Zellhofer über die Zukunft

[Vafluacht]

"In Pasching muss man jedes Jahr ein Highlight setzen"

Zellhofer ist wieder auf seinem angestammten Posten zurück gekehrt

Wien - Mit Platz zwei beim Linzer Hallencup durfte Rückkehrer Georg Zellhofer auf der Paschinger Trainerbank zufrieden sein.

Fast noch mehr hat ihn die bestandene Belastungsprobe für sein Knie gefreut. Der 43-Jährige konnte beim Legendenturnier schmerzfrei mitspielen, nachdem er im Sommer seinen Trainerposten in Pasching aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.

"...sonst hätte Hochhauser das Vorrecht gehabt"

Anfang Dezember wurde das Comeback Zellhofers beim Linzer Vorstadtklub Gewissheit. Heinz Hochhauser wird aller Voraussicht nach die Akademie aufbauen.

"Meine Rückkehr war vom Gesundheitszustand abhängig. Wäre es körperlich nicht gegangen, hätte Hochhauser das Vorrecht gehabt zu bleiben, weil er ja großartig gearbeitet hat", sagt Zellhofer im Telefonat zu Sport1.

"Am Ende zählt nur der Erfolg"

Einen erfolgreichen Trainer abzulösen birgt auch Risiken. Bei Misserfolg wird der Ruf nach Hochhauser schnell laut werden.

"Das ist schon richtig, aber damit kann ich leben. In Pasching ist es ohnehin normal, dass man jedes Jahr ein Highlight setzen muss, sonst interessiert das keinen. Am Ende zählt nur der Erfolg." Die Regeln des Geschäfts sind auch in Pasching nicht anders.

"Das wäre aber auch so gewesen, wenn ich woanders hingegangen wäre." Im Sommer lehnte der Oberösterreicher ein sehr konkretes Angebot von Sturm Graz ab ("Das wäre nach der Auszeit zu früh gewesen"). Mit Salzburg gab es nach der Söndergaard-Entlassung nur Sondierungsgespräche.

Störung in der Vorbereitung

Nur ein Tag nach dem verlorenen Hallenfinale gegen den LASK trainierten Baur, Mayrleb und Co schon wieder unter Zellhofers Aufsicht. Nach Hallencup und Challenge 2008, für die Pasching einige Spieler abstellt, fehlen zwei Wochen gemeinsame Vorbereitung.

"Alles halb so schlimm, man muss etwas improvisieren", beurteilt Zellhofer nach seinen gesundheitlichen Schwiergikeiten sportliche Hürden weniger tragisch als früher. Im Lauftrainingslager und vor allem in der Türkei soll das Manko ausgemerzt werden und die Basis für ein erfolgreiches Frühjahr gelegt werden, für das es aber keine Zielvorgabe gibt.

Die Konkurrenz wird aufholen

Zellhofer dazu: "Jedes Jahr, das wir in der Bundesliga spielen können, ist an sich schon überraschend. Der neunte Platz wäre im Vergleich mit Wien, Graz oder Salzburg für das kleine Pasching aus meiner Sicht schon eine Sensation". Sollte sich der Frühjahrsstart erfolgreich gestalten, wollen sich die Oberösterreicher noch am Spitzentrio orientieren.

Sonst gilt es, Angriffe von hinten abzuwehren. Zellhofer rechnet vor allem mit deutlich verbesserten Kärntnern und Salzburgern und schätzt auch Sturm wieder erheblich stärker ein.

Wackelkandidat Atalay

Ob Faruk Atalay im Frühjahr noch dabei sein wird, ist mehr als fraglich. Die Zukunft des exzentrischen Türken ist offen. "Wir müssen das noch klären, aber ich glaube, dass es für ihn besser wäre, wenn er sich einen anderen Verein sucht."

Im Herbst kosteten ihn Disziplinlosigkeiten alle Chancen bei Heinz Hochhauser. Einzige Verstärkung könnte Patrick Jezek werden. Der Tscheche (27) soll von Sparta Prag kommen, wo er im Herbst nur sporadisch zum Einsatz kam. Jezek kennt die Liga aus seiner Zeit bei Innsbruck und Austria bestens.

Glieder kein Thema

"Wir sind mit ihm zwar in Verbindung, aber fix ist noch gar nichts", erklärt Zellhofer den Status Quo. Sonst sind auf dem Spielermarkt keine Aktivitäten geplant. Auch eine Rückkehr Edi Glieders im Winter ist kein Thema. Der Schalke-Reservist war erst zu Weihnachten bei Familie Zellhofer zu Besuch.

"Wir haben engen Kontakt. Er genießt die große Fußball-Welt "AufSchalke", auch wenn er nicht Stammspieler ist. Edi war verletzt und will sich jetzt noch einmal durchbeißen", sagt Zellhofer, der frühestens im Sommer wieder auf seinen Top-Torjäger hoffen darf. Dann läuft der Leihvertrag aus.

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