[Spielerinfo] Miguel Angel Villalta


Dannyo

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Schefoasch

Gekauft haben wir Villalta nicht, dennoch möchte ich euch meine Recherchen den Peruaner betreffend zeigen. Diese Spielerinfo ist © by austriansoccerboard.at - wenn sie euch gefällt verlinkt hierher, aber kopiert die Info nicht einfach woanders hin.

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Miguel Angel Villalta

Nationalität: Peruaner

Geburtstag: 16.Juni 1981

Alter: 25

Hauptposition: Innenverteidiger

Nebenpositionen: Defensives Mittelfeld, Libero

Größe: 187cm

Gewicht: 87kg

Momentaner Verein: Sporting Cristal

Bisherige Vereine: Lech Poznan, Juan Aurich, Sporting Cristal, Cienciano

Länderspiele: 17

Länderspieltore: 1

Karriereverlauf

Miguel Angel Villalta hat bisher eine sehr eigenartige Karriere hinter sich. 1999 debütierte er 18jährig in der ersten peruanischen Liga, damals für Cienciano, für die er auch heute wieder spielt. Bis Winter 2000 blieb er bei Cienciano und brachte es bei diesem ersten Cienciano-Engagement auf 15 Einsätze und einen Treffer. In der Saison 2001 spielte er schließlich für Juan Aurich, wo er in 20 Pflichtspielen zwei Treffer erzielte. Erst zur Saison 2002, im Alter von 20 Jahren, wechselte der langbeinige Villalta, dessen Figur ein wenig an Ex-Austriakicker Rabiu Afolabi erinnert, zu Sporting Cristal, wo er die längste Zeit seiner Karriere verbrachte.

In der Saison 2002 machte Villalta 39 Pflichtspiele mit und erzielte 2 Tore, beide per Kopf. 2003 gelangen ihm weitere zwei Tore in 30 Pflichtspielen und 2004 machte der Innenverteidiger 2 Tore in 35 Spielen. 2005 kam Villalta in 26 Spielen für den späteren Tabellenvierten zum Einsatz und erzielte 4 Tore, unter anderem einen Doppelpack gegen Ancash. In diesen 26 Spielen sah er 12mal Gelb…

In der vergangenen Saison 2006, die bis Mitte Dezember dauerte, machte Villalta 38 Spiele für den peruanischen Meister Cienciano, erzielte zwei Tore, sah 12mal Gelb und einmal Rot. Dass er diese Saison bei Cienciano fertig spielte war eigentlich ein Wunder, denn bereits vor Saisonbeginn unterzeichnete Villalta einen Vertrag in Polen, bei Lech Poznan. Doch dort bestand er den Fitnesstest nicht, unter anderem auch, weil er, in einem seiner ersten Trainings über Schmerzen im rechten Knie klagte und die Ärzte bald schwere Abnützungserscheiungen feststellten. Villalta wurde wieder nach Hause geschickt, spielte die Saison bei Cienciano fertig, wurde im August mit Schalke 04 und Hannover 96 in Verbindung gebracht. Es blieb jedoch bei der „Verbindung“ – zu einem Probetraining kam es nie. Gleiches gilt für Villaltas kurzen Kontakt zu Olympique Marseille wenige Wochen später.

In den letzten vier Jahren war Villalta außerdem ein Bestandteil des peruanischen Nationalteams. Zunächst nur sehr sporadisch und vor allem nur in Freundschaftsspielen eingesetzt, in den Jahren 2005 und 2006 aber recht regelmäßig. Zwar auch zumeist nur in Freundschaftsspielen, aber dafür immer über 90 Minuten. So spielte Villalta trotz scheinbar kaputten (?) Knie im Jahr 2006 42 Pflichtspiele. Insgesamt kam Villalta im Nationalteam 16mal zum Einsatz, erzielte ein Tor. Den endgültigen Durchbruch hat er aber auch im Team bisher nicht wirklich geschafft – die Fans werfen ihm vor, dass er fürs peruanische Nationalteam lange nicht die starken Leistungen bringt, die er beim Verein bietet. Peru sprüht momentan übrigens derzeit nicht unbedingt vor großen Abwehrtalenten – der vermeintlich „Beste“ ist derzeit wohl der 30jährige Conde Hidalgo, der in Brasilien bei Internacional Porto Alegre spielt.

Stärken und Schwächen

Vor etwa drei Jahren gab man Villalta den Spitznamen „El Oso“, also „der Bär“. Dies sagt einiges über Villaltas Tugenden, aber auch seine Vergangenheit im peruanischen Fußball aus. Villalta stammt aus einer Fußballkultur, in der derbe Fouls an der Tagesordnung sind und Schiedsrichter am Spielfeld ungestraft von Funktionären angegriffen werden, wenn es gerade nicht so rosig für den jeweiligen Verein läuft. Die Peruanische ist eine der härtesten Ligen der Welt… und auch die Plätze manchmal keine freundlichen…

Villalta ist für peruanische Verhältnisse allgemein ein sehr untypischer Innenverteidiger, nach europäischem Maß aber ein moderner Abwehrspieler. Dies kommt vor allem daher, da er gerne mit nach vorne geht, das Spiel rasant aus der Abwehr aufzubauen versucht. Seine größte Stärke ist mit Sicherheit seine Durchschlagskraft und seine Härte. Villalta ist ein harter Hund, wie er im Buche steht, keiner, der wegen einem Foul liegen bliebt. Bei Sporting Cristal spielte er eine Partie über 90 Minuten mit Blessuren am Oberschenkel, obwohl der Klubarzt ihm kein grünes Licht gab. Villalta gilt als einer der zweikampfstärksten Spieler der peruanischen Liga, ist auch in Laufduellen stark. Interessant ist, dass er nicht unbedingt ein begnadeter Kopfballspieler ist beziehungsweise diese Eigenschaft besser in der Offensive auslebt als in der Defensive. Hinten patzte Villalta vor allem in den letzten beiden Jahren in Luftkämpfen des öfteren. Einigen Videos, die ich gesehen habe, nach, sind Spieler, die in der Luft sehr schnell sind, gutes Timing haben, ein Problem für Villalta. Das Abmontieren sogenannter Brecher ist jedoch eine Sache, die man ihm im Peru ohne weiteres anvertraut und die er auch meist sehr gut löst. Defensiv lässt sich als resümieren, dass Villalta sicher große Qualitäten hat, bestimmt auch im Kopfballspiel, aber mit Sicherheit kein so sicherer Innenverteidiger ist, wie der seiner Athletik ähnliche Rabiu Afolabi. Vorne macht er vorwiegend per Kopf seine Tore…

Der „spielende Innenverteidiger“ gilt in der peruanischen Liga als Marathonmann, spielt ohne zu Murren bis zu 45 Spiele pro Jahr, lässt sich konditionell nichts anmerken. Villalta ist also ein Athlet, der Laufstärke und Kampfkraft vereint, in Peru bereits lange in einer Viererkette spielt, Abwehrchef ist und von Zeit zu Zeit seine Aussetzer hat. Das größte Problem Villaltas ist jedoch sein rechtes Knie. Alle, sowohl polnische als auch peruanische Medien, als auch die Fans Ciencianos und Villaltas im Speziellen, meinen, dass Villalta niemals eine erfolgreiche Auslandskarriere starten kann, wenn er sich nicht bald operieren lässt. Man sagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Knie einmal nicht mehr hält und dann gibt es eine monatelange Pause für Villalta, die für einen Spieler aus Peru in Europa nur schwer zu überstehen ist. So interessant Villalta also als Spieler ist, umso genauer sollte man für den Fall des Falles sein rechtes Knie beobachten…

Was vor allem in Polen bekrittelt wurde ist, dass Villalta wusste, dass er Knieprobleme hat und diese schon Jahre alt seien. Der 25jährige informierte jedoch niemanden bei Lech Poznan über seine Knieprobleme. Polnische Medien berichten darüber, dass dieser Vertrauensbruch ein Auslöser dafür war, dass Villaltas noch immer ausstehende Operation nicht von Lech gezahlt wurde und diese ihn stattdessen wieder heimschickten. Ein zusätzliches Ärgernis der Betroffenen war, dass es mit Ciurlizza und Rodriguez bereits zwei vielversprechende Spieler in Peru gab, deren Karrieren ähnlich den Bach hinunter gingen. Der Erfolgsdruck für Kicker aus deinem Land wie Peru ist so hoch, dass sie die Chance nach Europa zu gehen um jeden Preis wahrnehmen wollen und keine Rücksicht auf die möglichen Folgen nehmen.

Update: 25.1.2007

Der Transfer scheiterte aufgrund der Knieprobleme Villaltas, seinen Gehaltsforderungen und seinem neuen Vertrag bei Sporting Cristal.

© Daniel Mandl

Austrian Soccer Board – www.austriansoccerboard.at

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Bunter Hund im ASB

@ Dannyo:

ich schätze deine spielerinfos wirklich sehr, da man wirklich sehr viel über den betreffenden spieler erfährt.

mich würde nur interessieren wie deine recherchen über hier eher unbekannte spieler ausschauen. wendest du dich da an andere fußball-foren oder wie kann man sich deine "info-sammlung" vorstellen?

mfg

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