Leben von Spanierin quasi zerstört


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Vertauschte Personalausweisnummern können ein Leben zerstören. Jenes der 54-jährigen Spanierin Rosa Martin ist nahezu dem Abgrund zugetrieben, weil einige Daten vertauscht wurden.

Als Unternehmerin war sie erfolgreich, auch privat stand sie mit ihrem Mann und den beiden Kindern auf der Sonnenseite. Doch das änderte sich, als sie eines Tages ihr neues Auto anmelden wollte. "Das ist leider nicht möglich", bekam sie von dem Beamten zu hören: "Sie existieren gar nicht."

Frau wurde zum Mann

Mit der Nummer ihres Personalausweises - 12.384.080 - spuckte der Computer einen anderen Namen aus, den eines Mannes.

Martin hielt das zunächst für einen leicht zu korrigierenden Fehler beim Verkehrsamt. Doch tatsächlich wurde daraus ein Albtraum.

Die 54-Jährige beschwerte sich - und bekam vom Einwohnermeldeamt einen neuen Ausweis mit der Nummer 12.384.804.

"Die stimmt jetzt", hieß es. Tatsächlich habe es einen Fehler gegeben, als seinerzeit die handschriftlichen Ziffern in den Computer übertragen worden waren.

Immer jemand anderer

Doch beim Verkehrsamt war auch unter dem neuen Ausweis jemand anders registriert. Also erhielt Rosa Martin - nach einem weiteren lästigen Behördengang - einen dritten. Diesmal mit der Zahlenfolge 112.348.080.

Ihr Auto konnte sie damit zwar anmelden. Aber die Freude über die zurückgewonnene Identität sollte nicht lange währen. Die anderen Nummern wurden nämlich nicht rechtzeitig aus dem weit vernetzten Computersystem der Verwaltung gelöscht.

Daten weitergegeben

Nach dem Zufallsprinzip wurden sie an alle möglichen Behörden weitergegeben. Und selbst dabei leistete die Bürokratie ganze Arbeit, denn es kamen weitere Zahlendreher dazu.

Inzwischen ist Martin landesweit mit sieben verschiedenen Ausweisnummern registriert: beim Arbeitsamt etwa mit der 112.384.080, beim Finanzamt mit der 12.234.080 und bei der Fernuniversität mit der 12.384.040. Dabei wurde ihr auch zum Verhängnis, dass sie einen in Spanien weit verbreiteten Namen trägt.

Häuser beschlagnahmt

Weil sie von dem Computer ständig für jemand anders gehalten wird, wurden etwa ihre zwei Häuser in Madrid und in Malaga an der Costa del Sol beschlagnahmt - um hohe Schulden einzutreiben, die fälschlicherweise ihr zugeschrieben wurden.

Ihre Firma hat sie auch verloren, aber das Arbeitsamt zahlt ihr kein Arbeitslosengeld, weil ihre Identität unklar sei. Privat ging ihre Ehe zu Bruch.

Klage gegen das Innenministerium

Nun ist sie in die Offensive gegangen: Sie verklagte das Innenministerium auf neun Millionen Euro Schadenersatz.

Aus den Fängen der Bürokratie konnte sie sich zunächst nicht befreien. Als das Gericht die entsprechende Akte beim Ministerium anforderte, hieß es: "Tut uns Leid, aber die existiert nicht." Mittlerweile hat das Gericht, so ein Bericht von "El Pais", die Klage von Martin aber angenommen.

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Quelle: orf.at

Net schwach, das sind dann halt die Schattenseiten der elektronischen Bürokratie. Wenn da einmal ein Fehler gemacht wird, sind die Folgen unabschätzbar - erst recht, wenn der Fehler nicht sofort korrigiert wird.

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