Zukunft bzw. Lizenzvergabe


BertlSF95

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REMEMBER 1966

"Ich bin guter Dinge!"

Herold Admira-Präsident Hans-Werner Weiss über die Lizenzerteilung der T-Mobile Bundesliga, seine Zukunftsvisionen für den Verein und die Zusammenarbeit mit Coach Rashid Rachimov.

NÖN: Frank Stronachs Idee mit dem „Tiger Team“ sorgt derzeit für Diskussionsstoff. Wie stehen Sie dazu?

Hans-Werner Weiss: Da geht der gute Wille vor das Werk, die Umsetzung in der Praxis wird nicht funktionieren. Ich bin für einen stufenweisen Abbau der Nicht-Österreicher bis 2008 auf zwei Spieler pro Mannschaft auf Basis eines Gentlemen‘s Agreement. Dann sollte man Bilanz ziehen. Proteste von Austria & Co. sind da allerdings vorprogrammiert.

NÖN: Die Vorbereitung für die Frühjahrsmeisterschaft geht in die Endphase. War das Trainingslager in der Türkei im Nachhinein die richtige Entscheidung?

Weiss: Es war einfach fantastisch. Trainer Rashid Rachimov hat die Abgeschiedenheit im Vorjahr in Italien zwar besser gefallen, und es ist legitim, wenn er es ruhiger mag. Aber ich kann es nur weiterempfehlen. Auch Vladimir Jugovic hat gesagt: ‘Es war perfekt‘.

NÖN: Welche Ziele werden im Frühjahr anvisiert?

Weiss: Wir wollen alles erreichen, was möglich ist. Mit Jugovic und Astafjevs haben wir Topleute, die die Mannschaft führen können. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen, und zwar vermehrt junge Spieler einbauen. Denn nur mit dieser Strategie können wir uns langfristig eine gesicherte Basis erarbeiten. Das fordere ich auch vom Trainer, daran wird er schlussendlich auch gemessen werden.

NÖN: Gab es schon Gespräche über eine etwaige Vertragsverlängerung?

Weiss: Rashid Rachimov und Alfred Tatar haben einen Vertrag bis zum Sommer. Es gab schon die ersten Gespräche und es wurde auch größtenteils eine Übereinstimmung erzielt. Rashid möchte alle Spiele gewinnen, wir wollen, dass er dabei auch die Vereinspolitik berücksichtigt. Das müssen wir noch ausdiskutieren.

NÖN: Am 15. März ist die Einreichungsfrist für die Unterlagen zur Lizenzerteilung in der T-Mobile Bundesliga. Wie sehen Sie diesem Stichtag entgegen?

Weiss: Ich bin guter Dinge, dass wir die Lizenz beim ersten Mal ohne Auflagen erhalten werden. Wir haben in der ersten Saisonhälfte finanziell besser abgeschnitten, als wir uns das erwartet haben. Neben Bentour werden wir auch in Kürze einen weiteren neuen Sponsor präsentieren können.

NÖN: Es gab zuletzt Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten des Vereins ...

Weiss: Liquiditätsprobleme im Lauf eines Jahres kann es immer wieder geben, denn wenn ein Sponsor nicht zahlt, können wir auch nicht zahlen. Doch der Verkauf von Sebastian Olszar hat uns sehr geholfen.

NÖN: Kommt das Cup-Heimspiel gegen Mattersburg da auch gelegen?

Weiss: Natürlich. Das bessert unseren Zuschauerschnitt weiter auf und auch unsere Aufstiegs-Chancen sind nicht so schlecht.

NÖN: Stichwort „Zuschauer“. Da zeichnet sich ja eine Steigerung ab ...

Weiss: Das große Plus machen sicher die Spiele gegen Rapid und Mattersburg aus. Doch auch bei den anderen Partien haben wir eine Steigerung von 15 bis 20 Prozent. Das zeigt, dass da etwas zu machen ist. Die Besucher müssen sich eben noch mehr mit der Mannschaft identifizieren. Wir brauchen einen Shooting Star aus den eigenen Reihen, wie zum Beispiel Andi Ivanschitz bei Rapid. Talente haben wir einige. Es war auch absolut richtig, uns zum Land Niederösterreich zu bekennen. Landeshauptmann Erwin Pröll hat ja auch die Patronanz für unsere Jungen übernommen.

NÖN: Manager Christian Trupp wurde zu Saisonbeginn quasi ins kalte Wasser gestoßen. Wie sind Sie mit seiner Arbeit zufrieden?

Weiss: Er hat sich gut eingearbeitet. Der Transfer von Vladimir Jugovic ist auf seinem Mist gewachsen, auch den Olszar-Verkauf hat er gut hinbekommen. Trupp hat aber durchaus noch Potenzial, das in nächster Zeit zum Tragen kommen wird.

NÖN: Wo sehen Sie die Admira in drei bis fünf Jahren?

Weiss: Wenn es uns gelingt, mit dem Trainer auf einen Nenner zu kommen, alles optimal zu koordinieren und eine totale Abstimmung der Vereinsphilosophie zu erreichen, dann kann uns keiner aufhalten. Dann ist die Admira ein Prototyp für Österreich und wir sollten permanent oben mitspielen können. Wenn wir das, was wir jetzt alles aufgebaut haben, wieder ruinieren, dann haben wir alles falsch gemacht.

Quelle: NÖN

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  • 2 weeks later...
REMEMBER 1966

NÖN-PROGNOSE / Wer wird Meister, wer steigt ab? Wir wagen einen Blick auf‘s Frühjahr und tippen die Platzierungen unserer Bezirksteams.

T-MOBILE-BUNDESLIGA: Die Admira kann es jedem Gegner schwer machen, dafür gibt es aber auch kein Match, in dem die Punkte im Vorbeifahren einfach abgeholt werden können - das wird sich auch im Endergebnis niederschlagen. Die Südstädter werden mit einer ausgeglichenen Sieg/Niederlagen-Bilanz den sechsten Platz halten. Dennoch sollte man angesichts der vergangenen Zitterjahre damit nicht unzufrieden sein.

Quelle: NÖN

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REMEMBER 1966

Vielleicht ist es ja ein Elektrokonzern und wir können endlich unsere Lautsprecheranlage erneuern! ;)

Ne, im Ernst, würde mich echt interessieren. Die relativ guten Leistungen in dieser Saison müssen sich ja endlich auch mal wirtschaftlich bemerkbar machen!

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REMEMBER 1966

Den Nimbus bewahrt

ROUVEN ERTLSCHWEIGER über den kleinen Unterschied zwischen Herold Admira und Mattersburg.

Wer Pech hat, hat Glück auch keines. Aufsteiger Mattersburg kann davon wohl ein Lied singen. Gegen SW Bregenz führten die Burgenländer lange mit 1:0, ehe Dietmar Berchtold in der 94. Minute (!) doch noch der schmeichelhafte Ausgleich gelang. Warum Schiedsrichter Sowa so lange nachspielen ließ, weiß wohl nur er alleine. Sich auf den Unparteiischen auszureden, wäre im Lager der Grün-Weißen aber zu billig. Fakt ist, dass die Gregoritsch-Truppe schon viel früher die Chance gehabt hätte, das Spiel zu entscheiden. Und Fakt ist auch, dass man nun seit 19. Oktober 2003 ohne Sieg dasteht.

Kühbauer und Co. müssen jetzt aufpassen, dass sich die Pappeln im Stadion nicht in Trauerweiden verwandeln. Obwohl Gregoritsch vom Abstieg „nichts wissen will“ kann es schneller gehen, als er glaubt. Mehren sich solche Spiele wie gegen Bregenz, wird auch bald der Nimbus fallen, dass die Trauben im Pappelstadion sehr hoch hängen. Deswegen schmerzt dieses Remis wohl doppelt. Weil nicht nur Pech, sondern in Wahrheit auch Unvermögen ausschlaggebend waren. Wer in der Bundesliga bestehen will, muss solche Partien zu Hause einfach gewinnen.

Die Situation, in der sich die Burgenländer im Moment befinden, kennt die Admira nur allzugut – von früher. Im Moment spielt die Rachimov-Truppe weniger spektakulär als effizient. Mit dem Unterschied: In der Südstadt hat man sich den Nimbus der „unabsteigbaren Mannschaft“ bewahrt.

Quelle: NÖN

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REMEMBER 1966
Das Bangen um die Lizenz zum Spielen

Bis gestern durften die Bundesligisten die Unterlagen einreichen, Kartnig ist für eine Lockerung

von Bernhard Hanisch

und Rainer Fleckl

„Da hätte ich gleich den Assion lassen können.“ Sagt Salzburg-Präsident Rudolf Quehenberger. Im „sportlichen Niedergang“ gleichermaßen enttäuscht von Trainer Walter Hörmann und seiner Mannschaft.

„Wenn er so weitermacht, kann er gleich zurück nach Deutschland gehen.“ Sagt Kärnten-Präsident Josef Steindorfer über Neo-Trainer Peter Pacult.

Die Frühjahrssaison der T-Mobile-Bundesliga zählt gerade vier Runden, und schon sind die ersten beiden Trainer ins Visier ihrer Vorgesetzten geraten. Im Abstiegskampf liegen die Nerven blank. Mit ein Grund: Die angespannte finanzielle Lage in der Liga, in der Austria mit gesicherten 25 Millionen Euro einsam voran liegt. „Ich muss schließlich ein Millionen-Unternehmen führen“, kennt Quehenberger den Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem und sportlichem Erfolg.

FINANZLÖCHER Der SV Salzburg sicherte sich im Vorjahr in letzter Minute nur dank einer Haftungserklärung von Multimillionär Quehenberger die Lizenz zum Weiter-Spielen. Und beim FC Kärnten gibt Steindorfer zu, „dass im Winter bereits Vorgriffe auf das Budget für die nächste Saison getätigt wurden.“ Um die Lizenz müsse man sich noch keine Sorgen machen. Ein möglicher Abstieg (= massiver Verlust von TV- und Sponsor-Geldern) könnte Kärnten aber in bedenkliche Schieflage bringen.

Gestern, Montag, mussten die Klubs ihre Lizenz-Unterlagen einreichen. Wer muss zittern? Neben Kärnten und Salzburg – Quehenbergers Unterschrift wird wohl wieder von überlebenswichtiger Bedeutung sein – kämpft auch Bregenz (trotz eines Vergleichs von Klubchef Grill mit dem Finanzamt) um die gesicherte Zukunft. Und für Sturm trat Präsident Hannes Kartnig bei der letzten Sitzung für eine „Aufweichung der Lizenz-Kriterien ein.“ Er formulierte auch einen Brief, der an alle Präsidenten ging.

Bundesliga-Vorstand Thomas Kornhoff sieht die Lage „heuer insgesamt weniger dramatisch als in den letzten Jahren, weil das strenge UEFA-Verfahren schon im Vorjahr einem Testlauf unterzogen wurde.“

Dem Rapid-Präsidenten Rudolf Edlinger ist das Verfahren „ein bisserl zu bürokratisch.“ Er wünschte sich zumindest eine Plausibilitätsprüfung. Seine interessante Frage lautet: „Kann sich ein Verein mit dem Budget X tatsächlich einen Spieler mit dem Gehalt Y leisten?“

Quelle: Kurier

Zumindest da werden wir mal nicht erwähnt!

ZÜNDSTOFF

Kreativbuchhaltung

eMAIL: [email protected]

von Jürgen Preusser

Eine Lizenz sollte so etwas wie der offizielle Beleg dafür sein, dass ein Verein finanziell gesund ist. Weder der Kult-Status eines Klubs, noch eine solide sportliche Basis können garantieren, dass auch Mitte der Saison noch alle Spielergehälter bezahlt werden.

Der Untergang des regierenden Meisters FC Tirol war das beste Beispiel dafür, dass auch die Lizenz keine Garantie für den Fortbestand eines Klubs darstellt. FCN St. Pölten, Vorwärts Steyr und Braunau gingen ebenfalls pleite, nachdem sie die Lizenz erhalten hatten.

„Im Endeffekt wird alles auf die Lizenz-Vergabe hingelogen“, sagt einer der Klub-Präsidenten. „Ein Riesenaufwand, der nicht effizient ist“, kritisiert ein anderer.

Bilanzen werden gebogen, Budgets erneuert, Steuermodelle konstruiert. Kreativbuchhalter sind in den Wochen vor dem heiklen Termin offensichtlich mehr gefragt als Mittelstürmer.

Einerseits ist es gut, dass sich die Vereine über ihren Fortbestand Sorgen machen müssen. Andererseits werden selten neue finanzielle Quellen erschlossen, sondern lediglich die alten umgeschichtet. 17 Pleiten in den letzten 17 Jahren der Bundesliga sind jedoch eine ernüchternde Bilanz, die sich nicht frisieren lässt.

Besonders kreativ zeigte sich der LASK, der die Rechte auf seinen Namen verkaufte. FC Lustenau verkaufte gleich das ganze Stadion. Trotz solcher Geniestreiche bangen etwa die Hälfte aller Bundesliga-Klubs vor der Lizenzierung.

Die meisten Klubs leben auf zu großem Fuß. Natürlich kann man mit Gewalt einen 47er-Latschen in einen 41er-Schuh zwängen. Nur gehen kann man dann halt nicht mehr.

Logisch wäre, dass man Abstriche macht, wenn die Mittel nicht ausreichen. Doch die Angst davor, dass andere Klubs beim Versuch, die Lizenz zu erschummeln, erfolgreicher sein könnten, lässt jede Vernunft verkümmern.

Die Hälfte? Da schauts für uns nicht mehr so sicher aus!

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Ein Transparent brachte den ORF ins Schwitzen

Thema der Woche. Es war die merkwürdigste ORF-Übertragung seit vielen Jahren – und schuld war ein Protest-Transparent der Rapid-Fans..

Alle paar Minuten klingelte das Handy – und immer kam die gleiche Frage: „Was steht denn da Arges auf dem Transparent, dass der ORF deswegen eine Ostblock-Übertragung liefert?”

Noch nie in der österreichischen Fußballgeschichte hat ein (von der Polizei genehmigtes!) Fan-Transparent für so viel Aufregung und Gesprächsstoff gesorgt wie am vergangenen Mittwoch. Gut drei Tage lang war die Latrinenparole Lieblingsthema der heimischen Fußballfans. Selbst wenn das Corpus delicti 100 Mal über den Bildschirm geflimmert wäre, hätte es wohl nicht solche Aufmerksamkeit erfahren als durch die kabarettreife Ausblendung – ein klassisches Eigentor.

„Der ORF wird bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes keine Heimspiele Rapids mehr live übertragen“, hieß es daraufhin vom Staatsfunk. Einen Tag später war der Boykott schon wieder gefallen – nur das Retourmatch gegen den GAK, das aus dem TV-Sendeplan fiel, lässt sich aus organisatorischen Gründen nicht mehr zurück ins Programm hieven. Am Samstag war das Transparent wieder da – diesmal hinter dem Tor auf der West-Seite. Und diesmal lief es unkommentiert über die TV-Schirme. Solidaritätsaktionen gab es übers ganze Land verstreut.

Ganz ausgestanden ist die Sache noch nicht. „Unsere Vermarktungsfirma ISA hat Schadenersatzansprüche von 25.000 Euro bei uns deponiert“, meldet Admira-Präsident Hans-Werner Weiss, weil die Bandenwerbung nicht im Bild war. Die betroffenen Firmen: Bauhaus, Buderus, Bentours und Herold. „Unser Hauptsponsor Herold wartet auf einen Vorschlag von uns, wie der Schaden wieder gut gemacht werden könnte“, so Weiss, der die Forderungen an die Bundesliga weiter geleitet hat. „Wir sind ohnehin schon drei Livespiele im Rückstand“, stöhnt Weiss, „die frühe Beginnzeit hat uns viele Zuschauer gekostet. Und das nächste Livespiel gegen die Austria am 7. April ist wieder für 18 Uhr angesetzt.“

Die erste Reaktion aus der Bundesliga. In der nächsten Saison soll 19 Uhr die früheste Beginnzeit für Wochentagsspiele sein. Ob dann noch der ORF überträgt?

hh

Quelle: sportzeitung.at

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  • 4 weeks later...
REMEMBER 1966

Teure Mattscheibe

Admira-Präsident Weiss war - selbstverständlich auch in eigenem Interesse - der Erste, der eine gerechtere Verteilung der Live-Übertragungen einforderte. Nur zweimal war sein Klub im ORF-Bild. Für einen Verein, wo die Eintrittsgelder bestenfalls die Trinkgeldkasse füllen, eine teure Angelegenheit, wie Geschäftsführer Schretter vorrechnet:

25.000 bis 35.000 Euro bringt ein TV-Heimspiel an zusätzlicher Banden-Vermarktung. 100.000 Euro beträgt der von Marketing-Experten bestätigte Werbewert für den Hauptsponsor, 70.000 Euro für den Rücken-, 50.000 Euro für den Hosen-Sponsor. Pro TV-Spiel, egal ob daheim oder auswärts. Summen, die vor allem für Zukunftsverhandlungen mit Sponsoren relevant sind. Schretter: "Es ist schon klar, dass es unterschiedlich attraktive Mannschaft und Spiele gibt. Aber sieben bis acht TV-Matches müssen für jedes Team drin sein."

Und zwar ORF-Matches. Denn Premiere hat auf Grund der Zuschauerzahlen nur untergeordnete Bedeutung.

Copyrighthinweis: © Kurier

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REMEMBER 1966

Wo geht's hier zu einer Lebensgrundlage?

Der Titelkampf ist irgendwann entschieden, das ewige Problem der heimischen Fußball-Bundesliga aber ist das untere Ende, das unter unwürdigen Bedingungen vegetiert

Südstadt - Wäre die Admira mit physikalischen Mitteln beschreibbar, stellte sie ein schwarzes Loch dar. Ein schwarzes Loch vernichtet Energie, die Admira funktioniert genauso. Die Mannschaft erkämpfte sich gegen den FC Kärnten ein 1:1, nicht ohne einige fußballähnliche Szenen hervorzubringen.

Der Klub, die Zuschauer, das Stadion aber zwingen den Beobachter zur Frage, was der Beginn und das Ende des heimischen Fußballs sein sollte. Admiras Präsident Hans-Werner Weiss treibt dieser Tage, da das Lizenzierungsverfahren läuft, das verständliche Begehren, die Kosten für die Fußballer zu senken, etliche Verträge mit Routiniers nicht mehr zu verlängern und stattdessen mit jungen Fußballern aus dem eigenen Nachwuchs in der kommenden Saison Neunter zu werden. Trainer Rashid Rachimow ist grundsätzlich dagegen, dass ein Präsident ihm die personelle Planung aus der Hand nimmt, und will Vierter werden.

Dieses Ziel ist mit einigen gezielten Verstärkungen (ein guter Stürmer, ein guter Verteidiger, ein guter Tormann) gar nicht so unrealistisch, die Gegenwehr von Bregenz, Pasching, eventuell Salzburg und Sturm wäre kalkulierbar.

Es wird aller Wahrscheinlichkeit nicht dazu kommen. Das Spiel am Samstag in der Südstadt vor ein paar Hundert Zusehern lieferte den Beweis. Die Existenzgrundlage der Admira ist (im Unterschied beispielsweise zum Provinzverein Mattersburg) zu schmal, um Platz für irgendwelche Ambitionen zu lassen. Und was für die Admira gilt, gilt prinzipiell für die gesamte Liga, nur verschließen die Verantwortlichen der Vereine die Augen davor. Ein kennzeichnendes Beispiel ist Hannes Kartnig von Sturm Graz, der laut der Grazer Zeitschrift Der Grazer die Steuerschuld von 3,7 Millionen Euro angeblich bereits mithilfe des Finanzministeriums gebügelt hat. Noch hält sich Kartnig bedeckt, kündigt eine Pressekonferenz für diese Woche an, aber die Lebensprobleme wird er so nicht los.

Die Austria ist dank Frank Stronachs Kapital die einzige Ausnahme von der Malaise, solange der Milliardär zahlt und auch anderen Klubs hilft, klammern sich die chronisch konkursgefährdeten Funktionäre an seine Mildtätigkeit. Die armen und aus sportliche Gründen zu Recht auf dem letzten Tabellenplatz liegenden Kärntner versteuern laut Kurier in Zypern, aber noch so große fiskalische Fantasie wird sie nicht sanieren, sie stellen eine fußballerische Parallelaktion zum Bundesland dar, das unter der Führung von Landeshauptmann Jörg Haider nach Meinung von Wirtschaftsfachleuten angeblich ebenfalls auf den letzten Platz abgerutscht ist, auch wenn die Wahrheit der Politik ungleich unwahrer ist als die Wahrheit im Fußball.

Die Admira kann dank des Unentschiedens vom Samstag die kommende Saison planen, egal, in welche Richtung. Die Kärntner noch nicht. Trainer Peter Pacult: "Es wird jetzt immer schwerer." Parallel dazu läuft die Begutachtung der von den Klubs eingereichten Lizenzunterlagen. Auch das ist eine Mischung aus Prognosen und Wunschdenken, nur die Zuschauer sind noch weniger als in der Südstadt. (DER STANDARD, Printausgabe, 19. April 2004, Johann Skocek)

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