SVM - die Saisonvorschau & Interview mit Fuchs


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SVM - die Saisonvorschau & Interview mit Christian Fuchs

Mattersburgs "Fantastische Vier" und der "imaginäre Obmann"

In Mattersburg erinnert man sich dieser Tage an ein altes Kindergartenspiel: Mein rechter Platz ist frei und ich wünsche mir - ja wen eigentlich herbei?

Böse Zungen würden behaupten: Die Designation von Obmann Martin Pucher zum Stronach-Nachfolger an der Bundesliga-Spitze war das Aufregendste, was der SVM in dieser Winterpause zu bieten hatte.

Seinen gewohnten Platz auf der Ersatzbank der Burgenländer wird er in neuer Funktion natürlich nicht mehr einnehmen können.

"Gewöhnungsbedürftig", gesteht Trainer Franz Lederer im Gespräch mit Sport1, "ich werde bei den ersten Spielen vielleicht hinschauen, ob er wirklich nicht da ist."

Wer nimmt seinen Platz ein? "Wahrscheinlich werden wir diese Stelle freihalten und jeder sagt: Der imaginäre Obmann sitzt immer noch da..."

Eine simple und nicht ganz ernst gemeinte Lösung eines Problems, das natürlich keines ist.

Ungewohnt: Nur Rang 9 in der Heimtabelle

Probleme, wenn man es so nennen will, hat Mattersburg ganz andere. Nur auf Rang 9 rangiert man nach 22 Runden - nach dem 5. Platz in der letzten Saison doch eine Enttäuschung. Wenigstens kann man bei 10 Punkten Vorsprung aufs Tabellenende nach unten hin ruhig schlafen, der Admira sei Dank.

Der eine oder andere Selbstfaller kostete wertvolle Punkte. Dabei war es im Herbst gar nicht die einst berüchtigte Auswärtsschwäche, die Lederer zu schaffen machte.

Immerhin 3 Mal fuhr man in der Fremde die volle Siegprämie ein. Gleich oft, wie vor heimischem Publikum - in 11 Versuchen. Rang 9 in der Heimtabelle ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, welch Festung das Pappelstadion einmal war...

...und wieder werden soll. "Wir wollen vor heimischem Publikum wieder den Fußball spielen, den unsere Fans gewöhnt waren", verspricht Lederer, der auch die Gründe für die Misere kennt.

"Früher sind die Gäste-Teams nach Mattersburg gekommen und haben ihr System durchgezogen. Es ist aber nicht unbemerkt geblieben, dass wir relativ heimstark sind, jetzt kommen sie eher defensiver. Dann wird es für uns schwerer."

System-Wechsel: 4-4-2 nun auch im Burgenland in Mode

Guter Rat für ein Gegenmittel war für Lederer jedoch nicht teuer. In zwei Trainingslagern in der Türkei ("von den Trainingsbedingungen her war es im Vergleich zur Witterung in Österreich optimal" ) wurde eifrig am eigenen System gefeilt.

Als bislang einziges Team kam man im Herbst ohne 4-4-2 aus, nun verfügt auch der SVM über seine Viererkette. Mit Bernd Kaintz (aus dem Mittelfeld zurück gezogen) rechts, Adnan Mravac und Jürgen Patocka in der Mitte sowie Krzysztof Ratajczyk links als "Fantastische Vier" (siehe Wunschelf).

Warum das Abweichen vom bisherigen 3-5-2-System, das man aber variabel in der Hinterhand behalten möchte? Lederer nennt zwei Gründe.

Erstens: "Wir haben viele Tore kassiert, weil die Ordnung überhaupt nicht gepasst hat. Immer wieder haben dieselben Situationen und Fehler zu Gegentoren geführt."

Zweitens: "Wir wollen den Außenspielern im Mittelfeld eine gewisse Entlastung geben, damit sie ihre Vorzüge in der Offensive besser umsetzen können."

"Hoffe, dass Mörz und Fuchs so gut werden, dass sie Sprung ins Ausland schaffen"

Das angesprochene Duo hört auf die Namen Michael Mörz (rechte Flanke) und Christian Fuchs (links), die beide von Teamchef Josef Hickersberger in den Kreis der Nationalmannschaft befördert wurden. Gemeinsam mit dem unverwüstlichen Didi Kühbauer ist das Mittelfeld als sicher das Prunkstück der SVM-Elf.

Ob Lederer befürchtet, dass ihm Mörz (hatte bereits das Interesse Rapids geweckt) und Fuchs (Sport1-Interview) früher oder später weggekauft werden?

"Ich hoffe natürlich, dass sie so gut werden, dass sie auch für andere Vereine interessant werden. Aber in Österreich gibt es nicht so viele interessante Adressen. Sie sollen so gut werden, dass sie den Sprung über die Grenzen hinaus schaffen."

Hauptproblem Chancenauswertung

So viel Freude die Schaltzentrale bereitet, so viele Sorgen bereitet der Angriff. "Die Chancenauswertung ist unser Hauptproblem", diagnostiziert Lederer.

Dabei hat er eigentlich die Qual der Wahl, stehen ihm doch sieben gelernte Angreifer zur Verfügung. Was sich schnell relativieren lässt.

Bei Ilco Naumoski stehen zwar sechs Volltreffer zu Buche, 5 Mal jubelte er aber zwischen der 6. und 9. Runde - kein Zeichen für Konstanz. Zudem ist zu befürchten, dass der Mazedonier mit einem Bänderriss im Knöchel länger ausfällt. Der Rest?

"Ivanschitz bemüht, aber in der Bundesliga ist die Luft sehr dünn"

"Markus Hanikel ist verletzt, kommt für die ersten Spiele nicht in Frage."

"Patrick Bürger war leider beim Trainingslager nicht dabei, da er durch U19-Team und Schule verhindert war."

"Clemens Ivanschitz ist sehr bemüht, aber in der Bundesliga ist die Luft nun mal sehr dünn."

"Bei Lukas Mössner wechseln Licht und Schatten. Einmal ist er - auch bei der Trainingsarbeit - sehr, sehr überzeugend, dann hat er wieder Phasen, wo er nicht so gut drauf ist. Das muss man alles stabilisieren. Wenn man in eine Bundesliga-Mannschaft will, dann muss man immer dick da sein. Er arbeitet daran, ist auf einem guten Weg und wird uns noch helfen."

Nur ein Neuzugang: Der "bissige und willige" Cem Atan

Lederer: "Plötzlich bleiben von sieben Stürmern nur mehr drei übrig." Dazu gehört neben Thomas Wagner der nach langer verletzungsbedingter Abstinenz genesene Routinier Rene Wagner.

"Er ist zumindest wieder fit, hat keine Probleme mehr mit seinem Knie, sein körperlicher Zustand ist sehr gut. Und er ist ein Routinier. Er hat die Cleverness, die der eine oder andere bei uns leider nicht hat."

Transfer-Aktivitäten, um das laue Sturm-Lüftchen zu beheben, gab es in Winter keine. Wobei der einzige Neuzugang (Sport1-Transfer-Übersicht), Mittelfeldspieler Cem Atan vom steirischen Regionalliga-Tabellenführer Hartberg, durchaus Offensiv-Qualitäten hat.

"Ein 20-jähriger Bursche, der uns einst in einem Cup-Spiel gegen die Rapid Amateure aufgefallen ist. Er ist sehr, sehr schnell, ist willig, ist bissig - genau wie ein junger Spieler sein soll", ist Lederer voll des Lobes.

"Nicht ungut, dass wir mit Rapid beginnen"

Also der nächste Ex-Rapidler im Kader des 42-Jährigen. Und der Lieblingsverein vieler Burgenländer ist auch der Gegner beim Frühjahrs-Auftakt.

"Wir sind klarer Außenseiter - egal ob im Happel- oder Hanappi-Stadion. Wir sind Neunter und Rapid regierender Meister. Von dem her ist es nicht einmal so ungut, dass wir mit Rapid beginnen. Zu Hause müsste man sowieso jedes Spiel gewinnen", glaubt Lederer.

Nur zur Erinnerung: Im Herbst klappte es beim Gastspiel bei Rapid ja schon ganz gut, den 2:1-Sieg im "St. Hanappi" könnte man durchaus als Sternstunde bezeichnen.

Gelingt eine Wiederholung? Dann wäre es ein guter Auftakt für Lederers Frühjahrs-Ziel "so viel Punkte wie möglich zu machen" und noch zumindest Siebter zu werden.

Ziel Cup-Finale

Das zweite Vorhaben drückt er verklausuliert aus: "Im Cup sind wir noch im Geschäft. Vielleicht kommen wir dort so weit wie noch nie in der SVM-Geschichte."

Soll heißen: Finale. Denn die Vorschlussrunde erreichte die Burgenland-Auswahl schon 2002/03.

Den "imaginären Obmann" würd's wohl vom Sessel hauen - diesmal aber auf der Ehrentribüne...

Fuchs: 'Sind im Herbst unter unserem Wert geschlagen worden'

Christian Fuchs hat sich bei Mattersburg zum "Shooting-Star" entwickelt. Der 19-Jährige absolvierte im Herbst 21 Spiele und sorgte dabei am linken Flügel für viel Druck in der Offensive.

Als "Belohnung" durfte der Wiener Neustädter im Jänner mit dem Nationalteam ins Traingslager reisen. "Es ehrt einen natürlich, wenn man mit 19 Jahren dabei sein darf. Es war ein tolles Erlebnis", so Fuchs.

Im Sport1-Interwiew spricht der Mittelfeldspieler über die Vorbereitung, das Nationalteam, das neue Spielsystem (siehe Wunschelf) bei Mattersburg und seinen großen Traum.

Sport1: Das Trainingslager in Belek neigt sich dem Ende entgegen. Freust du dich schon auf die Heimat?

Christian Fuchs: Nach drei Trainingslager en suite (Stegersbach, Dubai (ÖFB-Team) und Belek) und 25 Tagen Abwesenheit im Jänner freue ich mich schon sehr auf zu Hause.

Sport1: Welche Schwerpunkte wurden beim Training gesetzt?

Fuchs: Beim ÖFB-Teamcamp in Dubai und jetzt mit Mattersburg in Belek ist sehr viel Wert auf Taktik gelegt worden. In Stegersbach gleich zu Beginn der Vorbereitung ist dagegen die Ausdauer im Vordergrund gestanden.

Sport1: Welche Eindrücke hast du vom ÖFB-Team-Trainingslager mitgenommen?

Fuchs: Es war ein tolles Erlebnis und ehrt einen natürlich, wenn man mit 19 Jahren dabei sein darf. Alle Spieler waren sehr nett und haben mich sofort in die Mannschaft integriert. Wir haben alle die Zeit genossen und viel Spaß gehabt.

Sport1: Du hast einen sehr guten Herbst gespielt. Wo würderst du seine Stärken sehen?

Fuchs: Ich würde sagen das Spiel mit dem ruhenden Ball, die Standardsituationen und natürlich das Flankenspiel.

Sport1: Ihr werdet jetzt auf 4-4-2 umstellen. Wird dir das neue System mehr entgegen kommen?

Fuchs: Ich glaube schon. Bei unserem alten 3-5-2-System habe ich viel mehr nach hinten arbeiten müssen. Das Defensiv-Spiel kostet viel Kraft, welche dann nach vorne fehlt. Bei unserer neuen Formation habe ich einen Spieler hinter mir und kann mich deswegen mehr auf die Offensive konzentrieren.

Sport1: Krzysztof Ratajczyk wird vermutlich dein "Backup" bilden, oder?

Fuchs: Ja. Es gibt einem natürlich die nötige Sicherheit. Mit Krzysztof steht ein absoluter Routinier hinter mir - da kann nichts passieren.

Sport1: Kommt für dich in absehbarer Zukunft eigentlich ein Vereinswechsel in Frage?

Fuchs: Mein großes Ziel ist das Ausland. Ich möchte mir diesen großen Traum über Mattersburg erfüllen. Deutschland oder Spanien wäre ein Traum!

Sport1: Ein Wechsel innerhalb der Liga kommt also nicht in Frage?

Fuchs: Momentan gehört mein Herz Mattersburg. Ich habe hier einen laufenden Vertrag und möchte den auch erfüllen. Ich fühle mich hier jedenfalls sehr wohl.

Sport1: Was unterscheidet den SVM von den anderen Vereinen?

Fuchs: Alles beim Klub läuft sehr familiär ab und man fühlt sich einfach wie daheim.

Sport1: Im Herbst ist es für euch nicht unbedingt nach Wunsch verlaufen. Was ist da falsch gelaufen?

Fuchs: Wir waren teilweise nicht konzentriert genug und haben zur Kenntniss nehmen müssen, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. Wir haben gegen Ende oft ein Match verloren bzw. haben den Ausgleich kassiert. Die besten Beispiele sind Salzburg daheim und Ried auswärts.

Sport1: Der Auftakt rückt immer näher. Mit welchen Erwartungen gehst du ins Frühjahr?

Fuchs: Wir wollen besser dastehen als bis jetzt. Wir sind im Herbst unter unseren Möglichkeiten geblieben. Wenn man einen Ratajczyk, Kühbauer und Rene Wagner hat, muss am Ende einfach mehr raus schauen.

Sport1: Das Thema Abstiegskampf kommt für euch aber nicht in Frage?

Fuchs: Nein. Wir verschenken daran keinen Gedanken!

Sport1: Die ersten Partien gegen Rapid, Ried und Admira sind richtungsweisend. Ist schon ein Kribbeln zu spüren?

Fuchs: Die Spiele zu Beginn sind sehr wichtig, um wieder in Schwung zu kommen. Wir müssen unbedingt punkten.

Sport1: Wer wird am Ende den Meistertitel holen?

Fuchs: Entweder Austria oder Salzburg. Beide haben einen großen und starken Kader und sind deswegen meine Top-Favoriten. Festlegen möchte ich mich aber nicht, denn es wird zwischen den beiden eine ganz enge Kiste.

Sport1: Blickt man eigentlich in Mattersburg neidisch in Richtung Salzburg?

Fuchs: Nein, nicht unbedingt. Das Budget ist zwar bei uns nicht so hoch wie jenes der Salzburger - dafür steht man nicht so in der Öffentlichkeit und kann dadurch stressfreier arbeiten.

Sport1: Michi Mörz hat aber dennoch Verstärkungen gefordert. Wie stehst du dazu?

Fuchs: Da hat er nicht ganz unrecht. Auf der einen oderen anderen Position wäre eine Verstärkung sicherlich wünschenswert. Wir haben zwar alle Positionen besetzt - wenn du aber qualitativ bessere Spieler hast, kannst du natürlich auch weiter oben mitspielen.

Quelle:www.sport1.at

bearbeitet von Renne

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