Exklusivinterview mit Ekrem Dag


cpa

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Wir würden für die Schwoazen durch den Whirlpool gehn

sturmonline: Ekrem, du warst längere Zeit nicht in der Startposition, in Kärnten hast du dann gespielt und gleich ein Tor geschossen, wie siehst du deine Situation. Bist du jetzt in Hochform?

Ekrem Dag: In Hochform nicht, aber es war sicher eine Erleichterung, dass ich jetzt einmal gespielt habe und ein Tor gemacht habe. Das war für mich selbst ein positiver Schub. Die Trainings, die ich vorher absolviert habe und wo ich nicht gespielt habe waren nicht gerade überragend. In letzter Zeit geht es bergauf und je länger ich trainiere, desto besser werde ich.

sturmonline: Du hast gesagt, vorher hat es nicht so gut funktioniert, vor allem bei Trainer Gress, da hast du nicht wirklich viel gespielt- nur drei Spiele und da nur jeweils knapp eine viertel Stunde. Woran ist es da gelegen, warum hat es nicht so funktioniert mit Gress?

Ekrem Dag: Das weiß ich selber auch nicht ganz, aber wie ich jetzt drauf bin, war ich beim Gress nicht. Jetzt unter Petrovic bin ich viel besser drauf als beim Gress und ich sehe das auch, Petrovic geht mit den Spielern anders um als Herr Gress.

sturmonline: Ein bißchen zu deiner Jugendzeit. Wie war die Jugend bei Sturm, wie hast du das erlebt?

Ekrem Dag: Ich bin von Arnfels zu Leibnitz gekommen und von Leibnitz direkt ins BNZ zu Sturm. Dann habe ich einen Profivertrag bekommen bei Sturm, ich durfte dann mittrainieren und bin immer ins Trainingslager mitgefahren. Ich habe dann unter Osim schon ein paar Spiele gemacht und beim Foda mehr und jetzt hoffentlich wird es dann immer besser.

sturmonline: War der Sprung in die Mannschaft damals schwer, Sturm war ja noch in der Champions League und hatte eine große Mannschaft. War die Umstellung für dich schwierig auf das richtige Profitum?

Ekrem Dag: Ja, es war sicher ein Unterschied, ich meine die Mannschaft die damals war, war sensationell und super zusammengespielt und für mich war es natürlich schwer. Nicht nur für mich sondern auch für die anderen Jungs, die jetzt bei Rapid sind. Wallner, Feldhofer, Hiden haben die Chance halt nicht bekommen und sind halt gegangen. Es war damals schwer in die Mannschaft zu kommen. Ich habe da durchgebissen und dann habe ich Gott sei Dank meine Chance bekommen.

sturmonline: Seid ihr unter Osim nicht so zum Zug gekommen, wie ihr euch das gewünscht hättet?

Ekrem Dag: Es war natürlich schwer, aber letztendlich bin ich doch zum Zug gekommen unter Osim.

sturmonline: Wie findest du, dass die Jugendarbeit bei Sturm generell ist? Wie gut ist sie im Vergleich zu anderen Mannschaften?

Ekrem Dag: Ich muss sagen, jetzt ist die Jugendarbeit viel, viel besser geworden als früher, und ich sage, wir haben eine der besten Jugendspieler inzwischen. Klaus Salmutter, Säumel Jürgen und einige andere auch.

sturmonline: Du hast ja früher im Sturm gespielt, was ist eigentlich deine Lieblingsposition?

Ekrem Dag: Also so im Sturm, nicht ganz die Position, die ich jetzt gespielt habe gegen Kärnten und gegen GAK, das ist eine super Position für mich und ich freue mich, wenn ich wieder auf der Position spielen darf.

sturmonline: Zu Trainer Petrovic: was hat sich im Vergleich zum Osim, Foda und zu Gress geändert?

Ekrem Dag: Ja, geändert... ich verstehe mich sehr gut mit ihm. Mit den anderen Trainern habe ich mich auch gut verstanden, aber der Petrovic gibt dir ein anderes Gefühl als Trainer, ein Freund, du kannst mit ihm über alles reden und ich finde das gut, was er macht

sturmonline: Noch einmal zum Trainer Petrovic und seinem System. Rojas und du, ihr spielt ja praktisch so was wie Flügelstürmer und Haas ist in der Mitte, taugt die das so und findest du, dass das System so gut ist?

Ekrem Dag: So lange wir gewinnen ist natürlich immer schön und wir haben jetzt in Kärnten super kombiniert muss ich sagen. Es hat uns gefreut und wir haben dort unser bis jetzt bestes Spiel absolviert. Wenn wir so weiter spielen, ist das ein super System.

sturmonline: Mit welchen Spielern oder welchen Leuten bei Sturm verstehst du dich am besten ?

Ekrem Dag: Ja mit dem Rabihou, der ist sowieso der Spaßvogel bei uns. Auch mit Rojas und den anderen Jungen halt.

sturmonline: Wie ist dein Spitzname bei Sturm, weil viele Spieler haben ja einen?

Ekrem Dag: Eki sagen sie zu mir, aber das habe ich schon seit dem ich in Österreich bin.

sturmonline: Was sagst du zum Umfeld von Sturm, also Betreuer oder Management, wie ist der ganze Verein, wie beurteilst du das?

Ekrem Dag: Ja das finde ich ist noch in Ordnung, momentan noch. Wenn wir nicht absteigen ist alles in Ordnung.

sturmonline: Jetzt mehr zu dir persönlich, du bist jetzt seit über 10 Jahren in Österreich und wie sieht es aus, willst du Österreicher werden, oder Türke bleiben?

Ekrem Dag: Ich will schon gerne Österreicher werden und ich hoffe, dass man das in der Zukunft hinbekommt, dass ich die Staatsbürgerschaft bekomme. Jetzt habe ich vor kurzem geheiratet und auch ein Kind bekommen. Es läuft gut und ich möchte Österreicher werden.

sturmonline: Herzlichen Glückwunsch! Ein Mädchen oder ein Bub?

Ekrem Dag: Ein Mädchen!

sturmonline: Wie heißt sie?

Ekrem Dag: Selma Celina

sturmonline: Würdest du dann gerne einmal in der Nationalmannschaft spielen?

Ekrem Dag: Das wäre ein Traum von mir in irgendeiner Nationalmannschaft zu spielen. Wenn ich die österreichische Staatsbürgerschaft nicht bekomme, dann würde ich gerne in der türkischen spielen, wenn ich so gut bin. Aber wenn mich die Österreicher nehmen, wäre ich sehr froh!

sturmonline: Wir haben in Österreich auch Leute, die große ausländische Minderheit, vor allem aus Ex-Jugoslawien oder auch aus der Türkei, aber relativ wenig eingebürgerte Kinder, die bei den Vereinen spielen. Aus deiner Sicht, glaubst du ist das schwieriger für Einwanderer ein Kinder beim Verein zu spielen, als für einen Inländer?

Ekrem Dag: Also schieriger ist es sicher nicht, ich glaube für ein ausländisches Kind ist es eher leichter, weil die Österreicher denken, dass die Ausländer besser sind und dann bekommen dann bekommen sie halt mehr die Chance, schätze ich halt einmal. Ich habe mir auch leicht getan bei uns in der Jugend. Es waren zwar nicht so viele Ausländer, aber wer Ausländer war, war gut bei uns.

sturmonline: Und von der Integration in der Jugendmannschaft, ist das nie ein Problem gewesen?

Ekrem Dag: Nein, überhaupt nicht, es war überhaupt kein Problem.

sturmonline: Möchtest Du erzählen, wie du nach Österreich gekommen bist?

Ekrem Dag: Ja, kann ich erzählen. Es war 1989, da sind wir von der Türkei nach Europa gekommen, weil wir Krieg hatten. Das war zwischen Kurden und Türken, in dieser Region habe ich gelebt und da hat uns unser Vater genommen und ist nach Österreich geflüchtet. Wir sind mit dem Bus bis nach Ungarn gekommen über jede Grenze ganz normal. Dann über die ungarische Grenze nach Österreich illegal und da sind wir halt nach Wien in ein Heim für Ausländer. Dann haben sie uns nach Arnfels gegeben und dort haben wir gelebt. Nach 8 - 9 Monaten hat mein Vater schon eine Arbeit bekommen, da sind wir nach Leibnitz gezogen. Von Leibnitz bin ich dann nach Graz wegen dem Fußball.

sturmonline: Wird in der Mannschaft als erste Sprache Deutsch gesprochen, oder wie läuft die Verständigung unter den Spielern?

Ekrem Dag: Ich glaube wir sind in Österreich und die Sprache ist Deutsch und in der Mannschaft wird auch Deutsch gesprochen. Derjenige, der nicht Deutsch versteht, bekommt natürlich einen Deutschkurs. Die Spieler, die nicht Deutsch können, haben jeden zweiten Tag Deutschkurs für 2 Stunden, das finde ich ist viel und die haben viel gelernt in den fast eineinhalb Monaten. Es kann jeder Deutsch und wenn er uns wirklich nicht versteht, dann reden wir Englisch, das kann jeder glaube ich.

sturmonline: Also die Verständigung in der Mannschaft haut hin, das ist kein Problem?

Ekrem Dag: Das ist überhaupt kein Problem finde ich.

>>sturmonline<<

Ob der Ekrem jemals Österreicher wird? Schliesslich wird ja schon seit Jahren geredet, dass die Einbürgerung läuft.

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ich kann überhaupt nicht verstehen warum sich die einbürgerung schon solange hinzieht. beim sidorczuk ging alles binnen weniger tage ruckzuck, obwohl er schon recht alt war und niemals mehr für österreich hätte spielen können. :nein:

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