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Dominik Thalhammer - Trainer auf Urlaub

Zwei Tage nach dem Remis in Baumgarten, am 15. 10. 2006, hat der WSK seinen Trainer beurlaubt. Bis ein neuer Trainer verpflichtet ist, wird Willy Kaipel die Mannschaft trainieren.

Nach der Ablöse von Petar Segrt im vergangenen Dezember ist dies die zweite vorzeitige Trainerablöse beim WSK binnen 10 Monaten...

Dominik Thalhammer, zuvor in der Bundesliga bei der Admira tätig hatte in den 11 Herbstspielen eine Bilanz von 5 Siegen, 5 Remis und 1 Niederlage und gab uns das folgende Interview:.

Dominik, seit gestern bist du Trainer auf Urlaub, wie fühlst du dich heute?

Besser. Gut dass du nicht fragst, wie’s mir gestern gegangen ist, denn darauf hätte ich dir kaum eine Antwort gegeben...

Gab’s Kritik an deiner Arbeit? Fehlte dem Verein die Geduld?

Für mich war und ist diese Beurlaubung nicht nachvollziehbar. Ich habe im Sommer eine komplett neue Mannschaft aufgebaut. Wir haben im Herbst von vierzehn Spielen genau eines verloren, wir haben die wenigsten Gegentore der Liga bekommen und wir haben eine stabile und intakte Mannschaft.

Natürlich kann man sagen, dass es Offensivmängel gab, das ist eine Frage der subjektiven Sichtweise, aber wir haben ja auch an dieser Sache gearbeitet. Man soll aber nicht vergessen, dass wir auch ausgezeichnete Spiele in der Offensive, wie zum Beispiel in St. Pölten, abgeliefert haben. Ich sehe weder Gründe noch Argumente für eine Beurlaubung und von Seiten des Vereins gab’s auch keine Begründung, außer die, dass "der Druck“ zu groß sei...

Hat Dir die Nichtberücksichtigung von Peter Neidhart geschadet? Diese Geschichte wurde ja monatelang am Köcheln gehalten und hat für eine Menge böses Blut gesorgt…

Ich will nicht ausschließen, dass der Fall Neidhart mitgespielt hat. Aber ich war in meiner Arbeitsweise eben konsequent und bin absolut nach der Leistung gegangen. Nur weil ein Spieler schon seit 20 Jahren beim Verein ist, stelle ich ihn nicht auf, auch wenn’s von Gott weiß wem gefordert wird. Neidhart fehlt einfach die Qualität um in einer Regionalliga-Spitzenmannschaft spielen zu können und darüber hinaus hat er auch innerhalb der Mannschaft absolut keinen Stellenwert und keine Akzeptanz, diese hat er offensichtlich nur bei den Fans…

Im Grunde genommen bin ich beim Sportklub daran gescheitert, dass ich konsequent und ehrlich meinen Job gemacht habe. Der einzige, dem ich beim Sportklub nun wirklich danken will, ist der Präsident, der leider ganz offensichtlich keine gute Beraterschaft hat. Ich möchte mich aber auch bei jenen Spielern, die den gesunden Kern dieser Mannschaft bilden, für die Zusammenarbeit der letzten Monate bedanken.

Dominik, meinst Du, dass es in Österreich ganz generell ein Problem ist, dass Vereinsverantwortliche keine Geduld haben?

Ja, ich glaube prinzipiell, dass das in Österreich der Fall ist. Kontinuität wäre im Fußball sehr wichtig und es ist daher notwendig, dem Trainer eine gewisse Zeit zu geben und nicht gleich alles in Frage zu stellen wenn’s einmal nicht so läuft wie man sich’s ein paar Monate früher vorgestellt hat. So würde man auch Spielern die nicht entsprechen, kein Alibi geben. Das sag ich aber ganz allgemein, beim Wiener Sportklub ist der aktuelle Kern der Mannschaft wirklich schwer OK.

Sind die Trainer vielleicht selbst schuld, wenn sie von Anfang an soviel Druck auf sich nehmen, gleichsam eine Meistergarantie übernehmen? Wie kommt man aus diesem Teufelskreis heraus?

Das gehört meiner Meinung nach halt einfach zum Geschäft dazu. Zielvorgaben sind nun mal wichtig, Ziele müssen definiert werden. Damit muss jeder Trainer lernen umzugehen und ich glaube nicht, dass dies das großartige Problem war. Wir waren auf einem guten Weg zum Meistertitel, der erst im nächsten Juni vergeben wird, und das kann sicher niemand widerlegen.

Wenn ein Trainer kommunikativ ist, wenn er, sagen wir es ruhig deutlicher, einen guten Schmäh hat, kann er sich in so einer Situation dann eher helfen?

Schwer zu sagen, es hängt wahrscheinlich eher davon ab, welche Fachkompetenz das Präsidium hat. Wir haben versucht, eine ganz klare Strategie zu entwickeln und die haben wir auch gehabt, aber das wurde halt, wie sich nun herausgestellt hat, nicht angenommen.

Wie fühlt man sich, wenn man als Trainer von der Presse zu einem Problem degradiert wird, das beseitigt werden muss?

Ich habe das nicht als Kritik gesehen, für mich war das überzogen und unter der Gürtellinie. Das waren persönliche Diffamierungen gegen meine Person und mit Sicherheit keine sachliche Kritik. Ich werde mir sicher noch überlegen, ob ich nicht rechtliche Schritte gegen Personen einleite die dahinter stecken, da ich, was hier betrieben wurde, als Rufschädigungen empfinde.

Dominik, abschließend dein Tipp: Auf welchem Platz wird der Wiener Sportklub die Meisterschaft beenden? Im Sommer war es noch Platz 1…

Versteh bitte, dass ich in der jetzigen Situation dazu keine Aussage machen werde. Es weiß aber ohnehin jeder, dass ich an meine Mannschaft immer geglaubt habe...

Quelle: ostliga.at

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Botaniker

Auch wenn ich jetzt von Milano und einigen anderen gehaut werde, aber er hats verdient. Ich geh selber häufig zum WSC und die Leistungen waren teils schlimm anzuschauen. Es war eigentlich eine ähnliche Situation wie bei uns. In der Mitte der Saison gekommen, hat er sich erst amal darauf ausgeredet, daß es nicht seine Mannschaft ist. In der Sommerpause kann er dann sein eigenes Team zusammenstellen und trotzdem ist das Ergebnis mehr als dürftig.

Mag schon sein, daß er ein netter Mensch ist(auch wenn ich teilweise schon andere Sachen gehört habe), aber guter Trainer ist er keiner (zumindest nicht im Profibereich)

PS: Neidhart ist (und das seit Jahren) einer der besten WSC-Spieler. Ihm zu unterstellen nicht gut genug für die RLO zu sein, ist ein Witz.

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Baltic Cup Champion

ich kann nicht beurteilen wie hübsch der wsc spielt. aber genau EINE niederlage ist auch ein ausweis. ich kann mich nicht erinnern, dass jemals ein trainer mit nur einer niederlage gefeuert wurde. :hää?deppat?:

wenn der neidhardt vor 20 jahren schon gut war, dann bedeutet das nicht zwangsläufig, dass er im neuen mannschaftsgefüge auch gut ist.

er hätte es machen sollen wie seinerzeit constantini oder happel. redelsführer die ich nicht im team brauche werden ohne wenn und aber gefeuert. dann verbreitet niemand antistimmung.

aber er ist noch ein junger trainer. wieder um eine erfahrung reicher.

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Botaniker

Es war halt eine Niederlage und einige Remis gegen Mittelständler und Nachzügler und das v.a. auch daheim (beim wohl besten Support der Liga) und das ist halt bei einem (selbsternannten) Titelkandidaten zuwenig

Neidhart war auch heuer (wenn er gespielt hat) für mich mit Niefergall u. Günes einer der besten.

PS: Zu seiner Verteidigung muß man sagen, daß es unter seinem Vorgänger auch nicht besser war.

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