Borussia Dortmund


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3:1 - BVB schlägt zahme Löwen

[16.08.] Borussia Dortmund hat Wiedergutmachung für das schwache Spiel am Mittwoch in Brügge betrieben. Im Heimspiel gegen den TSV 1860 München siegte der BVB nach ausgeglichener erster Halbzeit gegen in der zweiten Hälfte zahme Münchner Löwen mit 3:1 (0:0).

Wie schon an den ersten beiden Spieltagen war Marcio Amoroso im Trikot des BVB erfolgreich. Der Brasilianer erzielte in der 46. und 56. Minute seine Saisontreffer Nummer drei und vier. Den letzten Treffer steuerte Jan Koller bei (61.). Das Anschlusstor für den TSV 1860 gelang Kioyo in der 86. Minute. Die Borussia ist damit in den letzten fünf Vergleichen mit den Löwen ungeschlagen, holte dabei vier Siege.

Ausgangslage:

Der Druck des Erfolges lag vor dem Duell des Zweiten gegen den Siebten ganz deutlich auf dem BVB. Denn noch einmal "in Schönheit sterben", wie Christian Wörns nach dem dürftigen Auftritt (1:2) am Mittwoch in Brügge schimpfte, wollte die Dortmunder Borussia gegen die Münchner Löwen nicht. Sportmanager Michael Zorc: "Wenn du so spielst wie in Brügge, bekommst du Riesenprobleme."

Personalien:

Nach dem 1:2 in Brügge strich Matthias Sammer Stefan Reuter zu Gunsten von Juan Ramon Fernandez aus der Startelf. Der Argentinier absolvierte dadurch sein erst viertes Bundesligaspiel für Borussia Dortmund von Beginn an - das erste in dieser Saison. Zuletzt in der Anfangsformation stand Fernandez am 10. Mai 2002 gegen den 1. FC Nürnberg. Erwartungsgemäß hingegen ersetzte Otto Addo den in der Champions-League-Quali eingesetzten, in der Liga aber noch bis zum 8. September gesperrten, Sebastian Kehl. 1860-Trainer Falko Götz vertraute mit einer Ausnahme - Pürk durfte für Weissenberger ran - genau jenen Akteuren, die zuletzt beim 1:1 gegen den FC Schalke 04 begannen.

Taktik:

Der BVB agierte aus einer 4-4-2-Grundordnung heraus. Rosicky über die rechte und Dede über die linke Seite spielten in vorgezogener Rolle. Bergdölmo und Fernandez als Außenverteidiger hielten ihnen den Rücken frei, so dass sich der junge Tscheche und der Brasilianer ganz auf die Offensive konzentrieren konnten. Addo und Conceicao besetzten wie schon vor einer Woche beim 4:0 gegen den VfL Wolfsburg die Mitte. Dem Dortmunder Offensivspiel setzten die Münchner Löwen in der Abwehr eine Viererkette entgegen, zudem Tyce und Schwarz im defensiven Mittelfeld.

Analyse:

"In Dortmund haben wir uns bisher immer gut verkauft", sagte Münchens Torwart Michael Hofmann vor der Partie der 60er im Westfalenstadion. Und tatsächlich: In den ersten 45 Minuten machten die "Löwen" ihrem Ruf als schwierig zu spielende Mannschaft alle Ehre. Stets in die Abwehr zurückgezogen und nur auf Konter lauernd, war die Spielweise des TSV 1860 keinesfalls angenehm. Dennoch gelang es dem BVB, der sichtlich bemüht und wesentlich konzentrieter auftrat als noch am Mittwoch in Brügge, in der ersten Viertelstunde drei gute Einschussmöglichkeiten herauszuspielen. Doch sowohl Amoroso (6.), Koller (14.) als auch Conceicao (16.) scheiterten.

Mit zunehmender Spieldauer in der ersten Hälfte verflachte die Partie auf Seiten der Borussia jedoch zusehendst. Tyce und Schwarz machten dem BVB im Mittelfeld-Zentrum das Leben schwer, und über Außen konnten sich Dede, Rosicky, meist durch die Mitte kommend, und Fernandez, der seine Rolle als Verteidiger sehr offensiv interpretierte, selten gegen die Hintermannschaft der 60er durchsetzen. Zwischen der 40. und 45. Minute folgte dann die stärkste Phase der Gäste aus Bayern: Zunächst vergab Pürk, der nach Vorarbeit von Cerny mit einem Schuss aus elf Metern das Ziel nur um Zentimeter verfehlte (41.).

Wenig später ging wieder Cerny rechts auf und davon, passte quer in die Mitte, wo Wörns seine Farben in höchster Not gemeinsam mit Weidenfeller vor den einschussbereiten Lauth und Schroth vor dem Rückstand bewahrte (45.). Direkt nach Wiederanpfiff - exakt 45 Sekunden danach - die zu diesem Zeitpunkt überraschende BVB-Führung: Doppelpass zwischen Addo und Koller an der gegnerischen Strafraumgrenze, Querschläger von Münchens Hoffmann, und Amoroso vollendete mit einem Volleyschuss aus 16m zum 1:0. Die Schwarzgelben waren nun drückend überlegen, hatten Oberwasser bekommen. 1860 war im Vergleich zum engagierten, defensiven Auftritt zu Beginn nicht wiederzuerkennen. In der Deckung ließen Madouni und Wörns gegen Schroth und Lauth nichts mehr anbrennen.

Im Mittelfeld wirbelten Dede, Rosicky und Addo, und im Angriff war auf Amoroso und Koller Verlass. Letzterer wurde zehn Minuten nach der Dortmunder Führung im gegnerischen Strafraum von Hoffmann attackiert, was Schiedsrichter Dr. Markus Merk zu einem Elfmeterpfiff bewog. Amoroso verwandelte gewohnt sicher zum 2:0 (56.). Letzte Zweifel am Sieg des BVB beseitigte Koller, der mit einem herrlichen Schuss aus der Drehung den Endstand sicherstellte (61.). Von 1860, das sich in in der ersten Halbzeit ordentlich verkaufte, das Geschehen eine halbe Stunde sogar bestimmte, war in den zweiten 45 Minuten nichts zu sehen. Einzige Ausnahme: Ein Freistoß von Weissenberger in der 86. Minute, den Kioyo im Nachsetzen zum Anschlusstor verwandelte.

Ausblick:

Am kommenden Samstag (23. August) muss Borussia Dortmund beim 1. FC Köln antreten. Gegen die "Geißböcke" verlor der BVB nur eines der letzten 13 Spiele. In Müngersdorf feierten die Schwarzgelben mit 6:1 (23.8.1994) ihren höchsten Auswärtssieg in der Bundesliga.

TEAMS & TORE

Borussia Dortmund - TSV 1860 München 3:1 (0:0)

BVB: Weidenfeller - Fernandez, Wörns, Madouni, Bergdölmo - Conceicao, Addo - Rosicky, Dede - Koller, Amoroso.

1860: Hofmann - Görlitz, Hoffmann, Costa, Saarinen - Cerny, Schwarz, Tyce, Pürk - Lauth, Schroth.

Einwechselungen: 46. Reuter für Conceicao, 75. Ewerthon für Amoroso, 82. Jensen für Rosicky - 61. Weissenberger für Tyce, 65. Wiesinger für Cerny, 71. Kioyo für Schroth.

Tore: 1:0 Amoroso (46., ohne Vorarbeit), 2:0 Amoroso (56., Foulelfmeter, Costa an Koller), 3:0 Koller (61.), 3:1 Kioyo (87.).

Eckstöße: 6:2 (Halbzeit 5:0), Chancenverhältnis: 8:5 (3:4).

Schiedsrichter: Dr. Markus Merk (41) aus Kaiserslautern. Gelbe Karten: Bergdölmo (22.) - Tyce (15.), Wiesinger (68.). Zuschauer: 76.500. Wetter: ideales Fußballwetter, trocken und 25 Grad.

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Abschied von Lothar Emmerich

Unter großer Anteilnahme der Dortmunder Bevölkerung und zahlreicher sportlicher Mitstreiter von früher, unter anderem Franz Beckenbauer aus der WM-Mannschaft von 1966, wurde Lothar Emmerich auf dem Bezirksfriedhof Marten zu Grabe getragen. Einer der berühmtesten Söhne Dortmunds war am vergangenen Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von nur 61 Jahren gestorben.

Aki Schmidt, Hoppy Kurrat und Rudi Assauer als Mitglied der "66-er Elf" führten die Trauergemeinde an.

"Der große Kämpfer hat seinen letzten Kampf leider verloren, weil ihm der Gegner keine Chance gelassen hat", bedauerte Dr. Gerd Niebaum, einer der Redner. An die tausend Trauergäste hatten sich am Mittag auf dem Bezirksfriedhof in Marten eingefunden, um einem großen Fußballer die letzte Ehre zu erweisen. Lothar Emmerich wurde zweimal Bundesliga-Torschützenkönig (1966 und 1967) gewann 1966 mit Borussia Dortmund den Europapokal der Pokalsieger und wurde im gleichen Jahr mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister. Beim Turnier in England gelang ihm in Spanien das so genannte "Jahrhundert-Tor", ein Treffer - unhaltbar - aus spitzem Winkel.

Abschied am Grab: Franz Beckenbauer.

"Er hat nie viel Aufhebens um seine Person gemacht", erklärte Dr. Niebaum: "Er war einer von uns. Borusse vom Scheitel bis zur Sohle." Doch nicht nur die Borussen - in fast kompletter Besetzung die Europapokal-Elf von 1966 u.a. mit Wolfgang Paul und Rudi Assauer - erwiesen dem früheren Klasse-Stürmer die letzte Ehre. Franz Beckenbauer, Wolfgang Fahrian, Wolfgang Weber und zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Kultur waren anwesend. Emmerich, der mit bewundernswerter Energie und Offenheit den Kampf gegen den Krebs geführt hatte, hinterlässt seine Lebensgefährtin Roswitha, einen Sohn (Michael), eine Tochter (Nicole) und drei Enkelkinder. (br)

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Abschied von Lothar Emmerich

Unter großer Anteilnahme der Dortmunder Bevölkerung und zahlreicher sportlicher Mitstreiter von früher, unter anderem Franz Beckenbauer aus der WM-Mannschaft von 1966, wurde Lothar Emmerich auf dem Bezirksfriedhof Marten zu Grabe getragen. Einer der berühmtesten Söhne Dortmunds war am vergangenen Mittwoch nach schwerer Krankheit im Alter von nur 61 Jahren gestorben.

Aki Schmidt, Hoppy Kurrat und Rudi Assauer als Mitglied der "66-er Elf" führten die Trauergemeinde an.

"Der große Kämpfer hat seinen letzten Kampf leider verloren, weil ihm der Gegner keine Chance gelassen hat", bedauerte Dr. Gerd Niebaum, einer der Redner. An die tausend Trauergäste hatten sich am Mittag auf dem Bezirksfriedhof in Marten eingefunden, um einem großen Fußballer die letzte Ehre zu erweisen. Lothar Emmerich wurde zweimal Bundesliga-Torschützenkönig (1966 und 1967) gewann 1966 mit Borussia Dortmund den Europapokal der Pokalsieger und wurde im gleichen Jahr mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister. Beim Turnier in England gelang ihm in Spanien das so genannte "Jahrhundert-Tor", ein Treffer - unhaltbar - aus spitzem Winkel.

Abschied am Grab: Franz Beckenbauer.

"Er hat nie viel Aufhebens um seine Person gemacht", erklärte Dr. Niebaum: "Er war einer von uns. Borusse vom Scheitel bis zur Sohle." Doch nicht nur die Borussen - in fast kompletter Besetzung die Europapokal-Elf von 1966 u.a. mit Wolfgang Paul und Rudi Assauer - erwiesen dem früheren Klasse-Stürmer die letzte Ehre. Franz Beckenbauer, Wolfgang Fahrian, Wolfgang Weber und zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Kultur waren anwesend. Emmerich, der mit bewundernswerter Energie und Offenheit den Kampf gegen den Krebs geführt hatte, hinterlässt seine Lebensgefährtin Roswitha, einen Sohn (Michael), eine Tochter (Nicole) und drei Enkelkinder. (br)

:super::super::super::super::super::super::super:

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Marke "Borussia Dortmund" wird in China aufgebaut

[22.08.] Borussia Dortmund hat am heutigen Freitag, 22. August, in Shanghai einen Kooperationsvertrag mit dem chinesischen Partnerunternehmen "Oriental International Trading Group" abgeschlossen. Mit dieser Zusammenarbeit soll die Marke "Borussia Dortmund" in China aufgebaut und in den Markt eingeführt werden.

Der Vertrag, der für den BVB von Merchandising-Chef Willi Kühne im Shanghai International Convention Center unterzeichnet wurde, beinhaltet u.a. die Eröffnung von Fußballschulen in China, die Vergabe von Lizenzen für Sportbars sowie den Verkauf von Fanartikeln von Borussia Dortmund. Wie Kühne in Shanghai erläuterte, ist darüber hinaus gemeinsam mit dem chinesischen Fußballverband ein regelmäßiger Austausch von Trainern und Nachwuchsspielern geplant.

Vor gut einem Jahr war in Anwesenheit von BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum und Willi Kühne (hintere Reihe, 3. und 4. v. re.) in Shanghai der erste chinesische Fan-Club von Borussia Dortmund gegründet worden.

Die ersten Kontakte ins "Reich der Mitte" hatte Borussia Dortmund vor gut einem Jahr geknüpft. Damals war in Anwesenheit von BVB-Präsident Dr. Gerd Niebaum in Shanghai der erste chinesische Fan-Club von Borussia Dortmund gegründet worden, der inzwischen 150 Mitglieder umfasst und aus organisatorischen Gründen bereits einen Aufnahmestopp verhängte. Seit einem Jahr werden auch Teile der BVB-Homepage (www.borussia-dortmund.de) ins Chinesische übersetzt. Darüber hinaus werden Agenturen, Zeitungen, TV- und Radiosender in China über die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des BVB regelmäßig mit aktuellen Nachrichten versorgt.

In Köln habe ich schon alles erlebt"

[21.08.] "Das Potential der Kölner ist auf jeden Fall höher als ihr Tabellenstand", warnt Matthias Sammer vor der Auswärtsbegegnung des BVB gegen den aktuellen Liga-Siebzehnten. Darüber hinaus spricht der Dortmunder Trainer über Rekordsiege, schwache Auswärtsspiele, starke Ausländer und 40 Jahre Bundesliga. BORUSSIA online hat das Interview aufgzeichnet.

Sammer: Kölner zu Fehlern zwingen.

Herr Sammer, wo sehen Sie die Stärken und Schwächen des 1. FC Köln. Ist die Mannschaft besser als es ihr Tabellenstand momentan aussagt?

Matthias Sammer: Die Moral der Kölner war auf Schalke, auch nach den beiden vorangegangenen Niederlagen, sehr, sehr gut. Es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn sie das Spiel gegen Schalke gewonnen hätten. Den gleichen Eindruck hatte man zuvor beim Spiel des FC gegen Kaiserslautern, in dem die Kölner beim Stande von 1:1 einen Elfmeter verschossen haben. Gegen Gladbach mussten sie lange in Unterzahl spielen und haben ein blödes Gegentor bekommen - auch hier wäre für Köln ein Punkt drin gewesen. Wenn also alles ein Quäntchen besser gelaufen wäre, hätten die Kölner, ebenso wie wir, sieben Punkte auf dem Konto. Ich denke, dass die Mannschaft in den ersten drei Partien Lehrgeld bezahlt hat, aber es war erkennbar, dass das Team über eine sehr gute Qualität verfügt. Das Spiel nach vorn wird sehr variantenreich vorgetragen und ist in erster Linie auf Konter ausgerichtet. Insbesondere Lottner verfügt über ein gutes Auge und ist immer in der Lage, einen tödlichen Pass zu spielen. Das wissen wir und es ist wichtig, das zu unterbinden. Wir werden die Kölner defensiv fordern müssen, um sie zu Fehlern zu zwingen und zu unseren Chancen zu kommen. Ganz realistisch betrachtet, ist das Potential der Mannschaft auf jeden Fall höher, als ihr Tabellenstand.

Haben Sie Erinnerungen an den 6:1-Sieg in Köln im August 1994, dem bis heute höchsten Auswärts-Erfolg des BVB in der Bundesliga?

Matthias Sammer: Relativ viele. Die negativen Erlebnisse versucht man ja sowieso zu verdrängen und die positiven bleiben einem im Gedächtnis. Im Prinzip kann ich mich an gar keine Niederlage während meiner aktiven Karriere erinnern (lacht). Von daher kann ich mich an unser Kölner Gastspiel im Jahre ´94 ganz gut erinnern. Ich habe auch mit dem VfB Stuttgart dort einmal mit 6:1 gewonnen (1990/91, die Red.). Aber im Pokal mussten wir mit Stuttgart dort auch einmal ein unnötige Niederlage hinnehmen. In Köln habe ich schon alles erlebt.

Im bisherigen Saisonverlauf haben die Kölner immer zu Beginn recht stark gespielt, während der BVB im Moment als "Mannschaft der 2. Halbzeit" bezeichnet werden kann. Haben Sie Angst, dass die Kölner unter Umständen wieder in Führung gehen und der BVB einmal nicht in der Lage sein könnte, das Spiel noch aus dem Feuer zu reißen?

Matthias Sammer: Das muss man ein bisschen differenziert betrachten. Wenn es nicht lief oder nach Rückständen haben wir zweifelsohne immer eine sehr gute Moral gezeigt. Aber das ist nur die eine Seite. Den Kölnern zu attestieren, dass sie zum Ende hin wegbrechen, würde ich nicht unterstützen. Das Problem ist, dass sie ihre Spielweise darauf ausgerichtet haben, kompakt in der Abwehr stehen und schnell zu kontern. Diese Spielanlage konnten sie oftmals in der letzten halben Stunde nicht mehr umsetzen, weil sie mit Ausnahme ihrer Partie in Schalke in dieser Phase in Rückstand geraten sind und das Spiel selber gestalten mussten. Das ist ihnen ein bisschen schwer gefallen, weil ihre jeweiligen Gegner nun ihrerseits sehr defensiv ausgerichtet waren.

"Ich glaube, dass wir nicht gut genug waren, um auswärts bessere Ergebnisse zu erzielen."

Das heißt, dass das erste Tor am kommenden Samstag ein sehr wicht iges sein wird, weil die Kölner bei einer Dortmunder Führung mö glicherweise Probleme haben, das Spiel zugestalten, aber andererseits eine Kölner Führung den Hausherren ihr gefährliches Konterspiel erlaubt.

Matthias Sammer: So war es bisher. Aber jedes Spiel ist anders. Egal welche Mannschaft in Führung geht - wenn sie danach meint, sie könnte es ein bisschen ruhiger angehen lassen, wird sie bestraft werden.

Der letzte Auswärtssieg des BVB in der Bundesliga liegt mittlerweile neun Monate zurück (4:0 am 14.12. 2002 in Cottbus, die Red.). Ist es mittlerweile ein Problem des Kopfes, dass die Mannschaft auf fremden Plätzen gehemmt auftritt?

Matthias Sammer: Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass wir nicht gut genug waren, um auswärts bessere Ergebnisse zu erzielen. Man muss jedoch auch sehen, dass wir in den letzten fünf Auswärtsspielen jeweils unentschieden gespielt haben. Mann kann es also auch positiv ausdrücken: Wir haben auch lange nicht mehr auswärts verloren. Wir haben nur nicht die Power entwickelt, diese Spiele tatsächlich zu gewinnen. Die Niederlagen, die wir bis jetzt in diesem Jahr erlitten haben, sind auch niemals hoch ausgefallen, sondern wir haben immer nur mit einem Tor Differenz verloren. Doch wir haben qualitativ wirklich nicht so gespielt, dass wir das Anrecht gehabt hätten, diese Partien zu gewinnen.

Am kommenden Mittwoch steht das wichtige CL-Qualifikationsspiel gegen den FC Brügge auf dem Programm. Welchen Einfluss hat dieses Spiel auf Ihre Überlegungen bezüglich der Aufstellung für die Partie gegen Köln?

Matthias Sammer: Keinen.

"Es ist mir wirklich egal, wer die Tore schießt."

Im Moment werden laufend Statistiken darüber veröffentlicht, wie hoch der Ausländeranteil in der Bundesliga ist und wie hoch der prozentuale Anteil der Tore ausfällt, die in der Liga durch Ausländer erzielt werden. Beim BVB wurden bislang alle neun Tore durch Ausländer erzielt...

Matthias Sammer: Auch diese Frage muss man etwa differenzierter betrachten. Mit Frings, Kehl und Metzelder fehlen uns zurzeit leider drei deutsche Spieler. Das ist schon ein Problem. Ich glaube, gegen 1860 hatten wir mit Weidenfeller und Wörns nur zwei deutsche Spieler auf dem Platz. Dafür gab es in der Sport-BILD einen relativ bösen Kommentar, in dem es hieß, dass wir den falschen Weg einschlagen würden. Aber in der Vergangenheit konnte man dem BVB sicher nicht vorwerfen, zu wenige deutsche Spiele auflaufen zu lassen. Die zwei deutschen Akteure gegen 1860 waren ein einmaliger Vorgang. Wir mussten auf dem Transfermarkt nachlegen, dazu waren wir aufgrund der Verletzungssituation gezwungen. Sie können mir glauben, dass ich am liebsten deutsche Spieler verpflichtet hätte. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen - oder wenn nicht kriegen oder wenn nicht vorhanden?! Trotzdem halte ich es für sehr wichtig, deutsche Spieler in der Bundesliga regelmäßig an ein hohes Leistungsniveau heranzuführen, gerade im Hinblick auf die EM 2004 und die WM 2006. Was den Anteil der Treffer durch Ausländer anbelangt: Es ist mir wirklich egal, wer die Tore schießt.

Zum Abschluss: Was fällt Ihnen zum Stichwort "40 Jahre Bundesliga" ein?

Matthias Sammer: Für mich ist die geschichtliche Entwicklung und damit verbunden die Möglichkeit, in der Bundesliga zu spielen, allein zeitlich optimal gelaufen. Viele junge Spieler sind auch zu früh in die Bundesliga gewechselt. Ich konnte mich zunächst in Dresden in einer sehr starken Mannschaft durchsetzen, um danach in der Bundesliga zu spielen. Ich empfinde ehrliche Dankbarkeit, dass ich das erleben durfte. Viele gute Spieler, die es in der DDR gab, die aber ein bisschen früher geboren wurden als ich, haben das Vergnügen nicht gehabt in dieser Liga spielen zu dürfen und auch noch weiterhin zu arbeiten. Für mich war es rückblickend wie von Gottes Hand gegeben - auch vom Zeitpunkt her.

(mb)

bearbeitet von Gigi

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Silvesterbummler

schade schade :nein::nein::nein: , nach diesem unglücklichen ausscheiden bin ich jetzt schon gespannt, welche spieler den verein verlassen müssen.

Ich glaube nicht dass man sich diese mannschaft sonst über die ganze saison finanzieren kann...

Michael Meier war als Optimist ins Stadion gegangen. An ein Ausscheiden habe er vor dem Anpfiff "nicht laut zu denken gewagt". Stattdessen machte er sich und seinen Mitstreitern im Präsidium Mut: "Der Druck ist hoch - dem kann man am ehesten Stand halten, wenn man positiv denkt. Ich gehe davon aus, dass wir die Qualifikation schaffen."

Doch Borussia Dortmunds Manager ist auch Kaufmann. Und "als Kaufmann hat man jedes Szenario durchspielen müssen". Lange vor dem Start in die laufende Saison habe man für jeden Fall der Fälle ein entsprechendes Szenario entwickelt. Für den "best, normal und worst" case, wie es im branchenüblichen Jargon heißt. Der "best case" wäre ein Siegeszug auf europäischer Bühne gewesen - allerdings in der lukrativeren Königsklasse. Als "normal case" gehandelt war der Einzug in die Champions League und dort das Vordringen bis ins Achtelfinale.

Selbst der Einzug ins Finale, wie 2002 in Rotterdam, könnte die Verluste nicht gänzlich kompensieren.

Jetzt aber ist der "worst case" eingetreten. 15 Millionen Euro, so Schätzungen des kicker-Sportmagazins, und damit weniger als die Hälfte als im Vorjahr, als die UEFA Champions League noch nach altem Muster (zwei Gruppenphasen) spielte, hätte der "normal case" gebracht. Plus Eintrittsgelder. Allzu verständlich, dass Meier vor der Partie gegen Brügge von einem "Spiel mit starkem wirtschaftlichen Hintergrund" sprach.

Im UEFA-Pokal, dessen erste Runde am Freitag (13 Uhr) in Monaco ausgelost wird, kann sich Borussia Dortmund zwar eigenständig vermarkten und wird in der Gunst der TV-Sender als attraktivster Bundesligist in diesem Wettbewerb sicherlich ganz oben rangieren. Doch die Gegner sind in den ersten Runden alles andere als namhaft, zumal die Borussen aufgrund ihres hohen UEFA-Koeffizienten (70,566), der das Abschneiden der letzten fünf Jahre berücksichtigt, als top gesetztes Team auf No-Names treffen. Und: Bis Weihnachten stehen nur zwei Runden an. Spieltermine sind der 24. September und 15. Oktober sowie der 6. und 27. November. Erst Ende Februar, wenn die Drittplatzierten aus der Champions League in den UEFA-Cup "absteigen", geht es dort in Runde drei richtig los.

"Selbst wenn wir mehrere Runden überstehen, selbst wenn wir wie 2002 bis ins Finale vordringen, könnten wir finanziell höchstens die erste Gruppenphase der Champions League kompensieren", sagte Präsident Dr. Gerd Niebaum dem kicker. Einsparungen, deutete Meier an, könnten in der Winterpause den Lizenzspielerkader treffen.

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www.mspeu.at

Ich hoffe doch stark, dass Dortmund noch viel tiefer ins Disaster fällt, das würde dann soviel bedeuten, dass sie aus dem Uefa Cup bereits in der 1.Runde ausscheiden! :winke:

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  • 3 weeks later...
Silvesterbummler
Kreuzbandriss?

Borussia Dortmund bangt vor dem Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg um den Einsatz von Dede, der sich beim 2:1 in Wien eine noch nicht näher diagnostizierte Knieverletzung zuzog. Doch viel schlimmer steht es um Otto Addo, der sich möglicherweise zum dritten Mal einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hat.

Sollte sich das Ausmaß der Verletzung heute Vormittag bei Untersuchungen in einer radiologischen Klinik in Passau und später bei Dr. Eichhorn in Straubing bestätigen, dürfte damit das Karriere-Ende des 28 Jahre alten Offensivspielers verbunden sein. Addo spielte in der Bundesliga bislang 71 Mal für Borussia Dortmund und schoss elf Tore.

Ausgerechnet sein 13. Europapokalspiel könnte dem Deutsch-Ghanaer zum Verhängnis geworden sein. Kurz nach der Verletzung und unmittelbar vor seiner Auswechselung schoss er noch das 1:0 gegen Austria Wien. Dann ging er vom Feld, hielt sich das Trikot vors Gesicht. Eine schlimme Ahnung hatte ihn, der sich im Juni 2001 und im September 2002 bereits zweimal einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen hatte, befallen.

"Es ist bitter, dass es höchstwahrscheinlich den nächsten erwischt hat", erklärte Stefan Reuter. Und Lars Ricken, Vorbereiter zu Addos 1:0 und Siegtorschütze zum 2:1, erklärte sichtlich geschockt: "Ich gehe heute in die Kirche und zünde eine Kerze an. Was ihm widerfährt, ist Wahnsinn. Ich habe selten einen so sympathischen Spieler erlebt. Das wäre bitter."

"Ich habe wenig Lust über Fußball zu reden", sagte Matthias Sammer den Medienvertretern und erklärte: "Wenn du in die Kabine kommst und siehst, wie Addo da liegt, wie Dede da liegt, der sich bei der letzten Aktion des Spiels am Knie verletzt hat, dann macht das keinen Spaß mehr." - "Es war bei einem Zweikampf in der letzten Minute", schildert der Brasilianer sein Malheur: "Ich muss die Untersuchungen abwarten und hoffe, es ist nicht so schlimm."

i glaubs einfach nit! - jetzt reichts aber schön langsam!

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  • 1 month later...

Das Schreckens-Szenario für Amoroso: acht Monate Pause

Als vorigen Mittwoch bei Michael Meier (54) das Telefon klingelte und sich am anderen Ende der Leitung Dr. Nivaldo Baldo als sein Gesprächspartner identifizierte, schwante dem Manager von Borussia Dortmund nichts Gutes. Was Meier in den folgenden Minuten von dem brasilianischen Arzt erfuhr, verhagelte ihm tatsächlich die Stimmung: "Hier wirst du jeden Tag mit einer neuen Hiobsbotschaft konfrontiert."

Die schlechten Nachrichten betreffen Dortmunds Brasilianer Marcio Amoroso (29). Sieben Wochen, nachdem sich der Stürmer einen Teilriss des Innenbandes zugezogen hat, durchkreuzt die anhaltende Instabilität des linken Knies alle Comeback-Pläne. Noch in dieser Woche wird die Entscheidung fallen, ob Amoroso operiert werden muss. Schlimmstenfalls sechs bis acht Monate könnte er danach ausfallen, die Saison wäre für ihn gelaufen.

Obwohl Vorschädigungen bestanden (Kreuzband-Überdehnung, äußere Instabilität nach einer Meniskusoperation im Jahr 1999), stand, wie BVB-Arzt Dr. Markus Braun verriet, das Knie "immer im Gleichgewicht". Das änderte sich nach dem Trainingsunfall am 11. September, als die Innenseite des stabilisierenden Innenbandes teilweise einriss. Braun plädierte für eine konservative Behandlungsform und legte eine Schiene an, die das Knie führen sollte: "Es bestand eine gute Chance, dass sich so das alte Gleichgewicht wieder herstellen lässt."

Ob das Knie, wie Baldo behauptet, tatsächlich auf diese Form der Therapie nicht angesprochen hat, davon will sich Braun in den nächsten Tagen selbst ein Bild machen - und anschließend darüber befinden, ob bei Dr. Andrews, einem in Alabama/USA praktizierenden Spezialisten, ein Eingriff vorgenommen werden muss. Die "Minimalösung" bei einer solchen Operation sieht die Rekonstruktion der Seitenbänder vor. Drei Monate Pause wären die Folge.

Das schlimmste denkbare Szenario zur Wiederherstellung der Stabilität im Knie würde neben einer Straffung der Seitenbänder auch das Einsetzen einer Kreuzbandplastik bedeuten. Amorosos saisonales Schaffen wäre mit vier Treffern dann bereits beendet. Diesen Gedanken schiebt Meier jedoch beiseite: "Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."

Was für ein Pech für Dortmund, haben die überhaupt noch Profis im Kader? :betrunken:

Wenigstens kehren jetzt Rosicky und Conceicao zurück in die Mannschaft.

bearbeitet von Marcelinho

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  • 2 weeks later...
Silvesterbummler

eines der wohl wichtigsten spiel des BVB in der heurigen Saison.

Wir müssen zu den heimstarken Franzosen Sochaux.

Mit allem Optimismus den ich habe, tippe ich auf einen 0:1 - Auswärtssieg.

Von der personellen Seite her gibts leider nichts neues. Wir müssen weiterhin mit einem "Not"-Kader spielen.

Personell ist bei den Borussen dahingehend noch nichts Neues zu vermelden. Man hofft auf André Bergdölmo, der heute weiter behandelt wurde und noch nicht am Training teilnahm. Lauftraining absolviert nach wie vor Ewerthon. Auch bei ihm bleibt bislang nur die Hoffnung auf einen Einsatz. Konkretes gibt es noch nicht. Weitere Rückkehrer wird es für Sochaux nicht geben.

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