Admira Fan V.I.P. Beitrag melden Geschrieben 6. April 2003 Die schöne Leich' Christoph Daum sucht Verbündete unter den Reportern. Er, der Trainer, brauche keinen seiner Spieler in die Pfanne hau'n, das würden die Medien schon am Sonntag übernehmen. Die knallharten Kritiken würden seinen violetten Spaziergängern unter die Haut dringen und vielleicht nützt das... Eure Ausländer versteh'n doch kein Wort, was immer wir auch schreiben, wird ihm entgegengehalten. Ein Reporter. "Ich werde versuchen, jeden Artikel in die jeweilige Landessprache übersetzen zu lassen...!" Daum. Das war der erheiternde Teil der Pressekonferenz, die nach der neuerlichen Niederlage ähnlich wie die nach dem 0:1 gegen Pasching abgelaufen ist. Der siegreiche Gasttrainer (Rachimow) erzählt zwei oder drei Minuten lang, wie er das Match gesehen hat, dann holt Daum gewaltig aus und die Stimmung ist wie bei einer schönen Leich'. Was schuld war, wer schuld war, wieso wieder nichts geklappt hat, und daß die Austria wenigstens die Meisterschaft halbwegs sicher habe. Und so weiter. Dabei wäre angebracht, ein paar Sätze mehr über die Admira zu verlieren, die sich förmlich zerrissen hat in diesem Match. Die Mannschaft ist gegenüber der Knaller-Zeit oder auch des Krecirik-Interegnums kaum wiederzuerkennen. Gelaufen sind sie seit jeher, das durfte man den Südstädtern nie vorhalten. Doch jetzt rennen sie mit System, man hatte Samstag den Eindruck, jeder wußte, welchen Austrianer er aus den Packeln schießen sollte. Eine spezielle Art von Pressing, die Schwachstellen der Austria wurden jedes Mal mit zwei Spielern gleichzeitig angegangen und jeder auf diese Weise erzwungene Fehler ausgenützt. Haupt-Co-Trainer Tatar lächelte, als er mit uns nach dem Match die Angriffspunkte durchging: Hiden, Hiden und wieder Hiden, natürlich Akoto und noch ein paar. "Wir haben heute gar nicht so gut wie in den letzten fünf Partien gespielt", meinte Rashid Rachimow (der von den Austria-Fans mit Sprechchören verabschiedet wurde) und man darf ihm glauben. Die spielerischen Akzente waren keineswegs mitreißend, und gäbe es eine Meisterschaft der Zerstörer, wären die Südstädter unangefochten auf Platz eins. Bei den Austriakickern liegen die Nerven blank. Thommy Flögel beispielsweise, der in die Kategorie einzuordnen ist, verweigerte dem Radioreporter ein Interview in der VIP-Logen-Umgebung. Warum solle ausgerechnet er sich schimpfen lassen...? Ein braungebrannter Frank Stronach wurde vom TV-Reporter in den Katakomben ausgefratschelt. Der wollte hören, daß der Weizer Milliardär verbal um sich schlägt, doch Frankie-Boy blieb schaumgebremst, lediglich ein kurzes einigeSpieler sind schlecht, wir werden sie auswechseln> war ihm als höchstes der Gefühle als Kritik . Inzwischen murren die violetten Fans. Derart schwach hätte die Mannschaft seit Monaten nicht gespielt, es sei keine Handschrift des Welttrainers zu erkennen. Die große Hoffnung der Austria bleibt das Jahrhundertduell in der Champions League, die kleine ein Sieg in der Südstadt. Wer die Violetten gestern gesehen hat, der weiß, beides wird gleich schwer... Copyright sportventil.at übermittelt durch Bertl 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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