Ich meinte damit nicht, dass die Gruppe politisiert gewesen wäre – das war nicht mein Punkt. Mir ging es eher um das regelmäßige „Stunk machen“. Als Außenstehender hatte ich oft den Eindruck, dass es in erster Linie darum ging, gezielt Konflikte mit anderen Fangruppierungen zu suchen.
Gerade dadurch wurde es für junge Leute, die vielleicht einfach nur wegen Fußball, Gemeinschaft und Stimmung dazukommen wollten, schwer, sich dort einzubringen. Das meine ich mit „extremer Positionierung“ – weniger in einem politischen Sinn, sondern vielmehr in der Art, wie man nach außen aufgetreten ist.
Am Ende hat genau das verhindert, dass sich eine neue Generation langsam heranbilden konnte, weil die Einstiegshürde einfach zu hoch war.
Vereinzelt hat es solche Fälle sicher gegeben – ich kenne auch ein paar Beispiele. Aber um die geht es mir ehrlich gesagt gar nicht, und ich trauere denen auch nicht nach.
Mir ging es eher um Personen, die bisher gar nicht oder nur sehr selten am Vorwärts-Platz waren. Früher gab es einschneidende Erlebnisse – Spiele gegen Weißkirchen, St. Valentin, Auswärtsfahrten nach Sierning oder Neuzeug, diverse Cupspiele – die dafür gesorgt haben, dass Gelegenheitsbesucher plötzlich „Feuer gefangen“ haben und zu Fans wurden. Genau so sind viele das erste Mal intensiver mit der Vorwärts in Berührung gekommen und haben den Weg in die Fanszene gefunden.
Diese Erlebnisse hat es in den letzten Jahren kaum noch gegeben. Kein oder nur schwacher Support von den Rängen, keine Choreos, ständige Nörgeleien im Verein und bei den Fans(hier im Forum oder auf Social Media), dazu sportlich schwache Leistungen und schlechte Ergebnisse. Unter diesen Voraussetzungen ist es extrem schwer, dass sich jemand Neues für die Vorwärts entscheidet – vor allem, wenn gleichzeitig die Alternative besteht, Bundesliga-Fußball in neuem Stadion und mit funktionierendem Support bei Blau-Weiß Linz oder dem LASK mitzuerleben.
Darum hoffe ich, dass die kleine Flamme der Euphorie, die jetzt wieder aufgekommen ist, nicht gleich wieder erlischt, sondern dass daraus mehr entsteht. Wichtig wäre dafür meiner Meinung nach ein dauerhafter, organisierter Support wie beim letzten Heimspiel und ein echtes Zusammenrücken aller, die der Vorwärts etwas bedeuten.