Sticher im Interview


Bam_Margera

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Association football is dead. Long live rugby union football!

Auch wenn so manchen Augenherpes auf Grund der Quelle bekommen wird... :D

Sport1: Für den GAK steht ein ganz wichtiges Derby am Programm. Wie sehr kribbelt es bereits beim Präsidenten?

Stephan Sticher: Das Kribbeln ist relativ groß, weil es doch um sehr viel geht. Es ist ein ganz wichtiges Derby. Ich bin aber trotzdem zuversichtlich.

Sport1: Der Grund für die Brisanz dieses Derbys ist ein trauriger: Beide Grazer Vereine hängen in den Seilen...

Sticher: Das schmerzt natürlich, aber für den GAK ist es erstens wichtig, vom letzten Platz wegzukommen, und zweitens ist es für die Mannschaft wichtig, Selbstvertrauen zu tanken.

Sport1: Würden Sie von einem Pflichtsieg sprechen?

Sticher: Eigentlich schon, ja. Gerade ein Sieg gegen Sturm könnte eine Initialzündung sein.

Sport1: Wie begründen Sie den Negativlauf des GAK?

Sticher: Ich sehe die Gründe absolut im psychischen Bereich, denn die Mannschaft ist nicht schlecht, wir haben gute Spieler. Die Mannschaft kämpft auch, aber es fehlt das Selbstvertrauen. Das müssen wir schnell wieder kriegen. Gegen Rapid hat man gesehen: Wir sind 0:1 hinten, haben nur mehr 10 Mann – und auf einmal spielt die Mannschaft.

Sport1: Haben Sie das Gefühl, dass jeder Spieler den Ernst der Lage erkannt hat?

Sticher: Ja, absolut! Ich habe lange mit der Mannschaft gesprochen, sie ist motiviert, daran fehlt es nicht. Wir haben eben in letzter Zeit zusätzlich auch sehr viel Pech gehabt.

Sport1: War der Umbruch im GAK-Kader im Laufe des Kalenderjahres 2006 letztendlich zu groß?

Sticher: Ich möchte nicht sagen, dass der Umbruch zu groß war. Das Pech war, die große Anzahl an Verletzten, die zusätzlich dazu gekommen ist.

Sport1: Sie haben sich unter der Woche mit der Entscheidung contra Svetits und pro Trainer Söndergaard den üblichen Mechanismen des Geschäfts widersetzt. Was schätzen Sie so an Söndergaard?

Sticher: Ich habe ein langes Gespräch mit Lars Söndergaard gehabt. Ihn als Bauernopfer hinzustellen, ist der falsche Weg. Es gibt bei der Kampfmannschaft des GAK auch neben dem Trainer ein großes Umfeld. Zudem kommen bei Lars Söndergaard drei wesentliche Punkte dazu: Erstens hat er seinerzeit eine Meister-Mannschaft übernommen, der aufgrund der finanziellen Situation die besten Spieler abhanden gekommen sind - Lars Söndergaard hat sich nie beschwert. Zweitens haben wir uns entschlossen, den österreichischen Weg zu gehen - er ist ihn mitgegangen, ohne in die Öffentlichkeit zu gehen.

Sport1: Drittens...

Sticher: Drittens haben wir eine lange Verletztenliste, der Trainer wird trotzdem ständig in der Öffentlichkeit kritisiert. Es ist ganz wichtig, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Da darf man nicht permanent links und rechts abweichen. Ein Spiel nach dem anderen zum Schicksalsspiel des Trainers zu machen, ist für die Motivation ganz schlecht. Darum mein Entschluss, das heurige Jahr fertig zu spielen und dann weiter zu schauen.

Sport1: Die drei Punkte, die Sie anführen, kann man auch mit dem Schlagwort „Charakter“ zusammenfassen...

Sticher: Selbstverständlich! Lars hat einen derartig guten Charakter und ist ein absolut ehrlicher Mensch. Ich glaube, wenn wir einmal gewinnen und die Mannschaft aus ihrem Tief draußen ist, dass er ein erfolgreicher Trainer sein wird.

Sport1: Hat sich die Mannschaft auch für Söndergaard ausgesprochen?

Sticher: Ja, das hat sie. Ich hatte ein langes Gespräch mit Kapitän Joachim Standfest. Die Mannschaft steht zu 100 Prozent hinter dem Trainer.

Sport1: Ist diese Entscheidung auch ein Merkmal Ihres Amtsverständnisses – Kontinuität statt Hire and Fire?

Sticher: Richtig. Ich habe beim Amtsantritt gesagt, dass ich für Ehrlichkeit und Kontinuität stehe. Das verfolge ich auch weiterhin. Gerade in schwierigen Zeiten muss man ruhig bleiben, gerade dann ist Motivation angesagt.

Sport1: Wie ist der Stand der Dinge mit Svetits?

Sticher: Wir arbeiten an einer guten Lösung mit Herrn Svetits. Das Präsidium steht zu 100 Prozent dahinter. Ich glaube, wir werden einen gangbaren Weg finden, eine gute Lösung mit Peter Svetits zu erzielen – im Sinne des GAK.

Sport1: War es im Nachhinein ein Fehler Svetits zurückzuholen?

Sticher: Ich glaube nicht, nein. Wir haben einfach Auffassungsunterschiede in der Führung des Klubs, mehr nicht. Peter Svetits hat ein sehr gutes Netzwerk im Fußball-Geschäft, das werden wir auch weiter nutzen und weiter zusammenarbeiten, nur auf einer anderen Basis.

Sport1: Hat er bei Transfers weiter ein Mitspracherecht?

Sticher: Wir sind gerade in der Ausarbeitung eines Vertrags. Wie der im Detail ausschaut, kann ich noch nicht sagen.

Sport1: Kurz zum Lokalrivalen: Sturm geht es finanziell sehr schlecht. Dennoch hofft man beim GAK wohl auf ein Überleben der „Blackies“...

Sticher: Selbstverständlich! Für uns ist es wichtig, dass es den SK Sturm weiter gibt. Die Rivalität in Graz belebt den ganzen Fußball.

Sport1: Vor allem Hannes Kartnig hat diese Rivalität immer angeheizt. Werden Sie ihn so gesehen vermissen?

Sticher: Hannes Kartnig war eine Fußball-Ikone. Aber ich kenne seinen Nachfolger Hans Fedl auch sehr gut, er ist ein Bekannter von mir. Ich wünsche ihm alles Gute.

Sport1: Trauen Sie sich eine Prognose zu, ob es mit der Rettung Sturms klappt?

Sticher: Eine schwierige Geschichte. Ich bin noch immer nicht überzeugt davon, dass die Finanz auf einen 20-Prozent-Ausgleich einsteigen wird.

Sport1: Von den letzten fünf Spielen im Herbst trägt der GAK vier in der UPC-Arena aus. Glauben Sie an einen Schlussspurt?

Sticher: Davon bin ich überzeugt! Wir sind zwar Letzter, aber wenn man sich die Tabelle anschaut, ist im Prinzip bis zum Zweiten hin alles möglich. Dass Salzburg vorne entwischt ist, steht fest, aber dahinter ist alles offen. Mit Austria und Rapid stehen weitere gute Mannschaften hinten drinnen. So gesehen ist noch alles möglich.

Sport1: Ist es Zufall, dass beide Grazer und Wiener Vereine gleichzeitig kriseln oder ist es die Rechnung für die vergangenen Jahre?

Sticher: Das ist schwer zu sagen, das müsste man im Detail analysieren. Aber irgendwie muss etwas dran sein. Wenn jene vier Vereine, die immer vorne sind, jetzt hinten drinnen stehen, muss es etwas auf sich haben, oder...?

Sport1: Zum Schluss ein Tipp: Wie geht das Derby aus?

Sticher: 2:1 für den GAK!

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