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Commando Suff '05

Günther Koch verlässt BR

Reaktion auf seine Nichtnominierung für die WM-Berichterstattung

Aus Verärgerung über seine Nichtnominierung als WM-Kommentator der ARD steigt Sportreporter Günther Koch endgültig aus der aktuellen Fußball-Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks aus.

„Es ist definitiv so, dass ich kein einziges WM-Spiel bei der ARD bekommen werde“, sagte Koch am Freitag der dpa. Von August an stehe er bei einem privaten Rundfunk- und Fernsehsender unter Vertrag. Mit seinen emotionalen Reportagen aus dem Nürnberger Stadion genießt der 64-Jährige als „Stimme Frankens“ bei vielen Fußball-Fans bundesweit Kult-Status.

Koch sagte weiter, der WDR als federführender WM-Sender innerhalb der ARD habe ihn nicht im WM-Team gewollt. Der Einsatz bei der WM im eigenen Land wäre seine letzte Chance gewesen. Die Nichtberücksichtigung hatte er bereits Anfang Februar als „grobe Missachtung“ seiner 29-jährigen Tätigkeit kommentiert. Nach einem Gespräch mit den Verantwortlichen des Bayerischen Rundfunks zog Koch am Freitag die angekündigten Konsequenzen. Der letzte Spieltag der Bundesliga im Mai werde gleichzeitig sein letzter Arbeitstag als Sportreporter beim BR sein.

Koch will dem BR jedoch als Sportexperte sowie als Kolumnist erhalten zu bleiben. „Die Verantwortlichen in München hätten mich gerne noch drei Jahre weiter beschäftigt“, betonte Koch. Deshalb habe er sich mit dem Sender in einem einvernehmlichen Gespräch in München auf eine weitere Zusammenarbeit geeinigt. Seine Samstags-Kolumne „Ich rufe Günther Koch“ wird auch in den nächsten Jahren und auch während der WM zu hören sein. Und als Fußball-Experte wird er weiterhin Spiele in der Halbzeitpause und nach dem Abpfiff kommentieren. Sein neuer Auftraggeber habe dem bereits zugestimmt. Den Namen seines neuen Arbeitgebers will Koch auf einer Pressekonferenz am Montag in München bekannt geben.

http://www.guenther-koch.de

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Commando Suff '05

38 Hools in die Zelle

Von AXEL HILL

Köln – Zelle statt Stadion – das war die Endstation für 38 Frankfurter Eintracht-Fans. Am Vormittag waren sie auf der Schildergasse festgenommen worden, nachdem sie in der Fußgängerzone Krawall gemacht hatten.

In Köln angekommen entzogen sich die 35 Erwachsenen und drei Jugendlichen der polizeilichen Begleitung, zogen über die Hohestraße – mit kleineren Sachbeschädigungen.

„Das ist vielleicht erstmal nicht so ein schlimmes Vergehen, aber weil das eine so große Gruppe war, fühlten sich viele Bürger bedroht und meldeten sich bei uns,“ so Marcel Marx von der Leitstelle der Polizei.

Um 14 Uhr wurde die Gruppe am Weltstadthaus von Peek und Cloppenburg festgenommen und ins Präsidium in Kalk gebracht.

Nach dem Spiel wurden sie zum Bahnhof Deutz eskortiert, von wo aus sie ihr Sonderzug wieder nach Frankfurt brachte. Die 38 bekommen jetzt eine Anzeige wegen Landfriedensbruchs.

Dass es auch friedlich geht, zeigten FC- und Eintracht-Fans, die sich gemeinsam am Früh am Dom aufs Spiel einstimmten.

http://www.express.de/XP/xpbild/3301689843_XL.jpg

Quelle: http://www.express.de/servlet/Satellite?pa...ex&pageid=10043 70693460&rubrik=200&artikelid=1142073950881

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Commando Suff '05

38 Festnahmen in Köln · Vor und nach dem Spiel der Frankfurter Eintracht in Köln kam es zu Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Fangruppen und Einsatzkräften der Polizei. Wie ein Sprecher die Kölner Einsatzleitstelle bestätigte, wurden bereits vor dem Anpfiff 38 Eintracht-Fans für den Zeitraum des Spiels in Polizeigewahrsam genommen. Gegen die Randalierer würden Strafverfahren wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch eingeleitet. Nicht bestätigen konnte die Einsatzleitstelle tumultartige Krawalle in der Kölner Innenstadt nach dem Abpfiff der Partie. Augenzeugen berichten von Auseinandersetzungen zwischen einem großen Polizeiaufgebot und einigen Eintracht-Ultras. Der Einsatz der Beamten schloss sich offensichtlich an den Alarm einer Straßenbahnfahrerin an, die sich in dem restlos mit Gästefans überfüllten Zug in Richtung Köln Hauptbahnhof bedroht fühlte. hu

(Quelle: FR vom 27.03.2006)

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Commando Suff '05

Rassistische Attacke beim Fußball Nigerianer wehrt sich und zeigt Hitlergruß

Berlin - Dreitausend Zuschauer waren am Sonnabend zum Punktspiel der NOFV-Oberliga Süd ins Kurt-Wabbel-Stadion von Halle gekommen. Kurz vor Schluss schaffte der HFC gegen Sachsen Leipzig den 2:2-Ausgleich, was die Gästeanhänger in Rage brachte. Sie stürmten den Rasen. Die Polizei musste sie wieder in ihren Block treiben.

Schon während des gesamten Spiels war der Leipziger Spieler Adebowale Ogungbure wegen seiner Hautfarbe immer wieder mit Affenlauten verhöhnt worden. Als der Nigerianer nach dem Spiel als einer der letzten den Innenraum verlassen wollte, kam es zu Tätlichkeiten von Hallenser Zuschauern gegen ihn. Der 24-Jährige reagierte überraschend mit einem Hitlergruß vor der Haupttribüne. Gegen ihn wurde daraufhin Anzeige wegen des Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole erstattet.

Seine Reaktion will der Ex-Cottbuser jedoch nicht als Tolerierung der NS-Bewegung verstanden wissen. Ogungbure sagte: „Ich wurde geschlagen und wusste nicht, wie ich mich wehren sollte. In meiner ganzen Karriere wurde ich noch nie so schlecht behandelt wie in dieser Oberliga. Ich bin kein Affe oder Bimbo, sondern ein Mensch.“

Die Reaktion der Polizei in Halle verblüfft: Sie hat eine Anzeige gegen den nigerianischen Spieler geschrieben, aber keine gegen einen der mutmaßlichen Angreifer. Da „ein Bürger“ berichtete, Ogungbure habe nach dem Spiel den Hitlergruß gezeigt, werde jetzt ermittelt, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Halle, Siegfried Koch, am Montag dem Tagesspiegel. Der Augenzeuge habe jedoch nichts über Beleidigungen oder Schläge gegen den afrikanischen Spieler gesagt. Ob der „Bürger“ möglicherweise selbst einer der Angreifer war, weiß die Polizei nicht. mko/fan

Tagesspiegel

Geduldeter Rassismus

Frank Jansen über ein verdrängtes Problem vor der Fußball-WM

Ein Spieler aus Nigeria hat am Wochenende erfahren, was im Stadion des Halleschen FC das WM-Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ bedeutet. Hooligans haben Adebowale Ogungbure, Abwehrspieler bei Sachsen Leipzig, beleidigt, bespuckt, geschlagen. Da der Afrikaner den Angreifern einen verächtlichen Hitlergruß entbot, ermittelt jetzt die Polizei – gegen Ogungbure. Eine Anzeige gegen die „Drecksnigger“ rufenden Hooligans schrieb dagegen kein Beamter. Den WM-Teilnehmern aus Afrika muss das ein seltsames Deutschlandbild vermitteln. Überhaupt allen Mannschaften mit dunkelhäutigen Spielern. Also auch dem deutschen Team, nicht wahr?

Die Innenminister haben offenbar vor der WM ein Risiko übersehen. Was nützt es, Stadien zu Festungen hochzurüsten, die Bundeswehr aus den Kasernen zu holen und teure Sympathie-Kampagnen zu präsentieren, wenn es Teilen der Polizei an der nötigen Sensibilität im Umgang mit Opfern rassistischer Angriffe mangelt? Natürlich wird bei der WM in den Stadien selbst kein afrikanischer Fußballer attackiert werden, dazu sind die Sicherheitsmaßnahmen zu massiv. Doch was vor und nach den Spielen passieren könnte, zeigt sich nicht erst seit dem Vorfall in Halle. Gerade in ostdeutschen Stadien sind rassistische und antisemitische Parolen leider keine Seltenheit. Polizei und Zivilgesellschaft nehmen sie oft genug hin. Bleibt es dabei, sollten dunkelhäutige WM-Gäste Städte wie Halle lieber meiden.

Tagespiegel

Ostfussball: Weit unten

Berlin. Weil Stadionverbote bislang nur von Liga eins bis drei gelten, mischen Hooligans vor allem im Osten der Republik immer häufiger bei unterklassigeren Spielen mit. »Wir reden seit geraumer Zeit darüber, bis in die vierte Liga mit Stadionverboten zu arbeiten, auch wenn es viel Geld kostet«, sagte am Montag Holger Fuchs, Geschäftsführer des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV). »Der Fußball ist Bestandteil der Gesellschaft, in der es viel Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit gibt.« Anlaß dieser Ausführungen waren Auseinandersetzungen beim Oberligaduell zwischen dem Hallenschen FC und Sachsen Leipzig am Wochenende. Gäste-Spieler Adebowale Ogungbure wurde von Hooligans tätlich angegriffen, nachdem er auf andauernde Provokationen von der Tribüne mit dem Hitlergruß reagiert hatte. »Ich bin kein Affe, auch kein Bimbo, sondern ein Mensch. In meiner ganzen Karriere wurde ich noch nicht so behandelt wie in dieser Oberliga«, erklärte Ogungbure in der Leipziger Volkszeitung. Vor einer guten Woche waren bei Ausschreitungen beim Landesliga-Spiel der Reservemannschaften von Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue zwei Spieler verletzt worden.

Und noch was sportlich Erfreuliches für den Osten aus der zweithöchsten Liga: Die erste Elf von Aue gewann am Sonntag 3:1 in Fürth. Weil zudem Hansa Rostock den Karlsruher SC mit 2:0 heimwärts schickte, blieb Energie Cottbus trotz 0:1-Heimpleite gegen Saarbrücken weiter auf Erstliga-Aufstiegsplatz drei. (sid/jW)

Junge Welt

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Commando Suff '05

Wir müssen die Störer rausbringen"

Wegen der sich häufenden Ausschreitungen in unterklassigen Spielen in Ostdeutschland überlegt der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV), Hooligans mit Stadionverboten zu bestrafen.

"Wir reden seit geraumer Zeit darüber, bis in die 4. Liga mit Stadionverboten zu arbeiten. Auch wenn es viel Geld kostet. Jedes Vorkommnis ist eins zu viel, wir müssen die Störer rausbringen", so NOFV-Geschäftsführer Holger Fuchs.

Bisher gelten Stadionverbote für bekannt gewaltbereite Fans nur bis zur Regionalliga.

Sport1.de

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Ausschreitungen überschatten Gastspiel des TuS Heeslingen

"Ich bin einfach fassungslos, dass es in der 5. Liga zu derartigen Ausschreitungen kommen kann und ich bin schockiert über die Brutalität, die die beiden Fangruppen an den Tag gelegt haben", so Heeslingens Coach nach dem Gastspiel seiner Elf beim TuS Celle. Wie schon im Vorjahr war es am Freitagabend erneut zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Splittergruppen der beiden Fangruppen gekommen, die gleich zu Beginn der Partie in einer Massenschlägerei gipfelten.

Maßgeblich beteiligt an den Krawallen war eine Hand voll Heeslinger Fans, die sich mit den Ultras aus Celle einen Schlagabtausch lieferten, der an Brutalität kaum mehr zu überbieten war. "Am Boden liegende Personen wurden regelrecht zusammen getreten. Ich habe derart brutale Szenen noch nie gesehen", so Bargfrede über die Szenen, die sich in unmittelbarer Nähe der Trainerbank abspielten.

Aus unerklärlichen Gründen waren zu diesem Zeitpunkt weder genügend Ordnungshüter noch Polizisten zur Stelle, so dass das Spiel für mehrere Minuten unterbrochen werden musste, ehe sich die Wogen geglättet hatten. Zunächst wurden alle Heeslinger Fans auf die Gegengerade verbannt, ehe sie nach gut einer Stunde Spielzeit vorzeitig auf die Heimreise geschickt wurden.

Hansi Bargfrede, der angesichts der Ereignisse sichtlich geschockt war und aus diesem Grund nicht an der Pressekonferenz teilnahm, übte heftige Kritik an der Celler Vereinsführung. Scheinbar habe man auf Celle Seite nicht im geringsten damit gerechnet, dass es zu Ausschreitungen kommen könne. Dabei habe die Erfahrung der letzten Jahre gezeigt, dass man damit hätte rechnen müssen, so der Coach des TuS Heeslingen.

Zevener Zeitung

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Dynamo droht Geisterspiel

Weil gegen Burghausen wieder Feuerzeuge flogen

Von STEFFEN HOFMANN

Das hätte Dynamo im Abstiegskampf gerade noch gefehlt: ,Nach wiederholten Zuschauerausschreitungen, droht das nächste Heimspiel gegen Karlsuhe (10.4.) ein „Geisterspiel" zu werden! „Ja, wir haben Angst, daß so etwas auf uns zukommen könne", ist Marketing-Chef Markus Hendel (25) nach den Feuerzeug-Würfen beim 1:2 gegen Wacker Burghausen in der 90. Minute besorgt.

Problem bei der Geschichte: Dynamo ist mehrfach vorbelastet, hat zudem noch zwei offene Verfahren „am Hals". Beim 1:0 gegen Rostock zündeten Hansa-Fans Raketen. Dynamo soll dafür 30000 Euro wegen Sicherheitsmängeln blechen. „Dagegen haben wir Berufung eingelegt, erklärt Hendel." Auch in einem anderen Fall steht das Urteil noch aus: Beim 1:2 gegen Greuther Fürth wurde Schiri Gagelmann mit Schneebällen und Gegenstän den beworfen. Weil jetzt auch noch die Wurf-Attacke gegen Burghausener Spieler dazukommt, könnte der DFB ein Exempel statuieren

Das passierte bisher

18.2.05: Beim 1:1 in Karlsruhe fliegen Raketen aus dem DynamoFanblock. 40000 Euro Strafe, Stehplatzsperre für ein Heimspiel!

1.4.05: In Essen (1:0) legen Feuerzeuge und Gegenstände. 5000 Euro!

25.9.05: Feuerzeugwurf gegen Paderborn (0:2). 4000 Euro!

17.10.05: Gegen Aachen (1:3) fliegen wieder Feuerzeuge. 4000 Euro!

5.12.05: Beim 1:1 gegen Cottbus „brennt" der Energie-Block, Dynamo, Fans schmeißen Gegenstände. 20000 Euro!

28.1.06: Knallkörper in Freiburg (0:1). 4000 Euro!

22.2.06: Gegen Rostock (1:0) fliegen Raketen aus dem Hansa-Block. 30000 Euro angedroht!

8.3.06: Gegen Fürth (1:2) wird der Schiri beworfen. Noch offen!

24.3.06: Gegen Burg-hausen (1:2) fliegen wieder Feuerzeuge aufs Feld

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Commando Suff '05

Übertriebener Polizeiensatz gegen TeBe-Fans

Im Anschluss an das Oddsetpokal-Viertelfinale zwischen Union und TeBe in Berlin-Köpenick kam es zu einem vollkommen übertriebenen Polizeieinsatz gegen linke Ultras!

Am Dienstag den 28.3.06 fand in der Alten Försterei in Köpenick das Viertelfinalspiel im Oddset-Cup zwischen dem 1.FC Union und Tennis Borussia Berlin statt. Aufgrund dessen machten sich natürlich auch einige hundert TeBe-Fans auf den Weg in die Alte Försterei um ihre Mannschaft zu supporten. Unverständlicherweise wurde unsere Reisegruppe schon von Beginn an von verschiedenen Polizeibeamten in Zivil von der PMS (Staatsschutzabteilung für politisch motivierte Straftaten) und der EGH (Einsatzgruppe Hooligans) begleitet.

Nachdem wir in Köpenick angekommen waren, war natürlich auch einiges an uniformierter Polizeibegleitung von der Bereitschaftspolizei an der Tagesordnung, da die Polizei ein Aufeinandertreffen der verschiedenen Fananhänge noch vor dem Spiel unterbinden wollte.

Das Spiel selbst verlief bei guter Stimmung auf unserer Seite erfolgreich für TeBe, so dass unsere Mannschaft verdient mit 1:0 gewann. Nach dem Schlusspfiff begannen einiger Unioner auf Ihrer Seite beim hinausgehen aus dem Stadion wohl noch kleinere Scharmützel mit der Polizei, während die TeBe-Anhänger noch solange in ihrem Block warten mussten, bis auch der letzte Unioner das Stadion verlassen hatte.

Als wir dann endlich aus dem Stadion durften ging es unter einem enormen Polizeiaufgebot in Richtung Trambahn. Wir waren dann wohl etwas über 100 Leute als wir den Zug bestiegen und unter Antifagesängen den Ort verließen. Die Stimmung in der Trambahn war nach dem Sieg unserer Mannschaft entsprechend ausgelassen und dementsprechend wurden wir von zahlreichen Polizeifahrzeugen bei unserer Fahrt begleitet. Unter nicht geklärten Umständen kam es nach ca. 5 Minuten Fahrt zu einem Glasbruch an unserer Trambahn, was dazu führte, dass die Polizei die Tram sofort auf kurz vor dem S-Bahnhof Schöneweide anhalten ließ.

Innerhalb kürzester Zeit war nun ein riesiges Polizeiaufgebot vor Ort und begann sofort damit einzelne Leute aus unserem Zug zu ziehen. Ohne rechtliche Grundlage wurde nun jede® einzelne von uns von den Polizeibeamten an die Wand gestellt, komplett durchsucht, die Personalien überprüft und aufgenommen und anschließend auch noch einzeln abgefilmt! Diese repressiven polizeilichen Maßnahmen stehen in überhaupt keinem Verhältnis zu einer zerbrochenen Fensterscheibe, die womöglich auch noch von Außen zerstört wurde... Hier hat die Berliner Polizei einmal mehr bewiesen, dass sie demokratische Grundrechte mit Füssen tritt und sich keine Gelegenheit entgehen lässt linke Menschen einzuschüchtern und in Karteien zu stecken. Auch wurde mal wieder grundlos mit einem vollkommen überzogenen Polizeieinsatz für die Fussball-Weltmeisterschaft geübt.

Scheinbar hat diese Vorgehensweise zur Zeit bundesweit Methode, da es in der gestrigen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung ein Interview mit einem USK ?(Unterstützungskommando)Beamten gab, der dort offen erklärte, dass es in München zur Zeit gezielt relativ harte Einsätze gegen vergleichsweise harmlose Punks gibt um für die WM zu üben.( http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/288498 )

Allein die Überschrift:

"Jörg und sein Spezialkommando sollen bei der WM für Sicherheit sorgen ? die Punks der Stadt erleben schon jetzt, wie das funktioniert" lässt sich 1:1 auf den Fall am gestrigen Abend in Köpenick übertragen ? einfach wahlweise ?Punks? durch linke ?Ultras? ersetzen.

und weiter aus dem Text:

"...Die Polizisten in den schwarzen Kampfanzügen kommen nicht zum Musikhören. ?Wir fahnden nach jemandem, der in der S-Bahn randaliert hat?, sagt einer der Beamten. Dieser Satz reicht, um die 70 Zuhörer zu potentiellen Verdächtigen zu machen. Jeder Gast muss sich für eine digitale Kartei ablichten lassen und seine Personalien angeben. ..."

Auch dies war bei der gestrigen Trambahnstürmung der Fall. Hier werden einfach kollektiv und grundlos Menschen abgelichtet und in Dateien

gesteckt und mit einer kollektiven Anzeige plus Platzverweisen versehen, um dass von irgendwelchen Polizeichefs vorgegebene Maß an polizeilichen Aktionismus zu erfüllen. (Auf dem Weg zum S-Bahnhof - nach Freilassung aller Leute ? kam es auch noch zum Einsatz der blauuniformierten Bundespolizei. Wir ließen uns jedoch die Stimmung nicht versauen und machten in Schöneweide noch lautstark unseren Unmut über die vollkommen übertriebenen Polizeimaßnahmen und die örtliche Naziszene kund)

Was das noch mit Demokratie zu tun haben soll ist mir absolut schleierhaft. Aber sind ja nur Ultras, ergo betrifft uns persönlich nicht werden hier nun einige IndyleserInnen wieder sagen. Und eh: was wollen diese prolligen Fussballfans eigentlich hier...

Stattdessen sollten wir uns hier alle mal Gedanken machen, welches Maß an gesetzlichen und nicht gesetzlichen Verschärfungen die Fussball-WM im Repressionsbereich für alle nicht gesellschaftlich konformen Gruppen bedeutet, egal ob Antifas, Ultras, Punks oder Linke im Allgemeinen. 7000 zusätzliche Bundeswehrsoldaten werden hier zusammen mit zehntausenden Polizeikräften D-Land im Juni für mehrere Wochen im polizeilichen Ausnahmezustand verweilen lassen und was macht die Linke: sie schläft!

All diese verschärften polizeilichen Maßnahmen werden wohl auch in Zukunft Anwendung gegenüber uns finden, wenn wir uns nicht kollektiv dagegen zur Wehr setzen! Fussballfans sind genauso wenig wie Punks, Linke und andere Subkulturen Verbrecher! No justice, no peace ? fight the police!

Am 12.4.06 zeigen Red and Anarchist Skinheads Berlin-Brandenburg im übrigen das DFB-Pokalhalbfinale zwischen dem FC St.Pauli und dem FC-Bayern live auf Grossleinwand. Dort gibt es sicher auch die Möglichkeit sich Gedanken über gemeinsame Aktionen gegen die überzogenen Polizeimaßnahmen zu machen.

Zudem gibt es Anfang Mai (5./6./7.5.06) ein fettes Festival von RASH und den Ultras Babelsberg in Potsdam mit zahlreichen Bands. Genaueres erfahrt Ihr unter: www.red-skins.de und www.filmstadtinferno.de

29.03.2006, www.indymedia.de

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30.03.2006, JW

Mücken und Elefanten

FIFA: Vereine sollen für rassistische Fans härter bestraft werden

Von Stefan Otto

Für gute Nachrichten ist es nie zu spät: Vor knapp zwei Wochen hat der Fußballweltverband FIFA seine Statuten geändert. Fortan sollen auf rassistische, diskriminierende Vorfälle im Stadion harte Strafen folgen. Der Artikel 55 des FIFA-Disziplinarreglements sieht Denkzettel von Spielsperren über Punktabzüge bis zum Wettbewerbsausschluß vor. Die Mitgliedsverbände sind verpflichtet, diese Bestimmungen in ihre Regelwerke aufzunehmen. Kommt ein nationaler Verband dem nicht nach, kann er für bis zu zwei Jahre vom internationalen Spielbetrieb ausgeschlossen werden.

»Die jüngsten Ereignisse haben gezeigt, daß wir dringend härtete Maßnahmen ergreifen müssen, um dieses Übel aus dem Fußball zu verbannen«, erklärte FIFA-Präsident Joseph Blatter zu diesen Änderungen der Statuten. Mit den »jüngsten Ereignissen« meinte er permanente rassistische und faschistische Provokationen in den Stadien Südeuropas. Der letzte größere Eklat ereignete sich im Februar in Spanien. Der Kameruner Samuel Eto'o vom FC Barcelona wurde beim Ligaspiel in Saragossa derart massiv mit Affengeräuschen verunglimpft, daß er das Feld verlassen wollte. Spieler beider Mannschaften mußten ihn zum Weiterspielen überreden.

Der spanische Fußballverband reagierte darauf, wie es die Haltung seines Präsidenten Angel Maria Villar vermuten ließ. Der hatte nämlich erst kurz zuvor über rassistische Diskriminierungen beim Fußball erklärt, man solle doch aus einer Mücke keinen Elefanten machen. Entsprechend wurde Real Saragossa mit einer Geldstrafe von 6 000 Euro belegt. Ein Hohn.

Auch hierzulande gibt es immer wieder rechtsextreme Entgleisungen in den Stadien. Über den letzten Fall vom Wochenende in Halle berichtete die jW gestern ausführlich (er nimmt einen recht erfreulichen Verlauf, siehe Spalte, Red.). Erst im Januar verhängte das DFB-Sportgericht eine 20 000-Euro-Geldstrafe gegen Energie Cottbus, weil Fans des Vereins beim Derby in Dresden Leuchtraketen gezündet und ein Transparent mit der Aufschrift »Juden« aufgehängt hatten, wobei das »d« vom Dresdner Vereinswappen verziert war. Ronny Gersch, Pressesprecher von Energie Cottbus, erklärte auf Anfrage von jW: »Zwei Personen konnten durch andere Fans ausfindig gemacht werden. Gegen sie sind Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.« Wenn auf der kommenden DFB-Präsidiumssitzung die neuen Maßgaben der FIFA in die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB aufgenommen werden, dürften solche Ausfälle nicht mehr nur Geldstrafen und individuelle Strafverfahren nach sich ziehen, sondern auch sportliche Sanktionen für die Vereine.

Aktivisten des europäischen Netzwerkes Football Against Racism In Europe (FARE) begrüßten die Initiative der FIFA. »Wir hoffen, daß die europäischen Landesverbände endlich nicht mehr so erbärmliche Geldstrafen für die schlimmsten Formen von Massenrassismus erlassen werden«, meinte Lord Herman Ouesley, Vorsitzender des englischen FARE-Partners Kick It Out. Er fügte an, daß Strafen allein nicht ausreichen: »Wir müssen die Initiativen aufrechterhalten, die darauf abzielen, Einstellungen und Haltungen zu ändern.«

http://www.jungewelt.de/2006/03-30/042.php

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29.03.2006, Junge Welt

Opfer und Täter verwechselt

Warum Adebowale Ogungbure von Sachsen Leipzig in Halle den Hitlergruß zeigte

Von Mario Freidank

Geschlagen, bespuckt und permanent mit rassistischen Parolen wie »Drecksnigger« beschimpft. Diese Tortur erlebte am vergangenen Samstag der aus Nigeria stammende Abwehrspieler von Sachsen Leipzig, Adebowale Ogungbure im Oberligaspiel beim Halleschen FC. Als der 24jährige nach dem Spiel im Innenraum des Stadions angegriffen wurde, zeigte er seinen Gegnern den Hitlergruß, sozusagen als situationsgerechten Stinkefinger. Wegen »Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen« ermittelt nun die Polizeidirektion Halle gegen Ogungbure. Zur völligen Überraschung des Sachsen-Präsidenten Rolf Heller. »Das ist doch absurd, Adebowale wollte doch kein rechtsradikales Gedankengut verbreiten«, sagte er gegenüber junge Welt. Er habe Ogungbure gesagt, daß diese Reaktion falsch gewesen sei. Laut Heller geht es schon die ganze Rückrunde so, besonders bei Auswärtsspielen. Ogungbure wird mit rechtsradikalen Beleidigungen geschmäht, Affenlaute werde ihm entgegengebrüllt – das gesamte beschissene Programm. In einem Spiel wurde er von einem Gegenspieler so lange mit rassistischen Parolen beschimpft, bis Ogungbure ihn foulte und dafür vom Platz flog. »Die Entwicklung im Osten ist besorgniserregend. Es gibt viele gewaltbereite Fans und ein hohes Frustpotential – wir müssen etwas dagegen tun.« Nachdenklich stimmt den Präsidenten die »Ignoranz« der anderen. Beim Spiel am Samstag in Halle sei es unerträglich gewesen: »Nigger, Bimbo, Drecksnigger, auf der Hauptribühne wurde sogar ›Hier regiert die NSDAP‹ gerufen«, ohne daß vom Halleschen FC dagegen vorgegangen wurde. »Das sind doch die Grunddinge, die ich von einem Stadionsprecher erwarte.« Auch die Polizei habe nichts unternommen. »Es ist unakzeptabel, daß das einfach keine Sau interessiert.«

Ogungbure, der für Nigeria schon zwei Nationalspiele absolvierte, spielt seit dieser Saison für Sachsen Leipzig. Vorher war er für den 1. FC Nürnberg, SSV Reutlingen und Energie Cottbus tätig. Der Leipziger Volkszeitung sagte er nach dem Spiel in Halle: »Ich bin kein Affe, auch kein Bimbo, sondern ein Mensch. In meiner ganzen Karriere wurde ich noch nicht so behandelt wie in dieser Oberliga«. Mehr möchte er aktuell nicht sagen, am Donnerstag in Leipzig aber eventuell eine Pressekonferenz geben.

So manche Zeitung interessiert sich in diesen Tagen nur für seinen Hitlergruß, nicht dafür, warum er ihn gemacht hat. Daß das rassistische Geblöke für normal gehalten wird, darin liegt der eigentliche Skandal. So schrieb die Mitteldeutsche Zeitung stumpf in ihrem Spielbericht: »Für den negativen Höhepunkt des Derbys sorgte der Leipziger Adebowale Ogungbure. Nachdem er von aufgebrachten Fans provoziert worden war, ließ sich der Nigerianer beim Abgang vor der Haupttribüne zum Hitlergruß hinreißen.« Die vorausgegangenen Beschimpfungen bleiben unerwähnt. »Da werden Opfer und Täter verwechselt«, sagte Leipzigs Präsident. Man könnte denken, bewußt.

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Geduldeter Rassismus

Frank Jansen über ein verdrängtes Problem vor der Fußball-WM

Ein Spieler aus Nigeria hat am Wochenende erfahren, was im Stadion des Halleschen FC das WM-Motto ?Die Welt zu Gast bei Freunden? bedeutet. Hooligans haben Adebowale Ogungbure, Abwehrspieler bei Sachsen Leipzig, beleidigt, bespuckt, geschlagen. Da der Afrikaner den Angreifern einen verächtlichen Hitlergruß entbot, ermittelt jetzt die Polizei ? gegen Ogungbure. Eine Anzeige gegen die ?Drecksnigger? rufenden Hooligans schrieb dagegen kein Beamter. Den WM-Teilnehmern aus Afrika muss das ein seltsames Deutschlandbild vermitteln. Überhaupt allen Mannschaften mit dunkelhäutigen Spielern. Also auch dem deutschen Team, nicht wahr?

Die Innenminister haben offenbar vor der WM ein Risiko übersehen. Was nützt es, Stadien zu Festungen hochzurüsten, die Bundeswehr aus den Kasernen zu holen und teure Sympathie-Kampagnen zu präsentieren, wenn es Teilen der Polizei an der nötigen Sensibilität im Umgang mit Opfern rassistischer Angriffe mangelt? Natürlich wird bei der WM in den Stadien selbst kein afrikanischer Fußballer attackiert werden, dazu sind die Sicherheitsmaßnahmen zu massiv. Doch was vor und nach den Spielen passieren könnte, zeigt sich nicht erst seit dem Vorfall in Halle. Gerade in ostdeutschen Stadien sind rassistische und antisemitische Parolen leider keine Seltenheit. Polizei und Zivilgesellschaft nehmen sie oft genug hin. Bleibt es dabei, sollten dunkelhäutige WM-Gäste Städte wie Halle lieber meiden.

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(28.03.2006 )

Rassistische Attacke beim Fußball

Nigerianer wehrt sich und zeigt Hitlergruß

Berlin - Dreitausend Zuschauer waren am Sonnabend zum Punktspiel der NOFV-Oberliga Süd ins Kurt-Wabbel-Stadion von Halle gekommen. Kurz vor Schluss schaffte der HFC gegen Sachsen Leipzig den 2:2-Ausgleich, was die Gästeanhänger in Rage brachte. Sie stürmten den Rasen. Die Polizei musste sie wieder in ihren Block treiben.

Schon während des gesamten Spiels war der Leipziger Spieler Adebowale Ogungbure wegen seiner Hautfarbe immer wieder mit Affenlauten verhöhnt worden. Als der Nigerianer nach dem Spiel als einer der letzten den Innenraum verlassen wollte, kam es zu Tätlichkeiten von Hallenser Zuschauern gegen ihn. Der 24-Jährige reagierte überraschend mit einem Hitlergruß vor der Haupttribüne. Gegen ihn wurde daraufhin Anzeige wegen des Zeigens verfassungsfeindlicher Symbole erstattet.

Seine Reaktion will der Ex-Cottbuser jedoch nicht als Tolerierung der NS-Bewegung verstanden wissen. Ogungbure sagte: ?Ich wurde geschlagen und wusste nicht, wie ich mich wehren sollte. In meiner ganzen Karriere wurde ich noch nie so schlecht behandelt wie in dieser Oberliga. Ich bin kein Affe oder Bimbo, sondern ein Mensch.?

Die Reaktion der Polizei in Halle verblüfft: Sie hat eine Anzeige gegen den nigerianischen Spieler geschrieben, aber keine gegen einen der mutmaßlichen Angreifer. Da ?ein Bürger? berichtete, Ogungbure habe nach dem Spiel den Hitlergruß gezeigt, werde jetzt ermittelt, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Halle, Siegfried Koch, am Montag dem Tagesspiegel. Der Augenzeuge habe jedoch nichts über Beleidigungen oder Schläge gegen den afrikanischen Spieler gesagt. Ob der ?Bürger? möglicherweise selbst einer der Angreifer war, weiß die Polizei nicht. mko/fan

Keine Ermittlungen gegen Ogungbure

Ogungbure streckt den Arm

Der Eklat in der Fußball-Oberliga Nordost mit Ausschreitungen und dem Hitlergruß des Nigerianers Adebowale Ogungbure weitet sich aus. Während der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) die Vorfälle beim Spiel Hallescher FC gegen FC Sachsen Leipzig vor das Sportgericht bringt und die Regelungen zu Stadionverboten verschärfen will, kritisiert FC Sachsen-Präsident Rolf Heller die Polizei in Halle. Diese habe nach seiner Aussage weggesehen, als ein so genannter Anhänger mehrfach eine rechtsradikale Parole gerufen habe. "Das Weggucken der Polizei ist bedenklich", sagte Heller am Dienstag.

Die Staatsanwaltschaft Halle stellte am Dienstag die Ermittlungen gegen den Nigerianer ein. Klaus Wiechmann, Sprecher der Staatsanwaltschaft Halle, sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe): "Der ermittelnde Staatsanwalt hat heute das Verfahren gegen Herrn Ogungbure eingestellt. Das Zeigen des Hitlergrußes war in diesem Fall nicht strafrelevant. Ogungbure wurde provoziert, er identifiziert sich nicht mit den Zielen verfassungsfeindlicher Organisationen."

Quelle ntv

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Stuttgarter Zeitung 30.6.2006

Brennpunkt Teamquartier

Landespolizei will im Juni frühzeitig und hart durchgreifen

Sechs WM-Spiele werden in Stuttgart ausgetragen, sechs Teams beziehen Quartier im Land, und an hunderten von Orten werden öffentlich Spiele übertragen. Dieses Angebot für die Fans stellt die Polizei vor eine echte Herausforderung.

Von Markus Heffner

Die obersten Hüter der Sicherheit können ihre zunehmende Anspannung nur schwerlich verbergen, ob sie nun Heribert Rech, Erwin Hetger oder Martin Schairer heißen und Innenminister, Landespolizeipräsident oder Chef der Stuttgarter Polizei sind. Allesamt werden sie zwar nicht müde, auf ihren Pressekonferenzen zu betonen, ¸¸dass die Polizei gut aufgestellt ist und sich alle auf ein friedliches Fest freuen". Schnell ist dann aber auch von Gewalttätern, Gewahrsam und Grenzkontrollen die Rede.

So soll es etwa beim Spiel der Franzosen gegen die Schweiz im Stuttgarter Daimlerstadion gemeinsame Streifen an beiden Grenzen geben, um so ¸¸alle Risiken weit gehend auszuschließen", wie Hetger jüngst betonte. Die Sorge der Polizei gilt dabei zunächst der naheliegendsten Form der Bedrohung, den Hooligans. 10 500 so genannte Problemfans sind den Behörden alleine in Deutschland bekannt, knapp tausend davon kommen aus Baden-Württemberg. Die in Neuss ansässige ¸¸Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze" hat in der Datei ¸¸Gewalttäter Sport" zudem 6200 Einträge gespeichert, darunter auch Fans aus dem Ausland. Rechtzeitig erkannt und gebändigt werden sollen sie mit Hilfe von szenekundigen Beamten und ¸¸einem bedingungslosen Einsatz des kompletten polizeilichen Instrumentariums vom Platzverweis bis hin zum Gewahrsam", so Innenminister Rech. Gewalttäter hätten bei Sportveranstaltungen nichts zu suchen.

Brennpunkte gibt es für die Polizei im Land und in Stuttgart gleich mehrere, wobei das Daimlerstadion selbst als sicherster Ort gilt. Es nicht nur von zwei Sicherheitsringen umgeben, in denen insgesamt 1000 Ordner, 200 Schleusen, 86 Drehkreuze und kilometerlange Absperrgitter ihre Aufgaben erfüllen. Für 700 000 Euro wurde auf der Gegentribüne zudem eine neue Polizeikanzel eingebaut, die der zuständige Einsatzleiter Harald Gröbl seinen ¸¸Feldherrenhügel" nennt. Genau 38 Kameras lassen sich von dort oben schwenken, der Optik entgeht nicht mal ein Falkennest im Dachgebälk. ¸¸Von hier können wir den Feind entdecken, ihn verfolgen und unsere Truppen zu ihm dirigieren", sagt Gröbl. Bis zu 1800 Einsatzkräfte will die Polizei an Spieltagen einsetzen, ¸¸ein High-Risk-Spiel haben wir nicht in Stuttgart", sagt Polizeipräsident Schairer.

Wesentlich mehr Sorgen bereiten der Polizei dagegen die sechs Teamquartiere im Land und jene Plätze, auf denen die Spiele auf Leinwänden gezeigt werden. Zum Spiel der Niederländer gegen die Elfenbeinküste etwa werden alleine 20 000 holländische Fans auf dem Schlossplatz erwartet, organisiert vom Königlichen Niederländischen Fußballverband. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit bis zu 70 000 Fans pro Spiel, die mit Zugangskontrollen, Videoüberwachung, Ordnungskräften und verstärktem Polizeieinsatz im Zaum gehalten werden sollen.

Viel Polizei wird zudem vor den Quartieren der WM-Teams aufgefahren werden, vor allem vor dem Schlosshotel Bühlerhöhe in Baden-Baden. Dort logieren die Engländer, die wegen der Irakpolitik ihrer Regierung ¸¸besonders gefährdet" sind, so Hetger. Gleiches gelte für das Team des Iran, das in Friedrichshafen wohnt und durch exiliranische Regimegegner bedroht sein könnte. In Hinterzarten, bei den Holländern, wird ein Massenauflauf von Fans erwartet, die womöglich nicht alle Fußball im Sinn haben. Und in Mannheim herrscht Großalarm, wenn die US-Mannschaft dort vor ihrem Spiel in Kaiserslautern logiert. Nur für Wangen im Allgäu gibt es noch kein gesondertes Schutzkonzept. Dort steigen die Kicker aus Togo ab.

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  • 2 weeks later...
Commando Suff '05

Fans waren sauer auf Littmann

"HAMBURG - Bayern-Manager Uli Hoeneß wunderte sich. Als er das Millerntor-Stadion betrat, wurde er neben den gewohnten Pfiffen sogar mit netten "Uli"-Rufen und Applaus begrüßt. Was den mächtigsten deutschen Fußball-Manager aber so sehr verwunderte, waren nicht etwa die Reaktionen auf seinen Auftritt, sondern die Plakate, die er auf den Rängen entdeckte: Anti-Littmann-Schriftzüge.

Von derartigen Anfeindungen der braun-weißen Zuschauer gegen den Präsidenten des Kiezklubs hatte der Gescholtene Hoeneß tags zuvor nichts erzählt. Da hatte der Bayern-Manager auf Einladung Littmanns mehrere Stunden als Gast des Theaterbosses in einem von Littmanns Restaurants verbracht, hatte sich mit 25 honorigen Wirtschaftsgrößen der Hansestadt unterhalten und bereitwillig Rede und Antwort gestanden, ehe er spät nachts gegen 1.30 Uhr zurück ins Teamhotel Interconti gebracht worden war.

Warum es derartig viele Banner gegen Littmann gab - von "Dank endlich ab, Littmann" bis "Wir sind St. Pauli und Du nicht, Corny" - konnte Hoeneß bis zum Abpfiff niemand verraten. Sogar Bayern-AG-Chef Karl-Heinz Rummenigge und St. Paulis Sportchef Holger Stanislawski waren zur Pause erstaunt, daß sie während eines TV-Live-Interviews "Bye, bye, Littmann"-Schriftzüge zu sehen bekamen.

Warum nun also so deftige Abschiedsforderungen? Hauptursache sollen neben länger aufgestauten, kleinen Differenzen die jüngsten Äußerungen des Präsidenten im Zusammenhang mit den Vorfällen nach dem Spiel gegen Chemnitz gewesen sein. Da lieferte sich ein massives Polizeiaufgebot zum Teil erhebliche Auseinandersetzungen mit Anhängern St. Paulis. Littmann soll sich, so auch der Vorwurf der AgiM (Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder), bei den folgenden Konfliktgesprächen keinesfalls loyal gegenüber der eigenen Fanschar verhalten haben. Darum riefen mehrere Fangruppen vor dem Bayern-Spiel zum Protest auf.

Das Fußballfest ließ sich der Präsident trotzdem nicht verderben. Und aus Sicherheitskreisen erfuhr das Abendblatt, daß die von vielen Fans kritisierten Pro-Polizei-Kommentare Littmanns durchaus eine sachliche Grundlage haben. Denn aus Kreisen der Hamburger Polizei ist immer wieder zu hören, daß bei Einsätzen nach Heimspielen immer häufiger braun-weiße Ultras aktive Aggressionsquellen darstellen."

http://www.abendblatt.de/daten/2006/04/13/552937.html

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