MB99

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  1. MB99

    Fanszene Austria Wien

    Unabhängig davon, dass ich journalistische Arbeit nicht als Kampagne betrachte (aber geschenkt): Ich hab gerade nachgesehen: Mein erster Artikel, den ich zur Austria finde, ist auf vice.com vom 13.05.2014 ("Verkehrte braune Welt: Der Nazi-Überfall im EKH"). Wer sich noch an diese Zeit erinnert, wird sehr genau wissen, dass es da so gut wie keine Sensibiliät des Vereins gab. Erst nach jahrelangem Druck wurde Ust offiziell im Jänner 2014 ausgeschlossen, zuvor konnte über Jahre zentral in der Kurve der Ust-Fetzn im Stil der Neonazi-Terrorgruppe "Blood and Honour" hängen. Dazu der Angriff auf SHAW und vieles mehr. Und wir wissen alle genau, dass der scheinbare Ust-Ausschluss eine Augenauswischerei war. Die Austria hat über Jahre (und immer mit viel Verzögerung) nur genau das Mindestmaß getan. Das wurde offensichtlich genau mit gegen einen möglichen Konflikt mit den VF bzw. anderen Gruppen der Fanszene abgewogen, die (teils unter hohem Druck) mögliche Proteste mitgetragen hätten. Die Folge: Mediale Stellungnahmen bei aktuellen Problemen. Aber keine Bereitschaft zur Veränderung. Nicht einmal während der Pandemie hat die Austria einen Schnitt gemacht (obwohl das ein perfektes Zeitfenster gewesen wäre). Es waren die internen Verhältnisse der Kurve (und als Auslöser ironischerweise der Angriff auf die JL durch die grüne Szene), die die Änderung brachten. Ohne zu sehr ins Vertrauliche zu gehen: Der Verein war lange Zeit immer nur soweit und dann am Austausch und an Lösungen interessiert, wenn es medial notwendig schien. Wie es jetzt wäre, kann ich nicht sagen, weil ich naturgemäß viel weniger berichte, nachdem die Blase VF/Ust/Slovan/Brno nicht mehr organisiert auftritt. Jenseits dessen: Ich halte die mediale Aufarbeitung von Haider durch News für falsch. Nicht zuletzt die Bildsprache: News hat die Bilder produziert, die Haider wollte. Ich dagegen habe immer versucht, die Bildsprache der Nazis zu brechen (es wird mir nicht immer gelungen sein). Ich halte es aber für falsch, dass News für Haiders Aufstieg verantwortlich gewesen wäre. Das verkennt meines Erachtens die sozialpolitischen und ideologischen Gründe für den Aufstieg der FPÖ im Täterstaat Österreich. Um es einzuordnen: Haider wurde 1976 FPÖ-Parteisekretär in Kärnten - gerade einmal 31 Jahre nach dem Ende des NS-Regimes. Doch das würde hier nun tatsächlich zu weit führen. Übrigens habe ich auch bereits im Dezember 2019 auch offiziell Vorschläge für Lösungen gemacht (davor natürlich schon oft in persönlichen Gesprächen). Der Artikel dazu ist hier: https://www.standpunkt.press/die-austria-muss-ihr-nazi-problem-loesen-831/. Die können jetzt richtig oder falsch sein (Prognosen sind schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen ). Doch ich habe immer versucht, konstruktiv Ideen für mögliche Lösungen zu geben. Im Sinne aller Fans, die ebenfalls denken, dass eine violette Kurve keinen braunen Dreck braucht. Ich kann bzw muss übrigens sagen, dass meine Artikel zur Austria wirtschaftlich ein großer Verlust waren. Ich sehe ja, ob bzw. nach welchen Artikeln Spenden kommen. Die Eingänge standen hier durchgehend in überhaupt keinem Verhältnis zum Aufwand, anderes wäre sicher weit lukrativer gewesen. Ich habe in meiner Arbeit eben immer gehofft (bzw. hoffe es), dass sich die Lebenshaltungskosten irgendwie decken lassen werden. Mir sind dabei manche Recherchen einfach zu wichtig, um sie nicht zu machen.
  2. MB99

    Fanszene Austria Wien

    Das sehe ich - naturgemäß - anders. Ich kenne auch keine Beispiele, wo sich Probleme mit Neonazis gelöst hätten, wenn sie sorglos und ohne Problematisierung agieren konnten. Die schwierige Thematik des sogenannten Hochschreibens habe ich natürlich immer im Kopf und das ist tatsächlich ein Aspekt, der durchgehend mitbedacht werden muss. Ich habe allerdings leider auch schon oft gesehen, dass ich bestimmte Themen oder Ereignis bewusst nicht veröffentlicht hatte, um genau das zu verhindern. Immer wieder mit dem Ergebnis, dass dann zwei Wochen später irgendein anderes Medium die Geschichte aufgegriffen hatte – allerdings in vielen Fällen völlig ahnungslos, falsch und in einer Form, die tatsächlich Werbung war. Ich halte es also für eine Illusion, zu glauben, dass Geschichten nicht rauskommen. Was aber sicherlich stimmt, ist, dass ich besonders tief in die Materie eingetaucht bin. Wer meine Artikel liest, wird aber auch sehen, dass ich generell immer versucht habe, auch positive Stimmen aus dem jeweiligen Fanlager zu Wort kommen zu lassen. In der Verkürzung sozialer Medien geht es naturgemäß nicht, doch es werden sich kaum Artikel von mir finden, wo ich nicht auch Fans oder Faninitiativen zu Wort kommen lasse, die sich gegen Diskriminierung positionieren. Und das würde meines Erachtens mit ziemlicher Sicherheit fehlen, wenn die kritische Berichterstattung der Ahnungslosigkeit (des Boulevards) überlassen worden wäre. In welchem Ausmaß meine Artikel irgendeinen Beitrag zu Veränderungen leisten konnten, kann ich natürlich nicht beantworten. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn sie manchmal zumindest lesenswerte Infos für Veilchen geboten haben, die die Nazis nicht mehr in der Kurve sehen wollten. Ich nehme aber selbstverständlich nicht für mich in Anspruch, die Nazis aus der Kurve gedrängt zu haben. Dieses Verdienst gebührt jedenfalls den KAI und anderen Gruppen aus der (aktiven) Fanszene. Was ich sagen kann: Alle meine Artikel sind naturgemäß das Produkt vieler Recherchen und Gespräche. Mit Leuten aus der Kurve, aber auch mit Leuten aus den Vereinen. Das ist klarerweise in den Artikeln nicht immer sichtbar und kann nicht ausgewiesen werden, weil oft Vertraulichkeit vereinbart ist. Oder weil ein Hinweis erst ein oder zwei Jahre später verifiziert werden kann, sich mit anderen Infos ergänzt und ich die Information dann einbauen kann. Meine Artikel sind damit so etwas wie die Spitze eines Eisbergs, wo sehr viel Arbeit und sehr viele Gespräche im Hintergrund passieren. Ich kann ebenfalls sagen, dass sowohl Austria wie Rapid immer wieder sehr sensibel auf meine Artikel reagiert haben (ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, sie wären immer glücklich gewesen ). Dabei wurde auch in oft guten Gesprächen über die vermeintliche Hilflosigkeit der Vereine gesprochen und ich habe auch gesagt, was aus meiner Sicht getan werden könnte. Mein Eindruck wäre zumindest gewesen, dass meine Artikel hier zu einer Sensibilisierung beigetragen haben (und gleichzeitig beiden Vereinen klar war/ist, dass jemand hinsieht). Ob mein Eindruck stimmt, kann ich natürlich nicht sagen. Auch hier: Wir müssen uns nicht einig werden. Doch ich denke, dass das Bild jedenfalls wesentlich diffiziler ist.
  3. MB99

    Fanszene Austria Wien

    Wird fix nicht gespielt. Aufgeschnitten, gegrillt, Biofleisch - und wenn möglich, zumindest lauwarm. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich dazu nicht äußern kann.
  4. MB99

    Fanszene Austria Wien

    Vielen lieben Dank, das freut mich sehr! Und es würde mich sehr freuen, wenn ich - gemeinsam mit vielen anderen - auch nur ein klein wenig dazu beitragen konnte! Um es mit "Wir sind Helden" zu sagen: Gekommen, um zu bleiben.
  5. MB99

    Fanszene Austria Wien

    Hallo, nachdem diese Behauptungen ja immer wieder kommen, habe ich mich jetzt mal angemeldet, um das zu klären. Um zu zeigen, dass der Account authentisch ist, habe ich hier ein entsprechendes Posting veröffentlicht: https://www.threads.com/@michaelbonvalot/post/DJYAGuYAjCe Jenseits der persönlichen Ebene und der Attacken (Vergleich mit Watergate hielte ich übrigens für außerordentlich ehrenhaft 😉, der Rest: geschenkt) würde ich einfach gerne wissen, wo ich denn die von dir behaupteten Veröffentlichungen gemacht haben soll. Sollte ich das tatsächlich getan haben, werde ich das natürlich sofort richtigstellen und korrigieren. Tatsächlich aber habe ich eine ganz andere Vermutung. Ich arbeite unter journalistischen Sorgfaltskriterien und unter den Bedingungen des Medienrechts, dementsprechend wäre es mir in den meisten Fällen gar nicht erlaubt, Fotos von Personen, die in der Öffentlichkeit nicht bekannt sind, einfach zu veröffentlichen. Ansonsten hätte ich sehr schnell richtig teure medienrechtliche Klagen am Hals. Wenn du meine entsprechenden Veröffentlichungen ansiehst, wirst du deshalb sehen, dass ich die meisten Fotos verpixle. Exakt das gleiche gilt für vollständige Namen von Personen bzw. jede Form identifizierender Berichterstattung, daher kürze ich den Familiennamen üblicherweise ab. Es gibt nur einen sehr engen Korridor, wo das anders möglich wäre und das sogenannte öffentliche Interesse überwiegt. Jenseits meiner eigenen Arbeit gibt es aber auch eine Reihe von Recherche-Plattformen, die ebenfalls immer wieder über die Austria geschrieben habe. Diese Plattformen publizieren anonym im Netz, somit gibt es auch keine Möglichkeit zur Durchsetzung medienrechtlicher Ansprüche und diese Plattformen haben auch viele Fotos und Namen publiziert. Ich hatte in der Vergangenheit schon öfter gehört, dass Personen meine eigene Arbeit mit der Arbeit dieser Recherche-Plattformen vermischen und mir dann fälschlich Artikel zuordnen, die dort erschienen sind. Und ich vermute, dass das auch hier der Fall ist. Long story short: Ich bitte um die Links, wo ich die von dir behaupteten Veröffentlichungen tatsächlich getätigt hätte. Die zweite Debatte, ob der Verein tatsächlich nichts tun hätte können, wäre nun nochmals größer und ich sehe das schlichtweg anders als du. Doch ich fürchte, das werden wir in diesem Rahmen nicht abschließend diskutieren können. -- Editiert: @vgw77 markiert