Polizeiberichte


bergiboy

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Hier der Bericht aus Jena über die Vorfälle in Emden:

Zum Drittligaspiel des FC Carl Zeiss Jena bei den Kickers aus Emden fanden sich etwa 200 Gästefans im Stadion ein. Vor und während des Spiels kam es zu keinen nennenswerten Kontakten, geschweige denn Reibereien zwischen diesen und den eingesetzten Polizeikräften. Auch kurz nach Ende des Spiels war die Stimmung im Gästeblock, nach einer 1:3 Niederlage, eher von Enttäuschung und Verbitterung geprägt. Viele Fans suchten noch die Diskussion mit den Spielern, bevor sie das Stadion langsam verließen.

Am Ein- bzw. Ausgang des Gästesektors wartete schon eine Polizeieinheit im Spalier auf eine Gruppe von etwa 60 Jena-Anhängern, die fast als letztes den Gästeblock verließen. So wurde schließlich versucht, eine Person dieser Gruppe gewaltsam zu einer Personalienkontrolle zu zwingen. Dies stand aber nicht im Interesse der umstehenden Fans, sodass sich ein Pulk um die verdächtige Person bildete, welches durch einen Polizeikessel am weiterlaufen gehindert wurde. Der beschuldigten Person wurde vorgeworfen, während der Halbzeitpause einer Polizeifotografin den ausgestreckten Mittelfinger gezeigt zu haben. Das dies nicht der richtige Weg ist, seine Meinung kund zu tun, bleibt außer Frage. Es ist ein Ausdrucksmittel, welches jedes Wochenende in ganz Deutschland benutzt wird, um den Unmut gegen die Polizei und deren omnipräsidenten Überwachungsapparat zu zeigen. Ob man sich davon beleidigt fühlt ist eine andere Sache, nur rechtfertigt dies in keinster Weise das weitere Vorgehen der Polizei in den folgenden Minuten.

Die Fans im Pulk zeigten sich während des Wartens im Polizeikessel in keinster Weise aggressiv oder provozierend. Lediglich wurde mehrfach nach den Gründen für diese Maßnahme gefragt, worauf man aber keine Antwort erhielt. Seitens der leitenden Polizisten und eines szenekundigen Beamten wurden die Leute am Rande des Pulkes mehrfach darauf hingewiesen, doch bitte den Beschuldigten auszuliefern. Da die Daten und das Gesicht des Beschuldigten aber durch die szenekundigen Beamten zuzuordnen sind, war der Personengruppe der Grund für diese Maßnahme immer noch schleierhaft.

Gegen 16:20 Uhr blies dann eine etwa 15-köpfige Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (Herr Herglotz, PD Oldenburg) zum Angriff auf die etwa 40 Personen im Pulk. Mit rücksichtsloser Härte und ohne Rücksichtnahme auf die Gesundheit von Menschen wurde die Personengruppe gesprengt, um sich Zugang zum Beschuldigten zu verschaffen. Das dies nicht der alleinige Grund war, zeigte sich, als mehrere Personen, unter anderem auch Andreas Wiese; Rechtsanwalt, Fanbeauftragter und Präsidiumsmitglied des FC Carl Zeiss Jena, durch Faustschläge und Schlagstockhiebe, vor allem im Kopfbereich, verletzt wurden. Der Beschuldigte floh noch in Richtung eines Fanbusses, in dem er dann von mehreren Beamten gestellt und festgenommen wurde. Als die Beamten den Fanbus wieder verließen, wurde ohne ersichtlichen Grund noch Kleidungsstücke und Taschen von der Ablage heruntergeworfen. Eine weitere Person wurde wegen versuchter schwerer Körperverletzung festgenommen, als er dem Beschuldigten zu Hilfe eilen wollte und dabei aus Versehen mit einem Beamten kollidierte, der sich diesem in den Weg stellte und dabei umfiel.

Doch auch nach der Festnahme entspannte sich die Situation nicht wirklich. Die Beamten stießen weiter Leute umher, traten diese nieder und versuchten auf arrogante Weise die aufgebrachten Fans zu provozieren. Die anwesenden Fans waren naturgemäß empört. Es fielen beleidigende Worte, die angesichts der vorausgegangenen Situation sicher zum Teil verständlich waren, zum Teil aber auch übertrieben.

Die zwei Festgenommenen wurden nun in einem abgesperrten Bereich einer Personalienfeststellung unterzogen. Der Einsatzleiter (Herr Decker) äußerte gegenüber einem Festgenommen noch: “Ostdeutsche Fußballfans schlagen westdeutsche Polizisten, das kann doch nicht wahr sein.” Kurz vor 17 Uhr konnte der letzte Bus dann den Gästeparkplatz in Richtung Jena verlassen.

Die besagte BFE-Einheit fiel wohl auch schon bei Emden-Spielen gegen Osnabrück und Babelsberg (siehe Fansmedia-Bericht vom 16. April 200cool, sowie beim Spiel von Rot-Weiss Essen in Cloppenburg durch extrem aggressives und überhartes Vorgehen gegen Fußballfans auf.

Die Verhältnismäßigkeit des Einsatzes war zu keinem Zeitpunkt gegenüber der angeblich begangenen Tat der Beleidigung gegeben. Mit übertriebener Härte, immensem Aggressionspotential und ständiger Provokation wurden die zeitige Abfahrt der Busse und die bisher ruhige Situation um das Spiel aufgegeben. Ob die BFE-Einheit auch nur für den Einsatz am 1. Mai in Hannover üben wollte, bleibt wohl genauso Geheimnis der Verantwortlichen, wie auch der Sinn, solch eine Lage so eskalieren zu lassen. Solange Schubladendenken und Klischees, wie o.g. Zitat vom Einsatzleiter noch immer in den Köpfen der Beamten vorherrschen, solange kann sich auch kein Fan bei einem Fußballspiel menschenwürdig behandelt fühlen. Und solange kann auch kein Fußballfan daran glauben, dass die Rechtstaatlichkeit in Deutschland die wahren Aggressoren solch einer Situation an den Pranger stellen werden. Der Willkür sind Tür und Tor einfach zu weit geöffnet, um Fußballeinsätze deeskalierend und ruhig über die Bühne zu bringen.

Quelle: Fansmedia.org

Das Video kann auf Fansmedia.org downgeloaded werden.

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Bester Mann im Team

Man könnte theoretisch schon nen Thread aufmachen, indem Polizeiberichte gepostet werden. ABER es stellt sich halt die Frage, ob man denen diese Plattform bietet? Und da Vote ich ganz klar für NEIN!!!

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