Fan-Projekt Jena protestiert gegen Polizeiübergriffe in Zwickau!


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Fan-Projekt Jena e.V., Oberaue 4, 07749 Jena,

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„Wir sind friedlich, was seid ihr?“

Fan-Projekt Jena protestiert gegen Polizeiübergriffe in Zwickau

Als am späten Samstagnachmittag nach dem Oberligaspiel zwischen dem FSV Zwickau und der 2. Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena ca. 100 Jenaer Fußballfans, die sich mit Sprechchören „Wir sind friedlich, was seid ihr?“ artikulierten, durch sächsische Landespolizei mit Gewaltanwendung auf einen Bahnsteig des Zwickauer Hbf getrieben wurden, war dies nicht der traurige Höhepunkt, sondern nur der höchst bedenkliche Abschluss einer erschreckenden Eskalation durch Einsatzkräfte der Bereit-schaftspolizei Chemnitz.

Das Fan-Projekt Jena protestiert auf das Schärfste gegen die gewalttätigen Polizeiübergriffe und wird in den nächsten Tagen eine entsprechende Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Einsatz unter der Leitung von Polizeihauptkommissar Leibinger von der Polizeidirektion Südwestsachsen beim Sächsi-schen Innenministerium führen. Mit mehreren Strafanzeigen Betroffener ist ebenfalls in den nächsten Tagen zu rechnen.

Nachdem sowohl das Viertligaspiel im Westsachsenstadion als auch der Rückmarsch der Jenaer Fans zum Bahnhof trotz der bekannten Rivalität beider Fanlager friedlich verlaufen waren, führten Bereitschaftspolizisten beim Erreichen des Bahnhofsgeländes offensichtlich bewusst eine Eskalation herbei. Ohne vorherige Ankündigung oder eine vernünftige Ansprache wurde durch Beamte überfall-artig in die Gruppe der Fans hineingedrängt und 3 Personen unter massiver Gewaltanwendung he-rausgezogen und in bereitstehende Fahrzeuge gezerrt. Als Begründung wurde angegeben, dass we-gen der Klärung von 2 Bagatelldelikten (1 Sylvesterknaller, 1 beschädigte morsche Sitzbank) im Sta-dion die Personalien der Personen festgestellt werden sollten. Insofern war diese überzogene Maß-nahme völlig überflüssig, da 2 Szenekundige Beamte (SKB) der Polizeiinspektion Jena vor Ort waren, die die -angeblichen- Tatverdächtigen anhand der angeblich vorhandenen Videoaufnahmen sofort hätten identifizieren können. Die Jenaer SKB wurden jedoch in diese „Maßnahme“ überhaupt nicht involviert. Als nun die übrigen Jenaer Fans ihr Unverständnis über die aus ihrer Sicht nicht nachvoll-ziehbare Maßnahme äußerten, wurden diese sofort mit körperlicher Gewalt sowie Einsatz von Pfeffer-spray massiv attackiert, wobei polizeiliche Vorschriften über die Anwendung unmittelbaren Zwangs und den Einsatz polizeilicher Hilfsmittel grob missachtet worden und es erfolgte keinerlei Rücksicht-nahme, dass sich in der Personengruppe auch zahlreiche Mädchen und junge Frauen befanden. U.a. wurde ein Mitarbeiter des Fan-Projektes, der mit dem Rücken zur Polizei stehend offensichtlich darum bemüht war, die aufgebrachten Fans zu beruhigen, vorsätzlich mit Pfefferspray angegriffen, welches diesem aus nächster Nähe ins Gesicht gesprüht wurde. Den zahlreichen von Pfefferspray geschädig-ten Personen wurde zunächst auch jegliche erbetene erste Hilfe verweigert, welche erst durch das beherzte Eingreifen einer Szenekundigen Beamtin aus Zwickau schließlich ermöglicht wurde. Teilwei-se war zu beobachten, wie auf wehrlos am Boden liegende Personen durch mehrere Polizeibeamte eingeschlagen und –getreten wurde! Mit dem bereits zitierten Sprechchor „Wir sind friedlich, was seid ihr?“ brachten die Fans deutlich zum Ausdruck, von welcher Seite an diesem Tage die Gewalt aus-ging.

Wenn die Antwort auf die Bitte nach erster Hilfe für Geschädigte „Mach dich ab!“ lautet, Fragen nach Verantwortlichkeiten mit „Einsatzleiter hamm’wer nich!“ oder „Wir heißen alle Müller!“ beantwortet werden und sich schließlich der Leiter des Fan-Projektes anhören muss: „Du bist eine Schande für Jena, aber dein Gesicht haben wir uns gemerkt, du reißt ja immer das Maul auf, wenn ihr bei uns in Sachsen seid“, dann lässt dies tief blicken, und Ankündigungen wie: „Wir freuen uns schon darauf, euch in Aue wieder begrüßen zu können!“, lassen auch für die Zukunft nichts gutes erahnen. Solange Fußballeinsätze in Sachsen unter derartigen Maximen zu stehen scheinen, muss man sich über die regelmäßigen Eskalationen bei Fußballspielen im Freistaat nicht wundern.

Jena, den 11.11.2007

Fan-Projekt Jena e.V.

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