Ein paar Hundert Euro mehr oder weniger machen einen großen Unterschied. Anfang 20 habe ich 1800€ Brutto verdient und kam gerade so über die Runden mit Miete, Auto, Freizeit, Urlaub und kleineren Anschaffungen. Mitte 20 bekam ich knapp 2500€ und konnte mir schon ein paar Hundert Euro zur Seite legen ohne großartig weniger Lebensqualität zu haben. Mit Anfang 30 verdiente ich bereits ~4500 und die Urlaube wurden mehr und auch größere Anschaffungen (neues Auto) oder eine größere Mietwohnung waren möglich währenddessen ich mir noch mehr zur Seite legen konnte. Heute bin ich lt. Standard zwischen den Top 10-5% (was ich ehrlich gesagte selbst nicht glaube). Heute kann ich mir aber alles leisten was ich will. Natürlich geht sich ein Haus noch immer nicht aus. Das ist aber eher eine Grundsatzentscheidung, da ich erstens keinen Kredit aufnehmen möchte und zweitens etwas gegen die Baubranche habe. In den letzten Jahren habe ich aber selbst gemerkt, dass ich auch bei Urlauben oder mittelgroßen Anschaffungen um ~500€ kaum noch auf mein Sparkonto zugreifen muss sondern das alles direkt vom Girokonto kaufen kann. Ich spare dabei dennoch noch immer im Monat über 1000€ auf mein Sparkonto als eiserne Reserve betreibe auch einen ETF-Sparplan und investiere in Aktien.
Das Leben verändert sich schon sehr deutlich wenn man ein paar Hundert Euro mehr im Monat verdient. Das hätte ich selbst nicht gedacht - kann das aber aufgrund meiner Verdienstentwicklung wohl besser abschätzen als so mancher Uni-Absolvent der direkt mit einem Top-Gehalt eingestiegen ist.
Ich habe einmal von einer Studie gelesen, dass man ab 3000€ brutto finanziell nicht mehr glücklicher wird, da sich die eigenen Wünsche dem Gehalt anpassen. Statt einem gebrauchten Kleinwagen will man dann eben einen neuen SUV. Das mag wohl stimmen - bei mir war das aber nicht der Fall, da ich da selbst sehr sparsam lebe. Ich habe einen A3 BJ 2021 weil ich nicht mehr brauche. Ich lebe in der Stadt und muss nicht pendeln. Weshalb daher einen Q3? Die finanzielle Sicherheit bei fortlaufendem Gehalt macht einem aber meiner Meinung nach schon glücklicher. Als ich 20 war hatte ich am Monatsende oft kein Geld mehr am Konto. Das beschäftigt einem selbst schon sehr. Heute habe ich die Sorge, dass der Aktienkurs in die investierten Aktien sich nicht so entwickelt wie ich gehofft habe. Das sind aber first world problems und das ist mir auch bewusst weshalb ich das nicht als so schlimm empfinde wie damals das leere Konto Anfang 20.