Liebes ASB!
Im Angesicht der bevorstehenden Wahl würde mich interessieren was sich denn die Rapidler im ASB vom neuen Präsidium erwarten bzw. erhoffen. Meine Einschätzung dazu findet ihr am Ende des Beitrags.
Weitere Aspekte die ihr für wichtig hält bitte ich euch dann im Thread zu erwähnen, da ich sicher nicht alles abdecken werde (und wenn doch, umso besser).
Nach einigen Tagen würde ich diesen Thread dann schließen und die aufgeworfenen Themenschwerpunkte bestmöglich gruppieren, damit wir eine Umfrage durchführen können, die uns dann auch in etwas übersichtlicherer Form zeigt, was sich die Rapidler im ASB wünschen. Vielleicht orientiert sich daran ja auch das neue Präsidium ein wenig.
Nun zu meiner Meinung – diese ist ein wenig länger - daher ein Teil davon im Spoiler:
Nun aber dazu was ich mir wünschen würde damit der Verein hoffentlich in eine bessere Zukunft schaut.
Ich würde das mal in folgende Aspekte aufgliedern die mir mal grob einfallen:
Professionalisierung der Strukturen des SK Rapid
auf Basis eines kontinuierlichen, iterativen Soll / Ist Vergleichs - sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft. Das Streben nach dem Maximum in jedem Teilbereich muss zum Selbstverständnis werden.
Dieser Punkt ist für mich ist die Voraussetzung für einen echten Neustart.
Eine solche Analyse wurde schon von der Liste Leitbild versprochen und wie die meisten Punkte nicht geliefert.
Mir schien das damals von der Liste Grüneis und deren Ideen abgekupfert – wie so vieles. Das darauffolgende „Nichts Tun“ bzw. das Abstreiten Bruckners, dass man soetwas überhaupt versprochen hatte gibt mir das Gefühl, dass man sich eines "Ghostwriters" bediente der ein schönes Konzept schrieb, aber von den eigentlichen Personen recht wenig Input dabei war. Aber das ist Vergangenheit - wichtig ist, dass in Zukunt mehr Output vorhanden sein wird.
„Frisches Blut“ statt Machterhalt
Wie schon anderweitig im ASB erwähnt wünsche ich mir einen echten Neustart. Das heißt alle Bereiche sollen einmal von neuen Personen durchleuchtet werden mit einem frischen Blick. Das jetzige Präsidium hat gezeigt was es (nicht) kann - daher die Stühle räumen und Platz machen.
Es geht nicht um Schuldzuweisungen sondern um den Blick in die Zukunft. Was haben wir derzeit und wie kommen wir voran. Diese ehrliche Bewertung ist mMn. nur Personen zuzutrauen die eben nicht darauf aus sind ihre Pfründe und ihren Stolz zu verteidigen, weil jemand es wagen könnte "Luft nach oben" zu verorten.
Satzungskonvent
Ebenfalls ein nicht eingehaltenes Versprechen der Liste Leitbild. Wie wichtig es ist, dass der Verein auf zeitgerechten Satzungen steht ist mittlerweile denke ich einigen klar. Wenn es das Präsidium nicht selbst schafft wäre hier ein Einbinden der Mitglieder wohl jenes Themenfeld wo man sehr leicht weit kommt - es gibt genügend Juristen im Rapid Umfeld die sich da ein paar Stunden Zeit nehmen würden. Davon bin ich überzeugt.
Transparenz: Einsicht für Mitgliedervertreter
Ein Gremium wie der Beirat in welchem Mitglieder über Mitgliedervertreter Einsicht bekommen. So ein Gremium wurde immer als Kritik gesehen, aus meiner Sicht fördert es aber viel mehr das Vertrauen. Es benötigt hier aber definitiv einen Mechanismus der gewählten Mitgliedern Einsicht gewährt - ein Abwürgen des Beirats wie in der Vergangenheit ist uninteressant und lässt dieses Gremium zur Farce verkommen.
Transparenz: Standardisierter Geschäftsbericht
Unsere Geschäftsberichte lassen sich leider kaum vergleichen und es wird immer alles Mögliche vermischt. Im Sinne einer besseren Beurteilung der jeweiligen Geschäftsjahre würde dies auch wieder das Vertrauen der Mitglieder in die aktuelle Führung erhöhen und ein Miteinander fördern.
Frauenteam - von ganz unten, nach ganz oben
Auch hier leere Versprechen des Präsidenten – aber immerhin eine Absichtserklärung ist es geworden. Vom neuen Präsidium wünsche ich mir nun die ordentliche Umsetzung dieses Themas.
Aktives Einbinden der Mitglieder - den Mitgliederverein leben
Dieser Bereich hat so viele unterschiedliche Aspekte, dass es schwierig ist alles in einem kurzen Absatz zusammen zu fassen, aber von der „Ideenfabrik“ die ebenfalls von der Liste Leitbild nicht ansatzweise umgesetzt wurde bis hin zum respektvollen, ehrlichen Umgang miteinander bei HV / MV, gibt es hier massives Potenzial nach oben um den Mitglieder Verein ernsthaft zu leben.
Proaktive Stärkung der Rapid Familie
Es muss wieder ein “Wir” entstehen. Das geht nur durch ein aktives Zugehen auf alle Rapidler. Nicht nur jene, die einem genehm sind und keine Kritik üben. Natürlich wird man nie alle ins Boot holen können – aber man kann sich Respekt schaffen auch bei seinen Kritikern wenn man ehrlich und offen kommuniziert. Eine Passivität - sprich ein "wenn's was wollen werden's schon was sagen" oder ein "wenn ich nicht aufs Mail / Telefonat antworte vergessen sie's vielleicht" wird uns nicht weiterbringen.
Klare Kommunikation & Konsequenz ggü. den Interessensgruppen
Im Gegensatz zu manchen Hardlinern wünsche ich mir bei Rapid nicht unbedingt, dass z.B. "der Block gar keinen Einfluss" oder "die VIP sich nicht so wichtig macht". Einerseits sehe ich das als unrealistisch und andererseits auch nicht als förderlich, immerhin ist das ein wichtiger Teil Rapids der auch viele Mitglieder zählt. Vielmehr glaube ich, dass es nur miteinander geht - alle Teilbereiche müssen "für Rapid" sein. Dazu benötigt es Spielregeln die man im Miteinander abstimmt und danach klar kommuniziert werden. Werden Grenzen überschritten muss es dann auch Konsequenzen geben mit Verweis auf eben jene festgelegten Grenzen. Das ganze gilt aber auch für andere Stakeholder im VIP, etc.
Sehr schwieriges Thema wofür es viel Mut, Charakter und Offenheit braucht vom neuen Präsidium - ebenso wie den Beteiligten - aber ich glaube trotzdem, dass es möglich ist, wenn das Präsidium mit gutem Beispiel vorangeht.
Denn am Ende will jeder eine erfolgreiche Rapid auf dem Feld sehen.
Nachsatz zur heurigen Wahl:
Anders als 2019 habe ich mit niemanden der Beteiligten gesprochen und muss mir daher so wie alle anderen ein Bild der Listen machen, sobald sie endgültig bekannt gegeben werden.