Andi Reisinger im Interview


SCR-4-EvEr

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ASB-Gott
Die Sommerpause war kurz. Konntest du dich vom Stress der letzten Meisterschaft erholen? Und wie? Und wo?

Ich habe zehn Tage Urlaub in Italien gemacht, aber auch dort habe ich mich fast ausschließlich mit dem Fußball beschäftigt. Ich bin Trainer mit Herz und Seele und mir macht es am meisten Spaß wenn ich am Platz stehe.

Die Übertrittszeit ist vorbei, was waren die Ziele des Vereins, gibt's Neuerungen, wie fällt die Bilanz aus?

Wir haben mit den Abgängen von Bichelhuber, Gartler, Schrammel und Oroz sicher viel Qualität verloren, die wir aber mit unseren Zugängen sehr gut kompensiert haben. Vor allem freue ich mich auf Peter Neidhart, der ein Vorzeigeprofi durch und durch ist. Mit ihm werden wir viel Freude haben. Auch von Christopher Frank erwarte ich mir viel. Zwar spielt er jetzt eine Liga höher, aber dennoch wird er auch in der Ostliga viele Tore schießen.

Nicht mehr viel Zeit bis zur ersten Ostligarunde. Was gibt's zuvor noch zu tun, wie ist dein Gefühl vor dem ersten Pflichtspiel?

Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns. In den Testspielen blieben wir ausschließlich siegreich, was aber natürlich nicht überbewertet werden sollte. Leider haben wir vor der ersten Runde ein akutes Tormannproblem welches sich hoffentlich bis zum Saisonauftakt lösen lässt.

Das Wetter ist natürlich immer ein Thema. Wie seid ihr beim Training mit der Hitzewelle fertig geworden?

Ich habe mein Trainingsprogramm durchgezogen, dabei aber natürlich auch ein wenig an die Temperatur angepasst. Oft haben wir ein wenig später trainiert, dann im Schatten und natürlich viel Regeneration. Fußball ist ein Freiluftsport, da muss man sich halt den Temperaturen anpassen.

Auf welchem Tabellenplatz möchtest du nach fünfzehn Herbstrunden überwintern? Wie sind die Ziele für die Saison? Wer werden die härtesten Konkurrenten sein?

Bis zum Winter heißt es jetzt einmal fleißig Punktesammeln. Haben wir das bis dahin ausreichend gemacht, heißt es danach ein neues Ziel zu definieren. Natürlich möchte ich um den Meistertitel mitspielen, aber mit einem Durchschnittsalter von 20 Jahren wird das nur schwer möglich sein. Da lasse ich mich aber sehr gerne eines besseren belehren. Wer vorne mit dabei sein wird ist schwer zu sagen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass es heuer nicht so wie im Vorjahr einen ganz großen Favoriten gibt. Ich schätze sowohl die Vienna und den Sportklub als auch die beiden Aufsteiger Mattersburg Amateure und Horn sehr stark ein.

Auf welche Spiele freust du dich in der kommenden Meisterschaft am meisten, welche werden die Highlights der Saison sein?

Ich freue mich auf die großen Spiele, denn letztes Jahr ist es uns leider nicht gelungen einen der ganz großen zu schlagen. Das wird uns heuer gelingen – das verspreche ich.

Diesen Sommer hat es viele prominente Namen in die Ostliga gezogen. Im Westen und in der Mitte scheint es nicht anders zu sein. Wie erklärst du dir die wachsende Attraktivität der Regionalligen?

Mich freut diese Entwicklung sehr, da die Ostliga schon seit Jahren eine sehr starke Liga ist. Profis, die in der Bundesliga kaum mehr Chancen haben, gehen dann halt in die dritte Liga. Auch hier gibt es sehr gut geführte Vereine, bei deinen die Hälfte schon absolut profihaft arbeiten. Im Kader jeder dieser Vereine befinden sich schon acht bis zehn Vollprofis. Auch von der Trainerqualität wird die Liga immer stärker. Hier sind viele junge, prominente Trainer am Werk und auch das macht die Stärke und Attraktivität der Ostliga aus.

Ein paar Worte zur bevorstehenden EM, zu unserem Nationalteam und zum Abschneiden des U20-Teams bei der WM?

Ich freue mich schon sehr auf die Europameisterschaft und vergönne dem Nationalteam ein positives Abschneiden. Außerdem täte ich mich sehr freuen, wenn es vom jetzigen U20-Nationalteam vier bis fünf junge ebenfalls schaffen bei der Euro dabei zu sein. Wir müssen in Österreich ein bisschen umdenken. Das Nationalteam ist nicht so schlecht wie viele sagen. Nur leider ist das halt die typisch österreichische Mentalität. Gewinnen wir sind wir super, verlieren wir, sind wir die letzten Deppen. Ein bisschen mehr Mentalität täte uns gut.

Wenn du drei Wünsche frei hast - wie lauten sie?

Als wichtigstes natürlich Gesundheit, Erfolg mit der Mannschaft und das ich wieder zwei bis drei junge Spieler an den Kader der Kampfmannschaft heranführen kann.

Bitte noch ein Wort an die Fans...

Ein großes Kompliment an unseren Fanklub, der etwas Tolles auf die Beine gestellt hat. Es herrscht schon eine sehr gute Verbindung zwischen der Mannschaft und den Fans. Die tolle Unterstützung werden wir dieses Jahr auch dringend brauchen. Wer weiß, was dann mit soviel Unterstützung für uns möglich ist …

Und abschließend - die obligate Frage: Wer wird im Juni 2008, nach 30 Ostligarunden, die Plätze eins bis drei belegen?

1. Sportklub

2. Vienna

3. St. Pölten

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die kommende Saison!

Quelle: www.rlo.at

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  • 5 months later...
ASB-Gott

Amateure •

22.01.2008, 11:11 Uhr

Rapid Amateure: Trainer Reisinger zuversichtlich

SKrapid.at: Die Vorbereitung der Amateure hat begonnen, am Wochenende gab es einen 1:0-Sieg beim ersten Testspiel, in Stockerau. Deine Erkenntnisse aus diesem Spiel?

Andreas Reisinger: Wir mussten auf einem sehr tiefen Boden spielen, insofern war's vielleicht nicht so einfach. Wobei ich betonen möchte, dass es ein sehr guter Test für uns war, weil man u.a. gesehen hat, wer wieviel Kraft hat. Das 1:0 täuscht aber, wir haben das Spiel klar dominiert, hätten auch höher gewinnen können, nur hatte der Tormann von Stockerau einen sehr guten Tag. Kurz: Ich bin zufrieden, es war eine tolle Leistung unserer Burschen, auch läuferisch.

Welchen Stellenwert haben die Testspiele für dich?

Reisinger: Sie sind schon sehr wichtig, halt weniger vom Ergebnis her. Wir haben jetzt einenthalb Wochen nur Kraft und Kondition trainiert, fast nix mit dem Ball. Da kommen die Spiele gerade recht. Die Spieler selbst sollen sich da 100% reinhauen, Einsatz zeigen. Das will ich von den "Alten" wie von den neu dazu gestoßenen Kickern sehen. Wenn sie dann beim Training etwas zurückschalten, ist das ok. Nur der Einsatz bei den Spielen, der muss voll da sein.

Sind alle Spieler gesund?

Reisinger: Fast, meine einzige Sorge ist Nikic. Er hatte plötzlich Schmerzen im Knie, die erste Diagnose lautet Meniskusschaden. Am Donnerstag hat er Magnetresonanz-Untersuchung, dann werden wir ja sehen, was rauskommt.

Jetzt stehen ja noch einige interessante Vorbereitungsspiele an, danach geht's ins Trainingslager nach Kroatien. Was erwartest du dir?

Reisinger: Ja, zuerst spielen wir u.a. noch gegen Parndorf und Leoben, das werden gute Duelle, ich möcht fast sagen: Klassiker! Dann geht's nach Kroatien, wo vor allem im technischen und taktischen Bereich trainiert werden soll, da liegen die Prioritäten. Geplant sind auch dort zwei Spiele, die Gegner stehen aber noch nicht fest. Ich würd mir aber einen leichteren und einen schwereren wünschen. Nach diesen Spielen sollte die Mannschaft eigentlich stehen, mit der ich ins Frühjahr gehen möchte.

Kurz vor dem Jahreswechsel gewannen die "Amas" das WFV-Turnier in der Wiener Dusikahalle. Ein Sieg für das Selbstvertrauen?

Reisinger: Nein, nicht nur. Man muss sich das einmal vergewissern: Zuerst haben wir das Stockerauer Turnier ohne Niederlage gewonnen, dann unmittelbar darauf das Hallenturnier in der Dusikahalle. Ebenfalls ungeschlagen! Das war super, man hat gesehen, wie sich die Jungen engagieren, den Zuschauern guten Fußball zeigen wollten. Einige haben sich auch wieder aufgefdrängt für den Kader der Amateure. Solche Turniere bedeuten also auch mir sehr viel.

Andreas Lukse wurde nach Leoben verliehen. Wie geht's jetzt weiter in der Tormann-Frage?

Reisinger: Haunschmied und Uzun rücken nach. Durch den Abgang entsteht aber jetzt ein Loch, einen Tormann müssen wir also noch auftreiben. Ob wir einen aus dem Nachwuchs raufziehen oder einen anderen Nachwuchstormann holen, werden wir noch entscheiden.

Sind weitere Zu-oder Abgänge geplant?

Reisinger: Nicht wirklich. Dass Feurer und Protiwa neue Herausforderungen suchen, ist klar, das sind erfahrene Spieler, die auch am Platz stehen möchten. Es gab halt des Öfteren Rochaden in der Mannschaft. Dazu haben wir sechs neue Spieler, die vom Kader unserer U19 zu den Amas aufgerückt sind. Immer wieder kommen so junge Spieler nach, das soll auch in Zukunft so sein.

Palla, Kayhan und Frank werden ja nach und nach in die Kampfmannschaft integriert. Sind sie mit den Gedanken jetzt schon eher in der "Ersten"?

Reisinger: Nein, es sind einfach sehr gute junge Spieler, die jetzt die Chance bekommen, in der Kampfmannschaft mitzutrainieren, die Methoden des Trainers kennenzulernen und so fort. Vielleicht schafft's der eine oder andere, in der Mannschaft zu bleiben. Das war ja auch in den letzten Jahren immer so, dass einer den Sprung geschafft hat und macht mich sehr stolz.

Am 29.2. steht das erste Rückrundenspiel, zugleich das erste Heimspiel, an. Gegner ist Horn. Deine Prognose fürs Frühjahr, wie geht es mit den Amas weiter?

Reisinger: Klar, das erste Heimspiel soll gewonnen werden, das ist für unsere Jungs eine lösbare Aufgabe. Unterm Strich wollen wir bei den Top 6-Mannschaften dabei bleiben, alles weitere wird man sehen. Weiterhin will ich die jungen Spieler forcieren, guter Fußball muss natürlich auch immer dabei sein - dann wird auch dem ein oder anderen der Sprung in die Kampfmannschaft gelingen.

(gub)

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