Der Höhenflug - Chancen und Gefahren

[Gazzetta]

* These 1: Rapids Höhenflug bietet für den Verein einige neue Chancen, gleichzeitig tun sich auch wiederum Gefahren auf, vor denen man nicht genügend warnen kann.

Erläuterung: Man hat momentan den Eindruck, dass ein Weg, der nicht zuletzt hier massiv immer wieder eingefordert wurde, mit Erfolg beschritten wird. Verbesserungen im Umfeld wie die Einbindung der Vorstellungen der Fans hinsichtlich Fanshopsortiment, die Bewerbung der Abos, die Imagekampagne, das Rapid-Dorf und ähnliches zeigen gerade in Zeiten, in denen es auch sportlich läuft, erste Früchte, dazu kommt auch, dass das Wir-Gefühl im Verein (sieht man von einigen chronischen Wadlbeißereien ab) stärker vorhanden ist denn je zuvor. Das mag auch damit zusammenhängen, dass man durch eine geschickte Kaderpolitik (die auch auf den Umstand, ob Spieler zum Verein passen oder nicht, Bedacht nimmt) viele neue Sympathien gewonnen und alte gefestigt hat. Rapid ist derzeit eine Marke, die zieht. Und das ohne Champions League oder sonstigem Firlefanz. Überhaupt scheint es angesichts der seltsamen Bewerbspolitik der UEFA, die Länder wie Österreich systematisch benachteiligt und zurücksetzt, heutzutage besser, auf Hausmannskost zu setzen und das zu 'Großkopferte' zu meiden. Zwar hat die Austria heuer bezüglich Platzwahl gegen attraktive Gegner unglaublich viel Glück gehabt und kann sich dadurch eines relativ großen Zuseherinteresses in den Bewerbspielen gegen Mannschaften wie Marseille oder Dortmund sicher sein, doch selbst das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kronsteiners Version des FK Magna ein marketingmäßiger Rohrkrepierer der Sonderklasse ist. Spieler wie Verlaat, Vastic oder Dundee bringen keine Zuseher ins Stadion, sie langweilen nur, selbst wenn sie gewinnen. Reißbrettauswahlen halten dem Alltag nicht stand, den Zusehern fehlen die Spieler, mit denen sie sich identifizieren können.

Die Chance für Rapid in dieser Situation besteht nun darin, dass man den Rückenwind auch marketing- und sponsormäßig nützen müsste. Man kann sich nicht auf den sportlichen Erfolgen ausruhen und nichts tun. Das Management, momentan etwas aus der allgemeinen Schusslinie geraten, geht auf Tauchstation, man hört nichts von neuen Ideen, neuen Verbesserungen, man handwerkt weiter. Doch genau das ist falsch. JETZT muss man tätig werden, jetzt müsste man sich selbst auch öffentlichkeitswirksam imagemäßig verbessern. Denn jetzt hat Rapid jenes Interesse, das es sicher nicht hat, wenn es einen Hänger hat. Und genau da sind wir auch wieder bei den Gefahren: Wenn ein Weg gegen allerlei Widerstände beschritten wird und sich als richtig erscheint, dann muss man ihn weiterverfolgen. Was hat man beispielsweise aus dem organisatorischen Chaos bei den Heimspielen gegen die Admira und die Austria gelernt? Wird man mit einem zu erwartenden Publikumsansturm wieder einmal organisatorisch überfordert sein? Was bietet man jenen "Erfolgsfans", die sich in der nunmehrigen Hochphase für Rapid zu interessieren beginnen, damit ein gewisser Teil von ihnen auch dauerhaft dazu animiert wird, ins Stadion zu gehen?

These 2: Der Erfolg des "jungen Wegs" kann nur dann eintreten, wenn er klug beschritten wird. Es reicht nicht, wenn man einzelne Spieler an den Verein bindet, man muss auch sich der Risken und Rückschläge bewusst sein, die dieser Weg mit sich bringt.

Erläuterung: Gerade in der Causa Wallner scheint da ein wenig Unbekümmertheit vorzuherrschen. Ich bin sicher keiner, der verlangt, dass Wallner eine kontinuierliche Sonderbehandlung bekommt. Natürlich soll er nur spielen, wenn er seine Leistung bringt. Allerdings sehe ich nicht ein, dass Wallner nach Spielen wie gegen Salzburg oder Kärnten kritisiert wird. Tatsächlich hatte er sich in beiden Spielen seine Torchancen erarbeitet. Manchmal habe ich das Gefühl, dass bei uns ein Stürmer wirklich nur an den Toren, die er erzielt, gemessen wird. Gerade gegen Kärnten war Wallner grundsätzlich der aktivere der beiden Stürmer. Hickersberger aber lastet ihm letztlich jene paar Zentimeter, die zum Torerfolg gefehlt haben, an. Diese paar Zentimeter aber sind nicht steuerbar, sie können weder von den Trainingsleistung noch von der Disziplin eines Spielers abgeleitet werden. Ein Übungsleiter hat genügend interne Möglichkeiten, einen Spieler dazu zu bringen, beim Training sein Leistungspotenzial abzurufen. Da bedarf es keiner öffentlichen Kritik. Absurd wird die ganze Angelegenheit, wenn sich auch noch der Teamchef einschaltet und via Medien Dinge von sich gibt, die dem Image eines jungen Spielers sicher nicht nützen. Zum x-ten Mal: Wallner ist ein Rohdiamant, um den man sich mehr bemühen muss als um andere Spieler. Jetzt hat er einen - im Verhältnis etwa zu jenem des routinierteren Rene Wagner vor einiger Zeit eher harmlosen - Hänger, aus dem er nur rauskommt, wenn man ihm das Gefühl gibt, dass man hinter ihm steht. Mit Holzhammer geht da gar nichts. Der "junge Weg" bringt eben mit sich, dass Spieler auch das Gefühl haben müssen, von ihrem Verein gewollt zu werden. Denn ein Spieler wie Wallner hat jede Menge finanziell lukrative Alternativen, auch in Österreich, da braucht man sich nur an die kaum verhüllten Abwerbungsversuche von Schachner vor etwa einem Jahr erinnern.

[grünweiß]

ja das wäre auch dringend nötig, um dem österreichischen fußball mehr pepp zu verleihen.leider haben wir halt noch keinen wirklichen großsponsor mit dem einiges möglich wäre. so kann man halt im grunde nur kleine brötchen backen und hoffen dass der erfolg anhält. das wichtigste ist aber auf die jungend zu setzen. und da sollte viel investiert werden. denn sonst lauft der österreichische fußball gefahr dass er immer mehr ins abseits der öffentlichkeit geratet. denn wo kein erfolg ist dort ist meist auch kein interesse.

[Gazzetta]

Noch ein Nachtrag: Zuletzt konnte man lesen, dass Rapid den besten Zuseherschnitt in der Bundesliga hat. Der Boom ist aber noch sensationeller, wenn man die Vergleichszahlen der Vergangenheit ansieht!

13.475 x 4 = 53.900 Zuseher besuchten die vier bisherigen Heimspiele von Rapid

Pasching 9.400

Admira 11.800

FK Magna 18.500

Kärnten 14.200

Für das Spiel gegen den GAK sollen schon weit über 10.000 Tickets verkauft sein, man rechnet mit einem (fast) ausverkauften Haus. Womit wir 15.000 - 18.500 Besucher hinzuzählen dürfen und dann hätten wir in fünf Spielen 68.900 - 72.400 Besucher und damit einen Zuseherschnitt von sage und schreibe 13.780 - 14.480. Das wäre der höchste Schnitt, den es in den letzten Jahren - auch seit dem Quantensprung ab 1994 - gegeben hat.

Die ersten fünf Heimspiele

1994/95

1 Adm 8.500

2 FCL 4.500

3 VSt 3.200

4 Tir 10.000

5 StG 15.000

Summe 41.200 , Schnitt 8.240

1995/96

1 FAK 10.000

2 Tir 11.000

3 Adm 9.000

4 LAS 8.500

5 Sal 17.500

Summe 56.000, Schnitt 11.200

1996/97

1 FAK 15.000

2 FCL 6.500

3 Sal 8.000

4 LAS 7.500

5 Adm 5.500

Summe 42.500, Schnitt 8.500

1997/98

1 Adm 10.500

2 Tir 11.000

3 GAK 8.500

4 Lus 8.000

5 StG 13.500

Summe 51.500, Schnitt 10.300

1998/99

1 LAS 7.500

2 StG 15.800

3 Rie 6.400

4 Lus 5.200

5 GAK 10.000

Summe 44.900, Schnitt 8.980

1 Bre 12.600

2 Sal 12.800

3 StG 14.700

4 Lus 6.400

5 GAK 7.300

Summe 53.800, Schnitt 10.760

2000/01

1 StG 12.500

2 LAS 10.400

3 GAK 7.300

4 Magna 18.200

5 Tir 9.300

Summe 57.700, Schnitt 11.540

2001/02

1 StG 11.600

2 Bre 6.000

3 GAK 8.000

4 Tir 9.300

5 Adm 5.500

Summe 40.400, Schnitt 8.080 (Dokupil 8.500, Persidis 9.300, Matthäus 5.500)

2002/03

1 Adm 9.200

2 Pas 10.700

3 GAK 8.100

4 Sal 8.600

5 Rie 6.300

Summe 42.900, Schnitt 8.580

Zusammenfassung

1. 2003/04 (vermutlich) 13.780 - 14.480 (Hicke)

2. 2000/01 11.540 (Dok)

3. 1995/96 11.200 (Dok)

4. 1999/00 10.760 (Weber - Savicevic!)

5. 1997/98 10.300 (Dok)

6. 1998/99 8.980 (Weber)

7. 2002/03 8.580 (Hicke)

8. 1996/97 8.500 (Dok)

9. 1994/95 8.240 (Dok)

10. 2001/02 8.080 (Dok 8.533, Pers. 9.300, Matt. 5.500)

[Seppo Dramac]

Gazzetta, Respekt, hast du toll geschrieben, sprichst mir damit aus der Seele. Je bekannter eine Marke um so besser kann man für sie Partner finden. (win-win Situation).

Auch in Bezug auf Wallner gebe ich dir voll Recht, er muss langfristig gebunden und dann entsprechend gefördert werden.

Beim FK Magna handelt es sich mMn um typische Betriebsblindheit, man hört nicht auf Stimmen von außerhalb die aufgrund größerer Distanz viele Dinge besser beurteilen können. 'Wir holen die besten Spieler, warum kommt trotzdem keiner ins Stadion?' Weil sich keiner mit der Mannschaft identifizieren kann, möglich wäre sogar dass man am Verteilerkreis sogar auf die Zuschauer pfeift und sagt man will nur erfolgreich sein weil Herr Stronach es will - egal wie.

[fcom]

Rapid ist auf den richtigen weg, keine frage es gibt noch einiges zu verbessern.

bitte vergessen wir nicht, daß rapid in den letzten beiden saisonen sportlich und wirtschaftlich ganz schlimme jahre hinter sich bringen mußte.

der grundstein zur wiederaufersteheung unserer rapid ist gelegt. altlasten sind abgebaut, der kader bereiningt. unser stadion ist wirklich sehr hübsch umgebaut worden, weis schon die vergrößerung des rasens steht noch an, das rapiddorf ist eine fixe institution geworden. der fanshop ist super gelungen, auch online, die homepage wurde gut erneuert. nicht vergessen videowall.

die zuschauer strömen wieder ins stadion, ein schnitt von 14.000 ist einmalig.

spieler verträge wurden verlängert, gut wallner steht noch aus.

insgesamt hat man das gefühl, rapid weis wieder was sie will.

rapid kann eben nur in kleinen schritten verbesserungen schaffen.

Durch die diskussion über den amateurbereich kommt in den meiner meinung nach, wirklich verbesserungwürdigen bereich der nachwuchsarbeit bei rapid frischer wind. PSFG soll ein Konzept erarbeiten, wie rapid mit wenig mittel eine effiziente nachwuchsarbeit erfolgreich gestalten kann. nötigenfalls eben auch aktionen setzten, die die finanzierung des amateurbetriebes ermöglicht.

ebenso verbesserungswürdig weil nicht vorhanden ist der scoutingbereich bei rapid. Auch hier muß PSFG ein konzept erstellen, der es rapid im rahmen seiner möglichkeiten erlaubt, junge talente zu angagieren.

Der sportliche momentanerfolg von rapid, egal ob wir nun 1,2,3 in der meisterschaft werden oder sogar den cupsieg holen, ist im augenblick eine schöne sache, nur eben ein momentanerfolg.

um langfristig rapid an der österreichischen spitze halten zu können, müssen die obenerwähnten konzepte erstellt und konzequent umgesetzt werden.

die personalentscheidungen der letzten monate haben sich als richtig erwiesen, mit hicke und PSFG sind zwei Erz Grüne an den wichtigen postitionen. Kontinuität ist das zauberwort. wirtschaftlich haushalten, nicht mehr ausgeben als vorhanden ist.

Ich möchte auf jeden fall, das unsere Rapid völlig unabhängig bleibt. Das steht für mich an erster stelle.

die traditionen von rapid weiter leben lassen, den rapidgeist wiederzubeleben, das sollte das ziel sein.

gwg

[Greenspan]

Rapid hat diese Saison bewiesen, daß in dieser Liga mit einer Mannschaft ohne großer Stars um den Titel mitgespielt werden kann

Wir müssen uns unbedingt als Alternative zu Stronach sehen, ich habe in den letzten Wochen total die Überzeugung gewonnen, daß Rapid nie in die Fängen dieses Menschen kommen darf, seine letzte Aussage nach dem Spiel gegen Pasching sagt alles über diesen Menschen aus : Als Eigentümer gebe ich vor,was zu geschehen hat

es werden in den nächsten Jahren viele frustrierte gute Kicker die Austria verlassen, die Frage wird sein, ob Rapid ablösefrei zugreifen soll ( siehe Martin Hiden ) - Rapid muß sich als eine Mannschaft positionieren, die für qualitativ gute Talente als Sprungbrett dienen soll bzw. auf Sicht gesehen endlich wieder jenes Spitzenteam stellt, welches aus herangereiften Talenten gebildet und mit 2-3 erstklassigen Legionären verstärkt wird

Rapids Weg ist richtig - zu Rapid dürfen nur Spieler und Trainer mit grünweißem Blut und Charakter - die Fans danken mit ausverkauftem Hanappi und toller Stimmung

die Mannschaft muß jedoch laufend verstärkt werden - Platz 2 muß heuer unser Ziel sein - jedoch dazu benötigen wir 2-3 neue Spieler im Winter ( Sturm,Jazic z.B. sind zu schwach , Kienast,Grarics und Kulovits müssen erst reifen )

[grünweiß]

super beiträge. es freut mich zu lesen dass es wirklich tolle fans von unserer Rapid gibt. die sich den kopf darüber zerbrechen wie es weitergehen soll damit was verbessert wird. das macht echt spaß. ich hoffe rapid ist bei verbesserungen sehr aktiv und nimmt die machbaren sachen in angriff. mit peter schöttel haben sie meiner meinung nach den besten mann für diese abteilung. bin ein großer fan von ihm. er ist ein erzgrüner und reißt sich den arsch für den verein auf.

Forza Rapid Wien!!!

Forza volles Hanappi am Sonntag!!!

[Seppo Dramac]

Rapid hat diese Saison bewiesen, daß in dieser Liga mit einer Mannschaft ohne großer Stars um den Titel mitgespielt werden kann

Stimmt total, lustig ist nur dass unser Dreieck Hofmann-Ivanschitz-Wallner dem Austria-Dreieck Vastic-Janocko-? um nichts nachsteht und da möchte ich mal den Kostenunterschied sehen.

Ein Austrianer speibt sich wahrscheinlich an.

[pironi]

wobei unser magisches Dreieck derzeit eher Hofmann-Ivanschitz-Wagner heißt!

[Seppo Dramac]

wobei unser magisches Dreieck derzeit eher Hofmann-Ivanschitz-Wagner heißt!

derzeit ...

[Gazzetta]

Noch ein Nachtrag zum Management, das - wie ich oben erwähnt habe, auf Tauchstation ist. Im heutigen Kurier liest man:

"Werner Kuhn kam zu spät zum Pressetermin vor dem Sonntags-Spiel gegen den GAK. Dann sah der Rapid-Manager zwei Pizzabäcker, die an der Bar des VIP-Clubs lehnten, und dann bedankte er sich für deren Hilfe. Die beiden haben – kein Schmäh – jenes Maskottchen entworfen, das als „Speedi“ erst jüngst Weltmeister wurde bei einem Championat auf der – auch kein Schmäh – Wiener Donauinsel."

www.kurier.at

Da sieht man das ganze Elend unseres Managers: Egal, was er macht, es wird nur mehr hämisch kommentiert. Was spricht dagegen, dass er keine teure Marketing-Agentur mit dem Entwurf des Maskottchen beauftragt, sondern zwei 'Laien'? Rapid ist ein Klub der Fans und genau deshalb wird von den Fans mehr kommen als bei irgendeinem anderen Klub in Österreich. Nichts ist schöner, wenn es Fans gibt wie die beiden Pizzabäcker, die den Erfolg des Klubs mitgestalten. Gefährlich wäre nur, wenn sie deswegen größenwahnsinnig werden würden.

[Schoki]

Ein wirklich sehr intressanter Thread!

Das mit den Pizzabäckern find ich super, genau das ist doch das schöne und es zeigt auch das Fans etwas bewegen können, wunderbar.

Mich freut zur Zeit jedes Spiel, dadurch das ich erst seit ca. 98 ins Stadion gehe habe ich keine wirklichen Erfolge miterlebt. Und auch jetzt haben wir zwar noch keinen Erfolg, aber die Euphorie die herrscht ist ein Wahnsinn. Man sieht wieder Fußball, viele Tore, es wird versucht schnell zu spielen zu kombinieren. Klar passieren dadurch Abspielfehler oder sonstiges. Aber es macht einfach Spaß sich ein Match anzuschauen. Und auch wenn wir vielleicht nicht die ganze Saison oben sein werden, ich denke wir werden insgesamt 36 Spiele sehen, wo man danach sagen kann: Unsere Kicker haben sich den Arsch aufgerissen!

Was verbessert werden sollte schreib ich nicht denn dann würde ich nur die hier genannten Vorschläge wiederholen, mir ist nur wichtig das wir Kicker bekommen, die gern für Rapid spielen, und ich denke das ist im Moment jeder. Man merktt die gute Stimmung in der Mannschaft.

Danke Hicke! Danke Rapid!

Mein grün weißes Herz lacht wenn es zur Zeit an unsere Rapid denkt..