FC Liverpool 2004/05


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FC Liverpool 2004/05 – Goleador’s Saisonrückblick

Rafa Benitez - der neue Coach des FC Liverpool

Im Sommer 2004 kam Rafael Benitez nach 3 erfolgreichen Jahren beim FC Valencia – er holte mit den Spaniern 2 Meisterschaften und den UEFA-Cup – als neuer Manager an die Anfield Road und beerbte damit den Franzosen Gerard Houllier der 6 Jahre lang den FC Liverpool managte und in seinem letzten Jahr noch den 4. Tabellenplatz und damit verbunden die für den Verein so wichtige CL-Qualifikation sichern konnte. Sein Abgang war aber bereits nach wenigen Tagen nach Saisonende fixiert – interessante Namen geisterten durch die Presselandschaft – kommt Jose Mourinho, Martin O’Neill oder etwa übernimmt etwa doch wieder Fan-Hero und –Legende King Kenny Dalglish dass Ruder an der Anfield Road ? Diese Frage stellte man sich in Fankreisen – Spekulationen über Spekulationen – schließlich unterschrieb Rafael „Rafa“ Benitez nach nur wenigen Tagen Überzeugungsarbeit und Verhandlungsgeschick der Liverpooler Führung einen 5-Jahres-Vertrag beim FC Liverpool. Der Spanier wechselte mit seinem Co-Trainer Paco Ayestaran, einem jahrelangen treuen Gefährten und seinem gesamten Trainerstab, der mit ihm in den letzten Jahren so große Erfolge feierte zum englischen Rekordmeister – einem Verein der wie kein anderer Tradition, Romantik und Fankultur miteinander verbindet und hegte angesichts seiner Reputation und seiner tollen Trainerbilanz sowohl beim Vorstand als auch bei den zahlreichen, treuen Fans große Hoffnungen und Erwartungen. Man wollte ihm aber die nötige Zeit geben und Geduld beweisen…

Der spanische Toptrainer, in Insiderkrisen als großer Taktiker und Fußballfachmann mit Herz und Verstand angesehen, der immer ein gutes Verhältnis zu seinen Spielern pflegt, mehr Kumpeltyp als Kritiker seiner Spieler ist und und bereits mehrfach eindrucksvoll im spanischen Fußball, der international im Laufe der Jahre zur Nr.1 avancierte, bewiesen hat, dass er es versteht ein kollektives Team, eine Mannschaft aufzubauen, hatte also die große Aufgabe beim FC Liverpool den Umbruch einzuleiten und sollte die Chance bekommen, in den nächsten Jahren ein neues Reds-Team aufzubauen, dass über kurz oder lang wieder an alte Erfolge – sowohl national als auch international – anschließen sollte. Die Reds holten vom AJ Auxerre Djibril Cissé und dieser sollte mit Local-Hero Michael Owen bzw. dem EM-Torschützenkönig von 2004, Milan Baros einen Topsturm bilden und Rafa Benitez seine Arbeit wesentlich erleichtern. Der Spanier nahm die Aufgabe an, lebte sich mit seiner Familie schnell in Liverpool ein, zeigte bereits nach wenigen Wochen, dass er sehr verbissen und hart zu arbeiten pflegt und hatte alsbald den Großteil der Fans auf seiner Seite, die seine qualitative und gewissenhafte Arbeit würdigten und anerkannten. Leider gab es auch Skeptiker, die dem Trainer etwas distanziert und reserviert gegenüberstanden, aber diese Fans sollten im Verlauf der Saison eindrucksvoll erfahren, dass der FC Liverpool mit Rafa Benitez einen Goldgriff, einen Weltklassecoach geholt hat…

Der FC Liverpool im "New-Look"

Der FC Liverpool spielte nach einigen Testmatches gegen unterklassige Vereine als Saisonvorbereitung einige Spiele in den USA – man gewann gegen Chelsea und den AS Roma und verlor in den Schlussminuten gegen den regierenden CL-Sieger der Saison 2003/04, den FC Porto, dessen Coach José Mourinho längst den Weg auf die Insel fand – er ging zum Liverpooler Rivalen dem FC Chelsea und beide Clubs sollten sich in der Saison noch mehrmals schicksalhaft begegnen…Benitez sichtete und testete seinen gesamten Kader um so schnell wie möglich über Stärken und Schwächen der Spieler zu erfahren. Er setzte auch sehr viele Youngsters ein, die die Liverpool Football Academy absolviert hatten ein und wollte über jeden seiner Jungs Bescheid wissen und so schnell wie möglich ein Team zu formen. Benitez pflegt ein Kurzpaßspiel, legte sehr viel Wert auf Ballkontrolle im Mittelfeld und das Flügelspiel. Er hatte Houlliers Kader, der sehr defensiv ausgerichtet war zu Verfügung – hatte aber seine eigenen Vorstellungen und sortierte aus – so musste Danny Murphy gehen und El Hadji Diouf durfte sich auch einen neuen Verein suchen. Beide Spieler passten nicht in Benitez’ Konzept, aber als auch noch Michael Owen den Weg zu Real Madrid suchte, war Benitez etwas konsterniert und enttäuscht, nahm aber schließlich wohlwollend zur Kenntnis, dass er durch die Verkäufe etwas Geld zur Verfügung hatte um seinen Kader nach seinem Gutdünken und seinen Vorstellungen zu erweitern und Spieler nach seinem Geschmack zu holen. Die erste Neuverpflichtung stand alsbald ins Haus – Benitez holte für die rechte Abwehrseite seinen Landsmann Jose Manuel Gonzalez Rey – den alle unter dem Künstlernamen Josemi kennen und der beim FC Malaga kickte. Er sollte Steve Finnan, dem irischen Nationalspieler Konkurrenz machen. Alsbald schockte aber die erste Hiobsbotschaft den Spanier: Vladi Smicer fiel mit Kreuzbandriss ein halbes Jahr aus und eine weitere Alternative auf der Rechtsposition fehlte – so musste nach Murphys Abgang der gelernte Rechtsverteidiger Steve Finnan vorerst im rechten Mittelfeld ran und Josemis Verpflichtung erwies sich als goldrichtig und sehr wichtig…

Die erste große Aufgabe wartete – die Qualifikation für die CL-Saison musste gelingen, damit der FC Liverpool die nötigen Mittel für eine Verstärkung der Mannschaft und Verbreiterung des Kaders lukrieren könnte. Man musste unter allen Umständen die Chance nutzen und den Verein in Europas Königsklasse zu bringen. Es wartete Österreichs Meister, der Grazer AK, eine gute eingespielte Mannschaft, die den Cup und die Meisterschaft in Österreich holte und lt. Benitez unter gar keinen Umständen unterschätzt werden sollte. Liverpool spielte konzentriert und souverän, gewann auswärts mit 2:0 und die halbe Miete war eingefahren, doch im Rückspiel gelang den Reds so gut wie nichts, der Gegner wurde immer mutiger und eine knappe 0:1-Niederlage reichte den Engländern schließlich zum Einzug in Europas Eliteklasse. Ein erster großer Erfolg von Benitez, der seine Arbeit an der Anfield Road wesentlich erleichtern sollte…

Benitez holt neue Spieler an die Anfield Road

Benitez war sichtlich stolz auf seine Mannschaft und neue Spieler wurden mit den Reds in Verbindung gebracht – im Zuge des Owen Transfers kam ebenfalls ein Landsmann zu Liverpool – der Real Madrid-Ergänzungsspieler Antonio „Toni“ Nunez im rechten Mittelfeld daheim suchte die Herausforderung „Anfield“. Doch die beiden wichtigsten Transfers nach Djibril Cissé ließen nicht lange auf sich warten – abermals spekulierte man mit diversen Namen von englischen Spielern, doch Spanien-Kenner Benitez holte abermals 2 Landsleute an Bord – vom FC Barcelona kam Flügelflitzer Luis Garcia Sanz und der hochgepriesene Mittelfeldstratege Xabi Alonso Olano den Benitez seit Jahren bewunderte und schätzte, folgte dem Ruf von der Insel und kam von Real Sociedad San Sebastian. Beide hatte zahlreiche Angebote diverser anderer Clubs, doch die Entscheidung zu Gunsten der Reds, fiel nicht zuletzt wegen Rafa Benitez – einen Coach, den alle spanischen Neuzugänge in den höchsten Tönen lobten und alle fanden es als große Ehre und Anerkennung unter ihm trainieren und spielen zu dürfen, wie sie in zahlreichen Interviews immer wieder bekräftigten und betonten – ein klares Zeichen für alle Hardcore-Anhänger der Reds, die die zahlreichen spanischen Neuzugänge zuerst mit viel Skepsis und Zurückhaltung beäugten, aber im Verlaufe der Saison lieben lernten, ja sogar zu Fan-Lieblingen hochjubelten und ihnen eigene Songs widmeten… Benitez hatte mit den vorhandenen Mitteln sehr gute, qualitative Spieler geholt, die die richtige Mentalität für diesen Verein mitbrachten und sich in nur sehr guter Zeit sehr gut akklimatisierten und einen Stammplatz erkämpfen konnten.

Eine Stammelf beginnt langsam zu entstehen...

Rafa Benitez hatte nun seinen Kader für die Saison beisammen und formte so was wie eine Stammformation – einige Spieler wie der Schweizer Stephane Henchoz fielen durch den Rost und suchten das Weite – Jamie Carragher, eine Fan-Ikone, ein Liverpooler Junge, der die Liverpooler Tugenden wie kein Zweiter verkörpert und eindrucksvoll demonstriert und alles für den Club gibt, hatte Benitez überzeugt und sich den Platz neben dem jahrelangen Kapitän und erfahrenen finnischen Abwehrrecken Sami Hyypia in der Innenverteidigung erkämpft. Diesem Duo schenkte Benitez von Beginn an das Vertrauen – beide wurden zur festen Säule, zum festen Baustein des neuen Liverpooler Teams unter Rafa Benitez. Auch der Norweger John-Arne Riise wurde von Benitez sehr variabel eingesetzt – er spielte Linksverteidiger oder durfte als Linksaussen ran und näherte sich nach einigen schwachen Jahren wieder seiner absoluten Bestform und wurde zum Leistungsträger und vielfach besungenen Fan-Helden – das Paradebeispiel eines Athleten, eines Spielers der unermüdlich kämpft und rackert und sein letztes Hemd für den Verein gibt – ein Profi mit Herz und der nötigen Portion Einstellung. Djimi Traore, Igor Biscan, Didi Hamann, bereits von vielen an der Anfield Road gescheiterte und abgeschriebene Spieler, konnten sich unter Rafa Benitez’ Trainingsarbeit verbessern und wurde im Laufe der Saison immens wichtig für den Verein und ihren begnadeten Coach und notgedrungen setzte der Spanier des öfteren auf die Youngsters wie Stephen Warnock, Florent Sinama-Pongolle oder Neil Mellor, die ihn allesamt nicht enttäuschten und wertvolle Dienste leisteten. Die Torhüterfrage stellte sich aber auch für den Spanier sehr bald – Liverpool hat mit Jerzy Dudek, Polens Nr.1 und dem englischen U21-Keeper Chris Kirkland gute Torhüter in seinen Reihen, die aber nur selten Weltklasse aufblitzen ließen und oft zu Patzern neigten – Kirklands Verletzungsanfälligkeit kostete ihm nach nur wenigen Wochen den Stammplatz und so setzte Benitez auf Dudek, der aber auch nicht immer überzeugte, aber schließlich im Laufe der Saison doch den internen „Torhüterkampf“ gewann und Benitez’ Nr. 1 wurde...

Neuzugang Xabi Alonso spielte sich nach wenigen Wochen eindrucksvoll in die Stammelf und brillierte an der Seite Steven Gerrards im Mittelfeld – die Nr. 8, nach einigen guten Jahren und einer tollen EM-Darbietung noch weiter gereift, war bei allen Großklubs in aller Munde und im Gespräch, doch Benitez bekräftigte in all seinen Interviews und Statements, die große Wichtigkeit auf diesen Mann zu bauen, um ihn ein Klasseteam zu formen und der Spanier erklärte Liverpools Kapitän zum Lenker und Denker, zu seiner „rechten Hand“ auf dem Platz, zum absoluten Führungsspieler und Leader des Clubs und bestärkte ihn immer wieder den Werbeversuchen anderer Vereine abzusagen und ihm zu helfen, beim FC Liverpool ein Klasseteam aufzubauen. Nachdem im Verlaufe der Saison Chelsea und Real Madrid heftigst mit Gerrard flirteten, wurde es dem Spanier zu bunt – er pochte vehement auf die Vertragserfüllung des Captains und erklärte ihn schließlich für unverkäuflich. Ein Signal – ein Ruck ging durch die Mannschaft und sie wurde noch mehr zusammengeschweißt. Man kann sagen durch diese klare Aussage und Deklaration zu seinem Kapitän entstand so was wie eine „Männerfreundschaft“, die noch sehr sehr lange bestehen könnte…Auch Rechtsaussen Luis Garcia konnte sich nach nur wenigen Wochen beweisen und war ein absoluter Gewinn für das Team. Milan Baros und Djibril Cissé kamen zumeist im Angriff zum Zug und langsam aber sicher sollte sich eine Stammelf herauskristallisieren, bis der Verletzungsteufel unbarmherzig und gnadenlos zuschlagen sollte und dem Liverpooler Coach des öfteren die Haare zu Berge standen – doch er behielt stets die Ruhe und Gelassenheit, bestärkt das jeweilige Team, das ihm zur Verfügung stand und versuchte das beste aus diversen Situationen zu machen bzw. setzte phasenweise auf die eigene Jugend, die ihn nicht enttäuschte...

Die einzelnen Bewerbe in der Saison 2004/05:

Die Meisterschaft begann mit einem Unentschieden bei den Tottenham Hotspurs und einem Heimsieg gegen ManCity sehr vielversprechend, doch bereits im ersten Auswärtsspiel bei den Bolton Wanderers folgte ein ernüchterndes 0:1. Diese Serie zog sich wie ein roter Faden in der Saison. Tollen Heimspielen folgten erbärmliche Auswärtsspiel wo sich die Liverpooler Akteure frühzeitig ihrem Schicksal ergaben und sich von auf dem Papier schwächeren Teams an die Wand spielen ließen – besonders nach englischen Wochen oder tollen CL-Auftritten, als Benitez rotierte und seinen "2.Anzug" brachte, passierten diese "Unspiele", die schließlich hauptverantwortlich für das Nichterreichen des 4. Platzes waren. Leider trug auch das unglaubliche Verletzungspech – phasenweise fehlten den Reds langfristig bis zu 12 Spieler – dazu bei, daß Benitez so gut wie nie seine stärkste Elf spielen lassen konnte. Gleich starke Alternativen fehlten dem Coach auf so gut wie allen Positionen – Benitez konnte nicht wie Chelsea, Arsenal oder ManU gleichwertige Ersatzleute für Schlüsselspieler bringen – es fehlte schlichtweg die Breite im Liverpooler Kader – da gehören die Hebel in Zukunft angesetzt und der Spanier ist auf dem besten Wege zu handeln – Spieler auf den Markt zu werfen, die Liverpool zukünftig nicht weiterbringen und "neues, frisches Blut" an die Anfield Road zu holen. Dennoch sind 12 Auswärtsniederlagen gegen Mannschaften die in der Tabelle hinter den Reds stehen, eindeutig zu viel – an der Auswärtsschwäche/Auswärtstaktik muß der Liverpooler Coach noch feilen, aber es fehlen eben im Kader mehrere Leute, die Benitez' System auch auswärts umsetzen können. Der 5. Platz ist für mich angesichts des Saisonverlaufs nachträglich betrachtet zwar enttäuschend, aber erklärbar, aber der Einzug ins Liga-Cup-Finale sowie die sensationell gewonnene CL-Trophäe entschädigt die Mannschaft, den Coach die Fans und den gesamten Club für die verpatzte Meisterschaft mehr als nur irgenwie für möglich gehalten, die Enttäuschung hält sich nach den phantastischen Europacup-Auftritten in Grenzen und der 5. Platz relativiert die Saison wieder – ein Traum für den Verein, aber der Gewinn der 19. Meisterschaft muß in den nächsten Jahren absolute Priorität haben !

Eine sehr lehrreiche Erfahrung machte Benitez im FA-Cup. Auch eine Mannschaft wie den FC Burnley darf man auswärts nicht auf die leichte Schulter nehmen und muß sich anders präsentieren wie das der englische Rekordmeister tat. Die Mannschaft zeigte nach einem tollen Europacup-Fight kein Rückgrat, ließ den Trainer im Stich und dementsprechend folgte das Ausscheiden durch ein unglückliches Eigentor von Djimi Traore, der sich von diesem Faux-pas aber sehr schnell erholte und mit Verlauf der Saison ein großartiger Rückhalt für die Reds wurde. Die große Tradition dieses Bewerbes war dem Spanier wohl nicht bewußt, sonst hätte er wohl seine besten Spieler nicht geschont, aber die Fans haben ihm und dem Team das frühzeitige Ausscheiden sicher bereits verziehen...

Der Liga-Cup wiederum wurde für Rafa Benitez zum "Bewerb der Jugend, Nachwuchsleute und ausrangierten Profis" – einige Jungspunde boten sehr gute Darbietungen und zeigten dem Coach, daß er zukünftig mit ihnen rechen kann und darf. Der junge Zak Whitbread zeigte in der Innenverteidigung mehrmals auf, auch David Raven, Darren Potter, Johnny Welsh, Flo Sinama-Pongolle und Neil Mellor hatten großen Anteil am Erreichen des Finaleinzuges. Besonders in den Spielen gegen Middlesbrough und Tottenham konnten unsere Youngsters den Grundstein legen, im Halbfinale gegen den FC Watford ließen die Profis nichts mehr anbrennen und machten alles klar. In einem spannenden Spiel mußten sich die Profis des FC Liverpool schlußendlich erst Meister Chelsea in der Verlängerung geschlagen geben – L'Pool führte in dem Prestigeduell bis kurz vor Spielende durch ein Riise-Tor verdient mit 1:0, ein mehr als unglückliches Gerrard-Eigentor brachte die Blues in die Verlängerung wo sie die total ausgepowerten, entnervten Reds durch frische Sturmkräfte doch noch mit 3:2 in die Knie zwangen – dennoch war der Erfolg in diesem Bewerb ein erstes Ausrufezeichen von Benitez & Co. und sagt sehr viel über die Qualität und Stärken des neuen Coaches aus – mit Teamwork, Einstellung und der nötigen Portion vermittelter Zuversicht und Siegermentalität können auch unerfahrene Youngsters Berge versetzen und sehr viel erreichen. Der Finaleinzug machte Lust auf mehr....und wir sollten mehr bekommen !!!

Durch die geschaffte Qualifikation über den GAK zog der FC Liverpool in die CL ein und bekam mit dem AS Monaco, Deportivo La Coruna sowie Griechenlands Vertreter Olympiakos Piräus sehr ausgeglichene, interessante Mannschaften zugelost. Ein Weiterkommen war absolut möglich und die Reds präsentierten sich gleich im ersten Heimspiel gegen den Vorjahresfinalisten, den AS Monaco sehr stark und zielstrebig. Die Franzosen wurden mühelos mit 2:0 besiegt und der FC Liverpool startete sehr gut und mit viel Zuversicht in den Bewerb. Doch im ersten Auswärtsspiel bei Olympiakos folgte sogleich die erste Pleite – durch ein Kopfballtor verloren die Reds mit 0:1, es folgten die 2 Spiele gegen La Coruna – zu Hause konnte Liverpool nur ein torloses Remis holen, aber auswärts gelang den Reds eine sehr gute Darbietung und man konnte den Vertreter Spaniens im gefürchteten Riazor-Stadion, wo der AC Milan im letzten Jahr mit 4:0 erniedrigt wurde, mit 1:0 in die Schranken weisen und 3 wichtige Punkte einfahren. Es folgte ein wichtiges Auswärtsspiel gegen den AS Monaco, wo ein Punkt als Ziel ausgegeben wurde – ein Saviola-Tor brachte die Reds auf die Verliererstraße und das letzte Heimspiel gegen Olympiakos wurde zum "Endspiel" hochstilisiert und es wurde auch ein mehr als dramatischer Fight zweier ausgeglichener Teams. Altmeister Rivaldo brachte Olympiakos kurz vor Halbzeit mit einem Freistoßtor in Führung und der FC Liverpool mußte nun in einer Halbzeit 3 Tore gegen solide Griechen erzielen um doch noch den Einzug ins Achtelfinale zu schaffen – die Reds zeigten große Moral, ein Riesenspiel und die Youngsters Sinama-Pongolle und Neil Mellor schossen eine 2:1-Führung heraus – zu wenig fürs Weiterkommen, aber ein Ruck ging durch diese Tore durch die Mannschaft, jeder einzelne bäumte sich auf und stemmte sich gegen das frühe Ausscheiden – ein Sturmlauf auf das Gehäuse der Griechen begann und als alle schon verzweifelten und sich mit dem Schicksal abfinden wollten, gelang dem unermüdlich rackernden Captain, Steven Gerrard ein Bomben-Weitschußtreffer – L'Pool gewann mit 3:1 und der vielumjubelte Aufstieg wurde von The Kop gefeiert wie eine Meisterschaft. Liverpool wurde hinter dem AS Monaco mit 10 Punkten Tabellenzweiter und schaffe den Einzug ins Achtelfinale – in dem Bewerb hatte man auch das nötige Glück, das in der Meisterschaft zeitweise fehlte, aber das Glück hat bekanntlich nur der Tüchtige und Benitez' und seine Mannen waren präsentierten sich Europa in ihren vollen Stärke, gaben sich nie auf und waren sehr tüchtig und ein Gewinn für diesen Bewerb !!!

Im Achtelfinale wurde der Deutsche Vertreter aus Leverkusen den Reds zugelost. Die Deutschen, in der Meisterschaft in den UEFA-Cup-Rängen hatten Riesenverletzungspech und mußten die gesamte Verteidigung umbauen und ersetzen – es schien alles für den FC Liverpool zu laufen. Ein 3:1 im Heimspiel legte den Grundstein. Ein unglücklicher Patzer von Dudek in der Schlußminute hätte alles erleichtert, doch der Pole konnte sich in diesem Bewerb noch mehrmals auszeichnen...mehr dazu später. Im Rückspiel in Leverkusen gingen die Reds sehr schnell mit 0:2 in Front und schließlich wurde ein souveräner, nie gefährdeter 1:3-Auswärtserfolg verbucht. Der FC Liverpool stand nun im Viertelfinale unter den besten 8 Teams Europas !!! Wer hätte das vor der Saison für möglich gehalten ??? Wohl niemand. Es wartete kein geringerer Verein als Juventus Turin – eine mit vielen Stars gespickte Mannschaft war von den Medien als klarer Favorit gegen die Reds auserkoren und man gab dem FC Liverpool gegen das von Fabio Capello trainierte Starensemble so gut wie keine Chance – Liverpools Coach Benitez bürdete den Italienern geschickt die Favoritenrolle auf und betrieb Understatement, glaubte aber an den Erfolg, impfte der Mannschaft Siegermentalität und Leidenschaft ein, stellte sein Team taktisch hervorragend ein und konnte schließlich die "alte Dame" aus Turin mit einem heroischen 2:1 Sieg an der Anfield Road – Sami Hyypia brachte toll aufspielende Reds früh in Front und "King Luis" Garcia erzielte mit einem prachtvollen Treffer das Tor der laufenden CL-Saison – Juventus konnte nur noch den Anschluß erzielen - und einem von Taktik geprägten 0:0 im Stadio delle Alpi aus der CL boxen – ein Wahnsinnserfolg, der die Spieler und den Coach immer mehr an das Unmögliche glauben ließ und sehr viel Genugtuung für eine verkorkste Meisterschaft gab. Die Highlights sollen nicht abreissen...es wartete im Semi-Finale nämlich die "Mannschaft der Stunde" in der PL – der von José Mourinho trainierte FC Chelsea...

Bereits 3x mußte sich der FC Liverpool gegen die Londoner Blues geschlagen geben, obwohl man nie die schlechtere Mannschaft war – zwei mehr als unglücklichen 0:1-Niederlagen in der Meisterschaft durch jeweils ein Cole-Tor folgte die 2:3 Liga-Cup-Pleite in der Verlängerung. Doch die CL war der Bewerb wo die Reds zurückschlagen, den großen Favoriten ärgern und den Finaleinzug klar machen wollten. Während Benitez' Team langsam aber sich alle verletzten Spieler zurückbekam und so seine absolut beste Elf bringen konnte – sogar Djibril Cissé, zu Beginn der Saison gegen Blackburn mit Schien- und Wadenbeinbruch außer Gefecht gesetzt, dessen weitere Fußballkarriere sogar am seidenen Faden hing – feierte ein umjubeltes Come-Back und sollte im Verlauf der CL noch ein wichtiger Spieler für Benitez werden. Während Mourinhos Mannen der schwierigen Saison mit vielen tollen Spielen und Darbietungen und 2 gewonnenen Titeln (Meisterschaft und Liga-Cup) immer mehr Tribut zollen mußte, bereits im Viertelfinale gegen Bayern offenbarte das Team ungewohnte Schwächen, Führungsspieler wie Robben und Duff wurden gegen die Reds schmerzlich vermisst und so konnte der FC Liverpool an der Stamford Bridge ein 0:0 holen, weil die Abwehr des FC Liverpool hervorragend stand – Jamie Carragher zum Helden des Spiels wurde und eine mitgereiste Liverpooler Anhängerschaft die Reds unglaublich inspirierte und in unnachahmlicher Manier wie bereits gegen Leverkusen und Juventus anfeuerte und bedingungslos unterstützte und so die Mannschaft Entscheidung auf das Rückspiel an der Anfield Road vertagen konnte. Im mit Spannung erwarteten Rückspiel machte Liverpool Nägel mit Köpfen – ein umstrittenes Luis Garcia-Tor brachte frühzeitig die Entscheidung – Liverpool zitterte sich zum 1:0-Heimsieg und bot den Blues eine unglaubliche Abwehrschlacht, die schlußendlich mit dem vielumjubelten Finaleinzug belohnt wurde...

Das CL-Finale 2004/05: FC Liverpool – AC Milan

Die Meisterschaft war bereits gelaufen und aus Sicht des FC Liverpool wurde alles Augenmerk auf das CL-Finale gelegt, das am 25.5.2005 im Atatürk-Stadion in Istanbul in Szene ging. Der Gegner hieß AC Milan – trainiert von Carlo Ancelotti – die Italiener hatten vor wenigen Tagen die italienische Meisterschaft an den Erzrivalen aus Turin verloren und gingen mit einer B-Elf in die letzten Meisterschaftspartien. Im Semi-Finale wären sie fast an einer der Überraschungsmannschaften der diesjährigen CL, dem holländischen Vertreter PSV Eindhoven gescheitert, mit viel Glück schafften die Rossoneri doch noch den Finaleinzug. Da die Meisterschaft Platz 2 brachte, wurden viele Stammkräfte bei Milan für dieses wichtigste Match der Saison geschont – beide Teams präsentierten sich in stärkster Besetzung – der FC Liverpool hatte die wiedergenesenen Xabi Alonso, Dietmar Hamann, Harry Kewell sowie Djibril Cissé zur Verfügung und der AC Milan mußte lediglich Ergänzungsspieler Ambrosini, dem das vielumjubelte Aufstiegstor gelang, vorgeben. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag – der FC Liverpool lag gleich nach 1 Minute mit 0:1 zurück – Altmeister Maldini konnte die indisponierte Reds-Abwehr düpieren und nach einer Pirlo-Flanke einschießen – hilflos anlaufende Reds und eine verunsicherte Mannschaft – Benitez' Taktik mit Harry Kewell als hängende Spitze hinter Milan Baros ging nicht auf – der Australier spielte darüberhinaus glücklos und mußte nach einer halben Stunde ausscheiden und wurde durch Vladimir Smicer ersetzt – der Tscheche, dessen Abschied aus Liverpool bereits feststand, sollte noch sehr wichtig in diesem Finale werden, zeigte in seinem letzten Spiel für die Reds große Moral, seinen tollen Charakter und viel Herzblut, das ihn bei den Fans so beliebt machte. Dennoch konnte der FC Liverpool nur reagieren und nicht agieren – Milan spielte souverän ihren Part – besonders Pirlo und Kaká setzten die Akzente und dominierten das Mittelfeld, Gerrard und Xabi Alonso konnten nicht an die gewohnten Leistungen anschließen und so hatte Milan fast in der gesamten ersten Halbzeit die Überhand. Die Italiener verlegten sich auf Konter und gingen in einer Schlüsselszene des Spiels mit 2:0 in Führung – ein Liverpooler-Angriff wurde von Milan Abwehrchef Nesta per Hand gestoppt – verdutzte Reds vorderten vehement Elfmeter, doch Referee Mejuto Gonzalez, ein Spanier sah nichts, der Konter des AC Milan führte zum 2:0 durch Crespo, geschockte Reds ergaben sich dem Schicksal – kurz vor der Pause setzte das brasilianische Supertalent Kaká mit einem Traumpaß den argentinischen Stürmer Hernan Crespo in Szene, dieser überwand Schlußmann Jerzy Dudek – 3:0 für AC Milan zur Halbzeit....das Finale schien gelaufen, die Reds fanden scheinbar frühzeitig im AC Milan ihren Meister....

Benitez' Mannen gingen geschockt und geknickt in die Halbzeitpause und fast niemand, außer den eingefleischten Liverpool-Anhängern die zahlreich nach Istanbul mitreisten und eindrucksvoll die Fanstärke des FC Liverpool demonstrierten, glaubte an eine Wiederauferstehung des FC Liverpool in diesem Spiel – 3:0 zurück gegen ein abgeklärtes italienisches Team gespickt mit Topspielern – unmöglich dieses Rückstand in einer Halbzeit noch aufzuholen, meinten viele...Rafa Benitez und sein Trainerstab waren anderer Meinung und viele Fußballfans wären gerne ein Vöglein oder eine Maus in der Liverpooler Kabine an diesem Abend gewesen – es müssen sich jedenfalls eindrucksvolle 15 Minuten abgespielt haben, denn...

...die Reds kamen wie verwandelt aus der Kabine. Rafa Benitez stellte von 4-4-2 auf ein risikoreiches 3-5-2 um – er brachte Dietmar Hamann für Rechtsverteidiger Steve Finnan und er deutsche zeigte welch großer Stratege er ist, brachte Ordnung ins Liverpool-Spiel und so war Steven Gerrard von seinen Defensivaufgaben befreit und konnte sich in die Offensive einschalten....eine taktische Meisterleistung des Spaniers – AC Milan, den CL-Sieg vor Augen, erstarrte vor der Liverpooler Mannschaft und ließ sich den Reds ihr Spiel aufdrängen, die Flügel, in Halbzeit eins noch harmlos und ohne Wirkung begannen die Milan-Abwehr zu beschäftigen und Milan Baros ackerte unermüdlich und schuf Räume für die Mitspieler – 10 Minuten Überlegenheit nach der Pause konnten die Reds nicht in Tore ummünzen, aber dann kamen die eindrucksvollsten 6 Minuten in der Geschichte der Champions League....John-Arne Riise düpierte die Milan Abwehr und seine Maßflanke konnte Steven Gerrard per Kopf zum 1:3 ins Netz bugsieren, ein Ruck ging nun durchs Team – Gerrard spielte fast 3. Spitze und trieb sein Team unermüdlich an und ackerte und rackerte in Weltklassemanier – man merkte der Captain wollte unbedingt die Wende einleiten und den Pokal für "seinen Verein, seine Fans" holen, Vladimir Smicer gelang 2 Minuten später das 2:3 – Dida war die Sicht verstellt und konnte den strammen Schuß des Tschechen nicht parieren – als abermals 2 Minuten später Baros Gerrard frei spielte, dieser im Strafraum nur gefoult werden konnte und Xabi Alonso per Elfmeternachschuß zum 3:3 Ausgleich traf, war das Stadion ein Tollhaus und in Händen der Reds – ein Schal- und Fahnenmeer und ein Team, das quasi von den Toten auferstanden war – alles war wieder möglich und der Glaube an den Titel versetzte Berge...Liverpool hielt das 3:3 bis zur Verlängerung, in der der AC Milan alles versuchte – Ancelotti brachte mit Serginho, Rui Costa und Tomasson frische neue Kräfte – ausgepowerte, die letzten Kräfte mobilisierende Liverpool-Akteure boten den überlegenen Italieniern nur noch eine defensive, destruktive Spielweise und verlegten sich auf kollektives Verteidigen. Der AC Milan war drückend überlegen und ein Tor schien eine Frage der Zeit – doch Jerzy Dudek hielt was zu halten war und wuchs über sich hinaus. In der 117. Spielminute hatte Milan-Stürmerstar Shevchenko, bis dato sehr gut in der Liverpooler-Abwehr aufgehoben, den Matchball vor den Beinen, doch er scheiterte aus 2 Metern am polnischen Nationalkeeper. Die Verlängerung endete ohne Tor – es kam zum Elfmeterschießen – Dudek und Dida – 2 sehr gute Torhüter gegen Topklasse auf beiden Seiten – die Spannung war am Höhepunkt und das Stadion ein Hexenkessel – Coolness und Nervenstärke waren gefragt... – nach dem der eingewechselte Serginho kläglich vergab, Hamann die Reds souverän in Führung brachte und auch noch Andrea Pirlos Elfer von Dudek toll pariert werden konnte, schien, nachdem Smicer und Cissé ihre Elfer souverän verwerteten, alles zu Gunsten der Reds zu verlaufen, doch Kaká und Tomasson trafen zuvor ebenfalls schon und nachdem John-Arne Riise vergab, lag alles an Superstar Shevchenko – er konnte das Finale wieder spannend machen, doch dem Ukrainer versagten die Nerven und Dudek, der zum Helden des Abends geworden war, hielt auch seinen Elfmeter – 3:2 im Elferschießen, gesamt 6:5 für die Reds – wer hätte, das gedacht - der Champions League-Sieger 2004/05 kommt aus Liverpool !!!

In diesem Finale spiegelte sich eine gesamte Saison wieder – ein hilfloser, sich dem eigenen Schicksal zu ergebender FC Liverpool, den wir in der ersten Hälfte sahen und ein heroisch spielender und unermüdlich kämpfender und Fußball zelebrierender FC Liverpool in Halbzeit 2, der das nötige Glück im richtigen Augenblick auf seiner Seite hatte – Glück, das dem FC Liverpool aufgrund vieler Faktoren im Verlaufe der PL verwehrt blieb, sich die Mannschaft durch harte Arbeit, eine unglaubliche Moral, Leidenschaft, Charakterstärke Stück für Stück erarbeitete und dafür eben zu Recht mit dem Sieg in der Champions League belohnt wurde. Eine nachträglich betrachtet enttäuschende Saison mit dem 5. PL-Platz wurde uns Fans, seinem Coach, der Mannschaft und seinem Weltklassecoach mit dem schönsten und wichtigsten aller Vereinstitel versüsst – Helden wurden geboren und der Verein geht mit diesem Finale in die Geschichte ein – Der FC Liverpool – kein Verein verbindet Tradition und Romantik so wie dieser Club, das hat uns diese Saison wieder mal eindrucksvoll vor Augen geführt !!!

Stärken und Schwächen des FC Liverpool aus meiner Sicht

Stärken des FC Liverpool:

Die große Stärke des FC Liverpool ist seine Heimstärke und sein Anhängerschaft. Die Fans, die in Strömen an die Anfield Road pilgern, stehen bedingungslos wie eine Wand hinter dem Trainer und seiner Mannschaft. Sie sind vielleicht die besten Fans im Weltfußball und der 12. Mann. Sie können die Mannschaft pushen und eine unnachahmliche Atmosphäre erzeugen, die jeder Gastmannschaft Respekt abringt. Sie können das eigene Team aber auch lähmen und verzeihen sehr viel.

Die weitere große Stärke ist der Trainer. Rafa Benitez beweist Ruhe, bringt Ordnung in die Mannschaft und hat trotz der vielen Ausfälle, Verletzungen und ständigen Änderungen ein Team – eine funktionierende Mannschaft mit Charakter und Einsatzbereitschaft geschaffen, die alles gibt und Fans zeigt, was es heißt das Liverpooler-Trikot zu tragen - dem Spanier geht nichts über Kollektiv, Mannschaftsgeist und er impft jedem Spieler Einsatz und Siegeswillen ein – der Spanier ist Kumpeltyp, Motivator und Fachmann in Person – er holt das Optimale aus seiner Mannschaft heraus und ist ein Meister der Taktik und des Spielverständnisses. Nicht umsonst schaffte er in 3 Saison mit dem FC Valcencia 2 Meistertitel und einen UEFACup- Triumph ließ Großklubs wie Barcelona und Real, mit viel mehr Geldpotential alt aussehen…

Die dritte große Stärke des FC Liverpool ist der Mannschaftsgeist und das Mannschaftsgefüge. In Reihen der Reds sind charakterstarke Spieler wie Steven Gerrard, Jamie Carragher, John-Arne Riise, Sami Hyppiä – sie sind absolute Führungsspieler und ragen aus einem sehr guten Kollektiv noch heraus und verkörpern die „Liverpooler Tugenden“, wie Einsatzstärke, Charakter und Siegeswillen und sind absolute Lieblinge der Fans, die der Mannschaft fast alles verzeihen, wenn die Leistung stimmt. Es gibt in de Mannschaft keinen Star, der auf dem Platz irgendwelche Freiheiten genießt oder auf den das Spiel des FC Liverpool zugeschnitten ist – jeder Mannschaftsteil ist gleich wichtig und wertvoll – der „Star ist die Mannschaft“.

Schwächen des FC Liverpool:

Die Unkonstanz – die Mannschaft spielt phasenweise tollen Fußball und zeigt die neue Handschrift des Trainers, fährt Siege ein oder zeigt ihr großes Potential – doch ein paar Spieltage später verfällt die Mannschaft wieder in Lethargie und zeigt individuell unnötige Aussetzer, alle Tugenden werden über den Haufen geworfen und eine plötzlich steht ein Torso auf dem Platz – es fehlt dem Coach an spielerisch guten Einzelspielern und er kaschiert dieses Problem durch Geschlossenheit und Mannschaftsgefüge.

Die Auswärtsschwäche – auswärts zeigt das Team in der PL zuviel Respekt und lässt sich das Spiel der Heimmannschaft aufdrängen bzw. ergiebt sich wehrlos dem Schicksal. Hoffnung macht, das der FC Liverpool in der CL bisher auch auswärts gute Leistungen geboten hat – mit Ausnahme des Spieles bei Olympiakos spielte das Team auch auswärts in besserer Form – sowohl in LaCoruna, als auch in Leverkusen konnte die Mannschaft überzeugen. Das gibt Hoffnung.

Die fehlenden Alternativen zur Stammelf – die „Breite des Kaders“ – wer auf die Verletzenliste sieht dem wird Angst und Bange – dem Coach fehlt es von vornherein an Klasseleuten auf verschiedenen Positionen – wer die Handschrift von Rafa Benitez’ Mannschaften kennt, der weiß, das seine Teams grossartige Mittelfeldspieler auszeichnen – er oft mit einem 5er Mittelfeld agiert, weil er so meint Kontrolle über das Spiel zu haben und er sehr viel Wert auf das Flügelspiel legt – Liverpool hat auf diesen Positionen leider zuwenig Klasseleute, auch der Abwehr würde ein junger, dynamischer Innenverteidiger sehr gut zu Gesicht stehen – eine gute Mannschaft ist der FC Liverpool, keine Frage, aber im Vergleich zu Teams wie Chelsea, Barcelona, AC Milan und eben Juventus Turin (noch) keine Spitzenmannschaft. Stünden dem Coach alle Spieler des Kaders zur Verfügung, dann würde der Saisonverlauf wohl anders aussehen, aber Benitez hat leider nur eine „erste Elf“ – es fehlt die Breite des Kaders die eine Klassemannschaft ausmacht – wenn ein Spieler verletzt ist oder außer Form kann der Trainer eines Spitzenteam sofort einen adäquaten Ersatz aufbieten – Rafa Benitez fehlt diese Möglichkeit in dieser Saison – er hat im Gegensatz zu Juventus und anderen Weltklassemannschaften, zwar talentierte aber internationale unerfahrene Youngsters auf der Ersatzbank während bei einem Spitzenteam dort Hochkaräter sitzen…

Ausblick und nahe Zukunft der Reds

Mit Rafa Benitez gehen wir sehr spannenden aufregenden Zeiten entgegen. Der Spanier hat bereits in seiner ersten PL-Saison seine große Qualität gezeigt und anfängliche Kritiker verstummen lassen. Wenn er die richtigen Verstärkungen holt, an der Auswärtsschwäche bastelt – seine erste Saison hat ihm sicher einige neue Erkenntnisse bzw. Enttäuschungen beschert, die es gilt in der nächsten Saison auszumerzen. Auf jeden Fall gehört die "Breite des Kaders" verbessert, weiterhin die eigene Jugend forciert und der englische Charakter, das englische Herz der Mannschaft beibehalten, auch wenn niemand mehr bestreiten wird, daß uns Benitez' Neuzugänge nicht weitergebracht haben. Mit neuen Leuten wie Dirk Kuyt oder Peter Crouch (jeweils Angriff), einem weiteren Innenverteidiger wie z.B. dem Argentinier Gabriel Milito, spielstarken Mittelfeldakteuren à la Pablo Aimar, Scott Parker oder Owen Hargreaves, sowie 2 neuen Flügelspielern und einem neuen Torhüter – der 22jährige Jose Manuel "Pepe" Reina ist ein interessanter Mann und ein großes Versprechen für die Zukunft, er ist hinter Casillas bereits Spaniens Nr. 2 – und der einen oder anderen Verstärkung aus dem eigenen Nachwuchs – ich denke an Leute wie Zak Whitbread, Dave Raven, Darren Potter, John Welsh oder Neil Mellor – sollten wir die nationale Lücke zu Chelsea, Arsenal und ManU verringern bzw. schließen können und einen FC Liverpool sehen, der Jahr für Jahr konkurrenzfähig ist und um den Premier League-Titel mitspielen wird !!!

goleador2000 – 08.06.2005 :winke:

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Weltklassekicker

@ goleador

Gute Analyse, allerdings muss ich sagen das ich das alles schon auf diversen Seiten in englischer Version gelesen hab, die Gerüchte sind altbekannt usw. mir wäre lieber du würdest mehr persönliche Meinungen hineinbringen ;) nix für ungut!

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