Kuranyi im Interview


Gigi

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"Ein zweiter Stürmer ist mir lieber"

kicker: Herr Kuranyi, am morgigen Dienstag gewinnt Deutschland gegen Holland, weil . . . ?

Kevin Kuranyi: . . . wir an uns glauben, weil wir hier seit unserer Ankunft in Portugal sehr gut trainiert haben, weil wir alle topfit und total heiß auf Holland sind.

kicker: Und weil Kevin Kuranyi, wie gegen die Schweiz, wieder zwei Tore schießt?

Kuranyi: Ich versuche alles, um mindestens ein Tor zu schießen und eines vorzubereiten.

kicker: In Ihrem ersten Turnier sind Sie gleich im ersten Spiel gegen Holland im Angriff gesetzt. Was überwiegt, Stolz oder Lampenfieber?

Kuranyi: Ich weiß bis jetzt noch nicht, ob ich spielen werde. Natürlich wäre ich ein wenig stolz und auch etwas nervös, falls ich gleich bei meinem ersten EM-Spiel überhaupt von Anfang an spielen dürfte. Auch, weil es dabei ausgerechnet gleich gegen Holland geht.

kicker: Was unterscheidet Sie von Ruud van Nistelrooy, den viele Experten zusammen mit Henry als besten Stürmer dieser EM sehen?

Kuranyi: Der große Unterschied ist, dass Ruud van Nistelrooy schon sehr viel erreicht hat, schon viele Tore geschossen und damit viele Titel und Meisterschaften gewonnen hat. Ich bin dagegen noch ein junger Spieler, der noch viel lernen muss, und von Henry oder Van Nistelrooy einiges lernen kann.

kicker: Was zum Beispiel?

Kuranyi: Wie ruhig sie vor dem Tor sind. Oder wie sie den Ball abdecken. Es gibt etliche Dinge.

kicker: Wie sehen Sie Van Nistelrooy als Stürmertyp?

Kuranyi: Es gibt Gemeinsamkeiten wie im Kopfballspiel, in dem wir beide, wie ich meine, ganz gut sind. Aber nicht alles ist gleich. Er schießt mit links besser als ich.

kicker: Der deutsche Angriff gilt als Problemzone. Teilen Sie diese Bedenken?

Kuranyi: Ob der Angriff nicht trifft oder die Abwehr zu viele Gegentore bekommt - letztlich hat die Mannschaft Probleme. Es ist also ganz einfach: Wir müssen vorne Tore schießen und hinten keine zulassen, dann sind wir eine Mannschaft ohne Probleme.

kicker: Inzwischen wird spekuliert, dass gegen Holland nur mit einer Sturmspitze begonnen wird. Würde Ihnen diese Rolle liegen?

Kuranyi: Ich traue mir alles zu. Doch ein zweiter Stürmer ist mir immer lieber, weil einer dem anderen helfen kann. Allein gegen eine Abwehr wie Holland, das kostet sehr viel Kraft.

kicker: Jaap Stam gilt als einer der weltbesten Innenverteidiger. Was wissen Sie über ihn?

Kuranyi: Ich habe zuletzt von ihm zwei Spiele im Fernsehen gesehen. Eines mit Lazio Rom, das andere mit Hollands Nationalelf. Er ist ein sehr harter Hund, kopfballstark und ein großer Kämpfer.

kicker: Mit welchen Ihrer bisherigen Gegenspieler ist er zu vergleichen?

Kuranyi: Im Zweikampfverhalten ist er ein Typ wie Christian Wörns, sehr hart und eng am Mann. Es ist schwierig, an ihm vorbeizukommen.

kicker: Bei der EM spielen Sie mit der Kult-Nummer 10. Was bedeutet Ihnen das?

Kuranyi: Ich erhielt die 10, weil ich die 22 nicht bekommen habe. Die hat Torsten Frings. Es ist schön, dass die 10 so einen Kult hat. Es macht mich stolz, dass ich jetzt diese Nummer tragen darf. Doch ganz egal, die Leistung muss stimmen.

kicker: Sie bereiten sich zum ersten Mal mit der Nationalelf auf eine EM vor. Gibt es nach drei Wochen Unterschiede zu einem Trainingslager mit Ihrem Klub?

Kuranyi: Es gibt den berüchtigten Turm nicht, den wir hier ganz in der Nähe an der Algarve im letzten Winter mit dem VfB Stuttgart dank Felix Magath intensiv kennen gelernt haben. Ansonsten gibt es keine großen Unterschiede.

kicker: Viele Ihrer Kollegen sehen in dieser EM die Chance für einen lukrativen Vertrag. Haben Sie Ihren mit dem VfB zu früh verlängert?

Kuranyi: Im Gegenteil. Ich habe damit alles richtig gemacht und kann jetzt hier ganz beruhigt aufspielen.

(kicker.de)

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