"Unser Ziel ist der Wiederaufstieg"


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VIOLETT WEISS SEIT 1933 - TRADITION DARF NICHT STERBEN

ostliga.at: Zum zweiten Mal innerhalb von 24 Monaten als Neuling in der selben Liga, das ist rekordverdächtig. Damals kam der WSC als Meister, nun der WSK als Absteiger. Was ist denn diesmal anders?

Walter Müllner: Der Unterschied ist der, dass jene Spieler, die damals in der Wienerliga und der Ostliga Meister wurden, nun auch die Erfahrung vom Profibetrieb haben. Ein Buchinger oder ein Holcmann kannten das ja vorher nicht. Aber nun haben wir die Erfahrung und werden uns in der Ostliga hoffentlich ein bisschen leichter tun. Natürlich, die Sterne werden wir damit allein nicht gleich vom Himmel holen, aber es wird uns sicher helfen. Und was ebenfalls anders ist: Wir haben beschlossen den untypisch österreichischen Weg zu gehen und jungen Spieler eine Chance zu geben. Wir werden die Jugend forcieren, unter anderem aus dem eigenen Nachwuchs, aber wir sehen uns auch auf den Wiener und niederösterreichischen Spielermärkten um...

ostliga.at: So war's ja eigentlich schon nach dem Ostliga-Meistertitel geplant...

Walter Müllner: Ja, aber damals ging einfach alles zu rasch. Wir haben uns da bei der Umstellung auf den Profibetrieb leider ein bisschen überrollen lassen.

ostliga.at: Was dürfen sich die Fans für die kommende Saison erwarten? Wie sind die sportlichen Ziele?

Walter Müllner: Unser Ziel ist der Wiederaufstieg -- aber natürlich auf einer vernünftigen Basis. Es darf keine Hasardpartie werden. Wir dürfen nur noch ausgeben was budgetär vertretbar ist. Und wir werden uns sicher nicht erpressen lassen. Gerade im Amateurbetrieb muss irgendwo ein akzeptables Verhältnis sein zwischen dem was ein Fußballer verdient und dem, was einer, der 40 Stunden die Woche hackelt, nach Hause bringt. Dass mich keiner falsch versteht: Die Fußballer sollen schon was verdienen, aber wir sind nur noch im Amateurbereich und das muss eben Folgen haben. Wenn ein Fußballer dafür zu gut ist, dann spielt er ja eh nicht beim Sportklub in der Ostliga, sondern bei Real Madrid in der Champions League.

ostliga.at: Apropos Fußballer, wie wird denn der Kern der WSK-Mannschaft aussehen?

Walter Müllner: Es ist jetzt noch ein bisschen zu früh, darüber zu reden, aber wir werden sicher versuchen, den einen oder anderen zu halten. Vor allem jene Spieler, die auch schon in schlechteren Zeiten dabei waren sollten gehalten werden, wie zum Beispiel Taschwer, Neidhart, Buchinger, Holcmann aber auch ein Tippmann. Die sollen einmal quasi das Gerippe bilden, um das herum die neue Mannschaft aufgebaut wird.

ostliga.at: Gibt's personelle Änderungen im Management?

Walter Müllner: Ja die wird es geben. Sowohl Harry Gartler als auch Günter Loran werden ihr Arbeitsverhältnis beenden. Aber wir werden versuchen, sie weiter beim Verein zu halten. Der Grund für diese Änderungen liegt ja rein darin, dass wir von Profi- auf Amateurbetrieb umstellen und daher eine entsprechende finanzielle Entlastung für den Verein erfolgen muss.

ostliga.at: Die Begleitumstände des Bundesligaaufstiegs vor einem Jahr waren ja weder unkompliziert noch transparent und haben auch für einiges böses Blut gesorgt. War es die Sache rückblickend wert?

Walter Müllner: Oben spielen ist es immer wert! Diese Red-Zac-Liga ist ja eine wunderbare Sache. Der einzige Haken ist: Es ist eine Möchtegern-Liga. Für mich als alter Fußballer ist das der pure Wahnsinn. Jeder möchte gerne, aber keiner kann. Zu meiner Zeit war das so: es gab sieben bis acht Profis in der Mannschaft und der Rest waren halte Leute, die irgendwo einer Beschäftigung nachgegangen sind und damit nicht vom Verein bezahlt werden mussten. Die waren dann bei Banken oder Versicherungen beschäftigt. Und das war damals bitte schön in der höchsten Liga so! Und heute ist es nicht einmal in der zweiten Liga mehr denkbar...

ostliga.at: Was ist in diesem Bundesligajahr denn falsch gelaufen?

Walter Müllner: Unser größter Fehler war ... (lacht) .. der Abstieg. Aber ehrlich, wir haben uns im Profibetrieb einfach nicht ausgekannt, es ging zu schnell, es wurden Spieler gekauft es wurden noch Spieler gekauft - und dann standen wir mit 28 Profis da und das ist für eine zweite Liga doch ein bisschen viel...

ostliga.at: Hätte der WSK sportlich und auch am grünen Tisch mehr für den Verbleib in der Bundesliga kämpfen sollen?

Walter Müllner: Ja, zum Thema Bleiberg: Regeln sollte man immer einhalten, nicht nur manchmal und Statuten sollen auch vor ordentlichen Gerichten halten. Dass der Verein den Weg zu Gericht nicht gegangen ist, liegt wahrscheinlich daran, dass man das gute Einvernehmen mit dem ÖFB wahren wollte. Was das sportliche betrifft. Mit 42 Punkten abzusteigen, das ist schon sehr hart. Das hat noch keiner geschafft. Die anderen Vereine wie Mattersburg, Lustenau, Interwetten oder Leoben hatten im Winter schon soviel Punkte, dass sie es im Frühjahr halt ein bisschen lockerer angegangen sind, und das hat dann das Ergebnis der Liga ein bisschen verfälscht.

ostliga.at: Aber am Ende hat für den WSK ja nicht viel gefehlt. Hat man die Punkte vielleicht einfach zur falschen Zeit gemacht?

Walter Müllner: Richtig! Genau so war es. Allein von den Namen in unserer Mannschaft hätten wir ja viel mehr erreichen sollen. So gesehen hätten wir sicher eher unter die ersten vier als auf den letzten Platz gehört. Aber mit Namen kann man eben kein Spiel gewinnen. Nach dem Trainerwechsel hat Peter Webora dann natürlich auch ein bisschen Zeit gebraucht und in der Zeit haben wir dann die Punkte nicht gemacht, die am Ende gefehlt haben.

ostliga.at: Jetzt ist der WSK jedenfalls in der Ostliga - ist das ein Grund zur Trauer oder ein Grund zur Freude?

Walter Müllner: Ich hab's schon gesagt: Oben spielen ist immer schöner als unten, aber auf eines traue ich mich heute schon wetten: Wir werden in der Ostliga unseren Zuschauerschnitt gegenüber der Bundesliga sicher hinauftreiben, vorausgesetzt natürlich, dass sich auch der entsprechende sportliche Erfolg wieder einstellt.

ostliga.at: Es gibt ja in Hernals immer noch die seltsame Konstellation der beiden Vereine WSC und WSK. Ist daran gedacht, dieses Situation wieder zu bereinigen und wenn ja, wie und wann?

Walter Müllner: Ja, richtig, dieser Plan ist vorhanden. In absehbarer Zeit soll es nur noch einen Verein geben.

ostliga.at: In absehbarer Zeit... Wird das heuer sein, oder wird das eher ein paar Jahre dauern?

Walter Müllner: Ja, das könnte schon heuer sein -- wenn sich ein Ölscheich findet, der uns von den Altlasten befreit... Aber ohne Spaß: Der Anfang dazu ist bereits gemacht, es wird seine Zeit dauern, aber dann werden wieder alle an einem Strang ziehen.

Der Sportklub soll wieder eine große schwarzweiße Familie werden, so wie er das früher schon war. Und wir wollen wieder alle miteinander auf den Platz bringen: Die Friedhofstribüne ebenso wie auch die vielen Zuschauer, die in Dornbach schon bessere Zeiten gesehen haben... Und auch unsere vielen alten Fußballer wollen wir wieder in den Verein einbinden, so wie sie das jetzt bei der Rapid machen.

ostliga.at: Vielen Dank und alles Gute für die kommende Saison.

Quelle: www.ostliga.at

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Also meine Meinung für die nächste Saison:

Sportklub wird schon vorne mitspielen, doch an Schwechat wird man sich die Zähne ausbeissen....

Da gebe ich Dir nicht Unrecht. Außer Schwechat schätze ich aber auch noch den FAC, die Vienna und Parndorf sehr stark ein --> mit Platz 5 müsste man mMn zufrieden sein...

Wäre eh besser erst 2005 aufzusteigen, dann entfällt endlich die Relegation! :yes:

bearbeitet von ChristianS

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always right behind

Liest sich im grossen und ganzen nicht so schlecht, das Interview, würd ich sagen. Was mich allerdings doch stört ist, dass sich auch Herr Müllner nicht entblödet, Schmarr'n à la

"Wir haben beschlossen den untypisch österreichischen Weg zu gehen und jungen Spieler eine Chance zu geben."

zu Protokoll zu geben. Wenn's finanziell vorn und hinten nicht reicht und es eigentlich gar keine ernstzunehmende andere Möglichkeit gibt als auf den Nachwuchs zu setzen, dann werden immer derartige Phrasen ausgepackt. Das ist natürlich nicht nur beim Sportklub so, sondern bei so ziemlich jedem heimischen Verein der sparen muss, aber es stört mich immer - und beim "eigenen" Verein dann natürlich umso mehr. Ach ja, und den Optimismus bzgl. baldiger Rückkehr der ehemaligen Fussballsektion in den Stammverein kann ich mich auch absolut nicht anschliessen, aber ich hoffe dass es zumindest mit einer gewissen Ernsthaftigkeit angestrebt wird und sich dabei nicht nur um ein Lippenbekenntnis (des Wiener SK AXA Wienstrom, nicht des Herrn Müllner natürlich) handelt.

Was das Saisonziel betrifft: es bleibt abzuwarten mit welchem Kader wir dann wirklich in die Saison gehen, aber momentan würde ich gefühlsmässig sagen von Rang 5 - 10 wird alles möglich sein. Drüber wäre eine Überraschung, drunter eine Enttäuschung. An der Spitze sehe ich in erster Linie Schwechat und die Vienna, mit einem gewissen Respektabstand dann Parndorf (aufgrund der Neuzugänge), ein bis zwei aus dem Trio Krems/SKN/Waidhofen und eventuell noch den FAC, wobei dort dem Vernehmen nach auch ziemlich gespart werden muss.

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