bobby the cat

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  1. Ich stelle mir die Sonne immer wie einen übermotivierten Laubbläser vor, der ununterbrochen einen Strom geladener Teilchen in alle Richtungen pustet. Das ist der berühmte Sonnenwind. Dieser Wind trägt das Magnetfeld der Sonne mit sich und bläst damit eine gigantische Blase um unser Sonnensystem auf – die sogenannte Heliosphäre. Ich nenne sie liebevoll die „Sonnen-Seifenblase“. Alles, was sich innerhalb dieser Blase befindet, steht unter dem direkten Einfluss dieses Teilchensturms. Außerhalb beginnt das, was man das interstellare Medium nennt – im Grunde der ganze Staub und das Gas, das zwischen den Sternen herumschwirrt. Und genau durch die Haut dieser Seifenblase, die Heliopause, sind unsere beiden wackeren Voyager-Sonden geflogen. Voyager 1 hat das schon 2012 geschafft, sein Zwilling Voyager 2 folgte dann 2018. Das muss ein seltsamer Moment gewesen sein. Nicht, weil es einen Knall gab, sondern weil die Instrumente plötzlich völlig andere Werte anzeigten: viel mehr galaktische Strahlung von außen und so gut wie keine Teilchen mehr von der Sonne. Damit war klar: Die beiden haben die Blase verlassen. Sie sind jetzt tatsächlich im interstellaren Raum – aber eben nur, was die Teilchen angeht. Und hier kommt der entscheidende Punkt. Neben ihrem Sonnenwind hat die Sonne ja noch etwas viel Mächtigeres: ihre schiere Masse. Und Masse erzeugt Schwerkraft. Während dem Sonnenwind irgendwann die Puste ausgeht und sein Druck an der Heliopause (bei ungefähr 123 Astronomischen Einheiten, kurz AE) endet, hat die Schwerkraft eine theoretisch unendliche Reichweite. Sie wird zwar mit der Entfernung immer schwächer, aber sie hört nie wirklich auf. Ich gehe mal stark davon aus, dass die Sonne mit ihren 99,86 % der gesamten Masse im Sonnensystem der unangefochtene Chef im Ring ist. Ihre Anziehungskraft ist deshalb auch in Entfernungen, in denen vom Sonnenwind längst nichts mehr zu spüren ist, die dominierende Kraft. Die wahre Grenze des solaren Einflussbereichs ist eine riesige, theoretische Kugel aus Billionen von Eisbrocken, die man die Oortsche Wolke nennt. Und jetzt halt dich fest: Diese Wolke ist so absurd groß, dass sie alles in den Schatten stellt. Während die Heliosphäre bei etwa 123 AE aufhört, fängt die Oortsche Wolke erst bei 2.000 bis 5.000 AE an und reicht bis zu 100.000 AE oder vielleicht sogar noch weiter hinaus. Das ist fast tausendmal weiter weg als die Grenze, die die Voyager-Sonden gerade erst durchquert haben. Die Oortsche Wolke befindet sich also weit außerhalb der Heliosphäre und liegt komplett im interstellaren Raum. Ein Objekt kann demnach gleichzeitig im „interstellaren Raum“ sein (weil der Sonnenwind es nicht mehr erreicht) und trotzdem fest an die Sonne gekettet sein (weil die Schwerkraft es nicht loslässt). Und unsere beiden Voyager-Helden? Sie sind zwar die am weitesten entfernten von Menschen geschaffenen Objekte, aber um die Dimensionen mal klarzumachen: Voyager 1 ist aktuell bei etwa 167 AE. Bis zur inneren Grenze dieser Oortschen Wolke braucht die Sonde mit ihrer jetzigen Geschwindigkeit noch rund 300 Jahre. Und um die ganze Wolke zu durchqueren, dauert es dann wahrscheinlich noch einmal 30.000 Jahre. Ich glaube, bis dahin sind wir alle nur noch eine nette Anekdote in der Erdgeschichte. Und genau hier kommt dein Zwergplaneten-Kandidat 2017 OF201 ins Spiel. Seine Geschichte ist das perfekte Beispiel für dieses kosmische Schauspiel. Seine Umlaufbahn ist so extrem, dass er für eine einzige Runde um die Sonne etwa 25.000 Jahre braucht. Wenn er der Sonne am nächsten ist, befindet er sich bei circa 45 AE – also noch klar innerhalb der Sonnen-Seifenblase. An seinem weitesten Punkt fliegt er jedoch auf über 1.600 AE hinaus. Das ist mehr als zehnmal so weit weg wie Voyager 1 und tief im Gebiet der Oortschen Wolke – also im interstellaren Raum, aber trotzdem fest an der unsichtbaren Leine der Sonne. Ich meine, du hast das schon richtig beobachtet, aber es ist kein Widerspruch. Es ist einfach eine Frage der Perspektive. Die Heliosphäre ist quasi der Gartenzaun der Sonne, den sie mit ihrem Sonnenwind markiert. Die Voyager-Sonden sind über diesen Zaun geklettert und stehen jetzt auf der Straße. Die Oortsche Wolke ist aber das gesamte Grundstück, das der Sonne gehört und das bis zum Horizont reicht. Die Voyager-Sonden haben also gerade mal das Haus verlassen, befinden sich aber immer noch tief im Herrschaftsgebiet des kosmischen Großgrundbesitzers und werden das auch noch für Zehntausende von Jahren bleiben. Und der Zwergplanet 2017 OF201 ist wie ein Pendler mit einem extrem langen Arbeitsweg: Er verbringt die meiste Zeit weit draußen, kommt aber immer wieder brav ins Zentrum zurück – ob er will oder nicht, die Schwerkraft lässt ihm keine andere Wahl. Eine ziemlich verrückte Vorstellung, aber genau so läuft das da draußen.
  2. Bodenständig, realistisch und einfach.
  3. Poker Face, zweite Staffel wird seit gestern auf Sky ausgestrahlt. Eine wunderbare Serie.
  4. Stell dir vor, die Sonne ist wie ein riesiger Magnet in der Mitte und alle Planeten und Asteroiden sind an einem unsichtbaren Gummiband festgemacht. Dieses Gummiband ist die Schwerkraft. Und ich meine, das ist ein ziemlich langes Gummiband. Der gute alte Isaac Newton hat schon ausgerechnet, dass die Anziehungskraft mit dem Quadrat vom Abstand schwächer wird, aber sie geht theoretisch unendlich weit und wird nie null. Das ist der Grund, warum dein Zwergplanet, der 2017 OF201, wieder umdreht. Er ist wie ein Ball, den du in die Luft wirfst. Er wird immer langsamer, je weiter er rauf kommt, aber irgendwann zieht ihn die Erde wieder an. Und das Ganze folgt ein paar ganz alten Regeln, den sogenannten Keplerschen Gesetzen. Der Johannes Kepler, ein g'scheiter Kopf, hat das schon im 17. Jahrhundert ausgetüftelt. Sein erstes Gesetz sagt, dass die Bahnen von den Planeten (und auch von unserem Zwergplaneten) nicht kugelrund sind, sondern eher eierförmig – Ellipsen nennt man das. Die Sonne ist dabei nicht in der Mitte, sondern in einem von den zwei "Brennpunkten" von dieser Ellipse. Das erklärt, warum der Abstand zur Sonne so extrem unterschiedlich ist. Sein zweites Gesetz ist eine logische G'schicht und hängt mit der Energieerhaltung zusammen: Wenn der Zwergplanet weit draußen ist, ist er zäh langsam. Und wenn er dann wieder zur Sonne zurücksaust, wird er immer schneller, bis er bei seinem sonnennächsten Punkt, dem Perihel, vorbeipfeift wie nichts Gutes. Am weitesten Punkt, dem Aphel, hat er die geringste Geschwindigkeit. Er hat halt nie genug Saft, um das Gummiband zu zerreißen. Er hat eine "negative Gesamtenergie", sagen die G'scheiten, was nichts anderes heißt, als dass er auf ewig an die Sonne gekettet ist. Er ist in einer "gebundenen Umlaufbahn". Und die Voyager-Sonden? Die sind eine andere Geschichte. Die haben wir nicht einfach nur mit einer Rakete hinausgeschossen. Nein, die waren schlau. Die haben bei den riesigen Planeten wie Jupiter und Saturn einen "Swing-by" gemacht. Stell dir das so vor: Du fährst mit dem Rad und ein LKW überholt dich. Wenn du dich kurz bei ihm anhängst, kriegst du einen ordentlichen Schubs und bist viel schneller. Genau das haben die Voyager-Sonden gemacht. Sie haben den Planeten ein klitzekleines bisschen von ihrer Bewegungsenergie gestohlen und haben dadurch so viel Geschwindigkeit aufgenommen – viel mehr als die Fluchtgeschwindigkeit –, dass sie das Gummiband von der Sonne zerrissen haben. Sie haben eine "positive Gesamtenergie" und sind auf einer ungebundenen, hyperbolischen Bahn unterwegs, für immer und ewig in die Finsternis hinaus. Wenn man also sagt, die Voyager-Sonden haben "das Sonnensystem verlassen", dann meint man damit, dass sie aus der Heliosphäre draußen sind. Das ist eine riesige Magnetblase, die die Sonne um sich herum aufbaut. Aber rein von der Schwerkraft her sind sie immer noch im Einflussbereich der Sonne, der geht noch viel, viel weiter hinaus, vielleicht sogar ein Lichtjahr oder zwei. Aber sie haben halt so einen Turbo gezündet, dass sie auf Nimmerwiedersehen davonsausen. Der 2017 OF201 ist ein ganz eigener Kauz. Das ist ein sogenanntes "extremes transneptunisches Objekt" (ETNO), ein g'standener Brocken mit einem Durchmesser von vielleicht 700 Kilometern, also ein ernstzunehmender Kandidat für einen Zwergplaneten. Seine Bahn ist so extrem elliptisch, dass man glaubt, der hat in der Jugend vom Sonnensystem einmal eine g'scheite Watschn vom Neptun bekommen. Die Wissenschaftler nennen das das "Nizza-Modell": Früher sind die riesigen Planeten enger beieinander gestanden und haben beim Auseinanderwandern alles durcheinandergewirbelt, wie beim Billard. Der Neptun hat da einen Haufen von den kleinen Eisbrocken, die sogenannten Planetesimale, in die Pampa hinausgeschleudert. So ist wahrscheinlich auch der 2017 OF201 auf seine komische Bahn gekommen. Und über Milliarden von Jahren haben dann noch so feine Sachen wie die Gezeitenkräfte von der ganzen Milchstraße seine Bahn ein bisserl verändert und stabilisiert. Das Lustige ist, dass uns der Kerl jetzt ein bisserl einen Strich durch die Rechnung macht. Es gibt da die Theorie vom "Planet Neun". Weil ein paar von den ganz weit draußenen Objekten so komisch gruppiert sind, als ob da ein unsichtbarer, riesiger Planet den Hirten spielt und sie aufgereiht hält. Aber der 2017 OF201, der pfeift drauf. Seine Bahn passt überhaupt nicht in das Schema. Wenn's den Planet Neun wirklich gäbe, hätte der unseren 2017 OF201 wahrscheinlich schon längst aus dem System geschmissen. Das ist natürlich ein Geschenk für die Skeptiker. Die sagen sowieso, dass das mit der Gruppierung vielleicht nur ein "Beobachtungsbias" ist. Das heißt, wir schauen vielleicht immer nur in die gleiche Richtung und sehen deswegen nur die, die zufällig aufgereiht sind, während der Rest woanders herumgondelt. Also, lange Rede, kurzer Sinn: Dein Zwergplanet kommt zurück, weil er zu wenig Energie hat und am Gummiband von der Sonne hängt. Die Voyager-Sonden haben durch einen geschickten Trick genug Energie getankt, um das Gummiband zu zerreißen. Und der Zwergplanet ist nicht nur ein Felsbrocken, sondern ein Zeuge aus der wilden Jugendzeit vom Sonnensystem, der uns heute noch Rätsel aufgibt und die Geschichte vom Planet Neun vielleicht ein bisserl ins Wackeln bringt.
  5. bobby the cat

    Servus TV Sport

    Ja, komplett voll mit lauter Sportpropaganda...
  6. https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/19857827/finanzpolizei-22-anzeigen-und-drei-festnahmen-in-spielberg Endlich hams wieder amal u.a. so a security Firma aufgeklatscht
  7. bobby the cat

    Off Topic

  8. bobby the cat

    Off Topic

    Suchbild Bundesschulzentrum, Sporthalle und WAC
  9. Ich denke nicht, dass der Verlust des Autoführerscheins Auswirkungen auf den Pilotenschein hat... ab jetzt fliegt er nur noch zum Wirtn für die nächsten 6 Monate
  10. Schwer alkoholisiert: Martin Hinteregger verliert Führerschein.... https://share.google/by5CrrOqiag1ZZW4j
  11. https://share.google/by5CrrOqiag1ZZW4j Martin Hinteregger, 2,3 Promille und Alko Test verweigert...
  12. bobby the cat

    Lavanttal Arena

    Ja, dort sind zwei Trainingsplätze geplant
  13. Wenn die Chemie zwischen Don Didi und Donis stimmt, dann kann das ganz was tolles werden. Wenn die beiden "Dickköpfe" gut miteinander klarkommen, werden wir viel Freude haben... Ich hoffe auch, er kann sich gut ins bestehende Team integrieren. Was so in der Kabine passiert, ist besonders wichtig für die Performance auf dem Rasen.
  14. Da kann es sich doch nur um ein Comeback von Michi Liendl handeln. Shon Weissmann würde dann auch wieder zu uns zurückkommen. Weiß man schon wann es bekannt gegeben wird..?
  15. Hamilton fragt etwas und bekommt irgendwas als Antwort Ferrari Oscar jetzt draußen bleiben und Fertigfahren
  16. Bitte sofort fristlos entlassen diesen Zsunoda
  17. it's called a motor race
  18. bobby the cat

    Katzen

    We are family
  19. ...es brennt
  20. Jetzt ist es dann wirklich höchste Zeit, diesen Tsunoda fristlos zu entlassen...
  21. Auch in der letzten Runde in dieser Kurve gleich vier draussen... Schön ineinander verschachtelt...
  22. bobby the cat

    Sky

    Sky Stream wird dann zu RTL plus
  23. bobby the cat

    Klemmbausteine

    PS: Die PDF's sind auf Bluebrixx zum Download verfügbar. Habe gerade nachgeschaut, da gibt eine eigene Sektion war alle PDF's zum Download suchbar und verfügbar sind.
  24. Austria Wien ist halt dank der Stadt Wien ein extrem reicher Verein und bietet daher wesentlich mehr Einkommen für Ullmann.