Steffo . Beitrag melden Geschrieben 17. Januar 2004 Bobby Charlton Geboren: 11 October, 1937 Nationalität: England Stammverein: Manchester United Größer Erfolg: Weltmeister 1966 752 Spiele, 247 Tore Am 17.April 1973 erschien im „Daily Express“ eine Karikatur, in der ein Elternpaar mit sorgevoller Miene auf das Neugeborene herabblickt und der Vater bedauert: „ was für ein Pech für unser Baby, es wird niemals sagen können, es habe Bobby Charlton Fußball spielen gesehen.“ Noch treffender beschrieben die Worte des United Managers Tommy Docherty die Leere, die Bobby mit seinem Rücktritt hinterließ: Es ist schwer sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, ihn als Spieler ersetzen zu müssen, aber wie soll man es erst anfangen, ihn als Menschen zu ersetzen. Bobby Charlton war 35 Jahre alt geworden und wollte still und ohne großes Aufsehen zu erregen zurücktreten. Er hatte seine Pflicht getan und Manchester United mit dem 2:2 gegen Stoke City vor dem Abstieg gerettet. Er wollte sein letztes Spiel beenden, seine Sachen packen und nach Hause gehen. Statt dessen zwang man ihn aber seinen Rücktritt bei einer Pressekonferenz zu erklären. Bobby, der einmal gesagt hat, dass Pressekonferenzen etwas für Premierminister und nicht für Fußballer sind, verabschiedete sich schlicht mit den Worten: „Dank euch allen“. Die Gründe für seinen Rücktritt erklärte seine Frau Norma: Bobby hat zwar noch Spaß am Spiel, aber das Training wurde immer härter für ihn und deshalb beschloß er aufzuhören“ 20 Jahre lang spielte er für Manchester United und wäre er in seiner letzten Saison abgestiegen, dann wäre es Ehrensache gewesen die Zähne zusammen zu beißen und das 21.Jahr anzuhängen. In diesen 20 Jahren hatte es nicht an verlockenden Angeboten gemangelt, mehrere italienische Vereine wollten bis zu 400.000 Pfund für ihn bezahlen erinnert sich Manchester Uniteds Ex-Manager Matt Bubsy :“Aber die Aussicht in Italien ein Vermögen zu verdienen hat ihn nie irritiert.“ Die Liebe und Loyalität zu United wurde ihm in die Wiege gelegt. Bei einem Schüler Ländermatch fiel Charlton dem United Manager Bubsy auf und er lud ihn zu einem Probe-Training ein. Bobby sagte schüchtern, dass er die Einladung gerne annehme, da er immer nur für United spielen wollte. Mit United gewann er den FA-Cup, die englische Meisterschaft, den Europa-Pokal, mit United stürzte er damals im Flugzeug ab und überlebte wie durch ein Wunder, während acht seiner Mitspieler den Tod fanden. Bobby Charlton wurde nach dem Absturz zur trasgenden Säule des Neuaufbaus. Was Charlton besonders ausgezeichnert hat, war seine Opferbereitschaft für den Klub. Bubsy: ich hätte Bobby auch als linken Verteidiger aufstellen können, er hätte diese Aufgabe ohne zu murren angenommen. An dieser Einstellung scheiterte auch die Harmonie mit George Best, denn Bobby war überzeugt, dass Best, auch wenn er ein genialer Fußballer war, nie bis zum letzten Schweißtropfen gekämpft hat. Ein größeres Vergehen kannte Bobby nicht für einen Spieler, der sich das rote Trikot anzog. Mit der gleichen Ergebenheit diente Charlton dem englischem Team. In 106 Länderspielen erzielte er 49 Tore und er nahm an vier Weltmeisterschaften teil (in Schweden 1958 wurde er aber nicht eingesetzt).1962 wurde Charlton im linken Mittelfeld eingesetzt und er führte seinen Trick, den Ball mit dem linken Außenrist zu treiben, den Körper in diese Richtung legen, um dann urplötzlich einen Hacken zu schlagen und nach innen durchzubrechen, nahezu zur Perfektion. Dank seiner Schnelligkeit war er danach für den Verteidiger schier uneinholbar. Doch noch wirkungsvoller wurde Bobby Charlton für England als Sir Alf Ramsey ihn zum zurückhängenden Mittelstürmer, zum Mittelfeldstrategen umfunktionierte. In dieser Rolle führte er England 1966 zum Sieg in der Weltmeisterschaft. Auf dieser position fühlte sich Bobby im wohlsten. Er hatte das Talent, stets den freien Raum zu finden und lange Pässe mit einer sehr hohen Genauigkeit zu schlagen. Doch das Publikum liebte ihn vor allem wegen seiner gewaltigen Torschüsse aus dem Hinterhalt. Der Daily Expressverlieh Charlton zum Abschied den Titel „größter Botschafter des englischen Fußballs“, denn Bobby verkörperte das Symbol nicht nur für brillanten britischen Fußball, sondern vor allem für maßvolles Auftreten und untadeliges Benehmen. Bobby Charlton war von Kopf bis Fuß ein Gentleman. 1994 wurde Bobby Charlton zum Ritter geschlagen, seine Fans nannten ihn aber schon lange davor ehrfurchtsvoll Sir Bobby. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
morle Amateur Beitrag melden Geschrieben 18. Januar 2004 @ Steffo Danke,danke,danke! Danke für dieses größartige Portrait! Meiner Meinung nach ist Sir Bobby mit Becks der beste Spieler Englands, wenn nicht überhaupt! Danke,nochmals! *fastheul* Mfg Morle 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Steffo . Beitrag melden Geschrieben 18. Januar 2004 freut mich, dass dir die Info so gut gefallen hat. Bobby Charlton war wohl zusammen mit Sir Stanley Matthews (Spielerinfo hier ) der beste Spieler den England je hervorgebracht hat. Besonders imponiert mir Bobbys Vereinstreue, gibt es heutzutage nur noch ganz selten 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Sportsfreund 1908 Beitrag melden Geschrieben 18. Januar 2004 Toll gemacht, Steffo! 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
+[Jogi]+ mein neues Zuhause Beitrag melden Geschrieben 18. Januar 2004 tolles Portrait besonders gut finde ich: der einmal gesagt hat, dass Pressekonferenzen etwas für Premierminister und nicht für Fußballer sind, verabschiedete sich schlicht mit den Worten: „Dank euch allen“ nie bis zum letzten Schweißtropfen gekämpft hat. Ein größeres Vergehen kannte Bobby nicht für einen Spieler, der sich das rote Trikot anzog. 20 Jahre lang spielte er für Manchester United und wäre er in seiner letzten Saison abgestiegen, dann wäre es Ehrensache gewesen die Zähne zusammen zu beißen und das 21.Jahr anzuhängen. [...] Die Liebe und Loyalität zu United wurde ihm in die Wiege gelegt 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
morle Amateur Beitrag melden Geschrieben 18. Januar 2004 @ Steffo Das von Sir Stanley Matthews hab ich natürlich auh schon gelesen! 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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