Schneckerl - Inter wird 100


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Prohaska? Si, si, si

Ein echter Wiener als Exportschlager.30. Oktober 1977 in Izmir: Mit dem "Spitz von Izmir" schießt ein gewisser Herbert Prohaska Österreich vor 80.000 Fans im Atatürk-Stadion zum 1:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen die Türkei und damit erstmals nach 20 Jahren wieder zu einer Fußball-Weltmeisterschaft.

In der Saison 1977/78 stürmte "Schneckerl" mit seiner Austria auch bis ins Europacup-Endspiel und verwandelte im Semifinale gegen Dynamo Moskau vor 72.000 begeisterten Zuschauern im Praterstadion im Elfmeterkrimi einen jener Elfer, die für den ersten Final-Einzug einer österreichischen Mannschaft sorgten.

Der Stellenwert des Supertechnikers im internationalen Fußball war so hoch, dass sich Prohaska der Auslandsangebote kaum erwehren konnte. Vereine aus Deutschland (Schalke 04 bot die für damalige Verhältnisse riesige Summe von zehn Millionen Schilling), Spanien und England (Tottenham und Everton) waren hinter dem Mittelfeldstrategen her.

Das Ende der "Ausländersperre"

Italien war vorerst kein Thema, weil eine Sperre für ausländische Spieler verhängt worden war. Das änderte sich erst 1980 auf Druck der großen Clubs, allerdings war auch nur ein Ausländer pro Verein zugelassen. Inter Mailand hatte zwei Spieler in der engeren Auswahl: den heutigen UEFA-Präsidenten und französischen Superstar Michel Platini sowie Prohaska.

Die Wahl fiel auf den Inbegriff eines Fußballers der damals noch hoch anerkannten rot-weiß-roten Schule: technisch perfekt, mit dem Ball auf Du und Du, ein Siegertyp und noch dazu ein echter Gentleman abseits des Platzes. "Als sich Inter dann für mich entschieden hat, ist ein Bubentraum von mir in Erfüllung gegangen", so der heute 52-Jährige gegenüber ORF.at.

"Konnte mir den Verein aussuchen"

"Milan, Bologna sowie Inter wollten mich und ich wollte nach Italien. Ich war damals in der glücklichen Situation, dass ich mir den Verein aussuchen konnte. Das beste Angebot ist von Bologna gekommen, aber ich wollte schon als kleines Kind bei einem der Großen wie Juve, Milan oder Inter spielen. Milan war allerdings damals durch einen Toto-Skandal zum Zwangsabstieg verurteilt, und darum hat dann Inter das Rennen gemacht."

Prohaska ist noch heute von der Konsequenz der "Nerazzurri" beeindruckt. Die Schwarz-Blauen hatten ihn gleich neunmal von verschiedenen Leuten (Trainer, Assistenzcoach und Sportdirektor) beobachten lassen, ehe die Entscheidung fiel.

"Die fremde Welt in Mailand

"Mailand war dann eine andere Welt. Ich war 25 Jahre und von Österreich verwöhnt, aber dort habe ich dann gelernt, was es heißt, ein Profi zu sein. Ich musste eine fremde Sprache lernen und habe erlebt, wie ein perfektes Umfeld in Italien aussieht. Dort hat vom Stadion bis zur Vereinsführung und zum Flair einfach alles gepasst. Ich war auch bereit für den Wechsel, weil ich vorher mit dem Nationalteam wertvolle Erfahrungen gesammelt hatte", so Prohaska.

"Es waren damals die goldenen Jahre in Italien, was die Zuschauerzahlen betrifft. Wenn ich heute auf die Ränge sehe, dann wird mir schlecht, wie sehr die Vereine durch die Gewalt in den Stadien die Menschen verschreckt und verloren haben."

Ganslhaut in San Siro

Zumindest beim hundertjährigen Jubiläum des Football Club Internazionale Milano war das anders. "Es waren 65.000 Fans und eine tolle Stimmung. Die ehemaligen Spieler waren eingeladen und es war ein wirklich schönes Erlebnis für mich", berichtet der Ex-Inter-Legionär.

"Adriano Celentano hat gesungen, eine Laser-Show hat San Siro erleuchtet, und als wir dann aufs Feld sind, war es ein 'Ganslhaut'-Erlebnis. Jeder Spieler ist einzeln vorgestellt worden, und obwohl ich mit P relativ spät dran war, ist es auch bei mir noch einmal laut geworden. Das freut mich und zeigt, dass einen die Leute nicht vergessen haben", zeigte sich Prohaska gegenüber ORF.at begeistert.

"Ich habe mich superwohl gefühlt und musste aber leider zurückfliegen, obwohl sie mich gebeten haben, am nächsten Tag bei einem Legendenspiel mitzumachen. Wenn ich nicht schon den Flug gebucht gehabt hätte, wäre ich da wirklich gerne dabei gewesen."

Aber auch so ist Prohaska in Mailand bei Inter und auch bei AS Roma weiter unvergessen. "Prohaska? Si, si, si": Nicht nur die Taxifahrer kennen den ehemaligen Superstar aus Österreich.

Christian Tragschitz, ORF.at.

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