Pogatetz interview


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Pogatetz: "Freue mich aufs UEFA-Cup-Duell mit Martin Stranzl!"

"Mad Dog" räumt auf der linken Seite ab: Emanuel Pogatetz grätscht erfolgreich für Middlesbrough

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Wien - Emanuel Pogatetz ist im Stress. Ausgerechnet in der besinnlichsten Zeit des Jahres.

Der Stress wird von der FA, dem englischen Fußballverband, gemacht, die für den Spielplan verantwortlich ist.

Vier Spiele in acht Tagen, von denen eines aber wegen widriger Wetterverhältnisse abgesagt wurde.

Sogar zu Silvester schnürt Pogatetz die Schussstiefel. Die Umstellung ist keine leichte für den "Insulaner", der aus Österreich die Winterpause und also auch einen ganz anderen Rhythmus gewohnt ist.

Im großen Sport1-Interview (Lesen Sie hier Teil zwei) spricht Emanuel Pogatetz über sein turbulentes Jahr 2005, die Arbeiterstadt Middlesbrough und das UEFA-Cup-Duell mit Martin Stranzl.

Sport1: Das Jahr 2005 hat sich einiges für dich verändert. Zuerst der Wechsel vom GAK nach Moskau, dann in die Premier League zu Middlesbrough. Wie fällt deine persönliche Bilanz aus?

Emanuel Pogatetz: Es war auf jeden Fall ein sehr turbulentes Jahr für mich. Zuerst das Abenteuer in Russland, dann das Happy-End mit dem Wechsel in die Premier League. Wenn man in England spielen kann, geht da nichts mehr drüber. Es hat aber auch schwierige Phasen gegeben. Vor allem die beiden Sperren in Russland und mit der Nationalmannschaft.

Sport1: Ihr spielt am 31. Dezember gegen Manchester City. Für dich eine ungewöhnliche Premiere, oder?

Pogatetz: Ja, auf jeden Fall. Überhaupt das dichte Programm über die Weihnachtsfeiertage. Das ist etwas ganz besonderes, aber auch hart und gewöhnungsbedürftig. Ich bin aus Österreich, wo es ja eine Winterpause gibt, einen anderen Rhythmus gewohnt.

Sport1: Am Dienstag beschließt ihr gegen Newcastle die Serie mit drei Spielen in acht Tagen. Wie sehen deine Pläne für Silvester aus?

Pogatetz: Ich werde schauen, dass ich nicht allzu spät ins Bett komme. Natürlich werde ich schauen, dass ich bis Mitternacht aufbleibe, mit einem Gläschen anstoßen. Aber am nächsten Tag steht bereits die Vorbereitung für das Spiel gegen Newcastle am Programm.

Sport1: Du bist jetzt rund ein halbes Jahr in Middlesbrough. Wie gefällt es dir abseits des Fußballplatzes?

Pogatetz: Die Landschaft ist sehr schön, eher eine ländliche Gegend. In der Stadt selbst leben die Arbeiter, die in den Fabriken sehr hart für ihr Geld arbeiten müssen. Die Leute sind aber sehr stolz auf die in der Stadt ansässige Industrie.

Sport1: Und für die Arbeiter hat der Fußball einen ganz besonders hohen Stellenwert, oder?

Pogatetz: Fußball ist für die meisten Leute der Lebensmittelpunkt. Neben der Arbeit haben sie nur ihre Familien und den Fußball. Zu Weihnachten zum Beispiel war das Stadion voll, bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Leute leben auf jeden Fall für den Fußball.

Sport1: Wie schwierig war die Umstellung auf den Linksverkehr für dich?

Pogatetz: Es war auf jeden Fall eine große Umstellung. Aber nach zwei, drei Wochen habe ich es dann heraus gehabt. Beim Abbiegen ist es aber immer noch etwas gewöhnungsbedürftig, da muss ich doch immer noch aufpassen, dass ich nicht auf die rechte Seite komme.

Sport1: Middlesbrough liegt in der Tabelle zur Zeit auf Rang 14. Woran liegt es, dass es noch nicht so läuft?

Pogatetz: Es ist ein ständiges Auf und Ab. Eine Woche gewinnen wir gegen eine Mannschaft, die vor uns liegt, dann verlieren wir gegen einen Abstiegskandidaten. Uns fehlt die Konstanz, aber vielleicht können wir einen kleinen Lauf starten und uns verbessern. Im UEFA-Cup läuft es dafür ganz gut, auch im Carling Cup sind wir weit gekommen. Deshalb war die Enttäuschung umso größer, als wir in der letzten Runde ausgeschieden sind.

Sport1: Trotz fehlender Kontinuität und einiger Probleme hat der Manager weiter den UEFA-Cup-Startplatz als Ziel ausgegeben.

Pogatetz: Ja, sicher. Unser Ziel bleibt der UEFA-Cup. Die Mannschaft ist gut genug, aber wenn wir nicht bald Konstanz reinbringen, dann wird es schwer. Vor allem in den Heimspielen, von denen wir viel zu wenige gewonnen haben, müssen wir uns verbessern. Das ist unser erstes Ziel für das nächste Jahr.

Sport1: Im Frühjahr triffst du im UEFA-Cup auf den VfB Stuttgart und also auch Martin Stranzl. Ein besonderes Spiel für dich?

Pogatetz: Ich freue mich darauf, denn es ist schon länger her, dass es im Sechzehntel-Finale des UEFA-Cups ein Österreicher-Duell gegeben hat. Ich weiß über Stuttgart Bescheid, kenne mich auch in der Deutschen Bundesliga aus. Es ist ein schweres Los, aber sicher besser als irgendeine Mannschaft aus dem Osten, die man nicht kennt.

Sport1: Du kämpfst mit einer Leistenverletzung, musst unter Umständen operiert werden. Wie ist der letzte Stand der medizinischen Dinge?

Pogatetz: Zur Zeit geht es besser, aber das kann sich von Spiel zu Spiel wieder ändern. Ich habe mit den Adduktoren Probleme und, wenn ich Pech habe, ein kleines Loch im Muskel bei der Leiste. Das ist eine typische Fußballerverletzung. Ob ich operiert werden muss oder nicht, kann man erst sagen, wenn die Adduktorenverletzung ausgeheilt ist.

Sport1: Du hast den direkten Vergleich zwischen Österreich und England. Wo liegen die größten Unterschiede?

Pogatetz: Das ist schwer zu sagen. Wir trainieren nur sehr wenig, weil wir so viele Spiele haben. Und darin liegt auch der größte Unterschied. In der Premier League wird man viel mehr belastet, jetzt haben wir in acht Tagen vier Spiele, jede Woche mindestens zwei. Das gibt es in Österreich nicht.

Sport1: Unsere Bundesliga als Insel der Seligen für Fußball-Profis und Grund für dürftige Ergebnisse im internationalen Vergleich?

Pogatetz: In England muss man in jedem Spiel einhundert Prozent geben. Einfach weil alle Mannschaften so stark sind. Das ist der Unterschied zwischen Premier League und Bundesliga. In Österreich gibt es die vier Top-Teams, aber oft hast du Spiele, in denen auch achtzig Prozent reichen. Ich habe mindestens zwei Mal die Woche ein schwieriges Spiel. Man wird gefordert, muss sich anpassen um bei dem Tempo mitzuhalten. Aber in Österreich gibt es nur ein paar Mal im Jahr Topspiele. Wenn eine Mannschaft zum Beispiel im UEFA-Cup-Einsatz ist oder wenn zum Beispiel Austria gegen Rapid spielt. Das ist jedoch zu wenig.

Sport1: Verfolgst du mit was in der Bundesliga und im heimischen Fußball passiert?

Pogatetz: Ich habe Premiere und schaue mir, wenn es sich ausgeht, die Livespiele und die Konferenz an. Und ich schaue oft auf Sport1 um immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Sport1: Paul Scharner ist vor wenigen Tagen von Brann Bergen nach Wigan gewechselt. Was erwartet ihn auf der Insel?

Pogatetz: Er passt auf jeden Fall in die Premier League und bringt auch die richtige Einstellung mit. Natürlich wird er, genau wie ich, am Anfang eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen. Es dauert ein bisschen, bis man sich auf das hohe Tempo und die englischen Gepflogenheiten um- und eingestellt hat. Ich freue mich auf jeden Fall, dass es einen weiteren Österreicher auf der Insel gibt.

Sport1: Angeblich soll Paul Scharner auch in Middlesbrough Thema gewesen sein.

Pogatetz: Das glaube ich eigentlich nicht. Denn wenn er Thema gewesen wäre, hätte der Verein sicher Erkundigungen und Informationen über ihn bei mir eingeholt. Deshalb glaube ich nicht, dass er bei Middlesbrough im Gespräch war. Konkret gesprochen wurde neben Wigan nur mit Birmingham.

Sport1: Auch Thomas Pichlmann und Sanel Kuljic werden mit Klubs aus der Premier League in Verbindung gebracht. Warum entdeckt England plötzlich die heimischen Fußballer?

Pogatetz: Schwer zu sagen. Vielleicht ist man in der Premier League auf Österreich aufmerksam geworden, weil wir mit der Nationalmannschaft zwei Mal sehr gut gegen England gespielt haben. Zu den beiden Spielern kann ich aber nicht zu viel sagen.

Sport1: Walter Schachner, den du ja sehr gut kennst, ist als neuer Trainer beim 1. FC Köln im Gespräch. Was sagst du dazu?

Pogatetz: Ehrlich? Es würde mich persönlich auf jeden Fall für ihn freuen, wenn er den Sprung ins Ausland schafft. Köln ist sicher keine leichte Station für einen Trainer, aber er hat noch keine Aufgabe gescheut.

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und noch ein Quote aus dem online-Guardian:

But they produced little else of note. Franck Queudrue played with resolve, as did the beaverish James Morrison in midfield, but it was Morrison who missed the best opportunity of all, shooting wide at the far post after Emanuel Pogatetz had crossed from the left.

Pogatetz, a young Austrian international, most tested the crowd's patience. He was ungainly in possession and unenergetic in the wing-back role. His inability to curb Trevor Sinclair down Manchester City's right flank offered City their best chance of victory, but Andrew Cole spurned a chance in each half from Sinclair's passes.

:D

Braucht wohl doch noch ein bisserl, um sich an den Fußball in England zu gewöhnen.

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und gleich noch ein Ausschnitt aus dem Spielbericht gegen Chelsea:

Man of the match: Damien Duff - Despite the claustrophobic and at times barely legal attentions of Emanuel Pogatetz, Duff pretty much owned the right wing all afternoon, much as Arjen Robben dominated the left. The Irishman, though, was marginally busier as he pulled the Boro defence to pieces almost at will, setting up a welter of chances.

:D

Einfach nur geil

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