Dannyo Schefoasch Beitrag melden Geschrieben 13. Juli 2007 Endlich rollt der Ball wieder – in manchen Stadien schneller und ansehnlicher als in anderen, aber darum geht es momentan nicht wirklich. Hauptsache der Fußball ist wieder da und unser sportliches Land, in dem die Kicker scheinbar nur bis zu ihrem 21.Geburtstag gut spielen, hat wieder Stoff zum Diskutieren, Mitfiebern, Leiden und Trauern. In der ersten Bundesligarunde der Saison 2007/08 erwarteten uns nicht nur zwei Liganeulinge, sondern auch viele neue Spieler (die meisten von ihnen sind übrigens alt), einige Tore und ein ganzer Haufen Hoppalas. Richten wir unsere Blicke hierzu beispielsweise nach Salzburg. Der SC Rheindorf Altach, gehandelt als einer der Abstiegskandidaten für die heurige Saison, zeigte schon nach zehn Sekunden, wieso er als solcher angesehen wird… der Tscheche Patrik Jezek netzte sein erstes Saisontor und die nicht mal krampfhaften Versuche der Vorarlberger das anzustrebende 0:0 zu halten, hielten zehn Sekunden. Als Christoph Leitgeb als erster von insgesamt drei in dieser Runde erfolgreichen Neuzugängen in der 25.Minute das 2:0 erzielte, war die Partie gegessen. Und auch wenn Schützenkönig Zickler noch zwei Tore drauflegte, belächelte man nach dem klaren 4:1-Sieg des Meisters eher die Unfähigkeit so mancher Sekretärin: Geld wurde in Salzburg anscheinend abgeschafft, aber das Geld für das Briefporto für den „Einschreiber", um Verteidiger Markus Steinhöfer einen neuen, gültigen Spielerpass zu ermöglichen, dürfte irgendwo im Red Bull – Automaten der Klubzentrale verschwunden sein. Das Restgeld reichte scheinbar nicht mehr für die Sendung des Antrags aus. Schade – so hätte es vielleicht am Ende 4:0 für Salzburg geheissen, denn Abwehrspieler Steinhöfer hätte das Altacher Ehrentor, erzielt vom deutschen Neuzugang Hutwelker, womöglich verhindern können… 900 Zuschauer mehr als in Salzburg, warteten in Hütteldorf lange auf einen erfolgreichen Saisonauftakt. Und mit der Zeit stieg die Anzahl der Zuschauer… zuerst erwischte es Aganun und Hiden, die sich gegenseitig verletzten, zunächst erwischte es Hannes Eder, der wiederum Peter Orosz erwischte und vom Platz flog, weil der Linienrichter seinen Ellbogencheck verpetzte. Danach flog Peter Pacult aus der Coachingzone und war darüber nicht sonderlich erbaut, ihm folgte nach einer zwanzigsekündigen Foulorgie Matthias Hattenberger. Zusammen sahen Eder und Hattenberger in den letzten vier Jahren übrigens 70mal Gelb und zweimal Rot. Die Rot-Statistik wurde also am Mittwoch gekonnt verdoppelt. Fußball gespielt wurde auch – Aganun zeigte seinen meist verborgenen Torriecher, danach traf Rapid-Neuzugang Jürgen „He-Man" Patocka und in der Schlussphase schlugen Boskovic und Hofmann für Rapid zu. Wie es sich für Rapid gehört, wird derzeit wieder mal im Stil „wer solche Spiele gewinnt, wird Meister" gesprochen, aber warten wir sicherheitshalber noch ein paar Runden ab, bevor wir eine Meisterwette riskieren… Im Duell der „Lästigen" setzte sich Mattersburg auswärts gegen Ried durch. Das Siegestor zum 2:1 erzielte der deutsche Ex-Internationale Carsten Jancker. Letztes Jahr landete Ried noch vor Mattersburg und trotzdem nutzte man eine rote Grazer Konkursmasse zur Aufstockung des eigenen Kaders und rüstete auch sonst ordentlich nach. Der Vorjahresdritte Mattersburg machte dies jedoch eher mit Maß und Ziel und zeigte das auch bei seiner Aufstellung – bei der SV Ried gaben fünf Neue ihr Debüt, Mattersburg spielte bis zur 86.Minute, als Carsten Jancker zugunsten einer ungestörten Dusche, bevor die ganze Meute kommt und kein Warmwasser mehr da ist, dem ungarischen Neuzugang Kovrig weichen musste, mit einer Elf, die auch letztes Jahr auf dem Platz hätte stehen können. Kontinuität auf Burgenländisch. Vier zu vier hieß es in Graz, zumindest was die eingesetzten Neuzugänge angeht. Und da Fußball ein viel zu rational geführtes Spiel ist und sich kaum zwei Mannschaften in 90 Minuten gegenseitig vier Trümmer reinhauen, wurde dieses Verhältnis gerecht dividiert und auf einen 2:2-Endstand umgemünzt. Interessant auch, dass bei der Wiener Austria nur 3 der 14 eingesetzten Spieler keinen österreichischen Pass besitzen – ein Vorkommnis, wir man es vor einigen Jahren auch nicht vermutet hätte. Das Auftaktspiel zur neuen Ligasaison fand auf der Linzer Gugl statt und die Hausherren des LASK besiegten die ebenfalls schwarz-weißen, diesmal aber in gelb spielenden Oberösterreich-Kärntner des SK Austria Kärnten formerlly known as FC Pasching, SV Pasching oder FC Superfund mit 1:0. Das Tor fiel zu einem Zeitpunkt als 21 Akteure bereits mit dem Kopf in der Kabine waren, Florian Klein besorgte unfassbarerweise einen gültigen Treffer. Unfassbarerweise deshalb, weil die beiden Teams die vorherigen etwa 87 Minuten eher damit beschäftigt waren sich böse anzusehen, Fehlpässe auszubügeln und totale spielerische und technische Leerläufe nur damit überspielten, dass sie echte Fußballdressen anhatten und somit wenigstens irgendwie professionell aussahen, als sie dem Linzer Fußballpublikum Grauenvolles antaten. Spannung und Unterhaltung war aber allemal geboten und so freuen wir uns bereits auf die zweite Bundesligarunde. Wacker Innsbruck gibt seine Heimpremiere gegen den SK Sturm, der diesmal ohne Minuspunkte in die Saison startete und somit gerechterweise nach einem Remis im ersten Spiel bei einem Punkt hält und nicht bei minus irgendwas… Die Verlierer der ersten Runde treffen im ehemaligen „Schnabelholz" aufeinander: Schafft Altach einen Sieg gegen die SV Ried und wird Manni Bender seine Mannen danach wieder als Waschlappen bezeichnen oder steigen sie in seiner Gunst bereits in Runde 2 zu standhaften Handtuchhaltern ? Der LASK muss nach Wien zur Austria, wird vor dem Spiel von Verletzungssorgen geplagt und möchte seine sensationelle Serie, ein Sieg hintereinander, natürlich auch in Wien prolongieren. Sonntags sehen wir dann live in ORF1 ein Aufeinandertreffen zwischen dem SK Austria Kärnten und Red Bull Salzburg, das im Paschinger Waldstadion ausgetragen wird, weil der neue Erstligist aus Kärnten (also Pasching) kein funktionstüchtiges Stadion hat. Nach der Leistung vom Dienstag sollte man meinen, dass es beim SK Austria Kärnten eher an Trainingsplätzen mangelt. Zickler und Co. sind natürlich siegeshungrig und wollen sich so schnell wie möglich vom Rest der Liga absetzen. Mal sehen wie lange es dieses Jahr dauert. Rapid hingegen erwartet am Samstag ein Hexenkessel der anderen Art – Auswärtsspiel bei Slovan Bratislava, in einem Stadion, in dem man Gefahr läuft in der vordersten Reihe sitzend von einem Stein getroffen zu werden, der irgendwo in der letzten Reihe des Stadions abgebröckelt ist. Das weitläufige Steinoval sah schon mal bessere Tage. Slovan übrigens auch, denn vor allem die Defensive des ehemaligen UEFA-Cup-Siegers könnte löchriger nicht sein. Und das ist auch gut so – immerhin hat Rapid seinen damals ehemaligen Verteidiger Otto Szabo aus gutem Grund verkauft. Jetzt spielt er in einer anfälligen Slovan-Abwehr und könnte ein Garant dafür sein, dass Rapid in die zweite UI-Cup-Runde aufsteigt. Gegner wäre dort vermutlich Rubin Kazan – den Eingefleischten unter den Rapid-Fans stehen schon jetzt die DejaVu-Tränen von der Nacht am Flughafen der „kriminellsten Stadt Russlands" nach dem legendären Wunder von Kazan vor zwei Jahren in den Augen. Und wenn die Hürde Slovan Bratislava erstmal genommen ist, wartet vier Tage danach der SV Mattersburg im Pappelstadion auf den SK Rapid. Womöglich ohne einer Neuverpflichtung von Beginn an – Rapid dann vielleicht schon mit dem Mann, dessen Name so lang ist, wie die Namen aller anderen Rapid-Stürmer zusammen: Der Brasilianer Fabiano de Lima Campos Maria könnte kommende Woche bereits spielberechtigt sein. Außer Rapid verhält sich bei der Passbeschaffung des Samba-Bombers „steinhöferisch"… © by Dannyo Meine Kolumne könnt ihr auch immer auf www.tipp3.at lesen, diese Woche ist sie hier zu finden. Die nächste Kolumne folgt am Montag ! 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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