[Einwürfe] Das Fußballmuseum


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Kreuz-Chen, der Wettkönig unseres Stammtischs ist wieder zurück. Er war bei einigen Freunden in Köln zu Gast um sich nach eventuellen Quartieren für die Zeit während der WM umzusehen. Er und Sturmtank planen, die Weltmeisterschaft vor Ort zu erleben.

Allerdings musste er diesmal alleine fahren. G., an sich treuer Wettpartner und Weggefährte Kreuz-Chens hatte sich diesmal dem Tipp des Wettkönigs – ein mysteriöses und für den Laien kaum zu durchschauendes Geflecht von Wetten aller Art – verweigert, und daher im Gegensatz zu seinem Freund kein Geld um ins Rheinland zu fahren.

Nachdem wir, d.h. die anderen Stammtischmitglieder, die erwartungsfroh und durstig den völkerkundlichen Tatenbericht erwarteten, von allerlei obskuren folkloristischen Riten erfahren, absurde Verhaltensweisen bestaunt und voller Konzentration den mittelhochdeutschen Lautmalereien des dortigen Dialekts gelauscht hatten, freuten sich alle Anwesenden darüber, inmitten dieser wüsten Entdeckungsreise, Namen, Ereignisse und Tatsachen zu hören, die einem einen Halt gaben. Kreuz-Chen berichtete von der neuen Ausstellung: „Global Players – Deutscher Fußball in aller Welt“.

Es handelt sich dabei um eine Suche nach den Spuren, welche die Heerscharen von deutschen Spielern, Trainern und Funktionären in aller Welt hinterließen. Neben skurrilen Geschichten – Sepp Piontek, der anstatt einer monetären Vergütung für sein Traineramt, eine in regelmäßigen Abständen randvoll gefüllte Tiefkühltruhe als Gage erhielt, musste aufgrund einer schnell eingeschobenen Waljagd mehrfach das Training der grönländischen Nationalmannschaft unterbrechen – gibt es auch durchaus geläufige Beispiele des germanischen Exportguts Fußball.

Otto Rehhagel und die griechische Nationalmannschaft dürfte ebenso bekannt sein, wie die Tätigkeit des, laut Financial Times Deutschland, „wahrscheinlich am wenigsten afrikanisch aussehenden Trainers der Welt“ Winfried Schäfer in Kamerun. Aber wer kennt noch Rudi Gutendorf, übrigens mit 55 Trainerstationen der offizielle Weltrekordhalter? Ihm und seinen Leistungen als Fußball-Entwicklungshelfer wird genauso gedacht wie dem Vater des chinesischen Fußballwunders Klasu Schlappner oder Harald Ganns, der in einer Doppelfunktion (deutscher Botschafter und Fußballtrainer) dem afrikanischen Fußball versuchte weiterzuhelfen…

Sicherlich eine Idee, die auch in Österreich umgesetzt werden könnte, vielleicht sogar umgesetzt werden sollte. Wer erinnert sich nicht an Hicke in wehender arabischer Tracht oder Toni Polsters Aufenthalte in Sevilla und dem Rheinland inklusive der Spuren, die er dort hinterließ. Oder Bruno Pezzey, Hans Krankl, Herbert Prohaska, Ernst Happel usw. usf.

Dr. Artur Schienbein Schützer

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