Mondschein Merseyside - where football becomes living Beitrag melden Geschrieben 24. März 2004 (bearbeitet) Geboren: 23. Oktober 1940 in Tres Coracoes Bürgerlicher Name: Edson Arantes do Nascimento Wenn man die Frage nach dem besten Fussballer aller Zeiten stellt, wird Pelé oft zu allererst oder zumindest in einem Atemzug mit Cruijff, Beckenbauer und Maradona erwähnt. Der Sohn eines Fussballers namens Dondinho aus dem Elendsviertel seiner Geburtsstadt, stand mit 15 Jahren in der Profimannschaft des FC Santos. Wie kein anderer war er zu jener Zeit geschmeidig und brilliant am Ball. Sein Stern auf der internationalen Bühne ging (und das im wahrsten Sinne des Wortes) bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden auf, wo er mit 17 Jahren im Kader des brasilianischen Teams stand. Dort galt er bald als das grosse Jungtalent und verzauberte, neben den anderen Wunderkickern vom Zuckerhut, die Massen. Gegen Wales im Viertelfinale erzielte er sein erstes Tor bei diesem Turnier, beim 5:2 gegen Frankreich im Halbfinale verwandelte er gar dreimal um schließlich im Endspiel gegen die Gastgeber nochmals zwei der schönsten WM-Tore draufzusetzen. Damit hatten er und seine Mannschaft seinem Land einen großen (Fussball)dienst erwiesen. Endlich war Brasilien Weltmeister. Bewundert ob ihrer Ballkunst wurden die Südamerikaner, insbesondere die Brasilianer immer schon, doch 1930, 34 und 38 wollte es nicht klappen, ja selbst im eigenen Land, bei der WM 1950 scheiterte man auf besonders tragische Weise am Erzrivalen Uruguay, nachdem man Spanien und Schweden mit 6:1 und 7:1 in Grund und Boden gespielt hatte und schon fix an den Titel glaubte. Pelé wurde nun, nachdem es endlich vollbracht war, zur Gallionsfigur des brasilianischen Fussballs, ja er verkörperte diesen Spielertypus in jeder Hinsicht. Auch wenn man andere große Könner seines Landes wie Garrincha, Vava, Didi und Djalma Santos nicht unerwähnt lassen sollte. Vier jahre später, 1962 in Chile, regierte wiederum Brasiliens Fussball mit Pelé. Doch nicht lange, denn der Star musste im zweiten Gruppenspiel gegen die Tschechoslowakei verletzt ausscheiden. Für ihn spielte Amarildo die WM zu Ende und der machte seine Sache so gut, dass die selecao über ihren zweiten Titel jubeln durfte. Auch in England 1966 galt der Titelverteidiger wieder als Favorit. Doch Pelé hatte einen ernsthaften Konkurrenten gefunden. Eine neue "schwarze Perle" war da: Eusebio, der aus Mocambique stammende Portugiese, hatte die Regentschaft auf den englischen Rasen übernommen. Pelé konnte zwar im ersten Spiel gegen die Bulgaren ein Tor erzielen, fehlte aber verletzungsbedingt gegen die Ungarn, die überraschenderweise Brasilien mit 3:1 bezwangen. Das letzte Gruppenspiel bestritt Pelé wieder mit. Doch der Gegner hieß Portugal und dem brasilianischen Star wurde ein harter Bewacher zugeteilt. Nach unzähligen Fouls war Pelé am Ende und hinkte vom Platz, Portugal gewann 3:1 (Eusebio hatte 2 Tore erzielt) und wurde schließlich später noch WM-Dritter. Doch das letzte WM-Turnier an dem Pelé teilnahm, sein viertes, sollte seine internationale Karriere krönen. In Mexiko war 1970 Offensivfussball angesagt und gleich der erste WM-Gegner, war ein Prüfstein. Der Finalgegner von 1962, die CSSR. Pelé war reifer und routinierter, war auch der überragende Spielmacher seiner Mannschaft, wunderbar ergänzt durch einen Rivelino, Gerson, Tostao, Jairzinho und Carlos Alberto. Die CSSR wurde 4:1 geschlagen. Eine sehr spannende Partie war die nächste: Der Exweltmeister gegen den Titelverteidiger. Die Engländer hatten mit Gordon Banks einen erstklassigen Torwart zwischen den Pfosten und sie konnten das Spiel lange offen halten. Doch der Cleverness und Spielkunst eines Pelé und seiner Kollegen waren sie nicht gewachsen. 1:0 hieß es am Schluss. Nach dem etwas knappen Sieg gegen die Rumänen (3:2) ging es im Viertelfinale gegen Peru. Ein erstklassiges Spiel und Pelé servierte seinen Mannschaftskollegen eine Chance nach der anderen. 4:2 hieß es am Ende für die Gelben. Auch gegen Angstgegener Uruguay im Halbfinale gab es diesmal keine Probleme. Pelé glänzte wiederum mehr als Vorbereiter denn als Vollstrecker: 3:1. Das Finale gegen die vom "Jahrhundertspiel" gegen die Deutschen ausgelaugten Italiener wurde ein brasilianisches Fussballfest: Nach Flanke von Rivelino köpfte Pelé zum 1:0 ein. Die Italiener konnten nochmal ausgleichen, aber dann schoss Gerson in der 2. Halbzeit die Brasilianer wieder in Führung. Pelé bereitete das 3:1 durch Jairzinho und das 4:1 durch Carlos Alberto vor. Brasilien hatte die Coupé Jules Rimet als erstes Land zum dritten Mal gewonnen und durfte die Trophäe behalten. Pelé ist bis heute der einzige, der dreimal mit seiner Mannschaft Weltmeister wurde. Die Karriere in der Nationalmannschaft beendet Pelé am 18. Juli 1971 mit einem Abschiedsspiel. Seine Clubkarriere war nicht sehr vielfältig, was die Anzahl der Clubs angeht, aber nichts destoweniger berauschend. Mit seinem Verein, dem FC Santos, wurde er elfmal Meister des Bundesstaates Sao Paolo und gewann je zweimal den Südamerika- und Weltpokal. Am 19. November 1969 schoß Pelé in Rio de Janeiro sein 1000. Tor, was in Brasilien die Kirchenglocken läuten ließ. 281 Tore sollten noch hinzukommen. Denn 1974, als Pelé seinen endgültigen Abschied von seiner aktiven Karriere geplant hatte, ließ er sich noch einmal auf einen neuen Vertrag ein. Der amerikanische Fussballzirkus lockte und Pelé ging zu New York Cosmos, um den Yankees Soccer zu lehren. Er war sicher nicht unbeteiligt an dem Zuschauerboom und einer gewissen Popularitätsphase des südamerikanischen Fussballs in Amerika. 1977 verhalf er seinem Club - wo mittlerweile auch Beckenbauer spielte - schließlich auch noch zum Meistertitel. Seinen endgültigen Abschied vom aktiven Fussball nahm Pelé - wie könnte es anders sein - in einem Freundschaftsspiel seines langjährigen Vereines FC Santos gegen Cosmos New York. NEben Beckenbauer, waren auch Bobby Moore, Bellini, Mauro und Carlos Alberto anwesend, die Kapitäne der letzten fünf Weltmeistermannschaften. Pelé hatte sich in weiterer Folge immer wieder für den Fussball engagiert. War und ist Analytiker und Kommentator im brasilianischen Fernsehen und wurde 1994 sogar Sportminister. Er galt auch stets als Kritiker der brasilianischen Nationalmannschaft, besonders dann, wenn diese vom schönen, verspielten und offensiven Fussball, auf Sicherheitsfussball umstellte. Daten: Clubs: FC Santos 1956 - 1974 New York Cosmos: 1975 - 1977. Meistertitel des Bundesstaates Sao Paolo: (die brasilianischen Meisterschaften wurden bis 1971 ausschließlich nach Bundesstaaten ausgetragen)(11): 1956, 1958, 1960, 1961, 1962, 1964, 1965, 1967, 1968, 1969 u. 1973. Brasilianischer Pokal (5): 1961, 1962, 1963, 1964, 1965. Südamerikacup(2): 1962, 1963. Weltpokal (2): 1962, 1963. Torschützenkönig in Sao Paolo: 1957, 1958 (58 Tore), 1959 (45 Tore), 1960, 1961(47 Tore), 1962, 1963, 1964, 1965 (49 Tore), 1969, 1973. Meister der NASL (North American Soccer League 1967 - 1984) (1): 1977. Nationalteam: Weltmeister (3 mal): 1958, 1962, 1970. Spiele insgesamt: 1363 Tore insgesamt: 1.281 Spiele Nationalteam: 92 Tore Nationalteam: 97 Junger Pelé im Trikot des FC Santos Pelé bei New York Cosmos Im Nationaltrikot bei der Weltmeisterschaft 1970 (gegen Italien) Torjubel nach dem 1:0 gegen Italien (WM 1970) Der Weltmeister von 1970: stehend von links: Carlos Alberto, Felix, Brito, Piazza, Clodoaldo, Everaldo; kniend von links: Jairzinho, Gerson, Tostao, PELÉ, Rivelino; bearbeitet 24. März 2004 von Mondschein 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcelinho . Beitrag melden Geschrieben 24. März 2004 Klasse 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dannyo Schefoasch Beitrag melden Geschrieben 24. März 2004 1958 (58 Tore), 1959 (45 Tore), 1960, 1961(47 Tore), Spiele insgesamt: 1363Tore insgesamt: 1.281 Spiele Nationalteam: 92 Tore Nationalteam: 97 Unfassbar ! Sohn eines Fussballers namens Dondinho Weiß man ob der auch schon so sensationell spielte ? 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mondschein Merseyside - where football becomes living Beitrag melden Geschrieben 24. März 2004 Weiß man ob der auch schon so sensationell spielte ? Also laut meines Fussball-Lexikons war der ein eher mittelmäßiger Spieler. Genaueres steht da aber leider auch nicht. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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