Lahm-der feine Unterschied

[unnerum]

Hier z.B.:

Michael Ballack ist ein hervorragender Spieler, er ist ganz wichtig für die Mannschaft, an ihm kann man sich orientieren. Aber ich würde ihn nicht als den Führungsspieler bezeichnen. Wir haben bewiesen, dass wir auch ohne ihn gute Spiele abliefern können. (Quelle)

Er hat zuvor seine Definition von einem Führungsspieler klar dargelegt, behauptet, solche Leute gibt es nicht mehr, da heutzutage die Lasten auf viel mehr Schultern verteilt werden. Ergo ist auch Ballack keiner davon, weil sein Ausfall für die Mannschaft zu kompensieren ist. Dem kann man sich anschließen oder nicht.

Das ist übrigens das gesamte Zitat zur Frage:

"Dann ist Michael Ballack Ihrem Verständnis nach in der Nationalmannschaft auch nicht der Führungsspieler?

Würde ich so sehen, ja. Auch bei uns in der Nationalmannschaft verteilt sich der Führungsanspruch auf mehrere Spieler. Michael Ballack ist ein hervorragender Spieler, er ist ganz wichtig für die Mannschaft, an ihm kann man sich orientieren. Aber ich würde ihn nicht als den Führungsspieler bezeichnen. Wir haben bewiesen, dass wir auch ohne ihn gute Spiele abliefern können. Seine Klasse auf dem Feld, sein Abschluss, wie er in den Strafraum geht – das ist einmalig, das bestreitet auch niemand. Aber für eine Mannschaft ist wichtig, dass sie es auffangen kann, wenn ein solcher Spieler mal ausfällt."

Kommentare zu Lahm:

Heute behaupte ich das Gegenteil

Löws Ghostwriter

Ich habe kein Problem damit wenn jemand eine klare Meinung hat, im Gegenteil. Er spielt guten Fußball. Es gibt aber Grenzen und die hat Lahm meiner Meinung mit seinem Werk klar überschritten.

Völler und seine Reaktion ist mir völlig egal. Hier gehts ums Prinzip. Aus meiner Sicht kann ich mir als Führungsspieler und aktiver Kapitän der Nati und der Bayern so ein "Werk" einfach nicht leisten.

Die Frage ist wohl: Warum schreibt man als Aktiver so ein Buch? Was bezweckt Lahm mit seinem Buch? Ich versteh's nicht.

Ich finde die Aufregung darüber lächerlich, da Lahm nichts Neues berichtet. Dass sich gewisse Personen bloßgestellt fühlen liegt in der Natur der Sache. Der Kommentar "Heute behaupte ich das Gegenteil" ist auch komisch, da man wohl noch seine Meinung ändern wird dürfen. Komisch wäre es gewesen, wenn Lahm jetzt noch immer schreiben würde, dass unter van Gaal alles leiwand war.

[Rapid31]

dann darf sich heynckes und löw ja schon mal freuen, was geschrieben wird, wenn sie nicht mehr trainer sind

[rapid4ever]

Man muss das wohl aus mehreren Perspektiven betrachten.

Zum einen finde ich es daneben, dass ein derart bedeutenter Vertreter seiner Zunft (und das ist er nunmal als Kapitän der Bayern und der dt. Nationalmannschaft) so über seine Ex-Trainer herzieht. Seine Ex-Trainer sind immerhin ausgewiesene Experten ihrer Zunft. Man könnte fast meinen, dass nur er den wahren Blick auf die Materie hat, was ich ihm mit 27 Jahren einfach nicht zugestehe.

Auf der anderen Seite finde ich, dass die öffentliche Aufregung auch ein wenig übertrieben ist. Wie ich nach und nach erfahren habe, sind div. Zitate total aus dem Zusammenhang gerissen worden. Dass ein Völler oder ein Klinsmann als Trainer nicht taugen, ist ja auch nicht das Mega-Geheimnis.

Man sieht also, man kann darüber denken was man will. Ich finde nur den Zeitpunkt der Veröffentlichung ziemlich daneben. Er hätte damit auch bis nach seiner Karriere warten können, denn aus finanziellen Gründen ist diese Veröffentlichung nicht entstanden.

Eventuell ist es aber auch nur die Folge der Kritik, wonach Lahm zu wenig "Führungsspieler" ist. Vielleicht versucht er mit diesem Buch das Gegenteil zu beweisen, nämlich dass er "sehrwohl Eier hat" bzw. nicht nur ein Mitläufer ist.

[BunnyL]

Ganz klar: Pro Lahm. Und daß er den Mumm hat (aus welcher Motivation heraus auch immer), das Buch jetzt herauszubringen, macht ihn noch sympathischer.

P.S.: Lieber Threadersteller, koof Dich ma ne Tüte Deutsch (aka Grammatik/Rechtschreibung). Ist ja grauenhaft. Und es heißt "über die Stränge"...