Stadionheld Bester Mann im Team Beitrag melden Geschrieben 24. September 2012 Wer glaubt, nebenan wäre gleich nebenan, der mag örtlich gesehen Recht haben. Wer aber glaubt, nach wenigen Schritten wäre man gleich nebenan, der liegt manchmal falsch. Neben dem Stade de Gerland liegen mehrere Trainings- und Matchplätze von OL. Auf einem dieser Plätze sollte zweieinhalb Stunden vor dem Hauptspiel die Zweite Mannschaft von OL ihr Viertligaspiel bestreiten. Einhundertfünfzig Minuten sollten eigentlich reichen um nach dem Ticketkauf (der übrigens Problemlos in der Geschäftsstelle schräg gegenüber vom Stadion vonstatten geht) neunzig Minuten lang den Amateuren zuzusehen und dann zum Stadion rüber zu spazieren. Liegt ja alles gleich nebenan. Nur: Finde erst mal in dieses Gelände rein! Einen Wegweiser oder eine Beschriftung der Plätze sucht man vergeblich. Und ohne Französischkenntnisse einen Franzosen nach etwas zu fragen ist ähnlich sinnlos wie aus einer Tomate Zitronensaft rauspressen zu wollen. Also einfach mal drauflos gelaufen. Alle Plätze waren umzäunt und umgittert als würde man hier nicht zukünftige Profis ausbilden sondern Frankreichs Mafiaelite für den langen Gang zum Schafott fit halten wollen. Zudem waren einige Plätze von dichten Hecken umgeben, dass man nicht wusste: Ist dahinter noch ein Platz? Spielt jemand darauf? Irgendwann stellte man fest, dass auch das Gesamtareal teilweise umzäunt ist. Und irgendwie hatte man es geschafft an die Außenseite dieses Zaunes zu gelangen. Denselben Weg zurück – das geht aus Prinzip nicht! Also hielt ich es wie Oliver Kahn: Man muss weiter, immer weiter, nicht stehen bleiben. Nach einer gefühlten Matchdistanz stand man tatsächlich wieder vor einem Platz auf dem sogar gekickt wurde. Ein nackter Platz mit der obligaten zweieinhalb Meter hohen Umzäunung. Das kann es nicht sein, Soccerway hatte mir eine Tribüne versprochen! Diese fand man dann auch, gut versteckt hinter einer Hecke, einen Platz weiter. Und da war auch ein Tor – verschlossen! Dahinter stand ein Mensch – Frage stellen! Doch Pech gehabt – es war ein französischer Mensch! Also einfach mal durch den Kabinentrakt auf die andere Seite marschiert, und siehe da: Ein offenes Tor, Hallelujah! An diesem wurden sogar kostenlos schöne Eintrittskarten verteilt! War doch nicht alles so schlecht hier. Auch das Spiel (es war mittlerweile bereits im Gange) wusste zu gefallen. Die Gäste mussten dem Anschein nach früh in Führung gegangen sein, denn OL stürmte, wie man es nur tut wenn man auf den Ausgleich scharf ist. Dieser gelang auch, aber OL stürmte weiter. Stand es nun doch nicht 1:1? Hatte der Gastgeber noch ein Tor aufzuholen? Jemanden nach dem Spielstand fragen – nein, diese Geschichte kennen wir schon. Die zweite Halbzeit war etwas ausgeglichener. OL spielte verhaltener, dass Niveau stellte mich aber trotzdem noch zufrieden. Zwischendurch liefen einem zwei Groundhopper aus Nürnberg über den Weg. Die waren auf der Durchreise zum Europacup nach Spanien. Ich wäre so gern mitgefahren… Während man sich gegenseitig Geschichten von Benfica über Marseille bis zum „Glubb“ aus Mittelfranken erzählte, schafften die Gäste erneut den Führungstreffer (wenn er es war?) den OL in der Nachspielzeit aber erneut ausgleichen konnte. Später fand man im Internet den Endstand von 2:3. Na ja, soweit lag man ja nicht daneben… Nach dem Schlusspfiff machte man sich eilig auf den Weg zum Stade de Gerland. Noch eine gute halbe Stunde bis zum nächsten Spiel. Das könnte sich ausgehen, es liegt ja gleich nebenan… Fotos: https://picasaweb.google.com/101341654167437892390/FrankreichLyonPlaineDeJeuxDeGerlandTerrain10# 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts
Join the conversation
You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.