differance

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  1. @Landcruiser, @ChanWhite: Ich stimme euch beiden völlig zu; ob der Verein tatsächlich alle Möglichkeiten ausschöpft, von den Transfers zu profitieren, können wir als Fans ja höchstens vermuten bzw. hoffen. Hier Kritik anzubringen, ohne alle Fakten zu kennen, hielte ich deswegen ohnehin für vermessen. Als Fan kann ich nur kritisieren, was ich seriöserweise beurteilen kann - und das ist vordergründig gerade die Außendarstellung und die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. In meinem ersten Beitrag wollte ich deswegen gerade dem Unbehagen Ausdruck verleihen, dass der kommunikative Umgang des Vereins mit seinen Transfers jedem Admira-Fan letztlich in recht verletzender Weise die Grundlage seines Anhängertums unter den Füßen wegzieht. Wenn um einen herum hunderte Rapidfans dem Platzsprecher applaudieren, weil er Schwab zu seinem nächsten Schritt gratuliert, fühlt man sich als Admiraner doch ein wenig wie ein sitzengebliebener Schüler, der irgendetwas Wesentliches nicht verstanden hat, während die Begabten und Schlauen um ihn herum "einen Schritt weitergehen" und die erste Klasse hinter sich lassen. Es hat doch keinen Sinn, ins Stadion zu gehen, bloß um zu hoffen, dass sich die jungen Burschen gut präsentieren um sich für höhere Aufgaben zu empfehlen; was in den meisten Fällen bisher ohnehin zunächst heißt, das Trikot des jeweiligen Gegners überzustreifen. Ich würde mich deswegen sehr darüber freuen, wenn man vonseiten der Fans auch den Verein wissen lassen könnte, dass es zwar absolut legitim ist, sich als Ausbildungsverein zu präsentieren - man kann das jedoch auch tun, ohne den eigenen Fans damit implizit zu sagen, dass der einzige Zweck, sich ein Abo zu kaufen, darin besteht, einen kleinen Beitrag für die künftigen Kader der Konkurrenz zu leisten. Man sollte meiner Ansicht nach vonseiten des Vereins mitunter auch kommunizieren, dass es für Spieler durchaus auch eine Ehre sein könnte, den Admira-Dress zu tragen, und nicht nur eine mühselige Pflichtübung, bis man zur Kür auf eine höhere Bühne geladen wird. Sonst kann man gleich den Schriftzug am Stadiondach ("9x Österr. Meister...") abmontieren und stattdessen mit dem Spruch "Komm zu uns - wir bringen dich zu Rapid!" Werbung machen.
  2. Nach langen Jahren passiven Mitlesens im Forum reizt es mich einfach zu sehr, auch einmal ein Statement zu den jüngsten Transfers abzugeben. Ich gebe allen recht, die auf einer realistischen Sichtweise beharren, was die Transferpolitik der letzten Monate und Jahre angeht. Es ist selbstverständlich, dass es sich die Admira als - gelinde gesagt - nicht gerade finanzkräftiger Verein nicht leisten kann, begehrte Spieler zu halten bzw. langfristig zu binden. Aber diese unbestreitbare wirtschaftliche Tatsache muss doch getrennt von der medialen Selbstdarstellung des Vereins betrachtet und bewertet werden, und diese ist meiner Ansicht nach zu Recht zu kritisieren. Ich denke, es geht nicht an, Schwab in Vorfeld des Spiels gegen Rapid dazu zu gratulieren, nun endlich den nächsten Karriereschritt getan zu haben und Teil der ruhmreichen gegnerischen Mannschaft geworden zu sein. Eine derartige Aussage führt letztlich nichts weniger als das Dasein als Admira-Fan selbst ad absurdum. Warum sollte ich einer Mannschaft die Daumen drücken, deren Vertreter ihren eigenen ehemaligen Spielern vor versammeltem - größtenteils ohnehin gegnerischen - Publikum herzlich dazu gratulieren, nun bei einem direkten Bundesliga-Konkurrenten untergekommen zu sein? Im Fall von Sturm, das seit dem Admira-Wiederaufstieg ja tatsächlich jede Saison auf Augenhöhe war, ist es noch krasser. Auf der HP heißt es "Admira erneut Sprungbrett zu Großverein... Als führender Ausbildungsverein ist es unser Ziel junge Spieler weiter zu entwickeln." Wiederum: Warum sollte ich mich als Admira-Fan noch über Siege freuen, wenn mein Verein erklärt, sein vorrangiges Ziel sei die Ausbildung von Spielern für die direkte Konkurrenz - und (implizit) erst in zweiter Linie sportlicher Erfolg? Warum sollte ich dann im Stadion noch mitfiebern? Nochmals - ich bestreite keineswegs die wirtschaftliche Notwendigkeit solcher Transfers und ich halte es auch nicht für verwerflich, dass mangels anderer Alternativen eine solche Transferpraxis zur Überlebensstrategie des Vereins wird. Aber dennoch ist es das eine, wirtschaftliche Realitäten zu akzeptieren, und das andere, diesen Realitäten in der eigenen medialen Selbstdarstellung mit vorauseilendem Gehorsam auf den Knien entgegenzurutschen. Man kann sich in der Öffentlichkeit auch anders präsentieren - als kleiner Verein, der auf Nachwuchsarbeit setzt, kurz- und mittelfristig auf Nadelstiche nach oben hinarbeitet (wie z. B. im Aufstiegsjahr), langfristig auf einen Platz im oberen Mittelfeld der Tabelle hin ausgerichtet ist und gegenwärtige finanzielle Engpässe mit lukrativen Spielerverkäufen kompensiert. Das widerspricht der wirtschaftlichen Realität genausowenig, fühlt sich aber für die admiranische Seele um einiges besser an.