liverbird

Den Pass von Oswald find ich eigentlich schlimmer als die Einlage von Auer. Der kann sich den Ball annehmen und hat einen Gegenspieler zwischen sich und dem Tor, stattdessen spielt er direkt zu wem, der 10 Meter im Abseits steht.

Der Tormann der Fiorentina ist ein Segen für uns, der hat mit seinen Unsicherheiten beim Rausspielen die ganze Mannschaft angesteckt. In der Form ist das keine Mannschaft vor der wir uns fürchten müssen. Würd sogar sagen, dass wir - wenn sich am Charakter des Spiels nicht groß was ändert - noch auf das zweite Tor gehen müssen.

Das Traurigste ist, dass die ganzen Niederlagen gegen kleinere Vereine, im Gegensatz zB zur Austria, meistens nicht mal unglücklich zustande kommen. Würde die Mannschaft wegen groben Unaufmerksamkeit in der Defensive Tore herschenken und vorne zu verschwenderisch mit den Chancen umgehen, wärs leichter zu verkraften, aber man merkt leider, dass wir spielerisch extrem limitiert sind und darüberhinaus auch nicht die Mentalität haben, in den letzten Minuten den Ausgleich oder das Siegestor zu erzwingen. Ich könnte mich erinnern, wann sich die Mannschaft in den vergangenen Monaten jemals wirklich auf Biegen und Brechen gegen eine sich anbahnende Niederlage gestemmt hätte. In den meisten Fällen ergibt sie sich nämlich einfach ihrem Schicksal. Glaub, so gemütlich wie gegen uns habens die wenigsten Teams, wenns einen dünnen Vorsprung in den letzten Minuten über die Zeit bringen müssen.

Wenn jemand in dieser Mannschaft momentan keine Einsatzzeit bekommt, sagt das denke ich genug aus

Bist du deppat, ist das schwach. Wir sind glaub ich noch kein einziges Mal über eine Passstafette in die gegnerische Hälfte gekommen. Wenn da noch was geht, dann aus reinem Zufall.

Tut das nicht eh jeder mittlerweile aus irgendeinem Grund? Laufen gefühlt auch bei jedem zweiten Tor in einer 0815-Partie die Ersatzspieler auf den Platz, um mit dem Torschützen zu jubeln.

Peinlich find ichs eher, wenn man behauptet, Fußballfan zu sein, und es gleichzeitig hinnimmt, dass solche Unsportlichkeiten mittlerweile zum Alltag im Fußball gehören. Das war nämlich nicht immer so, zumindest nicht in diesem Ausmaß. Wenn man sich heute Matches aus den 90ern oder den frühen 2000ern anschaut, bekommt man das Gefühl, als die Spieler heute im Vergleich dazu 10x so schmerzempfindlich wären wie damals. Noch dazu ist es nicht als "clever" abgetan worden, wenn jemand im Strafraum am kleinen Zehen berührt wurde und zu Boden ging, sondern sehr wohl heftig kritisiert worden. Wieso gibt's zB nie Kampagnen seitens der Ligen oder der UEFA, die Schwalben und das theatralische Zu-Boden-Gehen nach jeder kleinsten Berührung, aus dem Spiel verbannen wollen? Gibt's wirklich überhaupt kein Verlangen mehr danach, dass Fußball mit Stolz und Aufrichtigkeit gespielt wird?

Wo siehst du einen verdrehten Fuß? Die Bewegung im rechten Bein (das er sich danach hält) war flüssig und wurde bis zum Ende ohne Widerstand und Fremdeinwirkung durchgezogen.

Was genau soll auf den Bildern deiner Meinung nach zu sehen sein?

Natürlich war die Entscheidung vom Schiedsrichter ein absoluter Wahnsinn, aber wieso spricht niemand über die Reaktion von Flecker? Das ist ja erbärmlich, wie sich Spieler heutzutage jede noch so grauslige Unsportlichkeit leisten können, ohne dafür kritisiert zu werden. Hätte der Wappler nicht so getan, als hätte er sich gerade den Haxn gebrochen, hätte der Schiri auch nie den Elfer gegeben.

Noch nie in der Geschichte des Fußballs war es so offensichtlich, dass ein Spieler so überhaupt nicht damit klar kommt, in der Weltspitze kein Leiberl mehr zu haben und dementsprechend weniger Aufmerksamkeit zu bekommen. Wundern tuts mich nicht, Ronaldo war immer ein extremer Narzisst, dem das Wohl des Vereins, für den er gespielt hat, mehr oder weniger am Oasch vorbeigegangen ist. Aber es ist fast schmerzhaft anzusehen, wie unfähig er ist, mit dem Altern und dem damit einhergehenden Bedeutungsverlust umzugehen.

Ich fürchte, Argentinien hat nicht die emotionale Reife, um den Titel zu holen. Das wirkt mir oft zu aufgezuckert (siehe Paredes gg. Holland) und in heiklen Momenten zu nervös. Da sind die Kroaten, obwohl spielerisch schwächer, um einiges gelassener und abgezockter.

Ich glaub nicht, dass die Spieler heute um so viel unsportlicher oder undisziplinierter als früher sind, nur haben wir heutzutage eben das Problem, dass jede Kleinigkeit in den Sozialen Medien zerpflückt und meistens auch bis ins Grenzenlose aufgebauscht wird, um entweder jemanden fertig zu machen oder sich über jemanden lustig zu machen. Heute könntest als Trainer oder Spieler ja nicht mal mehr selbstbewusst bei einem Interview vor einem Match sagen: "Ich bin überzeugt, dass wir die Partie heute gewinnen werden", weil der Ausschnitt davon danach tausendfach auf Social Media geteilt werden würde, versehen mit Lach-Smilies und sonstigem kindischen Bullshit, wenn das Team dann verliert. Kinder (und Erwachsene eigentlich auch) sollten diesem Stumpfsinn in den Sozialen Medien so gut es geht fern bleiben. Fußballspielen kann sehr gute Werte vermitteln, aber im Nachhinein geht's in den Medien eigentlich nur mehr darum, wer wen durch Memes oder ähnliche "lustige" Bilder am meisten demütigen kann.

Stimmt. Warum er da wegbleibt mit den Armen, versteh ich auch nicht ganz. Da riskier ich lieber einen Elfer als dass ich Neymar so knapp vorm Tor an mir vorbeilass.

Wie geil ist das

Wann hat es sich eigentlich eingebürgert, dass jedes Tor wie ein WM-Titel gefeiert wird? Nicht erst seit dieser WM. In den nationalen Ligen kannst dir mittlerweile auch bei jedem noch so unbedeutenden Match fast sicher sein, dass bei einem späten Tor, das Einfluss auf den Spielausgang hat, die komplette Ersatzbank zum Jubeln auf den Platz läuft. Ich find das so anstrengend.

Klare Schwalbe, wie schon 2018 gegen Spanien.

Seh ich auch so. Betroffen davon ist in erster Linie die Familie und die Freunde von Huskovic, der Rest sollte sich mit großartigen öffentlichen Beleidsbekundungen mMn eher zurückhalten (für Austria-Fans gilt das natürlich in stark abgeschwächter Form). In solchen Fällen geht's dann eher darum, ein tragisches Ereignis, von dem man persönlich überhaupt nicht betroffen ist, ausnzunutzen, um sich durch übersteigerte Betroffenheut selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Als ich die Nachricht von seinem Umfall zum ersten Mal gelesen habe, war ich natürlich auch anfangs schockiert, aber im Endeffekt geht es mir nicht mal ansatzweise nahe genug, als dass es meine Laune groß negativ beeinflussen könnte. Vor allem, wenn man ähnliche Situationen aus dem eigenen Umfeld kennt, und daher einschätzen kann, was es bedeutet, sich wirklich Sorgen machen zu müssen.

Sorry, aber welche Top-Spieler sollen wir im Kader haben? Ich seh weit und breit keinen, bei dem man sagen könnte, dass er zu den besten in der Bundesliga gehört.

Hast leicht keinen Spaß am Sport, wenn jemand im Stadion ein böses Wort sagt?

Sich für das Wurfgeschoss zu entschuldigen, ist natürlich richtig und notwendig, aber wer sich schon wegen "Spannungen" in einem Fußball-Stadion unwohl fühlt, sollte vielleicht wirklich eher ins Theater oder in die Oper gehen.

In der Situation oida... der will eh fast zum eigenen 16er zurückspielen und er fährt erm von hinten in die Parade

Selbst wenn ich sowas bei einer Deutsch-Schularbeit abgegeben hätte, wär' das immer noch eine bessere Leistung gewesen, als das was die Mannschaft heute abgeliefert hat.

Ich finds sehr stark, wie schnell und schnörkellos wir von Defensive auf Offensive umschalten. Das ist wahrhaftig heavy metal football

Das ist reines Alibi. Der einzige, der ab und zu irgendeine Form von Kreativität reinbringt, ist Burgstaller. Alle anderen spielen, als wärens Roboter (eingestellt auf sehr niedriger Stufe) ohne eigenen Willen. Es wird immer nur der offensichtlichste Pass gespielt, das Freilaufen (falls man das überhaupt so nennen kann) geschieht ohne Tempo, Überzeugung und Intelligenz und Emotionen kann ich eigentlich auch keine feststellen. Zumindest hab ich nicht das Gefühl, als ob da irgendwer wirklich haß wäre aufgrund seiner Leistung oder der seiner Mitspieler.