Söndergaard geht

[magmaus1]

So viele Sympathien wie Lars Söndergaard sind noch selten einem eben erst entlassenen Trainer entgegengebracht worden. Vorläufig betreut Sportdirektor Peter Assion die Salzburger.

Dem Dänen trauerten am Mittwochabend nicht nur die Salzburger Fans nach, auch Klubchef Rudolf Quehenberger fiel der Abschied nicht leicht. "Diese Trainerentlassung geht mir sehr zu Herzen", meinte er.

Rachimow für Söndergaard

Auch gegnerische Trainer sprachen sich für den Salzburg-Coach aus. So hielt Raschid Rachimow eine Brandrede für seinen Kollegen. Nach Schlusspfiff hatte der Admira-Trainer versucht, Quehenberger umzustimmen.

"Söndergaard ist ein Mann mit Kopf. Dank ihm war Salzburg im vergangenen Jahr die am besten organisierte Mannschaft Österreichs. So einen Coach zu finden ist nicht leicht."

Ein Gentleman

Söndergaard blieb auch in der bittersten Stunde während seines insgesamt 40-monatigen Engagements beim ehemaligen UEFA-Cup-Finalisten ganz Gentleman, ein schlechtes Wort über seine Truppe war von ihm nicht zu hören.

"Auf die Mannschaft bin ich in keiner Weise böse, mit ihnen habe ich ja große Erfolge gehabt."

"Trainer am wenigsten Schuld"

Die Spieler waren für keine Stellungnahme zum Söndergaard-Abschied zu haben. Der verletzte Heiko Laessig meinte aber: "Der Trainer hat am wenigsten Schuld an diesem Schlamassel. Es ist ein Wahnsinn, dass alle für uns spielen, wir diese Situation aber nicht ausnützen können."

Chef in der Nachwuchs-Akademie?

Ob Söndergaard im Frühjahr, in den für die Abstiegsfrage entscheidenden Wochen, noch in der "Mozartstadt" sein wird, ist offen. Der Skandinavier soll den Cheftrainerposten in der Salzburger Nachwuchs-Akademie übernehmen.

Assion kein Peitschenknaller

Den Platz auf der Trainerbank bei Salzburg nimmt also vorerst Assion ein, der Deutsche soll jedoch nicht auf Dauer die Nachfolge von Söndergaard antreten. Der ehemalige Bregenz-Trainer wird nur bis zur Winterpause amtieren, bis dahin will er seinen eigenen Weg finden.

"Ich halte nichts vom Gerede von Zuckerbrot und Peitsche", widerspricht er Quehenbergers Ankündigung, dass ab nun härter gearbeitet werden soll.

Ein Kopfproblem

"Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Es geht für die Spieler um ihren Job und vor allem um den Verein. Es ist nur ein Kopfproblem. Denn dass sie Fußball spielen können, haben sie schon bewiesen."

Assion will die Mannschaft in Einzelgesprächen wachrütteln, um sich schnell vom Tabellenende zu verabschieden. Wenn es aber nicht schon am Sonntag im Heimspiel gegen Sturm Graz mit einem Sieg klappt, wird wohl Feuer am Dach sein.

Fans kontra Klubführung

Denn die Fans stehen nach wie vor im Söndergaard-Lager, das haben sie gegen die Admira mit Sprechchören bewiesen.

Die Klubführung durfte sich dagegen "Wir haben die Schnauze voll"-Rufe anhören.

© sport.orf.at

[magmaus1]

Sagt alles, oder??

bearbeitet 31. Oktober 2003 von magmaus1

[Anywish]

Ich finds sehr, sehr schade! Denn Lars Söndergard ist sicher am wenigsten Schuld, dass Salzburg momentan so schlecht spielt.

Wenn ich Quehenberger gewesen wär, hätt ich Söndergard nicht gefeuert, sondern ihn mal 4 Wochen auf Urlaub geschickt, und Assion vorläufig als Trainer eingesetzt.

Ich schätze Salzburg jedenfalls viel besser ein als Kärnten und vor allem um Thomas Hässler beneid ich euch - einer der besten Spieler in der österr. Bundesliga.

[soizburga]

Danke Lars!

Söndergaard war mir immer sympathisch. Leider konnte die Mannschaft nicht mehr richtig motivieren. Er hat viel für uns geleistet doch jetzt ist er einfach incht mehr der richtige.

Schade, aber wenn ihm Rudi noch länger zugschaut hätte wären wir wohl noch abgestiegen.

[Wohlstandspastl]

naja, die beiden einzigen moeglichkeit waeren wohl kaernten und - in absehbarer zukunft - sturm. glaube kaum, dass er sich das antun wird...

Oder eben Ried...

Wie es aussieht wird das wohl sein neuer Arbeitplatz...

Sowas hab ich schon befürchtet, der ghört nach Salzburg!!!