Torment Postinho Beitrag melden Geschrieben 8. Dezember 2006 Spaniens großer Dopingskandal, der den Radsport seit einem halben Jahr in Atem hält, hat auf den Fußball übergegriffen. Real Madrid und der FC Barcelona sollen nach einem Bericht der Zeitung "Le Monde" auf die Dienste des mutmaßlichen Dopingarztes Eufemiano Fuentes zurückgegriffen haben. Die angesehene französische Zeitung stützte ihre Angaben auf vertrauliche Dokumente des Mediziners. Die Unterlagen enthielten die Trainingspläne der Fußballer beider Clubs für die Saison 2005/2006. Der Mediziner habe dort handschriftlich Codes eingetragen, die nach den Ermittlungen der spanischen Polizei für bestimmte Dopingverfahren und -mittel stehen. Vier Erstligisten unter Verdacht Neben Real und Barça brachte das Blatt auch die spanischen Erstligisten FC Valencia und Betis Sevilla mit dem Arzt in Verbindung. Diese beiden Clubs wiesen die Vorwürfe sofort zurück und betonten, nicht mit dem Arzt zu tun gehabt zu haben. Auch die beiden Topvereins aus Madrid und Barcelona dementierten den Bericht. "Der FC Barcelona weist die Behauptungen energisch zurück", erklärte der spanische Meister. "Zur Wahrung seiner Interessen behält der Club sich rechtliche Schritte vor." Reals Torjäger Ronaldo erklärte: "Wir haben nichts zu verbergen. Wir unterziehen uns hier allen anstehenden Dopingkontrollen." Fuentes stand nach Ermittlungen der Polizei im Zentrum eines Doping-Netzwerks, das vor gut einem halben Jahr bei der "Operación Puerto" (Operation Bergpass) aufgedeckt worden war. Dabei waren 58 Radprofis, darunter Jan Ullrich und der Giro-Sieger Ivan Basso in Dopingverdacht geraten. "Le Monde" beruft sich in dem Bericht auf Unterlagen, die der Polizei unbekannt seien. Die Ermittler hätten damals nur die Praxis von Fuentes in Madrid, nicht aber dessen Residenz auf Gran Canaria durchsucht, schreibt das Blatt. Die Polizei befinde sich nur im Besitz eines kleinen Teil der Patientendateien des Dr. Fuentes. "Man hat mir mit dem Tod gedroht" Real Madrid und der FC Barcelona hätten nicht direkt mit dem Mediziner Kontakt gehabt. Fuentes habe seine Anweisungen an die Mannschaftsärzte weitergegeben, schreibt die Zeitung. In einzelnen Fällen hätten allerdings auch Fußballer den Arzt aufgesucht. Fuentes sagte dem Blatt auf die Frage, ob er für Real und Barça gearbeitet habe: "Das kann ich nicht beantworten. Man hat mir mit dem Tod gedroht. Man hat mir gesagt, dass ich oder meine Familie große Probleme hätten, wenn ich bestimmte Dinge ausspreche. Ich wurde drei Mal bedroht. Ein viertes Mal wird es nicht geben." Gegenüber dem spanischen Fernsehen widersprach Fuentes dem Bericht der "Le Monde": "Diese Anschuldigungen sind sehr ernsthaft. Unabhängig davon, ob die Vereine den Bericht dementieren oder nicht - ich kann Ihnen sagen, dass an diesen Unterstellungen nichts dran ist". Der spanische Ex-Radprofi Jesús Manzano, der 2004 über Doping-Praktiken im Radsport berichtet hatte, sagte "Le Monde", er sei in der Praxis von Fuentes einem Fußballer von Real Madrid begegnet. Er nannte aber nicht den Namen. In den Unterlagen, auf die die Zeitung sich beruft, sei in den Trainingsplänen von Real und Barcelona an bestimmten Tagen ein "e" mit einem Kreis eingetragen gewesen. Dies habe für Blutabnahmen oder -injektionen gestanden. Ein Punkt in einem Kreis habe die Verabreichung des Blutdopingmittels EPO symbolisiert, schreibt "Le Monde". Fußball stärkere Lobby als Radsport Der Mediziner selbst sagte der Zeitung: "Ich habe für Clubs der ersten und der zweiten Liga gearbeitet, für mehrere Vereine gleichzeitig." Er bestritt nicht, Dopingmittel verabreicht zu haben: "Wenn ein Aktiver durch den Sport seine Gesundheit in Gefahr bringt, reagiere ich an erster Stelle als Arzt. Wenn das zu seinem Schutz verschriebene Mittel auf der Dopingliste steht, ist das sekundär." Der Mediziner betonte, dass er nie behauptet habe, nur Radsportler behandelt zu haben. "Ich hatte Leichtathleten, Tennisspieler, Fußballer, Handballer, Boxer und andere Sportler als Patienten." Dass in den Ermittlungsakten der Polizei nur Radprofis auftauchten, sei vermutlich damit zu erklären, dass der Radsport nicht so eine starke Lobby habe wie der Fußball. DPA - . - 08/12/2006 07:31 man darf gespannt sein was sich da entwickelt! das wäre echt der hammer! mfg 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
chinomoreno Im ASB-Olymp Beitrag melden Geschrieben 8. Dezember 2006 (bearbeitet) Aus Pamplona kommen schon leise Forderungen nach dem Meistertitel 2005/06. Bin mir zwar sicher, dass auch im Fussball(vielleicht sogar bei den vier genannten Vereinen), wie in jedem Sport, massiv gedopt wird, aber in diesem Fall sind die Anschuldigungen doch etwas haltlos, finde ich. Das, was da als "vertrauliche Dokumente" beschrieben wird, war ein einziger handgeschriebner A4-großer Zettel, den der Autor des Le Monde-Artikels auch nur einmal zu Gesicht bekommen hat, mehr nicht. Das hat er mittlerweile selbst zugegeben. Daraus jetzt so einen großen Aufmacher zu machen ist schon ein wenig aufgebauscht, wenn man mich fragt. Außerdem läuft gegen Fuentes gerade eine aufwendige Untersuchung, wie kann es sein, dass da bis jetzt noch kein Material gefunden wurde, dass auch Fussballvereine belastet? Es kann sein bzw. es ist bestimmt so, dass er Kontakt zu Vereinsärzten gehabt hat, aber so lange, bis keine richtigen Beweise vorgelegt werden, ist die Geschichte nicht ernstzunehmen und das was Fuentes sagt sowieso nicht. bearbeitet 8. Dezember 2006 von chinomoreno 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.