[EURO 2008 Reverse] Plantschen anyone?

[Dannyo]

Der SK Rapid muss sich derzeit oft den "Vorwurf" gefallen lassen, ein Ausbildungsverein für junge Talente zu sein. Der Erzrivale aus Favoriten hingegen scheint ein Ausbildungsverein für tschechische EM-Torschützen zu sein. Nach Vaclav Sverkos traf nun auch Libor Sionko, was jedoch nicht viel nutzte, da Portugal, das Team der Tätowierungen und Schleimfrisuren, doch noch mit 3:1 gewann und sich damit ins Viertelfinale schoss.

Als das Spiel zwischen Tschechien und Portugal um 19:50 Uhr abgepfiffen wurde, begann für den albanischstämmigen Schweizer Valon Behrami die erste seiner vier Halbzeiten für diesen Tag. Diese bestand aus einer 45-minütigen Session vor dem Kabinenspiegel, in der mit kiloweise Haargel und diversem anderen Drogeriezubehör dafür gesorgt wurde, dass er möglichst verschlafen und zerzaust aussieht. Die zweite Halbzeit, die erste mit Beteiligung anderer Spieler, startete Behrami verhalten und stets auf die Einhaltung seiner persönlich auferlegten Frisurrichtlinien bedacht. Der nach zwanzig Minuten eintretende, sintflutartige Regen verstörte die gesamte Arbeit seiner ersten Halbzeit. Die vierte Halbzeit - für andere Spieler die dritte - war übrigens die dringend notwendige Dusche mit anschließendem Betrinken nach dem Spiel. Die Schweiz schied klatschnass aus.

Interessant, dass die Schweizer die besseren Schwimmer als die Türken waren, die erste Hälfte weitgehend dominierten, die Partie sogar entscheiden hätten können. Nachdem der Rasen wieder regulär bespielbar war, setzte sich jedoch die spielerische Klasse der Türken durch. Das hitzige Spiel und die seltsamen Wetterbedingungen brachten einige nette Seitenblicke mit sich: Da wäre zum Beispiel die wundervolle Differenz zwischen dem stoisch ruhigen Köbi Kuhn und dem "echten Türken" Fatih Terim, die wohl nie gemeinsam ein Kind adoptieren werden. Die wunderbar beschmutzte Philippe Senderos, erinnernd an einen Low-Budget-Actionfilm-Nebendarsteller nach einer Explosion oder Volkan Demirel, der nach einer vergebenen Schweizer Chance mit damit verbundener Schlammdusche ein wenig aussah, wie George Michael nach dem mittwöchlichen Schlammcatchderby in der Blue Oyster - Schwulenbar. Genug Blut war auch im Spiel, sieben Tore in zwei Partien, also ich habe mich heute amüsiert

Tschechien - Portugal Endstand 1:3 (1:1)

Genf, Stade de Geneve, 29.000 (ausverkauft), SR Kyros Vassaras

Tschechien: Cech - Grygera, Ujfalusi, Rozehnal, Jankulovski - Sionko, Matejovsky (68./Vlcek), Galasek (74./Koller), Polak, Plasil (85./Jarolim) - Baros

Portugal: Ricardo - Bosingwa, Pepe, Carvalho, Ferreira - Joao Moutinho (75./Fernando Meira), Petit, Deco - Simao (80./Quaresma), Nuno Gomes (79./Hugo Almeida), Cristiano Ronaldo

Gelbe Karten: Polak bzw. Bosingwa

Torfolge: 0:1 Deco (8.), 1:1 Sionko (17.), 1:2 Cristiano Ronaldo (63.), 1:3 Quaresma (91.)

Schweiz - Türkei 1:2 (1:0)

Basel, St.-Jakob-Park, 39.730 Zuschauer, SR Lubos Michel (SVK)

Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, Müller, Senderos, Magnin - Behrami, Inler, Fernandes (76. Cabanas), Barnetta (67. Vonlanthen) - Yakin (85. Gygax), Derdiyok

Türkei: Volkan Demirel - Hamit Altintop, Emre Asik, Servet Cetin, Hakan Balta - Gökdeniz Karadeniz (46. Semih Sentürk), Mehmet Aurelio, Tümer Metin (46. Mehmet Topal), Arda Turan - Nihat Kahveci (85. Kazim Kazim), Tuncay Sanli

Gelbe Karten: Derdiyok bzw. Mehmet Aurelio, Tuncay Sanli, Hakan Balta

Torfolge: 1:0 (32.) Yakin, 1:1 (57.) Semih Sentürk, 1:2 (92.) Arda Turan