pepiporn White Nigger Beitrag melden Geschrieben 12. Mai 2003 hab ich so auch schon auf friedhofstribuene.at gepostet, vielleicht weiss hier jemand antworten: Also eine Frage an die Spezialisten: Irgendwo hab ich neulich gelesen (es war heute aber ich weiss beim besten willen nichtmehr wo...) das der wiener sportclub im jahr 1921 (also vor der meistersaison) den fc bologna 7:2 besiegt hatt, und dann durch italien tourte. jetz will ich erstens wissen ob da was drann ist (also das mim 7:2 steht so auch auf der wienersportclub.at - geht uebrigens derzeit nicht! darum frag ich ja auch hier), und gegen wen der sportclub dann gespielt hatt (plus ergebnisse) ausserdem hab ich ne frage obs ne homepage der wiener cyclisten gibt und ne etwas ausfuehrlichere vereinsgeschichte (mit staatsmeistertiteln von wsc sektion fahrrad und dem alten cyclisten club etc. - besonders wuerd mich die zeit von ferry dusika interessieren). Hoffe ihr könnt mir helfen. cheers --- das mim fery dusika hatt sich erledigt hab da schon was gfunden, aber rest wer sehr interessant. 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
!?!?!?!?! Superkicker Beitrag melden Geschrieben 18. Mai 2003 (bearbeitet) "Nimm mich mit nach Italien, nimm mich mit ans blaue Meer!" Die erste Italien-Tournee des Wiener Sport-Club 1921 reiste der Wiener Sport-Club erstmals nach Italien. Über den Beginn der Bahnfahrt nach Sampierdarena, dem Hafenviertel von Genua, sind folgende Zeilen überliefert: „Die größte Aufregung verursacht eigentlich der herzzerreißende Abschied am Bahnhof von den Angehörigen und solchen, die es werden wollen. Die mehr oder minder angetrauten Gattinnen der Spieler reißen sich endlich weniger oder mehr schmerzerfüllt los, die Plätze werden eingenommen und das Abfahrtssignal ertönt. ........... Allzu fürsorgliche Klubmitglieder bemühen sich bei solchen Gelegenheiten gewöhnlich eifrigst, den Alkoholkonsum der Reiseteilnehmer zu fördern, und so erweist sich nach der Abfahrt fast jeder Spieler im Besitze einer umfangreichen Flasche gesegneten Inhaltes. Alte Erfahrungen sprechen dafür, die Trinklustigen sich austoben zu lassen. Der unvermeidliche Kater am nächsten Morgen läßt dann die Lust zu weiteren Eskapaden für die ganze Reise vergehen. ..............“ Am 24. Dezember 1921 traf man in Sampierdarena ein. Gegen Abend fuhr der größte Teil der Mannschaft mit der Straßenbahn nach Genua selbst und durchwanderte die malerischen Straßen der großen Hafenstadt. Am 25. Dezember wurde man vom Bürgermeister von Sampierdarena im Rathaus empfangen, der Vertreter der „Stampa Sampierdarenese“ ergriff das Wort und verwies unter Bezugnahme auf die Feindschaft im 1. Weltkrieg darauf, daß die Zeit der gegenseitigen Völkerverhetzung endgültig vorbei sein müsse. Danch wurde ein ausgezeichneter Imbiß geboten, am Nachmittag folgte das erste Spiel der Tournee gegen Sampierdarenese, das Spiel endete 0:0 unentschieden. Ungewohnt war das Fehlen jeglicher Grasnarbe und die geringe Breite des Spielfeldes von nur 50 Metern. Die Italiener stellten eine körperlich starke und sehr schnelle Mannschaft, die das hohe Spiel bevorzugte. Vor 3.000 Zuschauern stützte sich der Sport-Club vor allem auf die Verteidigung mit Edi Kanhäuser, Beer und Teufel und den jungen Mittelläufer Karl Zankl. Schiedsrichter war der ehemalige Vienna-Spieler Rumpold, der sich studienhalber in Italien aufhielt Der Gegner am nächsten Tag hieß Novese Unione Sportiva Sportiva Novi Liguri, die zu diesem Zeitpunkt die Tabelle im Kreise Piemont mit fünf Punkten Vorsprung - ohne Niederlage und mit einem Torverhältnis von 16:1 - anführte und schließlich auch den italienischen Meistertitel des Spielzeit 1921/1922 gewinnen sollte. Von diesem Spiel liegt folgender Bericht vor: "... Der angenehme Gesamteindruck des ersten Spieles wurde aber völlig verwischt durch das zweite Spiel in Novi. Der dortige Klub nimmt unter den italienischen Vereinen eine in ganz Italien bekannte Sonderstellung ein: Vor zwei Jahren gegründet, besitzt er heute eine Mannschaft, die als die beste Italiens gilt. Daß das nicht auf natürliche Weise möglich ist, ist klar. Tatsächlich ist von den Spielern nicht ein einziger in Novi geboren, sondern alle sind von auswärts geholt und man nennt ganz offen die Beträge, die ein jeder Spieler gekostet hat. Außerdem werden zu größeren Spielern Extraverstärkungen herbeigeholt. So stand gegen uns der kürzlich totgesagte Morando aus Valencana im Tor, der sein Lebtag nie für Novi gespielt hat. In der Mannschaft figurieren ferner die bekannten Größen Santamaria, Avenini, Vercelli u.s.w., die der Stolz Italiens im Länderspiel gegen die Schweiz waren. Die Devise aller aber, der Spieler, der Funktionäre und des Publikums lautet: Gewinnen um jeden Preis! Als Schiedsrichter hatte man sich zu diesem Zweck einen Herrn Galetti aus Genua verschrieben, der Mitglied des italienischen Auswahlkomitees sein soll. Er war mehr als parteiisch gegen uns und von der offenen Absicht erfüllt, uns zu schaden. Die Noveser hätten eine solche unlautere Unterstützung nicht notwendig, denn sie spielen ausgezeichnet, sind schnell, ballsicher, kombinieren vortrefflich und schießen großartig. Sie sind sicher nicht schwächer als unsere besten Mannschaften. ............ Im schärfsten Tempo wurde begonnen und bald war es klar, daß die Noveser kein leichtes Spiel haben würden. Schon aber begann sich die Tätigkeit des Schiedsrichters geltend zu machen. Es regnete Freistöße gegen uns und den Gegnern war alles erlaubt. Aber die schönsten Absichten konnten es nicht verhindern, daß unsere Verteidigung ihr Tor rein hielt und Hans Kanhäuser einen scharfen Schuß an Morando vorbei in die Ecke sandte. Totenstille herrschte nach diesem Treffer. Bei Halbzeit führten wir 1:0. Während der Pause berührte es uns eigentümlich, daß die italienischen Spieler auf dem Felde blieben, und, von den Zuschauern umringt, Zigaretten rauchten. Unter ungeheurer Spannung begann die zweite Spielhälfte. Das achttausendköpfige Publikum befand sich in einem Zustand der Erregung und schrie und tobte unaufhörlich. Jeder Vorstoß der Wiener wurde unbarmherzig durch einen Pfiff des Schiedsrichters abgebrochen. Die ärgsten Fouls im Strafraum der Italiener, die namentlich gegen Giebisch verübt wurden, blieben ungeahndet. Dagegen gab es bei allen möglichen und unmöglichen Gelegenheiten Freistöße gegen uns. Noch immer wollte sich nichts gegen die Wiener ereignen; da griff der Schiedsrichter zu schärferen Mitteln. Karl Kanhäuser, der gewiß noch niemand etwas getan hat, wurde gelegentlich eines Zusammenstoßes, bei dem er der leidende Teil war, plötzlich ausgeschlossen. Die gänzlich unverständliche Entscheidung des Schiedsrichters wurde selbst von dem chauvinistischen Publikum mit lauten Pfiffen aufgenommen. ............... Zahlreiche Unterbrechungen des Gegners wegen leichter Verletzungen einzelner Spieler steigerten noch die allgemeine Aufregung. Der Schiedsrichter arbeitete mit aller Macht. Bei einem Freistoß gegen uns in der Nähe des Tores forderte er den Schützen Cevenini auf, mit allen Mitteln auf die rechte Torecke zu schießen. Alles war vergebens. Die Spielzeit war bereits um drei Minuten überschritten, als der Ball im Bogen vom rechten Flügel vor unser Tor kam. Santamaria und Edi Kanhäuser stürmten auf den Ball, bevor aber Edi eingreifen konnte, köpfte Santamaria über das Tor und der Schiedsrichter gab sofort Goalabstoß. Edi war aber im Schwunge geblieben und hart mit Santamaria zusammengestoßen, dem die Luft ausging. Er legte sich nieder und Edi bemühte sich sofort um ihn, entfernte sich aber, als ihm einer der herbeikommenden italienischen Spieler einen derben Stoß gab. Inzwischen stürmten der Präsident und andere Funktionäre von Novi ins Spielfeld und forderten den Schiedsrichter auf, einen Elfmeterstoß zu geben. Herr Galetti, der bereits einen Goalabstoß gegeben hatte, änderte angesichts der Sachlage seine Entscheidung und gab einen Elfmeterstoß, worauf Santamaria sofort wieder auf den Beinen war. Die Wiener bewahrten auch in dieser unerhörten Situation, die sie mit einem Schlage um die Früchte ihres anderthalbstündigen Kampfes brachte, ihre Haltung und nahmen auch diese letzte Gewalttat des Schiesrichters gelassen auf sich. Cevenini schoß ins Tor und der Schiedsrichter erklärte das Spiel für beendet. Der Tag war für Novi gerettet. .............. . Wer von auswärtigen Klubs soll nach solchen Erfahrungen noch Lust haben, in Novi zu spielen? Der Klub schadet sich durch solche Gewalttaten nur selbst. Nur langsam legte sich die Aufregung im Publikum, die italienischen Spieler stritten noch lebhaft in ihrer Kabine, als wir bereits den Platz verließen und von lärmenden Scharen begleitet zum Bahnhof eilten, um nach Sampierdarena zurückzufahren." Nach dem Spiel gegen Novi warteten vier freie Tage, die zu verschiedenen Besichtigungen genutzt wurden. Am 28.12. gab ein Variete in Sampierdarena eine Festvorstellung zu Ehren des Wiener Sport-Club, bei der die Delegation von der Bühne herab durch ein „Hoch“, das ein lyrischer Tenor auf den WSC ausbrachte, begrüßt wurde. Am Samstag, dem 31.12., um 15 Uhr trat der Sport-Club gegen den Genueser FC Spes auf dessen Platz an. Wiederum wurden die geringen Ausmaße und der schlechte Zustand des Feldes beklagt, graslos und zudem steinig sei es gewesen. Hans Kanhäuser wäre nur leicht gestürtzt, hätte dabei aber eine so große Wunde am Knie erlitten, daß er am nächsten Tage nicht spielen habe können. Trotzdem beherrschte der Sport-Club die Partie und siegte nach einer 4:1-Pausenführung mit 5:1, der Schiedsrichter war diesmal unparteiisch, wenn auch herzlich schwach, das Publikum amüsierte sich köstlich über seine Fehlentscheidungen, die er gleichmäßig auf beide Parteien verteilte. Die Tore des WSC erzielten Karl Kanhäuser und Wunsch (je 2) sowie Powolny. Der Silvesterabend begann damit, daß einem der Spieler in der Straßenbahn die Brieftasche mit einem Inhalt von 70 Lire gestohlen wurde. Am Neujahrsmorgen wurde die Delegation im Klubhaus des FC Spes empfangen und durch Überreichung verschiedener Geschenke geehrt. Am Nachmittag des 1.1.1922 kam es zum letzten Spiel der Tournee gegen eine Auswahl der besten Spieler Genuas, Sampierdarenas und Novis, das der Wiener Sport-Club gegen die Erwartung mit 1:0 gewann. Gespielt wurde wieder auf dem nur 50 Meter breiten Platz von Sampierdarena, der früher ein zur Villa Soassi gehöriger Garten war und dessen Festloge damals noch von dem ehemaligen Brunnenbecken des Gartens gebildet wurde. Den Siegestreffer erzielte Karl Kanhäuser fünf Minuten vor Schluß, der Sieg wurde vom leidenschaftlichen Publikum mit eisigem Schweigen aufgenommen. Dem Match wohnte auch das Auswahlkommitte des italienischen Verbandes bei, auch Herr Galetti, der Schiedsrichter des Kampfes in Novi, thronte in der Loge, ohne durch seinen Anblick bei unserer Mannschaft besondere Freude zu erwecken. Noch am Abend des Neujahrstages begab man sich von Sampierdarena nach Venedig, kam dort am 2. Jänner 1922 um sechs Uhr morgens an, besichtigte am Vormittag die Stadt, um gegen Mittag nach Wien weiterzufahren. Am 3.1.1922 in der Früh fuhr der Zug mit unserer erfolgreichen Mannschaft – herzlich begrüßt von ihren Klubkameraden – in den Wiener Südbahnhof ein. Das Schlußwort sei dem namentlich nicht bekannten Berichterstatter, möglicherweise Prof. Willy Schmieger selbst - einst Torschütze des ersten Länderspieltors gegen Italien -, gegeben: „Es war wieder einmal eine jener Sportreisen, die einem halbwegs empfänglichen Gemüt Eindrücke für das ganze Leben vermitteln. Die meisten unserer Leute sahen zum ersten Mal das Meer und für viele war es überhaupt die erste Reise in das fernere Ausland. Daß wir uns auch dort bald heimlich fühlten, dafür wissen wir unseren freundlichen Gastgebern, den wackeren Leuten aus Sampierdarena, den herzlichsten Dank.“ Zwei Jahre später sollte es zu Weihnachten wieder nach Italien gehen. Was aus unseren Gegnern des Winters 1921/22 wurde? Der Novese Unione Sportiva Novi Ligure konnte seinen Meistertitel des Jahres 1922 in der Folge nicht mehr wiederholen und fristete sein Schicksal ab dem Jahr 1924 in niederen Klassen. Sampierdarenese, eigentlich Societa Ginnastica Sampierdarenese Genova, 1899 gegründet, schloß sich 1927 mit des SG Doria Genova zum AC La Dominante Genova zusammen, der sich 1930 in FC Liguria Genova und 1932 wieder in SG Sampierdarenese Genova umbenannte. 1937 wurde der Verein Opfer einer weiteren Fusion, es entstand aus ihm und dem Rivarolese Nazionale Liguria Genova sowie dem Polisportiva Corni Glianese Genova der AC Liguria Genova, der 1945 aufgelöst wurde. Am 1.8.1946 kam es zur Vereinigung des neu- bzw. wiedergegründeten SG Sampierdarenese Genova mit dem SG Andrea Doria Genova zum Sampdoria UC Genova. Dessen bitteres Schicksal dürfte allgemein bekannt sein. WSC gegen Sampierdarenese am 25.12.1921 quelle: wienersportclub.at bearbeitet 18. Mai 2003 von !?!?!?!?! 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
pepiporn White Nigger Beitrag melden Geschrieben 18. Mai 2003 dankeschoen, echt super bericht 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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