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für immer violett - VIENNOLA

15.10.03

Toni Pichler verläßt den Verein

Nach 13 Jahren SV Wüstenrot Salzburg verläßt Toni Pichler die Violetten.

Anpfiff:

Toni, am 10. Oktober überraschtest Du mit dem Wunsch, Deinen Vorstandvertrag bei der Salzburg Sport AG / dem SV Wüstenrot Salzburg zu lösen. Warum hast Du Dich zu diesem Schritt entschieden?

Toni Pichler:

Nun, ich blicke mittlerweile auf 13 Jahre SV Wüstenrot Salzburg zurück. Ich habe in dieser Zeit alle Höhen und Tiefen dieses Vereins miterlebt und war stets in verantwortungsvoller Position an der Seite von Präsident Rudi Quehenberger.

Nun feiere ich in wenigen Tagen meinen 40. Geburtstag und bin an einem Punkt angelangt, an dem ich mich persönlich verändern möchte. Ich möchte noch einmal etwas ganz Neues beginnen.

Anpfiff:

Wenn Du so auf die letzten Jahre zurückblickst, wie würdest Du sie beschreiben?

Toni Pichler:

Nun, da muss ich etwas weiter ausholen.

Wie bereits erwähnt, habe ich seit Antritt meiner Funktion beim SV Wüstenrot Salzburg sämtliche Höhen und Tiefen, Erfolge und Misserfolge miterlebt. Angefangen bei den UEFA-Cup-Glanzzeiten, Champions League und Meistertiteln bis hin zu dem heurigen sensationellen Frühjahr.

Gerade aber in den letzten vier Jahren gab es sehr viele Herausforderungen für mich und mein Team: Denn vor vier Jahren habe ich entscheidend bei der Umwandlung des Vereins in eine Kapitalgesellschaft – der Salzburg Sport AG – mitgewirkt und gemeinsam mit dem damaligen Investor Egon Putzi und Vorstandskollegen Günter Kronsteiner den Verein aus einer schwierigen Situation geholt.

Anfang des Jahres 2000 ist es mir dann gelungen, Publikumsliebling und Nationalheld Toni Polster für ein halbes Jahr nach Salzburg zu holen, ehe ich im März 2000 zum Obmann des Vereins gewählt wurde (übrigens als jüngster Obmann der Vereinsgeschichte) und dies auch zwei Jahre lang blieb.

Geprägt war das Frühjahr 2000 auch von der Zusammenarbeit mit dem Finanzminister Karl-Heinz Grasser und der damaligen Vizekanzlerin Dr. Susanne Riess-Passer, sowie den maßgeblichen Landes- und Gemeinde-politikern sowie Wolfgang Becker und Alfred Denk, mittels der wir die Finanzierung des neuen Stadions durch den Bund sichern konnten.

Außerdem haben wir in meinen beiden Jahren als Obmann jeweils den sechsten Tabellenrang und einmal das CUP-Finale erreicht.

Anpfiff:

Als dann im Oktober 2001 mit dem Bau des neuen Stadions begonnen wurde, warst Du ja auch vereinsinterner Projektleiter, oder?

Toni Pichler:

Ja, so ist es. Ab dem Zeitpunkt des Baubeginns arbeiteten wir intensiv an der Vermarktung bzw. nach Fertigstellung an der Umsetzung. Ich habe gemeinsam mit meinem Team viele neue Vermarktungsmöglichkeiten – wie zum Beispiel das Sektorsponsoring und Skyboxen (15 von 20 sind fix verkauft) – geschaffen.

Wir haben ca. 800 Laufmeter Bandenwerbung verkauft und sehr viele neue Unternehmen aus der Wirtschaft als Partner hinzugewonnen, sowie bestehende Verträge verlängern können.

Die Bauphase sowie die anschließende Eröffnungsfeier war für uns alle eine wahnsinnig große Herausforderung, die uns bis an unsere Grenzen gehen ließ. Als unsere neue Heimstätte dann am 8. März 2003 eröffnet wurde, konnten wir zu Recht stolz sein.

Anpfiff:

Auch der Bereich der Kundenzufriedenheit war Dir immer ein Anliegen.

Toni Pichler:

Natürlich. Durch das neue Stadion und der daraus resultierenden Infrastruktur (Unterhaltungskioske, Gastronomieangebot, Videowall, Stadionumgang zum Flanieren usw.) wollten wir unser Besucher und Fans länger im Stadion halten und Ihnen mehr Unterhaltung bieten. Unser Entertainment-Konzept wird von den Fans auch sehr gut angenommen.

Die Nähe zu unseren Fans, sowie deren Zufriedenheit ist ganz wesentlich für uns.

Anpfiff:

Stichwort Fans: die Situation zwischen der Vereinsführung und den Fans war ja nicht immer positiv…

Toni Pichler:

Das stimmt schon. Aber in meiner Funktion als Vorstand und Manager polarisiert man natürlicherweise. Aber ich bin von meinem klar nachvollziehbaren Weg nie abgewichen und war gegenüber den Fans auch immer gesprächsbereit.

Die kritischen Stimmen der Fans waren oft auch eine produktive Anregung für Veränderungen. Dafür bedanke ich mich auch!

Anpfiff:

Jetzt haben wir viel von der Vergangenheit des Toni Pichler gesprochen, wie sieht es mit Deiner Zukunft aus?

Toni Pichler:

Ich habe mich noch nicht festgelegt, wo ich ab Anfang nächsten Jahres tätig bin. Ich lasse mir meine Entscheidung vorerst noch offen – in den nächsten Wochen wissen wir mehr.

Fest steht jedoch bereits jetzt, dass ich dem Verein als Schriftführer erhalten bleiben – denn eine endgültige Trennung kann auch ich mir jetzt nur schwer vorstellen, schließlich schlägt ein tiefviolettes Herz in meiner Brust.

Anpfiff:

Abschließende Worte?

Toni Pichler:

Ich möchte mich auf diesem Wege ganz, ganz herzlich bei meinen Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz bedanken, ebenso wie all unseren Sponsoren und Partnern für Ihre Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit, sowie allen Fans, die mit der Mannschaft und dem Verein durch „Dick und Dünn“ gehen.

Anpfiff:

Danke fürs Gespräch und viel Glück für Deine weitere Zukunft!

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