoeheres-leben-ist-im-all-nur-sehr-selten-moeglich ---- tldr; ohne grundlagenforschung in physik und astronomie könnte man die frage "Und was bringt uns diese Erkenntnis jetzt??" gar nicht unter einem krone-artikel posten, weil es den computer in der jetzigen form wohl gar nicht geben würde.
  24. sherif

    Schwoaze Helfen

    morgen ab 13:00 uhr gibt es am ivica-osim-platz wieder unser alljährliches schwoaze helfen-vereinsfest mit glühweinstand und flohmarkt. special guest beim glühweinstand wird diesmal jakob jantscher sein. am flohmarkt haben wir heuer außerdem ziemlich besondere einzelstücke, die es alle gegen eine freiwillige spende (!) zu erstehen gibt. es lohnt sich also zeitig vorbeizukommen. alle weiteren infos gibt es unter https://www.schwoazehelfen.at/auf-zum-schwoaze-helfen-vereinsfest/ wir haben außerdem shirts in s nachbestellt und zusätzlich nun auch einige in xs! ansonsten gibt es von den meisten fanartikeln nur noch reststücke mit ausnahme der kalender. diese und etwaige reststücke anderer fanartikel wird es dann auch in klagenfurt gegen girona geben. und schließlich freut es mich natürlich, dass wir bereits bei einem reinerlös von über 50.000€ stehen! vielen dank besonders auch an euch hier im asb für eure regelmäßige und großartige unterstützung
  25. sherif

    Schwoaze Helfen

    das modell der shirts ist jenes, dass es zumeist auch bei den jewels gibt, falls das hilft. es gibt gegen austria klagenfurt aber nur noch reststücke (xl gibts noch ein paar mehr). bis jetzt lief es wirklich sehr gut, danke dafür ps: es wird gegen austria klagenfurt dann auch nochmals einige S und XS geben. da haben wir aufgrund der nachfrage einige nachbestellt!