chinomoreno Im ASB-Olymp Geschrieben 24. Oktober 2004 "Wir sind mit Mainz zu vergleichen" -------------------------------------------------------------------------------- Nach den ersten sieben Spielen steht der deutsche Trainer Bernd Schuster mit dem Liganeuling UD Levante auf Rang fünf der spanischen Primera División. Im Interview spricht Schuster über die Gründe des momentanen Höhenflugs seiner Mannschaft sowie über seine eigenen Zukunftspläne. -------------------------------------------------------------------------------- kicker: Herr Schuster, Sie sahen Reals 1:0 gegen Kiew. Schnuppern Sie schon Champions-League- Luft für die neue Saison? Bernd Schuster: Nein, natürlich nicht. Ich nutze solche Gelegenheiten, Madrid ist nur zweieinhalb Autostunden entfernt. kicker: Können Sie aufgrund der Eindrücke des Real-Spiels den Leverkusenern Mut machen? Schuster: Es wird sehr schwer. Jedoch ist Real nicht der absolute Favorit, da wenig stabil. kicker: Warum steht Ihr Klub UD Levante als Liga-Neuling derzeit auf Rang fünf? Schuster: Wir haben bisher sehr gut gespielt, selbst bei den zwei Niederlagen. Das Team spürt Auftrieb, es läuft. Wir sind mit Mainz 05 zu vergleichen. kicker: Ist bei UD Levante wie in Mainz auch der Trainer der Star? Schuster: Nicht der Star, aber ich habe zirka 500 Erstligaspiele gemacht, damit wahrscheinlich mehr als meine Spieler zusammen. Zudem muss der Trainer eines Aufsteigers viel mehr vorgeben, Sicherheit, Selbstvertrauen, damit die Spieler nicht vor Ehrfurcht erstarren vor Stars, die sie in der vorigen Saison noch im TV sahen. Wenn ein Aufsteiger diese Angst besiegt, läuft es. Vom ersten Tag an habe ich meinen Jungs gesagt, dass sie mithalten können. kicker: Was geben Sie spielerisch und taktisch vor? Schuster: Ich habe versucht, die Zweitliga-Spielweise rauszunehmen. In der Primera División reicht es nicht, nur auf Fehler des Gegners zu warten. Wir wollen selbst den Ball haben und spielen. kicker: Ihre Wunschspieler wie Poborsky, Zagorakis oder Forlan erhielten Sie nicht, dafür den Bulgaren Manchev, der schon fünf Mal traf. Ist er besser, als Sie dachten? Schuster: Ich dachte gar nichts, weil ich ihn nicht kannte. Nach zwei Trainingseinheiten wusste ich aber, dass er uns weiterhelfen würde. Er arbeitet viel, er wird weiterhin seine Tore machen. kicker: Werden Sie im Winter personell nachbessern? Schuster: Das könnte sein. Der Verein ist bereit dazu. kicker: Denken Sie auch an Spieler aus der Bundesliga? Schuster: Ich werfe immer ein Auge darauf, vielleicht gibt es im Winter einen für uns. kicker: Für welche Position? Schuster: Bleibt geheim, sonst verunsichere ich betroffene Spieler. kicker: Sie haben einen Einjahresvertrag mit Option. Wurde schon verlängert? Schuster: Nein. Dazu muss erst der Klassenerhalt feststehen. kicker: Aber Sie werden in Spanien als die Trainerentdeckung gefeiert. Wie bewerten Sie dieses Lob? Schuster: Das hängt mit dem Start zusammen, aber es tut mir auch gut, weil ich als Trainer bisher keinen einfachen Weg gegangen bin. Und ich will weiterkommen. kicker: Das heißt? Schuster: Ich will auch einmal eine etablierte Mannschaft trainieren; egal, in welchem Land. Es muss nicht Spanien sein. kicker: Also darf es auch die Bundesliga sein? Schuster: Natürlich. Warum sollte ich mir da die Tür zuwerfen? kicker: Bleibt es beim Saisonziel Klassenerhalt, bei schon acht Punkten Distanz? Schuster: Klar, denn die zweite Saisonhälfte wird sehr schwer. Immerhin haben wir mit diesem Start einen guten Abstand zur Abstiegszone geschaffen. kicker.de 0 Zitieren Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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