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Captain Hofmann

"Unterm Strich soll der Erfolg für Rapid stehen"

Skrapid.at: Es werden im Dezember schon beachtliche drei Jahre, seit du beim SK Rapid als Sportdirektor arbeitest. In dieser Zeit ist viel passiert. Sag uns die für dich wichtigsten Eckpfeiler in chronologischer Reihenfolge!

Alfred Hörtnagl: Ich würde es so gliedern: Philosophie. Ausbildung und Entwicklung. Beschriebener Weg und Zielsetzung. Systemische und strategische Personalplanung, intern wie extern. Zusätzliche Professionalität. Sportliche Erfolge. Wirtschaftliche Stabilität. Beste Fans.

Klingt, als ob das Resultat, nämlich der Erfolg, auf der Basis von mitunter deiner Arbeit liegt. Kann man das so sagen?

Meine Arbeit als Sportdirektor lebt von Struktur und der Zusammenarbeit mit qualifizierten Mitarbeitern und ist nur einer der Grundpfeiler. Es gibt, abgesehen von Mannschaft und Trainerteam aber noch sehr viele andere, die Rapid zu dem geführt haben, wo der Verein heute steht. Das Sponsoring, das Merchandising, die Fanbindung, dazu wichtige Leute wie Werner Kuhn oder Andy Marek. Und viele im Hintergrund. Das alles sind Schlüsseln zum Erfolg, hier liefern die jeweiligen Bereiche wirkliche Topleistungen ab. Wir sind täglich gefordert, den eingeschlagenen Weg auch konsequent weiterzugehen und uns qualitativ stetig in Breite und Tiefe verbessern. Von Philosophie redet man gerne schnell mal, aber die wirkliche Umsetzung ist was Anderes. Das ist die Basis des Erfolgs. Und darauf ist unsere Überzeugung ausgerichtet.

Wenn man sich so bei Fans umhört, genießt du einen hohen Stellenwert. Deine Arbeit wird positiv gelobt. Nach den Transfers von Hoffer und Maierhofer kam aber erstmals Kritik gegen deine Person auf, weil du einmal sagtest, dass nur einer der beiden Stürmer gehen würde. Wie reagierst du auf diese Kritik?

Generell ist Kritikfähigkeit eine wichtige Eigenschaft. In dieser Sache kann ich sie verstehen, kann mich in die Fans hineinversetzen. Bei Stefan Maierhofer war plötzlich ein konkretes Angebot da, das es vorher nicht gegeben hatte. Da es auch sein persönlicher Lebenstraum war, nach England zu gehen, musste der Verein handeln. Wenn wir ihm da Steine in den Weg gelegt hätten – würde er dann bei Rapid immer noch die Leistungen bringen? Es war letztendlich auch eine Gefühlsentscheidung. Und ja, ich bin vom meinem Standpunkt, dass wir nur einen Stürmer abgeben, weggekommen. Deshalb nehme ich die Kritik an und gehe sehr ernst damit um.

Wie ist generell dein Verhältnis zu unseren Spielern? Kannst du dich in sie hineinversetzen, immerhin blickst du ja selbst auf eine lange Fußballkarriere zurück?

Es ist ein gutes, respektvolles Verhältnis. Das ist sehr wichtig. Die Spieler wissen, dass sie mit mir reden können, es herrscht gegenseitiges Vertrauen. Wir haben auch eine gute Gesprächskultur. Ich bin aber nicht der Kollege, dem man auf die Schulter klopfen kann. Eine gewisse Distanz, die notwendig ist in diesem Geschäft, gibt es aber auch, keine Frage.

Was manche vielleicht vergessen haben: In der Saison 1993/94 hast du für Rapid 27 Pflichtspiele absolviert. Danach bist du aus Hütteldorf weggegangen. Warum?

Ich bin erst in der sechsten Runde zur Mannschaft gestoßen, habe aber noch viele Spiele gemacht, ja. Wir hatten ein gutes Team, am Ende schaute aber nur der fünfte Platz heraus. Das war nicht zufriedenstellend, es gab einen Trainerwechsel und meine persönlichen Leistungen waren eher durchwachsen. Dann wurde nicht mehr geplant mit mir. Ich bin aber schon damals mit dem Mythos Rapid und seinen Fans in Verbindung gekommen, habe viel schlummerndes Potenzial gesehen. Es ist gewaltig, wie seitdem alles gewachsen ist. Aber zurück in die Vergangenheit: Ich konnte viele Erfahrungen von meinem Gastspiel in Hütteldorf mitnehmen, die meiner weiteren, sportlichen Laufbahn gut getan haben.

Vielleicht mehr denn je, werden junge Spieler bei Rapid gefördert. Wie läuft dieser Prozess ab?

Jeder (junge) Spieler braucht Wertschätzung, Anerkennung und Vertrauen. Sie sollen wissen, dass und wie man mit ihnen plant. Um den schnellsten und bestmöglichen Weg ins Profigeschäft zu finden, ist auch Charakterbildung ein wichtiger Faktor. Individuell abgestimmte Zielsetzungen sollten in einen zeitlichen Rahmen gegossen werden. Dies versuchen wir mit den Spielern zusammen möglichst effizient und konsequent umzusetzen.

Junge Spieler bekommen bei Rapid ja eine umfassende Ausbildung, mental wie persönlichkeitsbildend. Jeder Spieler ist anders, aber was macht Rapid, wenn sich einer gegen diese Lehren sträubt?

Diese persönlichen Coachings sind Angebote, die wir jungen Spielern auf ihrem Weg mitgeben möchten. Sie profitieren in weiterer Folge davon und größtenteils wird das auch sehr gut angenommen. Der ein oder andere sieht es vielleicht manchmal als lästige Verpflichtung, aber die meisten saugen dieses Wissen, dass sie sich hier aneignen, wie einen Schwamm auf. Viele bekommen in Einzel- oder Gruppencoachings einen raschen Zugang zu den Themen, andere wiederum weniger. Es sind aber unterstützende Maßnahmen im Ausbildungsprozess als Fußballer. Das merken sie sich schon.

Wurden dir als Spieler solche Coachings, etwa mit Medien, angeboten?

Nein, ich hätte solche Angebote gerne als Spieler gehabt. So habe ich mir vieles selbst mit Schulungen, Ausbildungen und Coachings angeeignet und dies auch nach meiner aktiven Fußballkarriere weiter intensiv verfolgt.

Was sind deine weiteren Ziele mit Rapid, abgesehen vom sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg?

Wir haben die Aufgabe, mit unserer Arbeit noch besser zu werden und in der Qualität zu vertiefen. Unser vorrangiges Ziel ist, die infrastruktuellen Rahmenbedingungen so auszurichten, dass wir unseren eingeschlagenen Weg professionell weiter ausbauen können. Wir wollen die Ausbildung bei Rapid auf internationales Topniveau bringen, damit weiterhin möglichst viele Spieler den Weg in die Kampfmannschaft des SK Rapid finden. Es ist schön mitanzusehen, wenn Nachwuchsspieler sich zu gestandenen Profis entwickeln - von der Persönlichkeit und als Fußballer.

Drei Jahre bei Rapid – ist die Arbeit Routine?

Mit Sicherheit nicht. Natürlich ist es gut, dass man manche Arbeitsabläufe schon eingespielt sind, so wird man schneller. Aber jeder Tag bei Rapid ist eine Herausforderung, den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Es ist etwa Besonderes, in dieser verantwortungsvollen Position zu arbeiten und zu versuchen, richtige Entscheidungen für Rapid zu treffen. Ich bin mit Herz bei Rapid und werde alles dafür tun, damit unter dem Strich Erfolg für den Verein heraus kommt.

Quelle: SK Rapid

bearbeitet von Milka_Hase

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joy as an act of resistance

ali, alles erdenklich gute zum geburtstag! weiterhin viel glück, erfolg, gesundheit und den unbändigen ehrgeiz, das rapidrad so weiter zu drehen, wie es die letzten 3 jahre schwung genommen hat! ali, auf jeden fall bester mann neben dem platz! :super:

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