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Exklusivinterview mit Jürgen Säumel und Klaus Salmutter (11.9.2003)

sturmonline: Jürgen, Ihr habt jetzt seit Kurzem einen neuen Trainer, hat sich etwas verändert?

Jürgen Säumel: Ja, auf alle Fälle, ich glaube die gesamte Mannschaft ist jetzt ein bißchen motivierter. Der neue Trainer hat uns allen mehr Selbstvertrauen gegeben und das ist schon sehr wichtig. Wir haben jetzt drei schwere Spiele und da ist das Selbstvertrauen sehr entscheidend.

sturmonline: Was sagt der Klaus dazu?

Klaus Salmutter: Ja, ich sehe es so ähnlich. Der Trainer ist gekommen und hat gleich die älteren Spieler für ein Gespräch gesucht. Er kennt das Umfeld und die Stadt Graz gut - das ist sehr positiv.

sturmonline: Trainer Gress war ein sehr erfahrener Trainer und hat im Ausland große Erfolge gehabt. Was glaubt ihr, woran es eigentlich gelegen ist, dass es in der Zusammenarbeit Trainer - Mannschaft nicht geklappt hat?

Klaus: Am Anfang waren alle sehr motiviert - nur im Laufe der Zeit sind Dinge vorgefallen, die einen Keil zwischen Trainer und Mannschaft getrieben haben. Ein Beispiel: Wenn man beim Essen darauf aufmerksam gemacht wird, dass man nicht lachen darf oder dass man nichts zu essen kriegt - das hat uns in der Mannschaft schon sehr gestört. Das waren am Anfang so kleine Gründe - bis es dann am Trainingsplatz auch nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die Leistungen wurden nicht gebracht und das Potential haben wir nicht abrufen können. Der Trainerwechsel war die Konsequenz daraus, denn die Mannschaft auszuwechseln ist schwer.

sturmonline: Jürgen, war das jetzt wirklich nur die Schuld vom Trainer?

Jürgen: Nein, ich glaube kaum dass es die Schuld vom Trainer alleine war, wenn wir keine Tore machen. Ich glaube er hat Fehler gemacht genauso wie wir auch unsere Fehler gemacht haben. Es ist allgemein sehr unglücklich gelaufen, vor allem weil wir die ersten Spiele gleich verloren haben - zum Schluss ist es dann einfach nicht mehr gegangen.

sturmonline: Merkt man jetzt einen Trainereffekt?

Klaus: Auf alle Fälle, wie ich vorher schon gesagt habe, man darf wieder Fehler machen, wir sind wieder mit Spaß bei der Sache. Es ist wichtig zu wissen, dass man auch einen Fehler machen kann und ein Mitspieler versucht ihn auszubessern. Außerdem schreit der Trainer nicht dauernd rein - das ist schon sehr positiv.

sturmonline: Bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Trainers haben sowohl Manager Schilcher als auch Michael Petrovic gesagt, dass verstärkt Jugendliche eingebaut werden. Glaubst du, dass du auf dem Weg zum Stammspieler bist?

Klaus: Ich glaube das schon. Natürlich darf man als Nachwuchsspieler nicht so vermessen sein und einfach sagen: Ich muss jetzt spielen - das kommt alles von selbst. Man muss im Training immer versuchen sein bestes zu geben - dann kommt das alles von selbst. Nach dem, wie es in dieser Saison bisher gelaufen ist, halte ich es für einen guten und richtigen Weg, mehr Junge einzubauen.

sturmonline: Ihr habt alle beide bei der U 19 Europameisterschaft sehr gut gespielt. Habt Ihr jetzt in den Meisterschaftsspielen die zusätzliche Belastung noch gemerkt?

Jürgen: Ja, die Belastung war auf alle Fälle sehr groß. Ich habe mir das selbst nicht so gedacht gehabt, aber wir haben doch 4 sehr schwere Spiele innerhalb von nur einer Woche gehabt. Ich habe mich dann beim Training ein bisschen zurückgehalten, weil ich die körperliche Anstrengung schon gemerkt habe.

sturmonline: War das wirklich gleich?

Klaus: Wir hatten kaum Urlaub und dafür vier sehr, sehr schwere Spiele innerhalb von nur 7 Tagen gehabt. Als junger Spieler schlaucht das halt schon ziemlich - es hat schon sehr an der Substanz gezehrt. Aber ich glaube ich bin jetzt wieder auf dem richtigen Weg - ich habe mich irgendwie wieder total erholt und ich traue mir auf alle Fälle zu einen Stammplatz zu.

sturmonline: Ihr habt beide bei diesem Turnier sehr gut gespielt. Habt ihr als Reaktion jetzt auf diese Leistungen Anfragen von anderen Clubs bekommen?

Jürgen: Nein. Angebote haben wir noch keine von Clubs bekommen. Ich glaube das Interesse da ist, aber ich habe ja noch 2 Jahre Vertrag mit Sturm-Graz und die will ich auf alle Fälle erfüllen und mit der Mannschaft noch international spielen. Ich glaube, dass mir hier nichts abgeht, ich kann mich gut entwickeln, habe in letzter Zeit sehr oft gespielt und ich hoffe, dass das so weitergeht.

sturmonline: Hat bei dir jemand angefragt, Klaus?

Klaus: Vereine selbst nicht, aber es kommen natürlich schon Manager und fragen was los ist, ob man Interesse hätte. Mich interessiert das im Moment nicht, weil ich einen 2-Jahresvertrag habe. Außerdem wäre es ein bisschen zu vermessen nach einer guten Partie oder ein paar guten Spielen bei der Europameisterschaft zu sagen, ich gehe jetzt ins Ausland. Also, das wäre schon ein bisschen zu früh.

sturmonline: Jetzt warst du 2 Jahre in Schalke, dann bist du wieder zurückgekommen. Warum bist du eigentlich wieder zurück?

Klaus: Warum ich wieder nach Graz gekommen bin, das ist einfach. Ich wollte schon ewig in der Bundesliga spielen, aber Schalke hat gesagt ich soll zuerst noch ein Jahr zu den Amateuren und dann kann ich erst zu den Profis kommen. Ich wollte aber schon gleich in einer ersten Mannschaft spielen. Sturm und vor allem Franco Foda haben sich sehr, sehr bemüht, dass ich wieder zurück komme. Franco Foda hat mich eigentlich überzeugt, dass es für mich das Richtige ist und im Endeffekt hat er recht gehabt. Obwohl ich am Anfang ein bisschen verletzt war, hat er mir dann die Chance gegeben und das Vertrauen geschenkt. Dadurch hat sich mein Entscheidung gerechtfertigt.

sturmonline: Was ist jetzt der Unterschied zwischen Schalke und Sturm?

Klaus: Der Unterschied ist, dass bei Schalke alles viel professioneller ist - es sind sechs hauptberufliche Trainer da, ob es jetzt bei der Jugend ist oder bei den Profis. Es ist ein gigantischer Verein und die Professionalität bekommt man schon mit, wenn man die Möglichkeit hat dass man mit einem Olaf Thon oder Andreas Möller trainiert. Da kann man als Jungspieler gewaltig davon profitieren. Für mich war damals der Weg nach Schalke der richtige Schritt - bei Sturm unter Trainer Osim habe ich damals keine Perspektive gesehen.

sturmonline: Gefällt es dir wieder hier?

Klaus: Auf alle Fälle, also ich komme zum Spielen und natürlich passt das Umfeld auch. Sonst wäre ich ja nicht zurückgekommen. Franco Foda hat mir die Perspektive ermöglicht - und wenn es nötig war, hat er mir auch in den Arsch getreten - das war richtig so.

sturmonline: Jürgen, jetzt weiß ich von Hans Lang, dass du einige Zeit von holländischen Verein beobachtet worden bist und du wärst fast nach Holland abgewandert. Was war jetzt eigentlich ausschlaggebend für dich so ein Angebot auszuschlagen?

Jürgen: Na ja, ich habe das Angebot damals nicht ausgeschlagen - nur ich hatte einen bestehenden Vertrag mit Sturm. Im nachhinein muss ich sagen, dass es gut war, dass ich da geblieben bin. Ich habe mit 18 Jahren in einer Kampfmannschaft gespielt, ich weiß nicht ob ich das in Holland geschafft hätte. Ich habe viel Glück gehabt ich habe sehr gute Trainer gehabt bei Sturm, mit Franco Foda und Mag. Werner, das war schon sehr viel wert.

sturmonline: Ich habe dich zum ersten Mal in Rom beim Spiel gegen Lazio gesehen. Wie war das für dich - es war dein erste Partie von Anfang an und noch dazu gegen eine Weltklasse-Mannschaft? Du hast übrigens eine sehr gute Partie gespielt.

Jürgen: Ja - als erstes war es einmal eine riesengroße Überraschung für mich. Ich habe erst zwei Stunden vor Spielbeginn erfahren, dass ich überhaupt spielen werde. Dafür bin ich dem Franco Foda heute noch dankbar, weil sonst hätte ich nicht schlafen können. So habe ich nicht viel Zeit gehabt, um wirklich Nervös zu werden. Ich bin einfach ins kalte Wasser geworfen worden und ich habe die Chance - Gottseindank - dann sehr gut nutzen können. Das Risiko war aber schon enorm - hätten wir 4:0 oder 5:0 verloren, dann wäre dieser Schritt in die andere Richtung losgegangen. Aber so haben wir unten 1:0 gewonnen und ich habe nicht so schlecht gespielt. Seit diesem Spiel bin ich eigentlich erst so richtig dabei.

sturmonline: Das heißt, dein Stern ist innerhalb von 90 Minuten aufgegangen?

Jürgen: So ungefähr kann man das sagen, ja.

sturmonline: Ihr habt beide 2-Jahresverträge bei Sturm, was möchtest ihr erreichen, was ist Euer Ziel als Fußballer?

Jürgen: Also, wie gesagt, wichtig ist vorerst von unten wieder herauszukommen und mit Sturm wieder gut zu spielen, die Europameisterschaft 2008 - die für jeden jungen Fußballer in Österreich ein Ziel ist - und irgendwann einmal im Ausland Fußball spielen. Das sind die große Ziele von mir und die möchte ich natürlich erreichen.

sturmonline: Wie schaut es bei Dir aus, Klaus?

Klaus: Ja klar, das Ausland ist für jeden Fußballer das große Ziel und sicher auch für mich. Das muss man ganz klar sagen ich habe noch zwei Jahre Vertrag, dann bin ich 21 und das ist auch noch sehr früh. Ich möchte bei Sturm noch zu einer Größe heranreifen. Ich glaube der neue Trainer kann mir da sehr behilflich sein. Ich werde mein bestes geben und dann wird sich alles von selbst ergeben. Ich möchte noch viele Tore bei Sturm schießen und dem Verein helfen, aus der jetzigen Tabellensituation herauszukommen - da gehört Sturm absolut nicht hin.

sturmonline: Seid ihr beide jetzt im U21 Nationalteam fix gesetzt?

Jürgen: Von einem Stammplatz zu sprechen ist ein bisschen zu früh. Wir haben beide von Anfang an gespielt, was sehr wichtig war. Wir haben noch nicht oft gespielt, aber ich glaube dass wir auf einem guten Weg dorthin sind.

Klaus: Fix gesetzt will ich noch nicht sagen, weil wir doch erst von der U19 heraufgekommen sind. Ich habe jetzt zwei Spiele gemacht, beide von Anfang an. Bei einem ist es sehr gut gegangen, beim anderen nicht so gut. Aber wie schon gesagt, am Anfang möchte ich beim Verein eine Fixgröße sein.

sturmonline: Der Trainer ist jetzt seit kurzem da, er hat in einem Interview gesagt dass es ist wichtig, dass die Spieler den Kopf frei bekommen. Ist der Kopf jetzt frei - wie werden die nächsten Spiele ausgehen?

Klaus: Ja ich glaube, dass wir erfolgreich sein werden. Einige Spieler aus der Mannschaft haben das schon bewiesen. Sie haben in der Champions League immer wieder sehr gut gespielt und dort sogar gegen weitaus bessere Mannschaft gewonnen. Aus diesem Team sind noch einige dabei und ich glaube, dass wir sowohl gegen die Austria als auch gegen den GAK eine gute Figur machen werden. Wir sind sehr motiviert und müssen nur schauen, dass wir unsere Leistungen auch abrufen können.

Jürgen: Der Kopf wird bis zu den nächsten Spielen sicher frei werden. Der Trainer ist jetzt seit kurzem da, man darf nicht glauben, dass wir so einfach gegen die Austria gewinnen - die sind immerhin gerade Meister geworden. Aber es geht Bergauf. Jetzt zu glauben, wenn wir alles geben, dann sind wir auf einmal wieder mit vorne dabei, ist ein Trugschluss. So schnell geht es auch nicht. Man muss auch ein bisschen die Euphorie bremsen. Aber ich glaube, dass mit dem Trainerwechsel ein positiver Effekt eingetreten ist. Der Trend geht jetzt nach oben. Wir haben es schon in den letzten Tagen gemerkt. Wir werden alle unser Bestes geben und wir wollen den Fans natürlich auch beweisen, dass wir kämpfen können und das ist da entscheidend.

sturmonline: Laut Umfragen hat sich herauskristallisiert, dass ihr beiden die erklärten Lieblinge vieler Fans seid. Was sagt Ihr dazu?

Jürgen: Ja das ist natürlich sehr schön und motiviert, wenn man bei den Fans so gut ankommt. Das ist auch gut für die Mannschaft - das ist glaube ich ganz wichtig.

Klaus: Dass der Jürgen sehr gut ankommt, das ist eh klar.... Spaß beiseite, die Fans sind einfach das Wichtigste, sie kommen ins Stadion, feuern die Mannschaft an und zahlen sehr viel Geld dafür. Mich persönlich freut das natürlich sehr. Ich kann es den Fans am besten am Platz zurückgeben - wenn sie sehen, dass wir uns den Arsch aufreißen und eine gute Leistung bringen. Dann werden sie auch wieder zahlreicher ins Stadion kommen - das wäre sehr positiv.

Quelle: SturmOnline

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