Italien, Entwicklungsland


Gast The lonely marksman

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Der Retter gerät selbst in Not

Seinen neuen Job hat sich Völler wohl anders vorgestellt.

Rudi Völler sollte der Retter des AS Roma werden. Doch spätestens seit dem Skandalspiel gegen Dynamo Kiew am Mittwochabend ist Roma ein beinahe unrettbares Pflaster für den Deutschen.

Die Disziplinlosigkeit auf den Rängen im Stadio Olympico ist ja mittlerweile bekannt. Nun rebelliert aber die Mannschaft gegen Völler, die im Augenblick nur ein Mittel des Fußballs kennt: das Foul.

Rudi Roma Rambazamba

Bereut Rudi Völler nach nur zwei Spielen mit dem AS Roma, in die Stadt am Tiber gekommen zu sein?

Vor kurzem war er erst angekommen in der Stadt, deren Ehrenbürger er doch ist. Rudi "gran' sentimentale" Völler wollte Rom und mit ihm den einzig wahren Klub der Hauptstadt, den AS Roma, retten. Ganz Rom sei dankbar, so sah es vor allem die deutsche Presse, die beim Namen Völler immer leicht glasige Augen bekommt.

Völler war gekommen, um in einer Blitzaktion Cesare Prandelli zu ersetzen, den eigentlichen neuen Trainer des AS Roma. Prandelli hatte wegen der Krebserkrankung seiner Frau um die Demissionierung angesucht, drei Wochen, bevor die Serie A startete.

Bittere Rechnung für Völler

Ob Völler der Retter für den AS Roma ist, darf bezweifelt werden. Nach nur zwei Pflichtspielen hat der ehemalige DFB-Teamchef eine bittere Rechnung präsentiert bekommen: Klubpräsident Franco Sensi mag ja auf Völler stehen, die Spieler des AS Roma pfeifen offenkundig auf "il tedesco".

Rebellion überall

Die Disziplinlosigkeit auf den Rängen des Olympiastadions findet ihre Fortsetzung vor allem auf dem Rasen. Die Spieler rebellieren mit einer nie da gewesenen Aufmüpfigkeiten gegen den Trainer.

Im ersten Pflichtspiel der Serie A war nicht nur Heißsporn Antonio Cassano durch ein böses Revanche-Foul aufgefallen, das ihm zwei Spiele Sperre in der italienischen Meisterschaft einbrachte. Auch sonst gingen Totti und Co. gegen den AC Florenz sehr hart zur Sache. Völler wollte zeigen, wer Herr im Haus ist, und wechselte Totti aus - ein Sakrileg in Rom.

Der Abend gegen Kiew

Das Champions-League-Spiel gegen Dynamo Kiew am Mittwochabend in Rom war ja nicht nur wegen der Attacke gegen Schiedsrichter Anders Frisk Besorgnis erregend (der Gegenstand, der Frisk traf und den Schiedsrichter blutüberströmt zu Boden gehen ließ, wurde ausgerechnet von der Ehrentribüne geworfen).

Auf dem Platz erlaubte sich Roma-Verteidiger Philippe Mexes eine grobe Unsportlichkeit gegen den Dynamo-Spieler Maris Verpakowskis. Frisk sah das Foul ohne Ball von Mexes und stellte den Roma-Spieler vom Platz.

Von den Rängen regnete es daraufhin vor allem Münzen - als Symbol für die Käuflichkeit des Schiedsrichters. Roma-Kapitän Totti heizte die Stimmung durch ein Revanche-Foul noch zusätzlich an - er kam aber mit Gelb davon.

"Devi morire"

Als Frisk auf dem Weg zur Kabine blutüberströmt liegen blieb und sich diese Tatsache auf den Rängen herumsprach, zeigten die Roma-Fans ihr Mitgefühl. Mit jenem Roma-Anhänger, der auf den Schiedsrichter geworfen hatte. "Devi morire", skandierten sie mit Blick auf Frisk: "Du musst sterben."

Ende eines schwarzen Tages

Für Völler endete an diesem Abend ein desaströser Tag. Die Einsicht, dass ihm die Spieler nicht gehorchen, müssen an jenem Mann, der stets um Fassung und Solidarität mit seinem Team bemüht ist, schwer nagen.

Am Morgen vor dem Champions-League-Spiel hatte Völler schon eine Auseinandersetzung mit Teamstürmer Antonio Cassano. Völler wollte den Süditaliener gegen Kiew einsetzen. Doch in die Pflicht des Trainers wollte sich Cassano nicht nehmen lassen. Er brach das Training ab, Völler habe Cassano daraufhin "nach Hause geschickt, zum Nachdenken", berichten die italienischen Zeitungen. Unter Prandelli wäre Cassonos Karriere bei Roma in diesem Moment wahrscheinlich zu Ende gewesen.

"Die Hauptstadt des Wahnsinns"

Am 3. November spielt Roma gegen Bayer Leverkusen - dort hatte man Völler einen gemütlichen Vorstandsposten angeboten. Doch "Rudi sentimentale" wollte ja Rom retten, einen Ort, den sogar die "Repubblica" in Bezug auf den Fußball mittlerweile als "Hauptstadt des Wahnsinns" bezeichnet.

Gerald Heidegger, ORF.at

Dinge, die es wohl nur ein einer Bananenrepublik wie Italien geben kann.

Eine schallende Ohrfeige in das Gesicht des zivilisierten Europas...

bearbeitet von The lonely marksman

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Gobbo
Dinge, die es wohl nur ein einer Bananenrepublik wie Italien geben kann.

Eine schallende Ohrfeige in das Gesicht des zivilisierten Europas...

:betrunken: ja, NUR in italia passiert so was... :nein:

wieder mal ein journalistisches meisterstück von orf.at :finger2:

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Gast The lonely marksman
@-Tom: Der Artikel von ORF ist ja nicht schlimm, ich habe ja nur the lonely marksman gequotet.

Wer lesen kann, ist in einem Internetforum deutlich im Vorteil...

Da steht doch "in einer Bananenrepublik wie Italien" und nicht "in der Bananenrepublik Italien".

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Gobbo
@-Tom: Der Artikel von ORF ist ja nicht schlimm, ich habe ja nur the lonely marksman gequotet.

ich find den artikel deutlich schlimmer als das statement von the lonely marksman.. der schreiberling scheint absolut keine ahnung von der situation zu haben, sondern haut sinnlos auf völler hin...

und das :finger2: war natürlich nicht auf dich bezogen, sondern auf den verfasser des orf-artikels :D

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